Langenwolmsdorf auf der Oberreit’schen Karte, 1821/22
Das langgezogene Waldhufendorf liegt südöstlich des Stolpener Stadtzentrums an der S 159 in Richtung Neustadt in Sachsen. Die Bahnstrecke Neustadt–Dürrröhrsdorf verläuft zum Teil direkt am südlichen Siedlungsrand, im Dorf befindet sich der Haltepunkt Langenwolmsdorf Mitte. Außerhalb des Dorfs liegt südöstlich der Haltepunkt Langenwolmsdorf am Agrarhandel, dem früheren ACZ Langenwolmsdorf.
Die Dorfflur war bereits früh besiedelt, worauf prähistorische Funde (Steinaxt und Feuersteinbeil) hindeuten. Im Jahr 1232, als das Gebiet zu Böhmen gehörte, wurde die Hälfte des Dorfes, damals Volueramesdorf genannt, durch den Burggrafen Otto I. von Dohna dem Bistum Meißen verschenkt. Zwischen 1262 und 1559 gehörte das gesamte Dorf dem Bistum, dann wurde es per Tauschvertrag vom Kurfürstentum Sachsen übernommen und gehörte fortan zum Amt Stolpen. 1434 wurde es als Wolframstorff, 1586 als Langen Wulmßdorff erwähnt. Im 17. Jahrhundert war Langenwolmsdorf das größte Dorf im Amt Stolpen.
Zu diesem Zeitpunkt wurde in Langenwolmsdorf eine Schäferei begründet, die 1586 Zubehör der Herrschaft Stolpen, später des VorwerksRennersdorf und 1874 der Stadt Stolpen wurde.
1877 erhielt der Ort Anschluss an die Bahnstrecke Neustadt–Dürrröhrsdorf. Am 19. April 1945 kamen 11 Menschen ums Leben, als ein vorbeifahrender Personenzug von alliierten Fliegern beschossen wurde.
Auf der Dorfflur existiert noch die Wüstung Luschdorf.
SehenswürdigkeitenBearbeiten
Kirche und Pfarrhaus LangenwolmsdorfDie Kirche zu Langenwolmsdorf wurde erstmals 1495 erwähnt; im Dreißigjährigen Krieg wurde sie zerstört. Ihr heutiges Aussehen erhielt sie nach einem Umbau 1846. Die historische Orgel von 1843/44 erbaute Wilhelm Leberecht Herbrig. Die Werkstatt der Herbrigs (Vater & Sohn) war damals im Ort. Langenwolmsdorf ist eine Station der „Herbrig-Orgelstraße“.
Die Kirchmühle ist eine funktionsfähige Wassermühle mit kompletter Einrichtung. Der Antrieb erfolgt über ein oberschlächtiges Wasserrad mit 5,5 Metern Durchmesser.
Märzenbecherwiesen am Oberlauf des Langenwolmsdorfer BachesSeit 1967 stehen die zum Teil auf Langenwolmsdorfer Flur gelegenen Märzenbecherwiesen im Polenztal unter Naturschutz. Auch am Oberlauf des Langenwolmsdorfer Baches finden sich Märzenbecherwiesen.
Ehemalige Mühlen in LangenwolmsdorfBearbeiten
Mühlen am Langenwolmsdorfer Bach:
Obermühle (1530)
Kirchmühle (1559)
Niedermühle oder Benkenmühle (1559)
Hofe- oder Freigutmühle (1866)
Mühlen im Polenztal:
Waldmühle (1862)
Knochenmühle (1841)
PersönlichkeitenBearbeiten
Der Langenwolmsdorfer Gutsbesitzer Oswin Frenzel (1860–?) war von 1903 bis 1918 Mitglied der 2. Kammer des Sächsischen Landtags.
LiteraturBearbeiten
Horst Torke: Landkreis Sächsische Schweiz, Meißen 1996, S. 109–110.
Richard Steche: Langenwolmsdorf. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 1. Heft: Amtshauptmannschaft Pirna. C. C. Meinhold, Dresden 1882, S. 44.
WeblinksBearbeiten
Commons: Langenwolmsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Langenwolmsdorf ist ein Ortsteil der Stadt Stolpen im Landkreis Sachsische Schweiz Osterzgebirge im Freistaat Sachsen Langenwolmsdorf RathausLangenwolmsdorfStadt StolpenKoordinaten 51 3 N 14 7 O 51 041896 14 116473 296 Koordinaten 51 2 31 N 14 6 59 OHohe 296 mFlache 19 91 km Einwohner 1200 Mai 2020 1 Bevolkerungsdichte 60 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1994Postleitzahl 01833Vorwahl 035973 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Ehemalige Muhlen in Langenwolmsdorf 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Langenwolmsdorf auf der Oberreit schen Karte 1821 22Das langgezogene Waldhufendorf liegt sudostlich des Stolpener Stadtzentrums an der S 159 in Richtung Neustadt in Sachsen Die Bahnstrecke Neustadt Durrrohrsdorf verlauft zum Teil direkt am sudlichen Siedlungsrand im Dorf befindet sich der Haltepunkt Langenwolmsdorf Mitte Ausserhalb des Dorfs liegt sudostlich der Haltepunkt Langenwolmsdorf am Agrarhandel dem fruheren ACZ Langenwolmsdorf Nordlich der Ortslage erheben sich der Schafberg sowie der Grossen s berg 383 m der als Station 2 Ordnung fur die Koniglich Sachsische Triangulirung benutzt wurde Umliegende Orte sind Lauterbach im Norden Ruckersdorf im Nordosten Polenz im Sudosten Cunnersdorf und Heeselicht im Suden Sturza im Sudwesten sowie jenseits des Stadtzentrums Helmsdorf im Westen Geschichte Bearbeiten nbsp Langenwolmsdorf um 1830Einwohner2011 Februar 13102014 12112018 1210Die Dorfflur war bereits fruh besiedelt worauf prahistorische Funde Steinaxt und Feuersteinbeil hindeuten Im Jahr 1232 als das Gebiet zu Bohmen gehorte wurde die Halfte des Dorfes damals Volueramesdorf genannt durch den Burggrafen Otto I von Dohna dem Bistum Meissen verschenkt Zwischen 1262 und 1559 gehorte das gesamte Dorf dem Bistum dann wurde es per Tauschvertrag vom Kurfurstentum Sachsen ubernommen und gehorte fortan zum Amt Stolpen 1434 wurde es als Wolframstorff 1586 als Langen Wulmssdorff erwahnt Im 17 Jahrhundert war Langenwolmsdorf das grosste Dorf im Amt Stolpen Zu diesem Zeitpunkt wurde in Langenwolmsdorf eine Schaferei begrundet die 1586 Zubehor der Herrschaft Stolpen spater des Vorwerks Rennersdorf und 1874 der Stadt Stolpen wurde 1877 erhielt der Ort Anschluss an die Bahnstrecke Neustadt Durrrohrsdorf Am 19 April 1945 kamen 11 Menschen ums Leben als ein vorbeifahrender Personenzug von alliierten Fliegern beschossen wurde Auf der Dorfflur existiert noch die Wustung Luschdorf Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Kirche und Pfarrhaus LangenwolmsdorfDie Kirche zu Langenwolmsdorf wurde erstmals 1495 erwahnt im Dreissigjahrigen Krieg wurde sie zerstort Ihr heutiges Aussehen erhielt sie nach einem Umbau 1846 Die historische Orgel von 1843 44 erbaute Wilhelm Leberecht Herbrig Die Werkstatt der Herbrigs Vater amp Sohn war damals im Ort 2 Langenwolmsdorf ist eine Station der Herbrig Orgelstrasse 3 Die Kirchmuhle ist eine funktionsfahige Wassermuhle mit kompletter Einrichtung Der Antrieb erfolgt uber ein oberschlachtiges Wasserrad mit 5 5 Metern Durchmesser 4 nbsp Marzenbecherwiesen am Oberlauf des Langenwolmsdorfer BachesSeit 1967 stehen die zum Teil auf Langenwolmsdorfer Flur gelegenen Marzenbecherwiesen im Polenztal unter Naturschutz Auch am Oberlauf des Langenwolmsdorfer Baches finden sich Marzenbecherwiesen Ehemalige Muhlen in Langenwolmsdorf BearbeitenMuhlen am Langenwolmsdorfer Bach 5 Obermuhle 1530 Kirchmuhle 1559 Niedermuhle oder Benkenmuhle 1559 Hofe oder Freigutmuhle 1866 Muhlen im Polenztal Waldmuhle 1862 Knochenmuhle 1841 Personlichkeiten BearbeitenDer Langenwolmsdorfer Gutsbesitzer Oswin Frenzel 1860 war von 1903 bis 1918 Mitglied der 2 Kammer des Sachsischen Landtags Literatur BearbeitenHorst Torke Landkreis Sachsische Schweiz Meissen 1996 S 109 110 Richard Steche Langenwolmsdorf In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 1 Heft Amtshauptmannschaft Pirna C C Meinhold Dresden 1882 S 44 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Langenwolmsdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Langenwolmsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Wustung Luschdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Offizielle Webseite des Orts Offizielle Webseite der Freiwilligen Feuerwehr LangenwolmsdorfEinzelnachweise Bearbeiten Stolpen Einwohnerzahlen Flache Haushalt Abgerufen am 27 September 2022 Webseite Kulturwerkstatt Stolpen e V Ubersichtskarte der Orgelstrasse Webseite der Deutschen Gesellschaft fur Muhlenkunde abgerufen am 1 Juni 2015 Langwolmsdorfer Muhlengeschichte abgerufen am 29 Marz 2021 Ortsteile der Stadt Stolpen Heeselicht Helmsdorf Langenwolmsdorf Lauterbach Rennersdorf Neudorfel aus Rennersdorf und Neudorfel Stolpen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Langenwolmsdorf amp oldid 226531086
