www.wikidata.de-de.nina.az
Ion Sturza 9 Mai 1960 in Pirjolteni Rajon Călărași ist ein moldauischer Politiker und war von Februar bis Dezember 1999 Ministerprasident der Republik Moldau Ion Sturza Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Familiare Herkunft und Aufstieg zum Grossunternehmer 1 2 Aufstieg zum Ministerprasidenten Moldaus 1 3 Ausscheiden aus der Politik 2 Quellen 3 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenFamiliare Herkunft und Aufstieg zum Grossunternehmer Bearbeiten Sturza entstammte der alten rumanischen Familie Sturza Sturdza deren Ursprung bis um 1540 zuruckverfolgt werden konnte Die Familie war lange und intim mit den Regierungen von Moldau und spater von Rumanien verbunden Ihre Mitglieder gehorten zu zwei Hauptzweigen die ihre Vorfahren in den beiden Sohnen von Chiriac Sturdza hatten einerseits in Ion Ionita Sandu Sturdza den Furst von Moldau von 1822 bis 1828 oder in dem russischen Publizisten und Diplomaten Alexandru Sturdza Zu weiteren bedeutenden Mitgliedern der Familie zahlten der Furst von Moldau von 1834 bis 1849 Mihail Sturdza General Grigore Sturdza sowie der mehrmalige Ministerprasident Rumaniens Dimitrie Alexandru Sturdza Nach dem Schulbesuch absolvierte er ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Staatlichen Universitat Wladimir Iljitsch Lenin in Chișinău Nach Beendigung des Studiums war er zunachst in Bereichen der Wirtschaft sowie des Kulturaustauschs tatig ehe er zwischen 1983 und 1985 seinen Militardienst absolvierte und dort zuletzt Oberinstrukteur war Anschliessend war er bis 1987 Referent bei der Gesellschaft der Freundschaft mit anderen Landern Asociației de Prietenie cu Țările Străine Daraufhin wurde er Stellvertretender Generaldirektor der Aussenhandelsgesellschaft der Moldauischen SSR MOLDEX In dieser Funktion beschaftigte er sich uberwiegend mit Projekten auslandischer Investoren zur Erneuerung der Technik der nationalen Industrie sowie mit Projekten zur Gewahrung auslandischer Kredite Daneben war er verantwortlich fur die Koordinierung der Finanzierung Planung und Errichtung von Konservenfabriken in Orhei Camenca Cupcini Ungheni Soroca Florești sowie anderen Stadten des Landes Nach der Unabhangigkeit Moldaus als eigenstandige Republik wurde er 1991 Grunder sowie Direktor und Prasident des Verwaltungsrates von Incomn JSC eines Unternehmens das zur fuhrenden Finanz und Industriegruppe in Bessarabien wurde Daruber hinaus wurde er Grunder und Eigentumer der MoldInconBank in Chișinău 1996 wurde er neben diesen Tatigkeiten auch Vorsitzender des Aufsichtsrates der FinComBank die nach Ansicht von Wirtschaftsanalysten zur sichersten und fuhrenden Bank des Landes wurde Sturza wurde des Weiteren Mitglied des Vorstandes der Internationalen Vereinigung der Hersteller von Fruchtsaften in Paris sowie Mitglied des Obersten Wirtschaftsrates des Prasidenten der Republik Moldau Durch seine Aktienmehrheit bei Incom erwarb er letztlich eine Monopolstellung bei der Herstellung von Getranken sowie von Obst und Gemusekonserven Dadurch war es ihm durch die Garantie der Regierung auch moglich einen Kredit in Hohe von 22 Millionen US Dollar des Internationalen Wahrungsfonds IWF zur Erneuerung der privaten Fabrikationstechnologien zu erhalten 1 Daneben war er auch Prasident der Aussenpolitischen Gesellschaft Asociației pentru Politică Externă sowie Honorarkonsul von Kasachstan in Moldau Aufstieg zum Ministerprasidenten Moldaus Bearbeiten Am 22 Mai 1998 wurde er nach Bestatigung durch das Parlament zum Stellvertretenden Ministerprasidenten sowie zum Minister fur Wirtschaft und Reformen in die Regierung von Ministerprasident Ion Ciubuc berufen und war damit der fuhrende Wirtschaftspolitiker des Landes Nach dem Rucktritt von Ciubuc und dem letztlichen Scheitern einer eigenen Regierungsbildung durch den Burgermeister von Chișinău Serafim Urecheanu wurde er am 19 Februar 1999 von Prasident Petru Lusinschi mit der Bildung einer Regierung beauftragt 2 Am 3 Marz 1999 kam es zur ersten Abstimmung im Parlament wobei er 51 Stimmen der vollzahlig anwesenden 101 Abgeordneten erhielt Aufgrund der am 6 Marz 1999 ergangenen Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes dass 52 Stimmen fur eine Regierungsmehrheit notwendig seien erfolgte am 12 Marz 1999 eine erneute Abstimmung im Parlament bei der Sturza diesmal die notwendige Mehrheit von 52 Stimmen erhielt 3 Damit gelang im letztlich die Bildung der ersten Regierung eine Koalition der Mitte der sogenannten Allianz fur Demokratie und Reformen Alianța pentru Democrație și Reforme ADR Seiner am 12 Marz 1999 vereidigten Regierung gehorten dabei zum Teil auch Minister der Vorgangerregierung an Erster Stellvertretender Ministerprasident Nicolae Andronic Stellvertretende Ministerprasidenten Alexandru Muravschi neu und Oleg Stratulat Minister fur Wirtschaft und Reformen Alexandru Muravschi neu Staatsminister Vladimir Filat neu Aussenminister Nicolae Tăbăcaru Industrie und Handelsministerin Alexandra Can neu Finanzminister Anatolie Arapu Minister fur Landwirtschaft und Mittelstandische Industrie Valeriu Bulgari Transport und Kommunikationsminister Victor Cheibaș neu Umweltminister Arcadie Capcalea neu Minister fur territoriale Entwicklung Bauwesen und kommunale Zusammenarbeit Mihai Severovan Minister fur Erziehung und Wissenschaft Anatol Grimalschi Kulturminister Ghenadie Ciobanu Minister fur Wohlfahrt soziale Sicherheit und Familien Vladimir Gurițenco Gesundheitsminister Eugeniu Gladun Justizminister Ion Păduraru Minister fur Nationale Sicherheit General Tudor Botnaru Innenminister Generalmajor Victor Catan Verteidigungsminister Valeriu Pasat sowie als Kabinettsmitglieder kraft Amtes der Gouverneur der Autonomen territorialen Einheit Gagausien Gheorghe Tabunșcic und der Burgermeister von Chișinău Serafim Urucheanu Im Laufe der Amtszeit kam es am 11 Mai 1999 zur Ersetzung von Sicherheitsminister Botnaru durch den bisherigen Verteidigungsminister Pasat dessen Amt wiederum von Boris Gămurari ubernommen wurde Daruber hinaus wurde am 24 September 1999 Dumitru Croitor Nachfolger von Tabunșcic als Gouverneur der Autonomen territorialen Einheit Gagausien Ein Ziel seiner Regierung war dabei die Unterstutzung der kleinen und mittelstandischen Wirtschaft 4 Wahrend seiner Regierungszeit kam es zu einer schweren Energiekrise deren Hauptursache in der Zahlungsunfahigkeit des Landes lag und die damit der Regierung von Sturza vorgeworfen wurde In der Folgezeit kam es daher immer wieder zu Misstrauensantragen der Kommunistischen Partei Partidul Comuniștilor din Republica Moldova die jedoch mit 40 Stimmen der Parlamentsmehrheit der Parteien der Mitte der ADR unterlag Am 5 November 1999 forderte eine neue Parlamentsmehrheit der neben den Kommunisten auch Christliche Demokraten sowie unabhangige Abgeordnete angehorten eine Neugestaltung der Privatisierungs Industrie und Finanzpolitik des Landes Am 9 November 1999 kam es zu einem erneuten Misstrauensantrag Aufgrund der geanderten Verhaltnisse wurde Sturza mit einer Mehrheit von 52 Stimmen das Misstrauen ausgesprochen und dadurch praktisch abgewahlt Die 48 Abgeordneten der Regierungsallianz Fur Demokratie und Reformen waren der Abstimmung ferngeblieben Fur ein Misstrauensvotum ist nur die einfache Mehrheit des 101 Abgeordnete zahlenden Parlaments vonnoten Das von den Kommunisten beherrschte Parlament warf der Regierung Sturza Korruption und Misswirtschaft vor Zugespitzt hatte sich die Situation wegen der Energiekrise und der Ankundigung des russischen Unternehmens Gasprom die Gaslieferungen an Moldau um vierzig Prozent zu kurzen Der IWF hatte Moldau einen Kredit in Hohe von 35 Millionen Dollar angeboten wenn das Parlament der Privatisierung der Wein und Tabakindustrie zustimme Die von der Regierung eingebrachten Vorschlage zur Privatisierung der moldauischen Schlusselindustrien fanden im Parlament allerdings keine Mehrheit so dass der IWF das Kreditangebot zuruckzog 5 6 Ein weiterer Grund fur den Sturz der Regierung durfte aber wohl auch das Bekanntwerden des Berichts einer vom Prasidenten eingesetzten Sonderkommission zur Anderung der Verfassung am 4 August 1999 gewesen sein Nach diesem Bericht fuhre das bisherige Regierungssystem zur Instabilitat des Landes Der Bericht forderte daher das exklusive Recht des Prasidenten zur Ernennung des Ministerprasidenten und der Minister Daruber hinaus sollte der Prasident Vorsitzender des Obersten Sicherheitsrates werden und alle Staatsanwalte und Richter ernennen konnen Zudem sollte die Amtszeit von vier auf funf Jahre ausgeweitet werden Daneben sollte der Prasident das Recht zur Auflosung des Parlaments haben falls dieses Gesetzgebungsverfahren fur mehr als zwei Monate blockiere Schliesslich sah der Bericht die Verringerung die Anzahl der Parlamentsabgeordneten von 101 auf 70 vor die ausschliesslich in Wahlkreisen gewahlt werden sollten 7 Prasident Lusinschi beauftragte zunachst den fruheren Vizeminisisterprasidenten unter Andrei Sangheli Valeriu Bobutac mit der Regierungsbildung der jedoch am 22 November 1999 bei der Abstimmung im Parlament scheiterte 8 Der anschliessende Versuch einer Regierungsbildung durch Vladimir Voronin scheiterte ebenso bis schliesslich am 21 Dezember 1999 Dumitru Braghiș Nachfolger von Sturza als Ministerprasident wurde Ausscheiden aus der Politik Bearbeiten Nach seinem Ausscheiden aus der Politik setzte Sturza seine Tatigkeiten als Unternehmer fort 2002 ubernahm Sturza die Funktionen des Prasidierenden Generaldirektors des Unternehmens ROMPETROL MOLDOVA das Teil der grossen privaten rumanischen Unternehmensgruppe ROMPETROL ist und uberwiegend in Rumanien und Sudosteuropa war Schwerpunkt des Unternehmens sind neben Raffinierung die Vermarktung von Erdolprodukten sowie die Entwicklung Produktion und andere Dienstleistungen in der Erdolindustrie Dabei kam es 2005 zur Investition des Unternehmens in Hohe von 1 8 Millionen Euro zum Bau einer Plastikfabrik Im April 2005 wurde er innerhalb der Unternehmensgruppe ROMPETROL auch Vizeprasident 9 fur die Beziehungen zu Russland und der Gemeinschaft Unabhangiger Staaten GUS Als solcher ist er vorrangig fur die Reprasentation der Unternehmensgruppe in Moskau und den Aufbau und die Starkung wirtschaftlicher Beziehungen zu Energieunternehmen in den genannten Landern zustandig Im April 2006 wurde er daruber hinaus Mitglied des Verwaltungsrates der Unternehmensgruppe ROMPETROL N V 10 2007 war er Initiator der grossten Finanztransaktion in Rumanien als die kasachische Erdol und Erdgasgesellschaft KazMunayGas fur 2 7 Milliarden US Dollar 75 Prozent der Anteile von ROMPETROL erwarb 11 Quellen BearbeitenHomepage der Regierung der Republik Moldau Primeministers of Moldavia Memento vom 13 Juli 2009 im Internet Archive rulers org Land zwischen Ost und West Moldawien ist seit 1991 unabhangige Demokratie Einzelnachweise Bearbeiten CLASA POLITICA RETEAUA MAFIEI DE STAT Alliance for Democracy and Reforms Proposes President Lucinschi to Appoint Ion Sturza for Premiership 1 2 Vorlage Toter Link politicom moldova org Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis auf moldova org 18 Februar 1999 rulers org 3 Marz 1999 Ion Sturza Government to Support Small Business Enterprises 1 2 Vorlage Toter Link economie moldova org Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis auf moldova org 30 April 1999 Moldowa Misstrauensvotum gegen Sturza Regierung erfolgreich Wostok Newsletter 11 1999 IMF Freezes Financial Support For Moldova Govt Near Collapse Memento des Originals vom 29 August 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot lists essential org 6 November 1999 Ian Jeffries The countries of the former Soviet Union at the turn of the twenty first century the Baltic and European states in transition 2004 ISBN 0 415 25230 X S 334 rulers org 9 November 1999 The Rompetrol Group Managing Board Memento des Originals vom 13 Februar 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rompetrol com Rompetrol Group NV announces appointment of Supervisory Board Memento des Originals vom 25 Oktober 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rompetrol com Omul care l a făcut miliardar pe Patriciu EVENIMENTUL ZILEI vom 1 Juli 2008Ministerprasidenten der Republik Moldau seit 1991 Valeriu Muravschi Andrei Sangheli Ion Ciubuc Serafim Urechean kommissarisch Ion Sturza Dumitru Braghiș Vasile Tarlev Zinaida Greceanii Vitalie Pirlog kommissarisch Vlad Filat Iurie Leancă Chiril Gaburici Natalia Snegur Gherman kommissarisch Valeriu Streleț kommissarisch Gheorghe Brega Pavel Filip Maia Sandu Ion Chicu Aureliu Ciocoi kommissarisch Natalia Gavrilița Dorin Recean Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 10 Februar 2023 PersonendatenNAME Sturza IonKURZBESCHREIBUNG moldauischer Politiker und Regierungschef der Republik MoldauGEBURTSDATUM 9 Mai 1960GEBURTSORT Pirjolteni Rajon Călărași Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ion Sturza amp oldid 230754140