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Dieser Artikel beschreibt eine Person in der Mythologie Fur weitere Bedeutungen siehe INO Ino altgriechisch Ἰnw Inṓ ist in der griechischen Mythologie die Tochter des Kadmos und der Harmonia und daher die Schwester von Semele der Geliebten des Zeus und Mutter des Dionysos Agaue Autonoe Polydoros und Illyrios Mit Athamas ist sie die Mutter von Learchos und Melikertes Sie war auch die Amme des neugeborenen Dionysos und Melikertes war dessen Milchbruder Inhaltsverzeichnis 1 Mythos 2 Eponyme 3 Einzelnachweise 4 Weitere Quellen 5 Literatur 6 WeblinksMythos BearbeitenIno war die zweite Frau des Athamas Der hatte aus seiner ersten Ehe mit Nephele zwei Kinder Phrixos und Helle Ino war aber ihren Stiefkindern nicht wohlgesinnt weshalb sie auf folgendes Komplott verfiel Sie veranlasste die Frauen die Weizenkorner vor der Aussaat zu dorren wodurch sie unfruchtbar wurden und die Ernte verdarb Wie offenbar von Ino schon angenommen sandte Athamas nach Delphi um dort zu fragen was angesichts des drohenden Hungers zu tun sei Ino uberredete nun die Boten zu sagen das Orakel habe verkundet die Unfruchtbarkeit werde enden sobald man den Phrixos dem Zeus opfere Als Athamas sich zu diesem Menschenopfer bereit zeigte entfuhrte Nephele die Kinder Chrysomallos ein Widder mit goldenem Fell den Nephele von Hermes bekommen hatte trug Phrixos und Helle durch die Luft davon Helle sturzte bei dieser Himmelsreise ins Meer zwischen Europa und Asien das nach ihr den Namen Hellespont trug Phrixos wurde aber sicher ins Land der Kolcher gebracht Das Fell des Widders war dann das nachmals beruhmte Goldene Vlies So die Bibliotheke des Apollodor 1 Hyginus berichtet etwas abweichend dass Athamas das Menschenopfer abgelehnt habe dass aber Phrixos sich freiwillig bereit erklart habe durch ein Selbstopfer die Unfruchtbarkeit zu beenden Der Anschlag Inos sei aber durch einen mitleidigen Diener verraten worden als Phrixos schon mit einem Stirnband als Opfer geschmuckt vor dem Altar stand Athamas rasend vor Zorn habe darauf versucht Ino und Melikertes zu toten doch Dionysos rettete seine Amme durch einen Nebel Spater habe sich Ino mit Melikertes ins Meer gesturzt Hyginus berichtet auch dass dem als Palaimon vergottlichten Melikertes zu Ehren die Isthmischen Spiele begrundet wurden 2 Dass ihre Stiefkinder nun verschwunden waren brachte der Ino keinen Nutzen und Inos Kindern kein Gluck Im Wahn totete Athamas den Learchos Ino sturzte sich mit Melikertes ins Meer Der Grund des Wahnsinns war der Zorn der Hera Athamas und Ino hatten namlich nach der Geburt des Dionysos siehe Schenkelgeburt eingewilligt diesen bei sich aufzunehmen als Madchen zu verkleiden und so vor der Eifersucht der Hera zu verbergen In seinem Wahn jagte und totete Athamas seinen altesten Sohn Learchos wie einen Hirsch Ino aber warf zunachst den Melikertes in einen Kessel mit siedendem Wasser nahm den Leichnam dann heraus und sturzte sich mit ihm zusammen ins Meer Doch die beiden starben nicht im Meer vielmehr wurde Ino zur Gottin Leukothea Melikertes zum Gott Palaimon 3 Pausanias berichtet der Ort wo Ino sich ins Meer gesturzt habe sei der Molurische Felsen an der Kuste zwischen Athen und dem Korinthischen Isthmus gewesen 4 Schon bei Ovid wurde der Wahnsinn in den Ino verfallt bevor sie sich in das Meer sturzt als bakchische Raserei interpretiert 5 Dieses Motiv wurde offenbar bereits in der verlorengegangenen Tragodie Ino des Euripides ausgestaltet Hyginus fasst deren Inhalt wie folgt zusammen Athamas hatte nach Inos Flucht in die Wildnis angenommen Ino sei gestorben und ein drittesmal geheiratet Themisto die Tochter einer Nymphe schenkte ihm Zwillingssohne Schoineus und Leukon 6 Als er entdeckte dass Ino noch am Leben und eine der Bakchen des Parnass geworden sei sandte er nach ihr und holte sie heim gab sie jedoch als Dienerin aus Themisto hatte von der Ruckkehr Inos erfahren kannte jedoch nicht deren Identitat Sie fasste den Plan Inos Kinder zu toten oder toten zu lassen Zu diesem Zweck sollten die Ziele des Anschlags in dunkle Gewander Themistos eigene Kinder dagegen in helle Gewander gekleidet werden Zu Durchfuhrung des Plans hatte sie die vermeintliche Dienerin Ino ins Vertrauen gezogen die naturlich die Gewander vertauschte wodurch Themisto zur Morderin der eigenen Kinder wurde Themistos totete darauf sich selbst Athamas den Learchos und Ino warf sich mit Melikertes ins Meer 7 Der Bibliotheke zufolge heiratete Athamas ebenfalls Themisto nur ist sie dort die Tochter des Lapithen Hypseus und hat mit Athamas vier Kinder 8 Die enge Verbindung Inos mit dem Dionysos Mythos wird in den Dionysiaka des Nonnos von Panopolis in epischer Breite gestaltet Mit einiger Ausfuhrlichkeit wird erzahlt wie Ino dem Gotterkind ihrer Schwester zusammen mit dem eigenen Sohn die Bruste reichte und was im Kinderzimmer so alles geschah Insbesondere wird von Mystis dem sidonischen Kindermadchen erzahlt wie sie die Dinge tut die mit der Tatigkeit eines Kindermadchens nur selten verbunden werden sie gurtet sich mit lebenden Schlangen legt metallene Brustplatten und Rehfelle an schwingt im Kinderzimmer die Fackel und schlagt die Zymbel etc die aber bei der Bildung eines kunftigen Gottes des Weins und des Wahns vollig normal sein mogen Doch schliesslich entdeckt Hera den Aufenthalt des Dionysos doch Hermes kann diesen noch rechtzeitig retten und bringt ihn zu Rhea welche des Dionysos zweite Amme und Ziehmutter wird Derweil ist Ino vor Schmerz uber den Verlust ihres Ziehkinds wie wahnsinnig geworden und irrt durch die Wildnis bis sie nach Delphi kommt Dort fluchten alle einschliesslich der Pythia vor der Erscheinung der Rasenden bis Apollon herabsteigt und sie von dem Wahnsinn heilt Von da an folgt die Erzahlung der Linie von Euripides Ino Nur wird hier Athamas nicht nur zum Morder des Learchos den er fur einen Hirsch halt er wirft auch als er das vermeintliche Wildbret nach Hause bringt seinen jungeren Sohn Melikertes gleich mit in den Kessel Ino zieht dann den halbgaren Melikertes heraus und flieht von Athamas verfolgt uber die Weisse Ebene 9 bis an die felsige Meereskuste wo Athamas sie einholt Sie klagt Zeus an er habe ihr die Ammendienste fur den jungen Dionysos schlecht gelohnt reflektiert dann dass sie wohl auch nicht ganz ohne Schuld sei einige Mordversuche 2 Morde 1 Hungersnot Betrug bittet dennoch um Rettung und sturzt sich mit der Leiche des Melikertes ins Meer Es folgt die Vergottlichung 10 Eponyme BearbeitenDer Asteroid 173 Ino ist nach ihr benannt Einzelnachweise Bearbeiten Bibliotheke des Apollodor 1 9 1 2 Hyginus Fabulae 2 Apollodor Bibliotheke 3 4 3 4 6 Pausanias Beschreibung Griechenlands 1 44 7 8 Ovid Metamorphosen 4 480 541 Nonnos Dionysiaka 9 312 Hyginus Fabulae 4 Bibliotheke 1 9 2 3 Daher laut Nonnos der Name Leukothea Weisse Gottin Nonnos Dionysiaka 9 37 150 9 243ff 10 1 125Weitere Quellen BearbeitenHomer Odyssee 5 332 Herodot Historien 7 197 Euripides Medea 1282 1289 Fragmente von Euripides Ino Fragmente von Sophokles AthamasLiteratur BearbeitenKarl Kerenyi Die Mythologie der Griechen Die Gotter und Menschheitsgeschichten Rhein Verlag Zurich 1951 S 256 258 Robert Graves Griechische Mythologie Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2003 ISBN 3 499 55404 6Weblinks Bearbeiten Commons Ino Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 119362511 lobid OGND AKS VIAF 820054 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ino amp oldid 235674112