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Dieser Artikel behandelt die turkische Stadt Igdir zur gleichnamigen turkischen Provinz siehe Igdir Provinz Igdir armenisch Իգդիր Igdir nach der antiken Stadt auch Ցոլակերտ Tsolakert aserbaidschanisch Igdir kurdisch Idir ist eine Stadt im aussersten Osten der Turkei an der Grenze zu Armenien Sie ist die Provinzhauptstadt der gleichnamigen Provinz Igdir bildet ebenso einen Landkreis und liegt in der Talebene des Aras im Nordwesten des Ararat Die Provinzstadt liegt etwa 960 km Luftlinie ostlich von Ankara IgdirHilfe zu Wappen Igdir Turkei Lage des zentralen Landkreises in der Provinz IgdirBasisdatenProvinz il IgdirKoordinaten 39 55 N 44 3 O 39 920833333333 44 044444444444 861 Koordinaten 39 55 15 N 44 2 40 OHohe 861 mEinwohner 96 887 1 2020 Telefonvorwahl 90 476Postleitzahl 76000Kfz Kennzeichen 76Struktur und Verwaltung Stand 2021 Gliederung 14 MahalleBurgermeister H Engin SariibrahimPostanschrift Baglar MahallesiAtaturk Caddesi No 176103 IgdirWebsite www igdir bel trLandkreis IgdirEinwohner 142 559 2 2020 Flache 1 431 km Bevolkerungsdichte 100 Einwohner je km Vorlage Infobox Ort in der Turkei Wartung Landkreis Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Klima 2 Demographie 2 1 Bevolkerungsentwicklung 2007 2018 2 2 Ergebnisse der Volkszahlungen 1950 2000 3 Geschichte 4 Sehenswurdigkeiten 5 Politik 5 1 Kommunalwahlen 2019 6 Sport 7 Fotos 8 Stadtepartnerschaften 9 Personlichkeiten 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDer Landkreis grenzt im Westen an den Kreis Tuzluca im Suden an den Kreis Dogubayazit der Provinz Agri im Osten an die Kreise Aralik und Karakoyunlu Im Norden besteht auf etwa 30 km die Staatsgrenze zu Armenien Als Sitz des gleichnamigen Landkreises Merkez beherbergt die Kreisstadt etwa 68 Prozent der Kreisbevolkerung Daneben bestehen noch drei weitere Belediye Halfeli 8 491 Melekli 3 604 und Hoshaber 2 731 Einw 41 Dorfer Koy mit insgesamt 30 846 Einwohnern 752 pro Dorf komplettieren den Kreis Die grossten Dorfer sind Asagierhaci 4 318 Karakuyu 2 877 Panik 2 737 Enginalan 2 498 Yuzbasilar 2 446 Evci 1 544 Suveren 1231 Kulluk 1 074 Tacirli 1 028 und Gulpinar 1 011 Einw Klima Bearbeiten Das Klima ist kontinental gepragt mit heissen trockenen Sommern und kalten niederschlagsarmen Wintern in denen die Temperatur bis zu minus 30 C fallen kann Knapp die Halfte der Niederschlage fallt in den Fruhlingsmonaten Fur die Normalperiode 1991 2020 betragt die Jahresmitteltemperatur 12 8 C wobei im Januar mit 2 7 C die kaltesten und im Juli mit 26 5 C die warmsten Monatsmitteltemperaturen gemessen werden Igdir hat nach Koppen ein semiarides Klima effektive Klimaklassifikation BSk 3 und ist mit einer jahrlichen Niederschlagsmenge von durchschnittlich 265 mm pro Quadratmeter der trockenste Ort in der Turkei Igdir 856 m KlimadiagrammJFMAMJJASOND 13 2 7 15 7 4 21 14 2 42 20 7 50 25 12 30 30 16 15 34 20 9 4 34 19 12 29 14 24 22 8 20 13 1 14 5 4 Temperatur C Niederschlag mm Quelle MGM Normalperiode 1991 2020 4 Monatliche Durchschnittstemperaturen und niederschlage fur Igdir 856 m Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezMittl Temperatur C 2 7 0 7 7 6 13 4 17 9 22 9 26 5 26 2 21 1 14 0 6 0 0 3 12 8Mittl Tagesmax C 2 4 6 5 14 0 20 0 24 7 30 2 33 8 33 7 29 1 21 8 12 9 4 6 19 5Mittl Tagesmin C 6 7 4 1 1 8 7 2 11 6 15 9 19 5 19 0 13 9 7 7 0 7 4 1 6 9Niederschlag mm 13 3 14 7 21 4 42 0 50 1 30 0 14 9 9 4 12 1 24 1 19 5 14 3 S 265 8Sonnenstunden h d 2 7 4 4 5 5 6 0 7 4 9 4 9 9 9 4 8 4 6 0 4 4 2 5 6 3Regentage d 4 73 5 77 7 97 13 40 17 10 11 53 6 73 5 27 5 30 8 57 6 37 6 77 S 99 51Temperatur 2 4 6 7 6 5 4 1 14 0 1 8 20 0 7 2 24 7 11 6 30 2 15 9 33 8 19 5 33 7 19 0 29 1 13 9 21 8 7 7 12 9 0 7 4 6 4 1Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezNiederschlag 13 3 14 7 21 4 42 0 50 1 30 0 14 9 9 4 12 1 24 1 19 5 14 3 Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezQuelle MGM Normalperiode 1991 2020 4 Demographie BearbeitenBevolkerungsentwicklung 2007 2018 Bearbeiten Nachfolgende Tabelle zeigt den vergleichenden Bevolkerungsstand am Jahresende fur die Provinz den zentralen Landkreis und die Stadt Igdir sowie den jeweiligen Anteil an der ubergeordneten Verwaltungsebene Die Zahlen basieren auf dem 2007 eingefuhrten adressbasierten Einwohnerregister ADNKS 5 Jahr Provinz Landkreis Stadtabs abs abs 2020 201 314 70 81 142 559 67 96 96 8872019 199 442 70 33 140 267 67 69 94 9462018 197 456 69 69 137 613 67 10 92 3402017 194 775 69 90 136 155 67 03 91 2612016 192 785 69 76 134 480 66 36 89 2472015 192 435 69 48 133 704 66 17 88 4762014 192 056 68 79 132 110 65 53 86 5672013 190 424 68 34 130 134 64 51 83 9442012 190 409 67 74 128 976 64 09 82 6562011 188 857 67 57 127 609 63 60 81 1622010 184 418 67 01 123 570 63 05 77 9122009 183 486 66 92 122 780 62 67 76 9502008 184 025 66 21 121 848 62 23 75 8242007 181 866 65 67 119 432 63 57 75 927Ergebnisse der Volkszahlungen 1950 2000 Bearbeiten In der Tabelle sind die Ergebnisse der Volkszahlungen manifestiert Eine Unterteilung erfolgt in stadtisches und landliches Gebiet das stadtische Gebiet sehir betrifft nur die Kreisstadt Igdir das landliche Gebiet sind die Dorfer Koy Jahr Landkreis stadtisch landlich1950 39 411 7 826 31 5851955 49 235 9 646 39 5891960 50 727 12 730 37 9971965 58 222 15 701 42 5211970 68 159 21 420 46 7391975 81 618 29 542 52 0761980 77 887 24 352 53 5351985 89 269 29 460 59 8091990 95 732 35 858 59 8742000 102 648 59 880 42 768Geschichte BearbeitenDie Umgebung von Igdir gehorte in urartaischer Zeit vermutlich zu Erekua 6 Aus dieser Zeit stammt ein Graberfeld das 1913 wenige Kilometer ostlich an der Strasse nach Markara freigelegt wurde Mit einer Ausnahme handelte es sich bei allen Bestattungen um Urnengraber in Felsspalten die mit Steinplatten abgedeckt waren Der Fundort lasst den Schluss zu dass sich hier ein urartaischer Militarstutzpunkt befand 7 Die mittelalterliche armenische Stadt Tsolakert Ցոլակերտ befand sich wahrscheinlich nahe der heutigen Stadt Igdir 8 Lange Zeit war Igdir lediglich ein kleines Dorf Seit 1555 gehorte der Ort zum persischen Safawiden Reich abgesehen von kurzen Perioden unter osmanischer Herrschaft 1578 1605 1635 1636 und 1722 1746 Nach dem Russisch Persischen Krieg 1826 1828 kam Igdir unter russische Herrschaft und wurde Kreisstadt im Gouvernement Eriwan Unter der Zarenherrschaft siedelten sich viele Armenier in Igdir damals russ Igdir an 1914 betrug die Bevolkerungszahl bereits 10 000 mehrheitlich Armenier Igdir hatte zu jener Zeit drei Kirchen 8 1917 wurde Igdir Teil der neu gegrundeten Demokratischen Republik Armenien Im Hungerwinter 1918 1919 kam ein erheblicher Teil seiner Bevolkerung um 1919 wurde Igdir zur Stadt erhoben das Stadtlogo zeigt jedoch die Jahreszahl 1923 9 10 Im Turkisch Armenischen Krieg eroberten turkische Einheiten im September 1920 die Stadt Durch den Vertrag von Kars wurde das Gebiet von Igdir auch formell der Turkei zugesprochen 11 Bei der Volkszahlung von 1897 hatte die Stadt Igdir 4 680 Einwohner uberwiegend Armenier 84 und Russen 12 12 Als Folge der turkischen Eroberung im Oktober 1920 flohen die Armenier und andere christliche Volksgruppen aus der Stadt Spater wanderten viele Aseris aus dem Umland sowie Kurden aus den Provinzen Van und Agri ein so dass die Bevolkerung heute mehrheitlich aus schiitischen Aseris und sunnitischen Kurden besteht Nahe der Stadt Igdir baut die Turkei seit 2017 einen 144 Kilometer langen Grenzwall um illegale Migration aus Afghanistan einzudammen 13 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Denkmal und MuseumIn Igdir befindet sich ein umstrittenes Volkermord Denkmal und Museum Igdir Soykirim Anit Muzesi dessen Bau im August 1997 begann und das am 5 Oktober 1999 vom turkischen Minister Ramazan Mirzaoglu eroffnet wurde Es ist 43 5 Meter hoch Das Denkmal soll dem Gedenken an Massenmorde dienen die wahrend des Ersten Weltkrieges und des nachfolgenden Turkisch Armenischen Krieges von armenischen Truppen an turkischen Zivilisten begangen wurden Die Errichtung des Denkmals wird auch als Antwort auf Mahnmale in anderen Landern verstanden die an den Volkermord an den Armeniern wahrend genau dieser Jahre erinnern sollen 14 Politik BearbeitenKommunalwahlen 2019 Bearbeiten Bei den Kommunalwahlen 2019 gewann der Burgermeisterkandidat Yasar Akkus HDP mit 50 1 der Stimmen Kommunalwahl 2019 in IGDIR 6050403020100 50 146 72 30 50 20 3 HDPMHPCHPSPDSPSonst Sport BearbeitenIgdir ist Sitz des Fussballvereins Igdirspor der zeitweise in der zweiten turkischen Liga spielte Ein weiterer Fussballverein der Stadt ist der Igdir FK Fotos Bearbeiten nbsp Igdir vom Ararat gesehen nbsp Ebene bei Igdir nbsp Ein Grabstein in Form eines Schafes in Igdir nbsp Im Zentrum von IgdirStadtepartnerschaften BearbeitenIgdir ist mit zwei Stadten verschwistert Aserbaidschan nbsp Samaxi Aserbaidschan seit 2006 Aserbaidschan nbsp Serur AserbaidschanPersonlichkeiten BearbeitenAvedis Aharonian 1866 1948 armenischer Revolutionar und Schriftsteller Edouard Isabekjan 1914 2007 sowjetischer Maler und Grafiker Harutjun Hakobjan 1918 2005 sowjetischer Illusionist Drastamat Kanajan 1884 1956 armenischer Militar und PolitikerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Igdir Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Merkez Nufusu Igdir abgerufen am 25 August 2021 Turkiye Nufusu Il ve Ilcelere Gore Nufus Bilgileri Nufusune com abgerufen am 25 August 2021 Iklim Siniflandirmasi Igdir Staatliches Meteorologisches Amt der Turkischen Republik abgerufen am 3 Mai 2022 turkisch Resmi Istatistikler Illere Ait Mevism Normalleri 1991 2020 Staatliches Meteorologisches Amt der Turkischen Republik abgerufen am 3 Mai 2022 turkisch Central Dissemination System Merkezi Dagitim Sistemi MEDAS des TUIK abgerufen am 5 Mai 2019 Kemalettin Koroglu The Northern Border of the Urartian Kingdom In Altan Cilingiroglu G Darbyshire Hrsg Anatolian Iron Ages 5 Proceedings of the 5th Anatolian Iron Ages Colloquium Van 6 10 August 2001 British Institute of Archaeology at Ankara Monograph 3 Ankara 2005 101 R D Barnett The Urartian Cemetery at Igdyr In Anatolian Studies Vol 13 1963 S 153 198 hier S 163 a b Armenische Sowjetische Enzyklopadie Band 4 Jerewan 1978 S 309 Richard G Hovannisian The Republic of Armenia The First Year 1918 1919 University of California Press Berkeley 1971 ISBN 0 520 01984 9 S 128 129 Melville Carter The Land Of The Stalking Death a Journey Through Starving Armenia on an American Relief Train National Geographic XXXVI November 1919 abgerufen am 20 Februar 2011 Richard G Hovannisian The Republic of Armenia Between Crescent and Sickle Partition and Sovietization University of California Press Berkeley 1996 ISBN 0 520 08804 2 N A Troynitskii Pervaya vseobshaya perepis naseleniya Rossijskoj Imperii 1897 g Erivanskaya Guberniya Sankt Petersburg 1904 S 144 FAZ Nr 116 22 Mai 2018 S 10 Igdir Genocide Monument and Museum Landkreise der Provinz Igdir Aralik Igdir Karakoyunlu Tuzluca Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Igdir amp oldid 236403309