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Hugo Paul Ernst Magnus 16 August 1851 in Gohren bei Crossen an der Oder 22 Juli 1924 in Jena war ein deutscher Klassischer Philologe und Gymnasiallehrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliches Werk 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenHugo Magnus stammte aus einer Juristen und Pastorenfamilie der Lausitz Seine Vorfahren wirkten ab dem 18 Jahrhundert als Pfarrer in der Gegend von Crossen an der Oder Hugos Vater Alexander Magnus 1813 1893 war Pastor zu Gohren und verheiratet mit Marie geb Nautsch einer Pflegetochter der Landwirtsfamilie Schlange die fur ihre Rosenzucht bekannt war Den ersten Unterricht erhielt Hugo von seinem Vater der ihn insbesondere im Lateinischen hervorragend ausbildete Von 1866 bis 1869 besuchte er das Gymnasium in Guben wo ihn besonders der Lehrer Carl Schmelzer beeinflusste Nach der Reifeprufung studierte Magnus ab dem Sommersemester 1869 Klassische Philologie an der Universitat Jena wechselte aber schon nach dem ersten Semester an die Universitat Berlin und fand dort in Adolf Kirchhoff und Moriz Haupt anregende akademische Lehrer Nach einem Semester an der Universitat Bonn Sommersemester 1870 konzentrierte er sich in Berlin auf seinen Studienabschluss Am 4 Juli 1873 wurde er an der Universitat Halle in absentia zum Dr phil promoviert am 18 November 1873 bestand er die Lehramtsprufung in den Fachern Latein Griechisch und Deutsch Den Vorbereitungsdienst absolvierte Magnus am Gymnasium zu Grunberg in Schlesien wo er nach dem Probejahr 1873 74 als wissenschaftlicher Hilfslehrer arbeitete Zum 1 Oktober 1875 wechselte er als ordentlicher Lehrer an das Sophien Gymnasium in Berlin wo er seine ganze weitere Laufbahn verbrachte Bis 1899 konnte er nur in den unteren Klassen unterrichten da die Oberstufe den alteren Kollegen vorbehalten war Zum 1 April 1891 wurde Magnus zum Oberlehrer am 16 Marz 1893 zum Gymnasialprofessor ernannt und am 1 Februar 1918 zum Geheimen Studienrat Kurz darauf trat er in den Ruhestand Hugo Magnus war ab 1880 mit Hedwig geb Karow verheiratet der Tochter des Potsdamer Musikdirektors Hermann Ludwig Karow 1834 1900 Das Paar hatte vier Sohne die alle im Ersten Weltkrieg dienten zwei davon als Marineoffiziere In seinen letzten Lebensjahren litt Hugo Magnus unter Herz und Augenbeschwerden weshalb er im Sommer 1924 nach Jena reiste wo sein Sohn Georg Magnus 1883 1942 eine chirurgische Klinik leitete Noch wahrend Vater und Sohn uber die Moglichkeit einer Operation berieten starb Hugo Magnus an einem Herzschlag Wissenschaftliches Werk BearbeitenMagnus betrieb zusatzlich zum Unterricht wissenschaftliche Studien Sein Forschungsschwerpunkt waren die romischen Dichter Catull Horaz Tibull Properz und Ovid Magnus bereicherte die Forschung um Literaturberichte und Rezensionen zu den Arbeiten anderer Forscher aber auch durch eigene Einzelstudien Im Mittelpunkt seines Interesses standen Ovids Metamorphosen die mit ihrer komplexen Uberlieferungsgeschichte immer noch keine ausreichende kritische Ausgabe erhalten hatten Ab 1887 veroffentlichte Magnus mehrere eingehende Studien zur Uberlieferungsgeschichte und Textkritik der Metamorphosen Er bemuhte sich von Berlin aus so viele Handschriften wie moglich kennenzulernen was er selbst nicht einsehen konnte liess er von Kollegen kollationieren Im Jahr 1900 1901 erhielt er ein halbes Reisestipendium des Deutschen Archaologischen Instituts so dass er fur mehrere Monate nach Italien reisen und zahlreiche Ovid Handschriften vergleichen konnte Nach jahrzehntelangen Vorarbeiten veroffentlichte Magnus 1914 seine kritische Ausgabe der Metamorphosen der auch eine Ausgabe der Narrationes fabularum Ovidianarum des Lactantius Placidus angehangt war Die Ausgabe ist besonders durch ihren ausfuhrlichen kritischen Apparat sehr unhandlich und wurde nicht nachgedruckt sie war jedoch die erste Ausgabe des Textes die auf einer Rezension des gesamten verfugbaren Materials beruhte und uberlieferungsgeschichtlich fundierte Methoden der Textherstellung anwandte Sie bildet die Grundlage aller spateren Ausgaben der Metamorphosen Die Preussische Akademie der Wissenschaften verlieh Magnus fur diese Leistung 1915 die Silberne Leibniz Medaille Schriften Auswahl BearbeitenDie Metamorphosen des P Ovidius Naso fur den Schulgebrauch erklart 2 Bande Gotha 1885 1886 2 Auflage 1892 Studien zu Ovids Metamorphosen Berlin 1887 Schulprogramm Studien zur Uberlieferung und Kritik von Ovids Metamorphosen V Liber XV Berlin 1893 Schulprogramm Ovids Metamorphosen in Auswahl Fur den Schulgebrauch erklart Gotha 1896 Studien zur Uberlieferung und Kritik von Ovids Metamorphosen VI Noch einmal Marcianus und Neapolitanus Berlin 1902 Schulprogramm Neue Studien zur Ueberlieferung und Kritik der Metamorphosen Ovids In Hermes Band 39 1904 S 30 62 Ovids Metamorphosen in doppelter Fassung In Hermes Band 40 1905 S 191 239 P Ovidi Nasonis Metamorphoseon libri 15 Lactanti Placidi qui dicitur Narrationes fabularum Ovidianarum Berlin 1914Literatur BearbeitenOtto Schroder Hugo Magnus In Jahresbericht uber die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft 51 Jahrgang 1925 206 Band 1925 Nekrologe Biographisches Jahrbuch fur Altertumskunde 45 Jahrgang 1925 S 1 9 mit Schriftenverzeichnis Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Hugo Magnus Quellen und Volltexte Personalbogen von Hugo Magnus in der Personalkartei der Gutachterstelle des BIL in der Archivdatenbank der Bibliothek fur Bildungsgeschichtliche Forschung BBF Literatur von Hugo Magnus im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 116678801 lobid OGND AKS LCCN nb2015003541 VIAF 62306539 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Magnus HugoALTERNATIVNAMEN Magnus Paul Ernst Hugo vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer Philologe und GymnasiallehrerGEBURTSDATUM 16 August 1851GEBURTSORT Gohren bei Crossen an der OderSTERBEDATUM 22 Juli 1924STERBEORT Jena Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hugo Magnus Philologe amp oldid 227480800