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Hubert Schrade geboren 30 Marz 1900 in Allenstein Ostpreussen gestorben 25 November 1967 in Freiburg im Breisgau war ein deutscher Kunsthistoriker Als sein Hauptwerk gilt die 1932 erschienene Ikonographie der christlichen Kunst Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchrade studierte in Berlin und Heidelberg Germanistik Philosophie und Kunstgeschichte und wurde am 9 November 1922 durch den Germanisten Max von Waldberg und den Kunsthistoriker Carl Neumann mit einer Arbeit uber den Mystiker Abraham von Franckenberg in Germanistik promoviert Bei Carl Neumann arbeitete er uber Franz von Assisi und Giotto und habilitierte sich im Jahr 1926 mit einer Arbeit uber Tilman Riemenschneider Seit dem Wintersemester 1926 27 war er an der Heidelberger Universitat lehrend tatig ab 1931 als ausserordentlicher ab 1935 als ordentlicher Professor Sein Buch uber das deutsche Nationaldenkmal wurde 1934 von der Reichsschrifttumskammer als Buch des Monats ausgezeichnet Zu seiner Arbeit vor der Machtubergabe an die Nationalsozialisten schrieb sein Dekan Hermann Guntert 1935 an den Rektor Stets hat sich Schrade im volkischen Geiste betatigt und wurde eben deshalb in der liberalistischen Zeit fruher von allen Seiten unterdruckt 1 Schrade trat 1933 dem Kampfbund fur deutsche Kultur bei und propagierte in martialischer Sprache die nationalsozialistische Revolution Der aus Hamburg vertriebene Kunsthistoriker Erwin Panofsky warnte seine Kollegen an der Basler Universitat ausdrucklich vor dem Denunzianten Schrade 2 Im Jahr 1937 nach der Lockerung der Mitglieder Aufnahmesperre der NSDAP konnte er Mitglied der NSDAP werden An der Amtsenthebung August Grisebachs der wegen seiner Ehefrau Hanna als judisch versippt galt war er wesentlich beteiligt Schrade wurde daraufhin 1938 in Heidelberg Ordinarius Seit 1939 war Schrade in zweiter Ehe mit der in der Reichsstudentenschaft aktiven Inge Wolff verheiratet 3 Nach einem Semester Tatigkeit am Hamburger kunstgeschichtlichen Seminar hatte Schrade vom 1 August 1941 bis Kriegsende den kunstgeschichtlichen Lehrstuhl an der Reichsuniversitat Strassburg inne seine Hochschulassistentin dort war Gertrud Rinner 4 In Strassburg war er Dekan der Philosophischen Fakultat und Prorektor Er floh im November 1944 mit seiner Frau aus Strassburg Nach der Verlagerung der Frontuniversitat nach Tubingen ubernahm er dort noch kurzzeitig die Rektoratsgeschafte Schrade war Herausgeber der wahrend im Nationalsozialismus kurzzeitig im Kohlhammer Verlag Stuttgart erschienenen Zeitschrift Das Werk des Kunstlers 1939 1942 Nach der deutschen Kapitulation versaumte es die franzosische Besatzungsmacht die Strassburger Professoren in die Sauberungsmassnahmen der Tubinger Universitat einzubeziehen Schrade wurde von der Spruchkammer Tubingen die fast immer auf Mitlaufer erkannte am 12 Juli 1949 als Mitlaufer ohne Massnahmen Gegen die Ausubung einer Lehrtatigkeit an deutschen Hochschulen bestehen keine politischen Bedenken 5 entnazifiziert Sein Heidelberger Doktorand Erwin Wickert 1915 2008 hatte ihn mit einem Persilschein entlastet 6 In der Sowjetischen Besatzungszone wurden 1946 seine Werke Bauten des Dritten Reiches Das deutsche Nationaldenkmal und Schicksal und Notwendigkeit der Kunst auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt 7 Trotz seiner nationalsozialistischen Vergangenheit berief ihn die Universitat Tubingen 1954 als Nachfolger von Georg Weise zum Leiter des Kunsthistorischen Instituts wo er bis zu seiner Emeritierung 1965 lehrte Seit 1936 war er Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Schriften Auswahl BearbeitenStephan Lochner Kompendien zur deutschen Kunst Band 2 Verlag der Wissenschaften O C Recht amp Dr Noether Munchen 1923 Tilman Riemenschneider 2 Bande Hain Verlag Heidelberg 1927 Ikonographie der christlichen Kunst Die Sinngehalte und Gestaltgsformen Teil 1 Die Auferstehung Christi Walter de Gruyter Berlin Leipzig 1932 mehr nie erschienen Das deutsche Nationaldenkmal Idee Geschichte Aufgabe Langen Muller Munchen 1934 Schicksal und Notwendigkeit der Kunst Weltanschauung und Wissenschaft Band 4 Armanen Verlag Leipzig 1936 Heidelberg 16 einfarbige und 1 mehrfarbige Tafel mit erlauterndem Text von Hubert Schrade Deutsche Kunst Sonderheft Angelsachsen Verlag Bremen Berlin 1936 englische Ubersetzung 1940 Der Dom zu Naumburg 24 Tafeln in Kupfertiefdruck mit erlauterndem Text von Hubert Schrade Deutsche Kunst Sonderheft Angelsachsen Verlag Bremen Berlin 1936 Die heldische Gestalt in der deutschen Kunst 48 Bilder Ausgewahlt und beschrieben von Hubert Schrade Die kleine Bucherei Nummer 201 Albert Langen Georg Muller Munchen 1937 Das deutsche Gesicht in Bildern aus acht Jahrhunderten deutscher Kunst 48 Bilder Ausgewahlt und beschrieben von Hubert Schrade Die kleine Bucherei Nummer 202 Albert Langen Georg Muller Munchen 1937 Bauten des Dritten Reiches Mevers Bild Bandchen Nummer 35 Bibliographisches Institut Leipzig 1937 Baum und Wald in Bildern deutscher Maler 50 Bilder Ausgewahlt und beschrieben von Hubert Schrade Die kleine Bucherei Nummer 203 Albert Langen Georg Muller Munchen 1937 Sinnbilder des Reiches 48 Bilder Ausgewahlt und beschrieben von Hubert Schrade Die kleine Bucherei Nummer 213 Albert Langen Georg Muller Munchen 1938 Sinnbilder des Lebens in der deutschen Kunst 48 Bilder Ausgewahlt und beschrieben von Hubert Schrade Die kleine Bucherei Nummer 214 Albert Langen Georg Muller Munchen 1938 Hans Thoma Leben und Kunst Aus Briefen und Tagebuchern Ausgelesen von Hubert Schrade Die kleine Bucherei Nummer 234 Albert Langen Georg Muller Munchen 1941 Heidelberg und das Neckartal Deutscher Kunstverlag Berlin 1941 Bilder Himmels und der Erden Eingeleitet von Hubert Schrade Matthiesen Tubingen 1948 Der verborgene Gott Gottesbild und Gottesverstellung in Israel und im alten Orient Kohlhammer Stuttgart 1949 Gotter und Menschen Homers Kohlhammer Stuttgart 1952 Malerei des Mittelalters Gestalt Bestimmung Macht Schicksal Band 1 Vor und fruhromanische Malerei Die karolingische ottonische und fruhsalische Zeit DuMont Schauberg Koln 1958 Die Vita des Heiligen Liudger und ihre Bilder Westfalen Sonderheft 14 Aschendorff Munster Westfalen 1960 Malerei des Mittelalters Gestalt Bestimmung Macht Schicksal Band 2 Die romanische Malerei Ihre Maiestas DuMont Schauberg Koln 1963 Lizenzausgabe 1967 franzosische Ubersetzung 1966 Franz von Assisi und Giotto DuMont Dokumente Reihe 3 DuMont Schauberg Koln 1964 Die Wirklichkeit des Bildes Was ist will und vermag ein Bild Vortrag gehalten an dem Mentorenabend der Carl Friedrich von Siemens Stiftung in Munchen Nymphenburg am 11 Nov 1965 Themen Nummer 10 Carl Friedrich von Siemens Stiftung Munchen 1965 Einfuhrung in die Kunstgeschichte Kohlhammer Stuttgart 1966 Deutsche Maler der Romantik DuMont Schauberg Koln 1967 Lizenzausgaben 1968 1969 und 1977 Weblinks BearbeitenHubert Schrade auf der Website des Heidelberger Kunstvereins mit Foto Publikationsverzeichnis 1933 1945 beim Institut fur Kunstgeschichte der Universitat Karlsruhe Memento vom 28 Juni 2007 im Internet Archive Literatur BearbeitenPeter Betthausen Peter H Feist Christiane Fork Metzler Kunsthistoriker Lexikon 210 Portrats deutschsprachiger Autoren aus vier Jahrhunderten Metzler Stuttgart 2007 ISBN 978 3 476 02183 0 Hans Fegers Hrsg Das Werk des Kunstlers Studien zur Ikonographie und Formgeschichte Hubert Schrade zum 60 Geburtstag dargebracht von Kollegen und Schulern Kohlhammer Stuttgart 1960 mit Schriftenverzeichnis auf S 363 366 Ruth Heftrig Hrsg Kunstgeschichte im Dritten Reich Theorien Methoden Praktiken Akademie Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 05 004448 4 darin Dietrich Schubert Heidelberger Kunstgeschichte unterm Hakenkreuz Professoren im Ubergang zur NS Diktatur und nach 1933 S 65 86 Nicola Hille Deutsche Kunstgeschichte an einer deutschen Universitat Die Reichsuniversitat Strassburg als nationalsozialistische Frontuniversitat und Hubert Schrades dortiger Karriereweg S 87 102 Nicola Hille Das Kunsthistorische Institut der Universitat Tubingen und die Berufung von Hubert Schrade zum Ordinarius im Jahr 1954 In Kunst und Politik Jahrbuch der Guernica Gesellschaft Gottingen 2006 ISBN 3 89971 322 2 S 171 195 Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 Joseph Wulf Die Bildenden Kunste im Dritten Reich Eine Dokumentation Sigbert Mohn Verlag Gutersloh 1963 Einzelnachweise Bearbeiten Zitiert bei Dietrich Schubert Heidelberger Kunstgeschichte unterm Hakenkreuz Professoren im Ubergang zur NS Diktatur und nach 1933 S 75 Zitiert bei Dietrich Schubert Heidelberger Kunstgeschichte unterm Hakenkreuz Professoren im Ubergang zur NS Diktatur und nach 1933 S 75 f Zur Biografie von Inge Wolff vgl Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Heidelberg 2004 S 186 Gertrud Rinner bei dnb Hille Das Kunsthistorische Institut der Universitat Tubingen und die Berufung von Hubert Schrade zum Ordinarius im Jahr 1954 Anm 47 S 191 Hille Das Kunsthistorische Institut der Universitat Tubingen und die Berufung von Hubert Schrade zum Ordinarius im Jahr 1954 S 183 Liste der auszusondernden Literatur 1946 Normdaten Person GND 117015709 lobid OGND AKS LCCN nr92032513 VIAF 108240689 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schrade HubertKURZBESCHREIBUNG deutscher KunsthistorikerGEBURTSDATUM 30 Marz 1900GEBURTSORT AllensteinSTERBEDATUM 25 November 1967STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hubert Schrade amp oldid 237842839