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Georg Weise 26 Februar 1888 in Frankfurt am Main 31 Januar 1978 in Sorrent war ein deutscher Kunsthistoriker der sich auf Spanien in Mittelalter und Renaissance spezialisierte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWeise studierte an der Universitat Tubingen Geschichte unter anderem bei Johannes Haller Er habilitierte sich in Tubingen im Jahr 1914 wurde hier 1920 ausserordentlicher und 1921 ordentlicher Professor als Ordinarius fur Kunst und Geistesgeschichte des Mittelalters und der Renaissance und Nachfolger von Konrad von Lange 1932 wandte sich Weise offentlich gegen einen Vortrag von Paul Schultze Naumburg in Tubingen der im Auftrag des Kampfbund fur deutsche Kultur stattfand Deshalb wurde er 1933 vorubergehend vom Dienst suspendiert konnte seine Tatigkeit als Ordinarius aber auch in der NS Zeit fortsetzen ohne Mitglied der NSDAP zu werden In dieser Zeit widmete er sich besonders der schwabischen bildenden Kunst insbesondere dem schwabischen Barock 1 1954 wurde Georg Weise emeritiert 2 Wahrend des Ersten Weltkriegs unternahm er Ausgrabungen in Quierzy und Samoussy die zu dieser Zeit nur wenige Kilometer hinter der Frontlinie lagen Die Grabungen in Quierzy fanden ab August 1916 statt und mussten im Februar 1917 abgebrochen werden als das Terrain den Franzosen zur Frontbegradigung uberlassen wurde daraufhin setzte er seine Arbeit in Samoussy fort Bei beiden Grabungen fand er Relikte mittelalterlicher Burganlagen die er als Konigspfalzen der Karolinger identifizierte Obwohl die Ergebnisse seiner kriegsbedingt hastig durchgefuhrten Untersuchungen umstritten blieben wurden seitdem keine erneuten Grabungen in diesen Orten durchgefuhrt Ab den fruhen 1920er Jahren widmete er sich in Deutschland Frankreich Spanien und der Schweiz der Dokumentation mittelalterlicher Architektur und Plastik die er in rund 7000 Fotografien festhielt Besonders die Arbeit in Spanien ist heute von unschatzbarem Wert da viele der Kunstwerke die er mit etwa 2500 Aufnahmen festhielt wenige Jahre spater im Spanischen Burgerkrieg zerstort wurden Die von ihm angefertigten grossformatigen Fotografien wurden 1948 bzw 1969 vom Deutschen Dokumentationszentrum fur Kunstgeschichte der Universitat Marburg ubernommen Ein weiterer Teil seiner Fotografien ist im Georg Weise Archiv des Kunsthistorischen Instituts der Eberhard Karls Universitat Tubingen untergebracht Sie ist heute ein Teil der Fotosammlung die im Museum der Universitat Tubingen MUT organisiert ist Zu Weises Schulerinnen zahlen Gertrud Otto und Ingrid Kreuzer Werke BearbeitenEine Bibliographie findet sich in der Festschrift zu seinem 75 Geburtstag Beitrage zur Kunst und Geistesgeschichte des Mittelalters Festschrift zum 75 Geburtstag am 26 Februar 1963 Stuttgart 1964 S 273 283 Zwei frankische Konigspfalzen Bericht uber die an den Pfalzen zu Quierzy und Samoussy vorgenommenen Grabungen Tubingen 1923 Spanische Plastik aus sieben Jahrhunderten 6 Bande Reutlingen 1926 1939 Studien zur spanischen Architektur der Spatgotik Reutlingen 1933 Der Eskorial als kunstlerischer Wesensausdruck der Zeit Philipps II In Spanische Forschungen der Gorresgesellschaft 5 1935 S 337 360 Wieder veroffentlicht auf Spanisch als El Escorial como expresion esencial artistica del tiempo de Felipe II y del periodo de la Contrareforma In El Escorial 1563 1963 IV Centenario Bd 2 Madrid 1963 S 273 295 und auf Italienisch in ders Il Rinascimento e la sua eredita Hrsg von Pompeo Giannantonio Neapel 1969 Vom Menschenideal und von den Modewortern der Gotik und der Renaissance In Deutsche Vierteljahrsschrift fur Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 14 1936 S 171 222 Das Element des Heroischen in der spanischen religiosen Literatur der Zeit der Gegenreformation In Spanische Forschungen der Gorresgesellschaft 10 1955 S 161 304 mit Ingrid Kreuzer Die Plastik der Renaissance und des Fruhbarock im nordlichen Spanien 2 Bande Tubingen 1958 L ideale eroico del rinascimento e le sue premesse umanistiche Bd 1 Neapel 1961 Bd 2 Diffusione europea e tramonto Neapel 1965 Il manierismo Bilancio critico del problema stilistico e culturale Florenz 1971 Manierismo e letteratura Florenz 1976 Literatur BearbeitenNicola Hille Kunstgeschichte in Tubingen 1933 1945 In Kunstgeschichte an den Universitaten im Nationalsozialismus Kunst und Politik Jahrbuch der Guernica Gesellschaft Band 5 Gottingen 2003 S 93 123 Nicola Hille Das Kunsthistorische Seminar unter der Leitung von Georg Weise und Hubert Schrade In Urban Wiesing Klaus Rainer Brintzinger Bernd Grun Horst Junginger Susanne Michl Hrsg Die Universitat Tubingen im Nationalsozialismus Contubernium Band 73 Stuttgart 2010 S 281 301 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Georg Weise im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Bestand Weise im Bildarchiv Foto Marburg Geschichte des Kunsthistorischen Instituts der Universitat MarburgEinzelnachweise Bearbeiten Nicola Hille Eine Kontroverse des Jahres 1932 und ihre Folgen fur das Tubinger Institut fur Kunstgeschichte In Nikola Doll Christian Fuhrmeister Michael H Sprenger Hrsg Kunstgeschichte im Nationalsozialismus Beitrage zur Geschichte einer Wissenschaft zwischen 1930 und 1950 Begleitband zur Wanderausstellung Kunstgeschichte im Nationalsozialismus Weimar 2005 S 99 115 Nicola Hille Das Kunsthistorische Institut der Universitat Tubingen und die Berufung von Hubert Schrade zum Ordinarius im Jahr 1954 In Martin Papenbrock Hrsg Kunstgeschichte an den Universitaten in der Nachkriegszeit Kunst und Politik Jahrbuch der Guernica Gesellschaft Band 8 Gottingen 2006 S 171 194 hier besonders S 171 f Normdaten Person GND 117277142 lobid OGND AKS LCCN n85294387 VIAF 57388065 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Weise GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher KunsthistorikerGEBURTSDATUM 26 Februar 1888GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 31 Januar 1978STERBEORT Sorrent Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Weise Kunsthistoriker amp oldid 235543235