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Hubert Languet Pseudonym Stephanus Junius Brutus Celta 1518 in Vitteaux bei Dijon 30 September 1581 in Antwerpen war ein franzosischer Diplomat Jurist und reformierter Theologe Leben BearbeitenEr bezog die Universitat Poitiers um Jura zu studieren doch er war auch an Theologie Geschichte Natur und Politikwissenschaften interessiert Ausserdem besuchte er die Universitaten Padua und Bologna und bereiste Italien und Spanien Melanchthons Loci theologici beeinflussten ihn stark und beendeten seine Glaubenszweifel 1549 ging Languet nach Wittenberg wo er von Melanchthon gastlich aufgenommen wurde den er auf seinen Reisen begleitete und mit dessen Freunden vor allem Pantaleon Candidus er vertrauten Umgang pflegte Als er wahrend der Protestantenverfolgungen aus Frankreich ausgewiesen wurde liess er sich in Wittenberg nieder wo er die Winterzeit verbrachte wahrend er im Sommer und Herbst ausgedehnte Reisen unternahm 1559 trat Languet auf Melanchthons Empfehlung als Diplomat in den Dienst des Kurfursten von Sachsen in welcher Stellung er bis 1577 verblieb Der Kurfurst entsandte ihn an verschiedene Hofe nach Paris Wien Prag Frankfurt Koln und in die Niederlande Als Freund Melanchthons stand er zur wachsenden Partei der orthodoxen Lutheraner im Gegensatz doch noch immer tat er alles in seiner Macht stehende um die streitenden Parteien zu vereinen Er versuchte sogar die Anerkennung der franzosischen Hugenotten auf dem Frankfurter Reichstag 1562 zu erreichen doch ohne Erfolg Im Mai 1561 ging er nach Frankreich um eine engere Verbindung zwischen den deutschen Fursten und den franzosischen Protestanten herbeizufuhren und nahm an der Religionskonferenz von Poissy teil 1562 war er in Antwerpen die folgenden Jahre verbrachte er mit Reisen in diplomatischer Mission nach Frankreich und zuruck nach Sachsen 1571 sandte ihn der Kurfurst zusammen mit den Botschaftern anderer protestantischer Fursten Deutschlands zu Konig Karl IX von Frankreich um ihm zum Frieden von Saint Germain zu gratulieren Bei dieser Gelegenheit vertrat Languet die gleichberechtigte Anerkennung beider Konfessionen Doch die Antwort war die Bartholomausnacht der er mit knapper Not lebend entkam Er verliess Frankreich im Oktober 1572 und kehrte nur noch einmal kurz vor seinem Tod dorthin zuruck Von 1573 bis 1576 lebte er am Hof des Kaisers Maximilian II den er auf seinen zahlreichen Reisen begleitete Mit dem Tod Maximilians im Jahre 1576 war seine Verbindung mit dem Wiener Hof gelost Das feindliche Verhalten das ihm als einem Freund Melanchthons und als Calvinisten entgegengebracht wurde veranlassten ihn seine Entlassung vom Hof einzureichen Der Kaiser erfullte seinen Wunsch liess ihm jedoch sein Gehalt weiterzahlen 1577 ging er nach Koln um den Niederlanden naher zu sein weil er stark mit Wilhelm von Oranien sympathisierte Die Leitidee seiner diplomatischen Tatigkeit war die religiose und burgerliche Freiheit zum Schutz und der Verbreitung des Protestantismus Er setzte sich mit aller Kraft fur die Einheit der protestantischen Kirchen ein Die Korrespondenz mit dem Kurfursten von Sachsen und mit Ulrich von Mordeisen wurde 1699 von Johannes Petrus Ludovicus unter dem Titel Arcana seculi XVI in Halle veroffentlicht Andere Briefeditionen liegen unter dem Titel Epistolae politicae et historicae ad P Sydnaeum Frankfurt 1633 und Epistolae ad J Camerarium Patrem et filium Groningen 1646 vor Languet wurde in der Vergangenheit die Urheberschaft an den Vindiciae contra tyrannos Edinburgh Basel 1579 zugeschrieben Erschienen ist das Buch unter dem Pseudonym Stephanus Junius Brutus dem Namen des antiken Tyrannenmorders Das Buch untersucht in seinen vier Teilen folgende Fragen Muss man Gott im Streitfall eher gehorchen als einem Herrscher Darf man einen Herrscher bekampfen der das Gesetz Gottes verletzt und die Kirche verfolgt Wie weit und mit welchem Recht darf man sich einem Herrscher widersetzen der den Staat unterdruckt oder zerstort Haben benachbarte Herrscher das Recht einem Herrscher gegen die Unterdruckung durch seine Untertanen beizustehen Die Autorschaft Languets ist in der Forschung noch nicht hinreichend geklart moglicher Autor der Vindiciae contra tyrannos konnte auch Philippe Duplessis Mornay sein bzw ware es auch moglich dass beide zusammen diese Streitschrift verfasst haben Schriften BearbeitenHubert Languet Wider die Tyrannen Evangelischer Verlag Zollikon Zurich 1946 Literatur BearbeitenBeatrice Nicollier de Weck Hubert Languet 1518 1519 Un reseau politique international de Melanchthon a Guillaume d Orange Travaux d humanisme et renaissance Bd 293 Droz Genf 1995 ISBN 2 600 00096 8 Beatrice Nicollier de Weck Es gibt keinen tugendhaften Herrscher mehr auf der Welt Hubert Languet ein Franzose im Dienst Kurfurst Augusts von Sachsen In Dirk Syndram Hrsg Luther und die Fursten Selbstdarstellung und Selbstverstandnis des Herrschers im Zeitalter der Reformation Nationale Sonderausstellung im Rahmen der Lutherdekade Aufsatzband Beitrage zur wissenschaftlichen Tagung vom 29 bis 31 Mai 2014 auf Schloss Hartenfels in Torgau und im Residenzschloss Dresden Sandstein Dresden 2015 ISBN 978 3 95498 159 5 S 201 208 Languet Hubert In Heinz Scheible Hrsg Melanchthons Briefwechsel Band 12 Personen F K Stuttgart Bad Cannstatt 2005 S 57 59 Normdaten Person GND 118778722 lobid OGND AKS LCCN n82066496 VIAF 8358 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Languet HubertALTERNATIVNAMEN Brutus Stephanus Junius Pseudonym KURZBESCHREIBUNG franzosischer Diplomat Jurist und reformierter TheologeGEBURTSDATUM 1518GEBURTSORT Vitteaux bei Dijon STERBEDATUM 30 September 1581STERBEORT Antwerpen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hubert Languet amp oldid 233461521