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Philippe Duplessis Mornay eigentlich Philippe de Mornay Seigneur du Plessis Marly auch genannt Philippe Mornay Du Plessis 5 November 1549 in Buhy 11 November 1623 in La Foret sur Sevre war ein franzosischer reformierter Theologe und Staatsmann Duplessis MornayPhilippe Duplessis Mornay ist mutmasslicher Namensgeber der Sauce Mornay Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenVon seinem streng katholischen Vater fur den geistlichen Stand bestimmt und im College de Lisieux zu Paris unterrichtet trat er nach dessen Tod 1560 zum protestantischen Bekenntnis uber das ihn seine Mutter heimlich gelehrt hatte und bereiste verschiedene Lander Im Jahr 1565 war er als Student der Jurisprudenz an der Universitat Heidelberg eingeschrieben im folgenden Jahr studierte er in Padua Fur kurze Zeit nahm er 1567 am Zweiten Hugenottenkrieg teil Seine Karriere als politischer Schriftsteller und Diplomat begann 1571 mit der Schrift Dissertation sur l eglise visible Im folgenden Jahr arbeitete er in Geheimmission fur Admiral de Coligny er unterhandelte mit Wilhelm von Oranien Nach der Bartholomausnacht der er nur knapp mit Hilfe eines katholischen Freundes entkam suchte er Unterschlupf in England Dort versuchte er vergeblich Konigin Elisabeth um Unterstutzung fur seine Glaubensgenossen zu bewegen 1576 heiratete er Charlotte Arbaleste der er mit der Schrift Excellent discours de la vie et de la mort London 1577 ein besonderes Brautgeschenk gemacht hatte und deren eigene Memoiren die wesentliche Quelle fur seine Biografie darstellen 1575 war er als Verwalter der Finanzen von Navarra in die Dienste Heinrichs III von Navarra getreten der sich seiner auch wahrend des Kriegs mit der Liga als diplomatischen Unterhandler in England und spater in den Niederlanden bediente Sein Einfluss auf den Hugenottenfuhrer wurde so gross dass er als Papst der Hugenotten bezeichnet wurde Es wird vermutet dass er sich eventuell mit Hubert Languet hinter dem Pseudonym Stephanus Junius Brutus verbirgt unter dem 1579 eine der wichtigsten Schriften der Monarchomachen die Vindiciae contra tyrannos erschien 1 Im Fruhjahr 1589 war er als Vermittler verantwortlich fur die Aussohnung von Konig Heinrich III und Heinrich von Navarra Als dieser 1589 als Heinrich IV auf den Thron von Frankreich erhoben war wurde Duplessis Mornay zum Staatsrat und spater zum Gouverneur von Saumur ernannt Dort errichtete Duplessis Mornay eine protestantische Akademie die bis zu ihrer Aufhebung durch Ludwig XIV im Jahr 1685 von grossem Einfluss war Wegen seiner Opposition gegen Heinrichs Ubertritt zum Katholizismus im Jahr 1593 verschlechterte sich sein Verhaltnis zum Konig Er konnte aber auf die Verabschiedung des Ediktes von Nantes hinarbeiten mit dem seine Vorstellung einer friedlichen Koexistenz von Katholiken und Protestanten in Erfullung zu gehen schien 1598 verliess er den Hof und veroffentlichte eine lange vorbereitete Schrift uber die Eucharistie aus calvinistischer Sicht De l institution usage et doctrine du saint sacrement de l eucharistie en l eglise ancienne Der Tod des einzigen Sohnes 1605 und seiner Gattin 1606 traf ihn tief In den folgenden Jahren kummerte er sich um die Organisation der Hugenotten 1618 hatte er Vertreter der franzosischen Calvinisten bei der Synode von Dordrecht sein sollen doch unterband Ludwig XIII seine Reise Dennoch trug Duplessis Mornay durch seine Briefe wesentlich zu deren Verlauf bei Nach dem Hugenottenaufstand 1621 verlor er seinen Posten als Gouverneur von Saumur und zog sich auf seinen Landsitz La Fort sur Sevre zuruck Bei seinen Glaubensgenossen stand er wegen seiner tiefen Religiositat und seiner Gelehrsamkeit in hohem Ansehen Werke BearbeitenExcellent discours de la vie et de la mort London 1577 Traite de l Eglise 1578 De la verite de la religion chrestienne Contre les athees epicuriens payens juifs mahumedistes amp autres infideles 1583 Fidelle exposition sur la Declaration du Duc de Mayenne contenant les Exploicts de guerre qu il a fait en Guyenne 1587 De l Institution sage et Doctrine du Saint sacrement de l Eucharistie en l Eglise ancienne 1598 Pour le Concile 1600 Advertissement aux Juifs sur la venue du Messie 1607 Le Mystere d Iniquite 1611 Memoires et correspondance 1624 Literatur BearbeitenTheodor Schott Du Plessis Mornay In Realencyklopadie fur protestantische Theologie und Kirche RE 3 Auflage Band 5 Hinrichs Leipzig 1898 S 80 92 Hugues Daussy Les huguenots et le roi le combat politique de Philippe Duplessis Mornay 1572 1600 Droz Geneve 2002 Natacha Salliot Duplessis Mornay la rhetorique dans la theologie Garnier Paris 2010 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Philippe Duplessis Mornay in der Deutschen Digitalen Bibliothek Druckschriften von und uber Philippe Duplessis Mornay im VD 17 Philippe de Mornay genannt Duplessis Mornay 1549 1623 auf der Website Virtuelles Museum des ProtestantismusEinzelnachweise Bearbeiten Richard Saage Demokratietheorien Historischer Prozess theoretische Entwicklung soziotechnische Bedingungen Eine Einfuhrung Wiesbaden 2005 ISBN 3 531 14722 6 S 77 Christoph Strohm Calvinistische Juristen Kulturwirkungen des reformierten Protestantismus In Irene Dingel Herman Selderhuis Hrsg Calvin und Calvinismus Europaische Perspektiven Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2011 S 299 Normdaten Person GND 118584200 lobid OGND AKS LCCN n82119535 VIAF 95235826 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Duplessis Mornay PhilippeALTERNATIVNAMEN Mornay Philippe de Mornay Du Plessis PhilippeKURZBESCHREIBUNG reformierter Theologe und StaatsmannGEBURTSDATUM 5 November 1549GEBURTSORT BuhySTERBEDATUM 11 November 1623STERBEORT La Foret sur Sevre Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philippe Duplessis Mornay amp oldid 216886002