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Hotel Silber auch Erinnerungsort Hotel Silber oder Lern und Gedenkort Hotel Silber genannt ist eine Dauerausstellung uber die politische Verfolgung durch die Polizei von 1928 bis 1984 im Hotel Silber sowie uber die Verfolgung und die Deportation der Sinti und Roma und die Verfolgung der Homosexuellen durch die Polizei in der NS Zeit im Hospitalhof Die Ausstellung Polizei Gestapo und Verfolgung ist im Hotel Silber in Stuttgart untergebracht Eingangsbereich des Museums Hotel Silber Eine Ausstellung zu Polizei und Verfolgung Inhaltsverzeichnis 1 Politische Verfolgung im Hotel Silber und im Hospitalhof 2 Entstehungsgeschichte 2 1 Gebaude 2 2 Tragerschaft und Finanzierung 2 3 Planung und Betrieb 2 4 Konzept 2 4 1 Von der NS Gedenkstatte zum Museum Verfolgung und Polizei in drei Systemen 2 4 2 Zwei Polizeistandorte in der NS Zeit 2 5 Wissenschaftlicher Beirat 2 6 Expertencluster 2 7 Ausstellungstrakt 3 Alternative Konzeptionen 3 1 NS Dokumentationszentrum Baden und Wurttemberg 3 2 Einrichtung uber den Doppelcharakter des Ortes 3 2 1 Umsetzungsforderung 3 2 2 Positionen des Landes 4 Gremien 4 1 Trager 4 2 Betreiber 4 3 Operative Partner 4 4 Dauerausstellung und Bildungsprogramm 4 5 Sonderausstellung und Jahresprogramm 4 6 Beratungsorgane 5 Weblinks 6 EinzelnachweisePolitische Verfolgung im Hotel Silber und im Hospitalhof Bearbeiten nbsp Zwei Standorte Hotel Silber und HospitalhofDie Dauerausstellung des Museums im Hotel Silber thematisiert die Verfolgungsgeschichte an zwei Standorten der Polizei in Stuttgart Im Hotel Silber und im Hospitalhof Im Hotel Silber war von 1928 bis 1933 in der Weimarer Republik das Polizeiprasidium Stuttgart zusammen mit der landesweit agierenden Politischen Polizei untergebracht Danach wurde das Gebaude zum wurttembergischen Hauptquartier der NS Geheimpolizei Gestapo In der Nachkriegszeit befanden sich hier verschiedene Dienststellen der von den Alliierten kommunalisierten Polizei Von 1949 bis 1984 in der BRD war das Hotel Silber Gefangnisanstalt und Dienststelle der Kriminalpolizei zunachst unter kommunaler Verwaltung und ab 1973 direkt dem Land Baden Wurttemberg unterstellt Im Hospitalhof waren von der Kaiserzeit bis zu dessen Zerstorung durch die britische Luftwaffe 1944 die Kriminalpolizei und ein Polizeigefangnis ansassig In der NS Zeit hatte dort zunachst die Abteilung II des Landeskriminalpolizeiamts und ab 1936 die Kriminalpolizeileitstelle Stuttgart Karlsruhe Kaiserslautern und Saarbrucken ihren Sitz Die Polizeigeschichte des Hotel Silber hat in Dauerausstellung folgende Inhalte Die Geschichte der Polizei und der Verfolgung in drei Systemen Weimarer Republik NS Zeit Nachkriegszeit und Bundesrepublik Die Beteiligung der Gestapo an der NS Verfolgungs und Vernichtungspolitik innerhalb und ausserhalb WurttembergsDie Kontinuitaten und Bruche im Umgang mit Minderheiten und in der Strafverfolgung Das Selbstverstandnis der Polizisten in Demokratie und DiktaturDie NS Geschichte der Kriminalpolizei im Hospitalhof wird teilweise dargestellt Der Ausstellungsschwerpunkt liegt bei der Verfolgung und Deportation der Sinti und Roma und der Verfolgung der Homosexuellenin Wurttemberg durch die Kriminalpolizei Die Beteiligung der Kriminalpolizisten an der NS Verfolgungs und Vernichtungspolitik ausserhalb Wurttembergs ist nicht Gegenstand der Dauerausstellung In den Wechselausstellungen sollen ausgewahlter Aspekte der Geschichte des Hotel Silber vertieft werden 1 2 3 4 Entstehungsgeschichte BearbeitenIm Zuge eines Neubauprojekts plante seit 2007 das Land Baden Wurttemberg und die Kaufhauskette Breuninger den Abriss des Burogebaudes Hotel Silber Im Neubau sollte ein Erinnerungsort uber die NS Vergangenheit des Hotels Silber entstehen Gebaude Bearbeiten nbsp Das Hotel Silber nach seinem UmbauFur den Erhalt des Gebaudes sprach sich der Architekt Roland Ostertag aus Zusammen mit Organisationen die die Geschichtskultur und oder politik gestalten grundete dieser die Initiative Lern und Gedenkort Hotel Silber Seit Februar 2009 forderte die Initiative ein NS Dokumentationszentrum im Hotel Silber unterzubringen Die Investoren lehnten den Erhalt des Gebaudes ab weil dadurch das Neubauprojekt unwirtschaftlich werden wurde Auch sei die Immobilie kein NS Bau mehr Durch die Kriegszerstorung den Wiederaufbau und die nachfolgenden Umbaumassnahmen sei die NS Nutzung nicht mehr substanziell kenntlich Die Initiative hielt entgegen dass das Gebaude zum grossen Teil den Bombenkrieg unbeschadigt uberstanden hat und deshalb ein authentisches Gebaude aus der NS Zeit sei Der Antrag der Initiative auf Denkmalschutz vom April 2009 wurde abgelehnt Zunachst waren die SOS und dann DIE LINKE die einzigen Fraktionen im Stadtrat die sich fur den Erhalt einsetzten Im Juli 2010 hielt die Stadt Stuttgart eine Expertenanhorung uber das Hotel Silber ab Der Mentor der Anhorung Micha Brumlik sprach sich dabei fur den Erhalt des Gebaudes aus Eine Mehrheit aus GRUNEN CDU FDP und FREIE WAHLERN folgte der Empfehlung nicht Der Bebauungsplan der drei Monate spater aufgestellt wurde sah deshalb nur den Erhalt des Kellers vor Ein Stuck Fassade des Hotel Silber sollte in die Aussenwand eingebaut werden und als Stolperstein dienen Die SPD im Landtag und im Gemeinderat die zunachst fur den Abriss war sprach sich im Herbst 2010 fur den vollstandigen Erhalt des Gebaudes aus Bei den GRUNEN wurde am 9 Dezember 2010 das Votum der Basis eingeholt Bei deren Kreismitgliederkonferenz setzte sich der zukunftige Betreiber des Erinnerungsortes das Haus der Geschichte Baden Wurttemberg fur den beschlossenen Abriss ein Die GRUNE Basis votierte stattdessen fur den Erhalt des Ostflugels der von der britischen Luftwaffe 1944 nicht zerstort wurde Fur den Fraktionschef der GRUNEN im Stadtrat Werner Wolfle war dieses Votum fur seine Fraktion nicht bindend da es kein imperatives Mandant gabe Der Beschluss seiner Partei sei darum eine Aufforderung mit den Investoren um die Gebaudehalfte zu verhandeln Danach mussten die vier Abrissgegnerinnen seiner 16 kopfigen Fraktion die Realitaten anerkennen Am 17 Januar 2011 verandert die Initiative ihre Position Die Sprecher der Initiative Elke Banabak und Josef Klegraf bekraftigten an diesem Tag gegenuber dem Hotel Silber Beirat der Stadt Stuttgart die Grundforderung nach dem Erhalt des Bestandsgebaudes Sie stellte allerdings nicht mehr die Forderung nach ein NS Dokumentationszentrum fur Stuttgart und Wurttemberg auf Die Initiative sprach stattdessen von der geplanten NS Gedenkstatte im Neubau Deren Flachenbedarf sollte sich nicht an den raumlichen Vorstellungen der Investoren richten sondern an inhaltlichen Kriterien Funf Tage danach am 23 Januar 2011 votierte der SPD Landesparteitag gegen den Abriss und fur die Einrichtung eines NS Dokumentationszentrums Einen Monat spater kritisierte die Jugendorganisation der SPD die JUSOS die schwarz grune Koalition im Stuttgarter Gemeinderat Diese wolle ein Mahnmal an die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten zu Gunsten der wirtschaftlichen Interessen der Firma Breuninger abreissen Der GRUNE Spitzenkandidat bei der Landtagswahl Winfried Kretschmann sollte sich zum Erhalt des Gebaudes bekennen Micha Brumlik Roland Ostertag und die JUSOS Baden Wurttemberg gegrundete unterdessen die GRUPPE DER FUNFZIG Dieser Zusammenschluss von Prominenten aus der SPD den Gewerkschaften der Wissenschaft der Kultur und den Medien war vor und nach den Landtagswahlen aktiv und setzte sich fur den vollstandigen Erhalt des Hotel Silber als geschichtliches Mahnmal ein Eine NS Gedenkstatte im Neubau mit dem Hotel Silber Keller wurde den Ort zum Ort der Wachter Folterer und Morder machen so die Gruppe Hingegen wurde der Ort der Schreibtischtater in Staub aufgehen genau so wie einst sich die NS Schreibtischtater nach dem Krieg aus dem Staub gemacht haben Die GRUPPE DER FUNFZIG wandte sich vor allem an die Grunen Diese sollten sich gegen den Teilabriss aussprechen Den im Krieg unzerstorten Teil des Burogebaudes beizubehalten wie dies die GRUNEN anstrebten wurde den Ort der NS Verbrechen zum Mahnmal gegen den Bombenkrieg machen Ende April 2011 einigten sich schliesslich die neuen Regierungsparteien die GRUNEN und die SPD auf den Erhalt des Gebaudes Das Land stieg im Herbst des gleichen Jahres als Investor beim Neubauprojekt aus Vier Jahre spater wurde beschlossen dass der Erinnerungsort auf drei der vier Etagen des vom Krieg unzerstort gebliebenen Ostflugels untergebracht wird 5 6 Tragerschaft und Finanzierung Bearbeiten nbsp Zugangsbereich auf der RuckseiteZwei Jahre nach der Grundung der Initiative im Januar 2011 forderte diese dass das Land nicht alleiniger Trager des Erinnerungsorts bleiben sollte Die Stadt Stuttgart musse Mittrager werden Als Vertreterin der burgerschaftlichen Organisationen forderte die Initiative auch ihre institutionelle Beteiligung Die Forderungen nach Erweiterung der Tragerschaft konnte die Initiative durchsetzen Zunachst anerkannte das Land im Februar 2012 dass die Initiative die Plattform fur die Beteiligung von Burgern und Organisationen am Projekt sei Um hierbei als Rechtspartner des Landes und der Stadt agieren zu konnen wandelte sich die Initiative zum eingetragenen Verein um Anschliessend sprach sich der Stuttgarter Gemeinderat im April 2012 mehrheitlich fur die Projektbeteiligung der Kommune aus Die gemeinsame Tragerschaft zwischen Land Stadt und Initiative wurde im Jahr 2013 beschlossen In der Fruhphase der Finanzierungsverhandlungen kritisierte der operative Partner des Projekts die LAGG dass das Land mehr Geld fur das Hotel Silber ausgibt als fur die Forderung aller Gedenkstatten in Baden Wurttemberg zusammen Im April 2013 forderte die Dachorganisation der Gedenkstatten deshalb die jahrlichen Fordergelder zu erhohen Das Land erfullte schrittweise die finanziellen Forderungen der LAGG Im Februar 2015 regelte das Land und die Stadt abschliessend die Finanzierung Die Kosten fur die Immobilie Umbau Sanierung und Miete tragt das Land alleine Je zur Halfte teilen sich Land und Stadt die Kosten fur die Ausstattung und den Betrieb Als einzige Co Tragerin ist die Initiative nicht verpflichtet das Projekt zu finanzieren Auch musse die Initiative nicht Fundraising fur den Erinnerungsort betreiben wie dies das Land ursprunglich gefordert hatte Im Jahr 2019 im ersten Jahr des Vollbetriebes erhalt das Haus der Geschichte fur das Projekt ohne Mittel fur Sonderausstellungen 0 75 Millionen Euro Davon tragt das Land 2 3 und die Stadt 1 3 Die Stadt finanziert ab 2019 eine Personalstelle fur die Initiative 2019 30 000 Euro Zudem bezieht die Initiative ein mietfreies Arbeitszimmer im Hotel Silber 7 8 Planung und Betrieb Bearbeiten Das Haus der Geschichte Baden Wurttemberg begann Anfang 2011 mit den Planungen fur den Erinnerungsort an denen sich die Initiative einbringen konnte Neun Monate spater forderte die Initiative jedoch eine eigenstandige Einrichtung Als erstes wollte die Initiative gemeinsam mit NS Forscher Erinnerungspadagogen und Ausstellungsgestalter das Konzept fur die Ausstellung und den Bildungsbereich ausarbeiten Das Land lehnt aus haushalts und verwaltungstechnischen Grunden eine eigenstandige Einrichtung ab Anfang 2012 wurde eine Arbeitsgruppe fur die Dauerausstellung und den Bildungsplan eingerichtet Mit dem Ziel eine einvernehmliche Losung zwischen dem Haus der Geschichte Baden Wurttemberg und den beiden Co Tragern des Landes Baden Wurttemberg der Stadt Stuttgart und der Initiative Lern und Gedenkort Hotel Silber zu finden An diesen Sitzungen nehmen die Landeszentrale fur politische Bildung LpB die Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstatten und Gedenkstatteninitiativen LAGG und das Stadtmuseum teil Das Jahresprogramm wiederum wird im Konsens zwischen dem Haus der Geschichte Baden Wurttemberg und seinen operativen Partnern Initiative Stadt Stuttgart LpB LAGG entwickelt 9 10 11 Konzept Bearbeiten Von der NS Gedenkstatte zum Museum Verfolgung und Polizei in drei Systemen Bearbeiten Das Land plante seit 2007 eine Gedenkstatte uber die NS Vergangenheit des Hotel Silber Die Initiative die anfanglich ein NS Dokumentationszentrum fur Stuttgart und Wurttemberg forderte veranderte ihre Position Im Jahre 2011 pladierte sie fur einen Lern und Gedenkort uber den Gestapo Terror aus dem Hotel Silber und dessen Vor und Nachwirken 12 Zudem verlangte im April 2011 die Gemeinderatsmehrheit Grunen SPD und SOS DIE LINKE die Verfolgungs und Diskriminierungsgeschichte des Ortes nach 1945 im zukunftigen Erinnerungsort aufzuarbeiten Die Konzeption von Juni 2012 sah darauf hin die Behandlung der Geschichte der Polizei im Hotel Silber von 1928 bis 1984 vor Schliesslich bildete die polizeiliche Verfolgungsgeschichte in drei Systemen die Grundlage des Erinnerungsortes Zwei Polizeistandorte in der NS Zeit Bearbeiten Die Verfolgung unter dem Nationalsozialismus wird durch die Geheimpolizei im Hotel Silber und teilweise durch die Kriminalpolizei im Hospitalhof dargestellt Im Sommer 2018 wurde die Einbeziehung der Kripo damit begrundet dass bei der Verfolgung von Sinti und Roma und von Homosexuellen die Kriminalpolizei die entscheidende Rolle hatte und nicht die Gestapo 13 Wissenschaftlicher Beirat Bearbeiten Im Rahmen der Gesprache um den Erinnerungsort Hotel Silber forderte die Initiative eine eigenstandige Expertenkommission Nach Ansicht der Initiative wird der wissenschaftliche Beirat des Hauses der Geschichte nicht den besonderen Aufgabenstellung der Einrichtung gerecht Im Kooperationsvertrag zwischen dem Haus der Geschichte Baden Wurttemberg und der Initiative wurde schliesslich 2015 festgelegt dass bei den Tagesordnungspunkten des wissenschaftlichen Beirates des Hauses der Geschichte Baden Wurttemberg die das Museum Hotel Silber betreffen zwei Fachwissenschaftler die von der Initiative berufen werden als Gaste teilnehmen 14 Expertencluster Bearbeiten 170 Experten aus 8 Landern erklarten im Sommer 2012 gegenuber dem Landtag und der Landesregierung ihre Bereitschaft sich in das Vorhaben einzubringen Fur Micha Brumlik Hans Ulrich Gumbrecht und Ernst Ulrich von Weizsacker die fur den Cluster warben wird im Hotel Silber der Wandel zwischen Diktatur und Demokratie sichtbar Das Hotel Silber steht Beispielhaft fur staatliche gesellschaftliche und individuelle Wandlungsprozesse von der ersten deutschen Demokratie bis zur Gegenwart Dieser Ort lege auch Zeugnis von der Zerbrechlichkeit der Zivilisation ab Ein Polizist der in der Weimarer Republik Menschen schutzte mordete wahrend der NS Zeit vom Schreibstich aus Nach dem Krieg sei er zum Demokraten zum Burger im Polizeiuniform geworden Der Charakter des Ortes wirft demzufolge nicht nur historische Fragen auf sondern weitere andere Fragen wie beispielsweise moralische oder psychologische Diese Fragen sollte der Cluster mit seiner Spitzenkompetenz transdisziplinar thematisieren transnational gestalten und transmedial umsetzen Die Experten sollten u a neue Perspektiven und Themen darstellen neue Mittel und Formen der Vermittlung der Kommunikation und der Vernetzung etablieren neue Wege des breiten Engagements einleiten neue Partnerschaften und Kooperationen mit Institutionen initiieren und neue Moglichkeiten der unabhangigen Bewertung aufzeigen Nach Ansicht von Brumlik Gumbrecht und von Weizsacker sollte das Projekte massgeblich die Werte der Demokratie und der Menschlichkeit vermitteln und dabei mit Hilfe des Clusters nach Exzellenz streben Die Initiative kritisierte den Cluster Dieser ignoriere einerseits die Realitaten des Projekts und andererseits die Initiative Es gebe bereits lokale Expertise uber die Gestapo Auch sei unklar was der konkrete Beitrag der Wissenschaftler sein konne Das Angebot sollte trotzdem ernsthaft gepruft werden fur den von der Initiative geforderten eigenstandigen Beraterkreis Im Sommer 2014 mahnten Brumlik Gumbrecht und von Weizsacker erfolglos eine Ruckmeldung an Die JUSOS Baden Wurttemberg regte im Januar 2016 an den Cluster in den Prozess einzubinden An diesen sollten moglichst alle Sichtweisen einfliessen durfen um eine wurdige Gedenkstatte zu schaffen 15 16 17 Ausstellungstrakt Bearbeiten 2017 18 wurden drei Etagen der Ostflugels zum Museum umgebaut Die noch vorhandenen Grundrisse aus der NS Zeit wurden einzig im ersten Obergeschoss weitgehend erhalten Dort befindet sich die 300 m umfassende Dauerausstellung Eine Etage hoher ist der Raum fur die Wechselausstellungen Der Haupteingang in der Gebaudemitte an der Dorotheenstrasse wurde an die Ecke zur Holzstrasse dem fruheren Gasstatteneingang verlegt Im Erdgeschoss befindet sich das Eingangsfoyer fruhere Gaststatte der multifunktional benutzbar ist Auf der gleichen Etage befinden sich die Raumlichkeiten fur Seminare Im Keller sind die Garderobe die sanitaren Einrichtungen und die technischen Anlagen Auf dem Boden des Flures der Dauerstellung Polizei und Verfolgung sind in Abstanden funf Lichtkasten angebracht Uber die gesamte Lange bilden diese einen Schattenriss eines Polizisten Dieses Bild ist zusammengesetzt aus kleinen Fotos derjenigen die im Hotel Silber fur die Polizei tatig waren Der Flur mit dem Schattenriss eines Polizisten dient als Motiv fur das Textilbanner das oberhalb des Eckeinganges bis zum Dachrand zylinderformig angebracht ist Elf Fenster der ersten und zweiten Etage werden mit Platten an der Fassade geschlossen Diese Platten sind jeweils mit einem zentralen Begriffe der Dauerausstellung gekennzeichnet Uberwachung Mut Denunziation Verhaftung Vorurteil Widerstand Ausgrenzung Verfolgung Recht Wurde Staatsschutz Eroffnet wurde das Museum am 3 Dezember 2018 durch die Staatssekretarin im Ministerium fur Wissenschaft Forschung und Kunst Petra Olschowski 18 19 20 Alternative Konzeptionen BearbeitenNS Dokumentationszentrum Baden und Wurttemberg Bearbeiten Im Sommer 2010 forderte die SPD ein NS Dokumentationszentrum uber die badisch und wurttembergische Beteiligung an der NS Verfolgungs und Vernichtungspolitik Das Dokumentationszentrum sollte ein Gedenk Lern und Forschungsort sein Dort sollte neben der Geschichte NS Stuttgarts vor allem die Geschichte der staatlichen Organe NS Badens und NS Wurttembergs Regierung Verwaltung Polizei Justiz und deren Beteiligung an den NS Verbrechen sowie das Wirken von NS belastenden Beamten nach 1945 in der Landesverwaltung dokumentiert und prasentiert werden Das Land lehnte ortsunabhangige Dokumentationszentren uber die NS Zeit ab da die umfassenden Darstellung der NS Zeit durch die dezentralen Gedenkstatten in Baden Wurttemberg erfolgt Nach dem Eintritt der SPD in die Landesregierung im Fruhjahr 2011 wurde diese Konzeption nicht weiterverfolgt 21 22 23 Einrichtung uber den Doppelcharakter des Ortes Bearbeiten Im Oktober 2011 definierten die politischen Jugendorganisationen der CDU der GRUNEN der FDP und der SPD in Baden Wurttemberg den Ort Hotel Silber als Ort der Unmenschlichkeit und als Ort der Demokratie Die GRUNE JUGEND die JUNGE UNION die JuLIS und die JUSOS begrundeten dies damit dass in der Endphase der ersten Deutschen Demokratie das wurttembergische Polizeiprasidium dort untergebracht war In der NS Zeit war dieser Ort mit dem Tod dem Leid und dem Schmerz vieler Menschen innerhalb und ausserhalb Wurttembergs verbunden Obwohl nach dem Krieg Schreibtischtater zuruckkehrten und Opfer des NS Regimes hier die Kontinuitat der Verfolgung erleben mussten und haufig mit ihren Peinigern aus der NS Zeit konfrontiert wurden kam es zugleich zum Bruch mit der NS Vergangenheit und der Demokratisierungsprozess begann Umsetzungsforderung Bearbeiten Die vier politischen Jugendorganisationen die Mitglieder des Runden Tisches sind stellten ihre Umsetzungsforderung im Oktober 2011 vor Eine international beispielhafte Einrichtung uber den Doppelcharakter des Ortes als Ort der Unmenschlichkeit und als Ort der Demokratie sollte im Hotel Silber entstehen Ein offener politischer und gesellschaftlicher Entscheidungsprozess auf Grundlage der Expertise einer unabhangigen wissenschaftlichen Kommission Der Bund sollte die Investitionen und den Betrieb finanziell mittragen Um das anspruchsvolle Prufverfahren des Bundes erfolgreich bestehen zu konnen sollte das Land sich fruhzeitig und intensiv darauf vorbereiten Das Fundraising sollte eine Finanzierungssaule werden Voraussetzung hierfur sei dass das Land den nachhaltigen politischen Willen fur eine qualitativ hochwertige Einrichtung entstehen lasst Die Forderin der Erinnerungskultur und Besitzerin des Hotel Silber die Baden Wurttemberg Stiftung sollte die Erlose aus dem Verkauf des Nachbargebaudes Altes Innenministerium fur die Einrichtung im Hotel Silber bereitstellen Positionen des Landes Bearbeiten Ein offener Entscheidungsprozess uber die Konzeption auf Grundlage der Expertise einer wissenschaftlichen Kommission wurde nicht verfolgt Das Land entschied sich dazu die Geschichte der Polizeiverfolgung in drei Systemen darzustellen und thematisiert den Doppelcharakter des Ortes als Ort der Unmenschlichkeit und als Ort der Demokratie durch die Darstellung der Geschichte des Hotel Silber Das Projekt ist fur das Land ein beispielhaftes Projekt der Burgerbeteiligung durch die institutionelle und operative Beteiligung der Initiative auch ohne das vom Land angekundigte Burgerforum Der politische und gesellschaftliche Konsens wird am Runden Tisch gesucht Zunachst wollte das Land einen Beirat mit hochrangigen Experten berufen entschied jedoch dazu das Projekt vom wissenschaftlichen Beirat des Hauses der Geschichte betreuen zu lassen Der angekundigte Antrag auf Projektforderung beim Bund Co Finanzierung der Investitionskosten wurde nicht gestellt Nach Gesprachen mit dem Bund stellte das Land ebenfalls keinen Antrag auf institutionelle Forderung Co Finanzierung der Betriebskosten da die Hurde dafur zu hoch sei Das Fundraising sollte nach dem Willen des Landes die Initiative ubernehmen was nicht umgesetzt wurde Die Eigentumerin der Immobilie die Baden Wurttemberg Stiftung engagiert sich nicht finanziell am Projekt Dieses wird ausschliesslich durch Eigenmittel des Landes und der Stadt finanziert 24 25 Gremien BearbeitenTrager Bearbeiten Das Projekt wird getragen vom Land Baden Wurttemberg der Stadt Stuttgart und der Initiative Lern und Gedenkort Hotel Silber Im Verwaltungsrat entscheiden die Trager des Projekts uber Grundsatz und Entwicklungsfragen Dort wird auch das Jahresprogramm beschlossen und der Wirtschafts und Finanzplan verabschiedet Die Finanziers das Land und die Stadt haben eine Vetorecht bei Entscheidungen uber deren finanzielle Zuwendungen an das Projekt Das Land kann ohne die Zustimmung der Stadt und der Initiative im Verwaltungsrat entscheiden Betreiber Bearbeiten Der Erinnerungsort wird vom Haus der Geschichte Baden Wurttemberg als Aussenstelle betrieben Das Ministerium fur Wissenschaft Forschung und Kunst Baden Wurttemberg ubt uber das Haus der Geschichte die Rechts und Fachaufsicht aus Operative Partner Bearbeiten Operative Partner sind neben den Co Tragern Stadt und Initiative auch die Landeszentrale fur politische Bildung Baden Wurttemberg das Stadtmuseum Stuttgart und die Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstatten und Gedenkstatteninitiativen in Baden Wurttemberg LAGG Dauerausstellung und Bildungsprogramm Bearbeiten Die Initiative und die Stadt werden regelmassig uber die Dauerausstellung und das Bildungsprogramm informiert Diese konnen ihre Vorschlage einbringen mit dem Ziel einer vernehmlichen Losung mit dem Haus der Geschichte herzustellen An den Sitzung uber die Dauerausstellung und Bildungsplan nimmt die Landeszentrale fur politische Bildung die Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstatten und Gedenkstatteninitiativen LAGG und das Stadtmuseum Sonderausstellung und Jahresprogramm Bearbeiten Das Jahresprogramm Sonderausstellungen Projekte Veranstaltungen Aktivitaten wird im Konsens zwischen dem Haus der Geschichte Baden Wurttemberg der Initiative der Stadt der Landeszentrale fur politische Bildung und der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstatten und Gedenkstatteninitiativen LAGG im Programmbeirat entwickelt Beratungsorgane Bearbeiten In Grundsatz und Entwicklungsfragen wird der Verwaltungsrat vom Programmbeirat beraten Ein weiteres Beratungsgremium fur das hochste Entscheidungsgremium ist der Runde Tisch der daruber hinaus Empfehlungen aussprechen kann Am Runden Tisch sind die Trager der Betreiber und seine operativen Partner die Fraktionen des Landtages und des Stadtrates die politischen Jugendorganisationen der im Landtag vertretenen Parteien und gesellschaftlich relevante Organisationen vertreten Wissenschaftlich beraten wird das Museum Hotel Silber von wissenschaftlichen Beirat des Hauses der Geschichte Dabei haben zwei von der Initiative berufenen Fachwissenschaftler den Gastestatus Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hotel Silber Sammlung von Bildern Geschichtsort Hotel Silber Initiative Lern und Gedenkort Hotel Silber e V Einzelnachweise Bearbeiten Ausstellungsbezeichnung auf der Webseite Polizei Gestapo und Verfolgung 6 Dezember 2018 abgerufen am 6 Dezember 2018 Foto vom Eingangsbereich Eine Ausstellung zu Polizei und Verfolgung SWR 6 Dezember 2018 abgerufen am 6 Dezember 2018 Das Netz der Gestapo Wurttemberg und Baden Geschichtsort Hotel Silber 31 Dezember 2017 abgerufen am 23 Oktober 2018 Das Netz der Gestapo Deutsches Reich Geschichtsort Hotel Silber 15 Juli 2018 abgerufen am 23 Oktober 2018 Frankfurter Rundschau Abriss in Stuttgart Zynische Entsorgung In Frankfurter Rundschau fr de abgerufen am 15 Oktober 2018 Geschichte des Dorotheen Quartiers Zehn Jahre und diverse Abspeck Runden Stuttgart Stuttgarter Zeitung 15 Oktober 2018 abgerufen am 15 Oktober 2018 Finanzierungs und Organisationsvereinbarung Erinnerungsort Hotel Silber PDF 16 Oktober 2018 abgerufen am 16 Oktober 2018 Initiative Lern und Gedenkort Hotel Silber e V Wer wir sind 16 Oktober 2018 abgerufen am 16 Oktober 2018 Hintergrund Der neue Beirat zur NS Geschichte Stuttgarter Zeitung online Stuttgart Region amp Land 11 Dezember 2010 abgerufen am 13 November 2018 Abriss abgeblassen LIFT Stuttgart 13 August 2011 abgerufen am 13 November 2018 Hotel Silber Abriss Teilerhalt Erhalt SPD Gemeinderatsfraktion Stuttgart 26 Oktober 2018 abgerufen am 13 November 2018 Eckpunkte fur einen Lern und Gedenkort Hotel Silber PDF Initiative Lern und Gedenkort Hotel Silber 29 September 2011 abgerufen am 16 Oktober 2018 Nikolai B Forstbauer Hotel Silber vor der Eroffnung in Stuttgart Wir sind auf der Zielgeraden Stuttgarter Nachrichten 11 Juli 2018 abgerufen am 23 Oktober 2018 Landeshauptstadt Stuttgart Der Oberburgermeister GZ OB 7821 01 Stuttgart 10 04 2013 Stellungnahme zum Antrag Stadtratinnen Stadtrate Fraktionen SPD Gemeinderatsfraktion Bundnis 90 DIE GRUNEN Gemeinderatsfraktion SOS und LINKE Fraktionsgemeinschaft PDF 20 Oktober 2018 abgerufen am 20 Oktober 2018 KONTEXT Wochenzeitung Ausgabe 180 Zwei Schritt vor einer zuruck 16 Oktober 2018 abgerufen am 16 Oktober 2018 Jetzt werden die Weichen gestellt Ein Statement der Initiative fur den Runden Tisch am 23 Februar 2015 21 Oktober 2018 abgerufen am 21 Oktober 2018 Der Cluster Dorotheenstrasse 10 Hotel Silber Das Streben nach Exzellenz bei der Vermittlung der Werte der Demokratie und der Menschlichkeit PDF Stiftung Topographie des Terrors Gedenkstattenreferat 16 Oktober 2018 abgerufen am 16 Oktober 2018 Hotel Silber Umbau zum Erinnerungsort Stadt Stuttgart 9 Dezember 2018 abgerufen am 9 Dezember 2018 1 Rang Dauerausstellung Hotel Silber competitionline 8 Dezember 2018 abgerufen am 9 Dezember 2018 Wo Burokraten mordeten Erinnerungsort Hotel Silber in Stuttgart 9 Dezember 2018 abgerufen am 9 Dezember 2018 SPD kritisiert Ablehnung eines NS Dokumentationszentrums durch die Landesregierung SPD Baden Wurttemberg 26 Oktober 2018 abgerufen am 13 November 2018 Hotel Silber Abriss Teilerhalt Erhalt SPD Gemeinderatsfraktion Stuttgart 26 Oktober 2018 abgerufen am 13 November 2018 Hotel Silber Mappus lehnt Forschungsstatte ab Stuttgart Stuttgarter Zeitung 26 Oktober 2018 abgerufen am 13 November 2018 Verstandigung uber Finanzierung und Organisationsstruktur des Erinnerungsort Hotel Silber Staatsministerium Baden Wurttemberg 20 Oktober 2018 abgerufen am 20 Oktober 2018 Drucksache 16 1545 01 02 2017 Antrag der Abg Dr Nils Schmid u a SPD und Stellungnahme des Ministeriums fur Finanzen PDF 18 Oktober 2018 abgerufen am 18 Oktober 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hotel Silber Erinnerungsort amp oldid 236314824