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Horst Zickelbein 20 Dezember 1926 in Frankfurt Oder ist ein deutscher Maler und Grafiker Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Fotografische Darstellung Zickelbeins Auswahl 3 Preise 4 Ausstellungen und Publikationen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenDer Sohn eines Tiefbauarbeiters und einer Heimarbeiterin wurde als erstes von vier Kindern geboren Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte er von 1941 bis 1943 eine Lehre als Dekorateur Durch die Einberufung zum Arbeitsdienst kam es zum Abbruch der Lehre Von 1943 bis 1945 leistete Zickelbein Kriegsdienst Er war Flugschuler und bekam eine Ausbildung zum Fallschirmjager 1945 kam er in Kriegsgefangenschaft und kehrte 1947 nach Frankfurt Oder zuruck Ersten Malunterricht bekam er bei Gerhard Steffen 1948 zog er nach Berlin und besuchte die Fachschule fur Grafik und Buchgewerbe 1950 1955 belegte er ein Studium der Wandmalerei an der Hochschule fur Bildende und Angewandte Kunst Berlin Weissensee bei Horst Strempel und Bert Heller 1950 heiratete er die Grafikerin Eva Walther 1951 folgte die Geburt des Sohnes Thomas Ab 1955 war er Mitglied im Verband Bildender Kunstler bis zu dessen Auflosung 1990 1955 1958 war er Meisterschuler an der Deutschen Akademie der Kunste bei Heinrich Ehmsen zeitgleich mit Manfred Bottcher Ernst Schroeder Harald Metzkes der bei Otto Nagel Meisterschuler war und Werner Stotzer der Meisterschuler bei Gustav Seitz und Fritz Cremer war Uber Heinrich Ehmsen lernte Horst Zickelbein dessen Frau Lis Bertram Ehmsen kennen mit der ihn eine lebenslange Freundschaft verband In den 1950er Jahren begann er sich kunstlerisch mit dem Werk Pablo Picassos und Bernard Buffets auseinanderzusetzen Erste Darss Aufenthalte folgten wo Bilder wie Toter Fischer und Tonnenreiten in Ahrenshoop entstanden Ab 1958 war Horst Zickelbein freiberuflich in Berlin tatig 1960 bekam er im Rahmen eines Forderstipendiums des Kulturbundes Berlin Weissensee gemeinsam mit Ronald Paris einen Arbeitsaufenthalt in der LPG Wartenberg und eine gemeinsame Ausstellung im Gewachshaus der LPG Erste Grafiken entstanden dort Bis 1990 beschaftigte er sich mit der Lithografie und dem Farboffsetdruck 1960 und 1962 reiste er nach Rumanien Hier lernte er den rumanischen Maler und Bildhauer Ion Nicodim kennen 1961 war er an der Meisterschuler Ausstellung Junge Kunstler Malerei in der Akademie der Kunste beteiligt Harald Metzkes Manfred Bottcher Ernst Schroder und Horst Zickelbein wurden von der Kunstkritik in der Presse attackiert und des Formalismus verdachtigt 1962 schuf Zickelbein einen Wandkeramikfries fur das Funkversuchswerk in Berlin Adlershof nicht mehr erhalten 1962 eroffnete das Kunstkabinett fur Lehrerweiterbildung in Berlin Weissensee mit einer Ausstellung Horst Zickelbeins 1963 bezog er ein Atelier am Berliner Kollwitzplatz 1964 trennte er sich von Eva Walther und begann eine Lebenspartnerschaft mit der Grafikerin und Kinderbuchillustratorin Stephanie Bluhm Wiederholt hielt er sich auf dem Darss auf u a gemeinsam mit Siegfried Korth Karlheinz Wenzel und Hanfried Schulz Auf dem Darss lernte Zickelbein Hans Kinder kennen mit dem er bis zu dessen Tod freundschaftlich verbunden blieb Nach einer kurzen Phase einer an dem Vorbild Cezannes geschulten Malerei folgte eine Auseinandersetzung mit dem Werk Soutines und Pollocks Zickelbein wandte sich einer dynamischen Formensprache zu und es entstanden Werke wie Ruckenakt 1964 Farnstadt 1965 Stehender Akt 1965 und Ansicht vom Kollwitzplatz 1965 hatte Zickelbein einen Aufenthalt in Jugoslawien 1965 66 realisierte er gemeinsam mit Hans Vent das Wandbild Kosmos fur die Betriebsgaststatte DIA Chemie heute demontiert 1967 wurde sein Sohn Stefan geboren 1969 1974 erhielt er auf ausdruckliche Fursprache Fritz Cremers einen Auftrag zum Wandbild fur die Stadthalle Karl Marx Stadt heute Chemnitz zum Thema Kopernikus und die Befreiung der Wissenschaften spater von den Auftraggebern umbenannt in Die Befreiung der Wissenschaft durch die sozialistische Revolution Parallel entstanden zahlreiche expressive teils psychogrammartige farbstarke Faserstiftzeichnungen Sie sind eine eigenwillige Antwort auf die Pop Art und werden als provokanter Abschied von der sog Berliner Schule gewertet 1970 heiratete Horst Zickelbein Stephanie Bluhm gab das Atelier am Kollwitzplatz auf und zog nach Berlin Kaulsdorf um 1978 und 1979 reiste er nach Zypern 1979 hatte er eine Ausstellung in Nikosia mit Barbara Muller Kageler Das Erlebnis Zypern inspirierte ihn zu neuen Formfindungen und zu einer Ruckkehr zum malerischen Sensualismus der 1960er Jahre Uber die Entdeckung antiker Baureste der Bruchkanten unterschiedlicher Gesteinsformationen und von Erosion geformter Fundstucke ruckte das Fragment als Thema ins Zentrum des kunstlerischen Interesses Die verwendeten Dispersionsfarben anstelle der seit den 1970er Jahren aufgegebenen Olmalerei bestimmte die matte haufig mit weiss fein abgestufte Farbigkeit die bis zur monochromen Malerei ausgereizt wurde bis in die fruhen 1990er Jahre Schon fruh verteidigte Horst Zickelbein seine inneren Landschaften gegen einen engen Realismusbegriff Wenngleich das bildnerische Vokabular stets aus Seherlebnissen geschopft wurde trat das Motivische hinter die Autonomie des Bildes zuruck Gerade diese Position bestarkte eine jungere Kunstlergeneration in der DDR die einem starken Selbstentausserungsdrang nachgebend nach neuen kunstlerischen Orientierungen jenseits eines Natur Auge Programms oder politisch thematischer Realismusvorstellungen suchte 1986 folgte ein Parisaufenthalt und die Teilnahme am Festival Internationale de la Peinture in Cagnes sur mer sowie die Auseinandersetzung mit der Ecole de Paris von Serge Poliakoff und Nicolas de Stael Neben Landschaft und Figur finden sich im Werk Horst Zickelbeins immer Bezugnahmen zur Literatur Die Wortbilder geliebter Literaten wie Thomas Bernhard Paul Celan Octavio Paz Cioran Fernando Pessoa oder Robert Lax haben seine Vorstellungswelten bereichert und zu Bildern von Intensitat und Magie inspiriert z B Raumgedichte 1985 Serie zu Octavio Paz Unter dem Eisen des Mondes 1989 zu Thomas Bernhard Neben der Tafelmalerei sind bis 1974 zahlreiche Wandbild und Glasbildarbeiten entstanden 1996 ubersiedelte Zickelbein nach Bornholm Es entstanden neue Werkgruppen die dem Erleben der Landschaft geschuldet sind Mehrfach unternahm er Reisen nach Venedig Dank neuer Malmittel wandte er sich erneut der Olmalerei zu Werke Zickelbeins befinden sich in offentlichen Museen u a in den Staatlichen Museen zu Berlin der Stiftung Stadtmuseum Berlin der Kunstsammlung der Akademie der Kunste Berlin in den Kunstsammlungen Chemnitz den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden im Museum Junge Kunst Frankfurt Oder im Staatlichen Museum Schwerin in den Kunstsammlungen der Klassik Stiftung Weimar und in Privatbesitz Fotografische Darstellung Zickelbeins Auswahl BearbeitenChristian Borchert Der Maler Horst Zickelbein in seinem Atelier aus einer Serie von Fotografien 1975 1 Preise Bearbeiten1977 Kathe Kollwitz Preis der Akademie der Kunste 1990 zuruckgegeben 1986 Spezialpreis der Jury Festival Internationale de la Peinture in Cagnes sur merAusstellungen und Publikationen Bearbeiten1960 Galerie konkret Berlin Beteiligung 1961 Ahrenshoop Kulturbund 1961 Ladengalerie Berlin West gemeinsam mit Hanfried Schulz 1962 Kunstkabinett im Institut fur Lehrerweiterbildung Berlin Weissensee Faltblatt Text Lothar Lang 1965 Galerie im Turm Berlin Faltblatt 1966 Kunstkabinett im Institut fur Lehrerweiterbildung Berlin Pankow Faltblatt Text Lothar Lang 1969 H Z Gouachen Lithografien Zeichnungen Galerie Wort und Werk Leipzig 1974 Galerie Arkade Berlin Katalogheft Texte Klaus Werner und Gottfried Riemann 1976 Galerie Eforie Bukarest Faltblatt Text Klaus Werner 1978 Galerie im Friedlander Tot Neubrandenburg Faltblatt 1979 Galerie Morpho Nicosia Zypern 1980 Galerie Nord Dresden Faltblatt 1980 Galerie des Kulturbundes Magdeburg 1981 Galerie im Turm Berlin Faltheft Text Horst Zickelbein Textzitate von Klaus Werner Lothar Lang und Glyn Hughes 1983 Galerie im Cranachhaus Weimar gemeinsam mit Friedrich Stachat 1983 Katalogheft Text Rainer Krauss 1983 Berliner Atelier Malerei Grafik Beteiligung Katalog Textbeitrag Anita Kuhnel 1984 Galerie am Prater Berlin Faltblatt 1986 Cagnes Sur Mer Festival Internationale de la Peinture Beteiligung Preistrager 1986 Malerei Grafik Galerie M Berlin 1986 Katalogheft mit Textpassagen von H Z Klaus Werner Lothar Lang Anita Kuhnel 1987 Retrospektive Zeichnungen 1972 1978 Galerie Mitte Berlin Katalogheft 1988 6 Triennale fur Malerei in Sofia Beteiligung Preistrager 1989 Malerei Galerie am Schonhof Gorlitz Katalog Text Angela Lammert 1989 Galerie Rotunde Berlin Katalogheft Text Angela Lammert 1989 Joachim Pohl Anstosse Bilder einer neuen Generation Berliner Malerei an der Wende zu den 1960er Jahren Berlin Katalog Beteiligung 1991 Galerie des Deutschen Kunstlerbundes Berlin zusammen mit Friedrich B Henkel 1991 H Z Malerei Graphik Zeichnungen Collagen Ephraimpalais Berlin Katalog Einfuhrungstext Anita Kuhnel 1994 Galerie Alter Markt Berlin Kopenick Katalog 1996 H Z Das grafische Werk Stadtische Galerie im Alten Rathaus Furstenwalde 1996 Steinzeit H Z Seltmann Malerei und Objekte Galerie Sophienstrasse Berlin 1997 Studio Bildende Kunst Berlin Faltblatt Text Anita Kuhnel 2001 Marienkirche Frankfurt Oder Katalog Text Astrid Volpert 2001 Galerie am Wasserturm Berlin 2002 Galerie Mitte Berlin 2003 Kunstverein Schloss Willigrad bei Schwerin gemeinsam mit Friedrich B Henkel 2005 H Z Malerei Galerie am Falkenbrunnen Dresden 2006 Galerie Parterre Berlin Faltblatt Text Anita Kuhnel 2007 H Z Malerei Grafik Thomas Zickelbein Skulptur Galerie im Packschuppen Glashutte Baruth 2007 Divertimenti Malerei Galerie Junge Kunst Frankfurt Oder Faltblatt Text Anita Kuhnel 2 2014 HZ Malerei Kunstgalerie Altes Rathaus Furstenwalde 2015 Galerie Pohl Berlin 2017 HZ Sinnliche Botschaften Galerie Pankow Berlin Katalog Text Anita Kuhnel 2018 Obsessionen Burg Beeskow 3 2022 H Z Arbeiten aus 4 Jahrzehnten ZeitGalerie Friedrichshagen Berlin Literatur BearbeitenZickelbein Horst In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 6 Nachtrage H Z E A Seemann Leipzig 1962 S 490 HZ Zu Problemen der Kunst am Bau Meine Erfahrungen mit der Keramikfolge im Funkversuchswerk Adlershof in Bildende Kunst 1962 H 8 S 422 ff HZ Was ist malbar in Bildende Kunst 1963 H 8 S 417 Peter H Feist Laudatio zum Kathe Kollwitz Preis In Mitteilungen der Akademie der Kunste der Deutschen Demokratischen Republik XV Jg September Oktober 1977 S 19 Lothar Lang Malerei und Graphik in der DDR Verlag Philipp Reclam jun Leipzig 1983 S 65 u a H Z Notizen hrsg von Winfried Melzer Dresden 2006 Zickelbein Horst In Dietmar Eisold Hrsg Lexikon Kunstler in der DDR Verlag Neues Leben Berlin 2010 ISBN 978 3 355 01761 9 S 1067 1068 Monum Horst Zickelbein Das Bretagne Skizzenbuch von 2004 Einfuhrungstext Anita Kuhnel hrsg von Winfried Melzer und Horst Zickelbein Bolshavn Dresden 2011 Horst Zickelbein Bornholm Journal 1996 2014 Text Anita Kuhnel Bolshavn 2014 Horst Zickelbein Monochrome Arbeiten von 1957 bis 1968 Text Anna Carola Krausse Bolshavn 2016 Horst Zickelbein Farbzeichnungen aus den 1970er Jahren Gouachen die 1980 90er Jahre Mit Textbeitragen von Klaus Werner Armin Hauer und Anita Kuhnel Bolshavn 2016 Weblinks BearbeitenZickelbein auf Bildatlas DDR Kunst de Lebenslauf auf Neues Deutschland de einige Bilder auf Bildindex deEinzelnachweise Bearbeiten Christian Borchert Der Maler Horst Zickelbein in seinem Atelier 11 November 1975 abgerufen am 13 Dezember 2022 SPATE WURDIGUNG MARTIN STEFKE Abgerufen am 7 Januar 2020 Oder Neisse Journal Finissage der Ausstellung Horst Zickelbein Obsessionen Malerei Grafik Kunst am Bau Abgerufen am 7 Januar 2020 Normdaten Person GND 118772724 lobid OGND AKS VIAF 25398417 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zickelbein HorstKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und GrafikerGEBURTSDATUM 20 Dezember 1926GEBURTSORT Frankfurt Oder Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horst Zickelbein amp oldid 237029344