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Horst Marschner 30 Oktober 1929 in Zuckmantel Tschechoslowakei 21 September 1996 in Stuttgart war ein deutscher Agrikulturchemiker auf dem Gebiet der Pflanzenernahrung Inhaltsverzeichnis 1 Lebensweg 2 Forschung und Lehre 3 Ehrungen und Auszeichnungen 4 Wichtige Publikationen 5 Literatur 6 WeblinksLebensweg BearbeitenHorst Marschner besuchte von 1949 bis 1951 die Fachschule fur Landwirtschaft in Eisenach und studierte anschliessend Landwirtschaft an der Universitat Jena 1954 bestand er die Prufung zum Diplomlandwirt Nach einem zweisemestrigen Erganzungsstudium der Chemie in Jena erhielt er eine Anstellung als Assistent am Landwirtschaftlich Chemischen Institut der Universitat Jena Unter der Agide des Agrikulturchemikers Gerhard Michael promovierte er 1957 an der Universitat Jena mit einer Dissertation uber die Frage der Phosphorausscheidung durch die Pflanzenwurzeln Es folgte eine zweijahrige Tatigkeit als Oberassistent bei dem Genetiker Hans Stubbe in der Abteilung Chemie und Physiologie des Instituts fur Kulturpflanzenforschung in Gatersleben 1960 siedelte Marschner in die Bundesrepublik Deutschland uber Er folgte seinem Lehrer Gerhard Michael an die Landwirtschaftliche Hochschule Hohenheim Hier arbeitete er als Assistent am Institut fur Pflanzenernahrung und Bodenbiologie 1961 habilitierte er sich mit einer Arbeit uber die Aufnahme von Casium und dessen Verteilung in der Pflanze Ab 1966 wirkte er als Professor fur Pflanzenernahrung Pflanzenchemie und Bodenbiologie an der Fakultat fur Landbau der Technischen Universitat Berlin Von 1976 bis 1996 lehrte er als ordentlicher Professor fur Pflanzenernahrung wieder in Hohenheim Er verstarb im Alter von 66 Jahren an den Folgen einer Malaria die er sich wahrscheinlich beim Besuch eines landwirtschaftlichen Forschungsprojektes in Westafrika zugezogen hatte Forschung und Lehre BearbeitenVon Beginn seiner wissenschaftlichen Tatigkeit an stand die Aufnahme von Mineralstoffen durch die Wurzeln sowie deren Transport und Funktion wahrend des Wachstums der Pflanzen im Mittelpunkt seiner Forschungen Den Elementen Phosphor Casium Zink und Eisen galt dabei sein besonderes Interesse In den siebziger und achtziger Jahren widmete sich Marschner verstarkt auch den Prozessen in der Rhizosphare Von 1978 bis 1988 koordinierte er ein Schwerpunktprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Nahrstoffdynamik im Kontaktraum Pflanze Boden Spater fuhrte er auch Projekte durch uber die Rolle der Mykorrhiza bei der Mineralstoffernahrung von Waldbaumen Marschner hat immer wieder versucht Ergebnisse der Grundlagenforschung fur die Praxis des Landbaus nutzbar zu machen Durch zwei langere Studienaufenthalte in Kalifornien und Sudaustralien hatte er in den siebziger Jahren vielfaltige internationale Kontakte zu Fachkollegen herstellen konnen Das verstarkte in ihm die globale Sicht seines Fachgebietes Er war fest davon uberzeugt durch Agrarforschung die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern Er beteiligte sich an der Universitat Hohenheim an disziplinubergreifenden Landbauprojekten in der Turkei in Westafrika und in China Gemeinsam mit zahlreichen Doktoranden untersuchte er vor allem die komplexen Probleme der Anpassung landwirtschaftlicher Kulturpflanzen an nahrstoffarme Boden Die Ergebnisse seiner experimentellen Forschungen hat Marschner uberwiegend in der Zeitschrift fur Pflanzenernahrung und Bodenkunde und in der Zeitschrift fur Pflanzenphysiologie veroffentlicht mehrere englischsprachige Beitrage in der international renommierten Zeitschrift The New Phytologist Marschners wissenschaftliches Hauptwerk ist sein Lehr und Handbuch Mineral Nutrition of Higher Plants Die erste Auflage erschien 1986 eine zweite 1995 Das Buch mit fast 900 Druckseiten und zahlreichen Illustrationen gilt als ein Beispiel fur die Integration der Fachgebiete Pflanzenernahrung Pflanzenphysiologie und Bodenkunde Auch heute noch gehort es zu den Standardwerken uber den Mineralstoffwechsel der Pflanzen Nach Marschners Tod sind von der zweiten Auflage mehrere unveranderte Reprint Ausgaben erschienen die letzte 2008 Seine Tochter Petra Marschner brachte gemeinsam mit einem Team von Co Autoren die mit Horst Marschner zusammen arbeiteten im Jahr 2012 eine aktualisierte und uberarbeitete dritte Auflage von Mineral Nutrition of higher plants heraus Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1989 Ehrendoktor des Fachbereichs Gartenbau der Universitat Hannover 1993 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 1994 Freundschaftspreis der Volksrepublik China 1995 Ehrendoktor der Fakultat Biologie der Universitat Utrecht 1995 Ehrenprofessur der Chinesischen Agraruniversitat PekingWichtige Publikationen BearbeitenExperimentelle Studien zur Frage der Phosphorausscheidung durch die Pflanzenwurzeln mit Hilfe von radioaktivem Phosphor Diss Landw Fak Univ Jena 1957 Die Aufnahme von Casium und dessen Verteilung in der Pflanze Habil Schr Landw Hochsch Hohenheim 1961 Im Buchhandel bei Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1962 Arbeiten der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim Bd 11 Ernahrungs und ertragsphysiologische Aspekte der Pflanzenernahrung In Angewandte Botanik Bd 52 1978 S 71 87 General introduction to the mineral nutrition of plants In Encyclopedia of Plant Physiology New Series Edited by A Lauchli and R L Bielski Springer Verlag Berlin und New York Bd 15A 1983 S 5 60 Barbel Sommer und Horst Marschner Pflanzenverfugbarkeit von Schwermetallen nach langjahriger Dungung mit Klarschlammen Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1986 Agrar und Umweltforschung in Baden Wurttemberg Bd 13 Mineral Nutrition of higher Plants Academic Press London u a 1986 674 Seiten 2 Aufl ebd 1995 889 Seiten von der 2 Auflage bis 2008 mehrere Reprint Ausgaben Literatur BearbeitenE George und V Romheld In memoriam Prof Dr Dres h c H Marschner In Zeitschrift fur Pflanzenernahrung und Bodenkunde Bd 159 1996 S 525 526 mit Bild Erwin Reisch Nachruf auf Prof Dr Drs h c Horst Marschner In Troz News Mitteilungen des Tropenzentrums der Universitat Hohenheim Jg 3 Ausgabe September 1996 S 3 4 David Clarkson Obituary Prof Dr Horst Marschner 1929 1996 In The New Phytologist Bd 134 Nr 3 S i erste Seite dieses Heftes Weblinks BearbeitenUniversitat Hohenheim Institut fur Pflanzenernahrung HohenheimNormdaten Person GND 105326747 lobid OGND AKS LCCN n88664006 VIAF 71469652 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Marschner HorstKURZBESCHREIBUNG deutscher AgrikulturchemikerGEBURTSDATUM 30 Oktober 1929GEBURTSORT Zuckmantel TschechoslowakeiSTERBEDATUM 21 September 1996STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horst Marschner amp oldid 230854065