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Die Homburg ist die Ruine einer Hohenburg in Stadtoldendorf im Landkreis Holzminden Niedersachsen Deutschland HomburgBlick auf den Burgturm und die Ruinen der Homburg 2016 Blick auf den Burgturm und die Ruinen der Homburg 2016 Staat DeutschlandOrt StadtoldendorfEntstehungszeit um 1050 bis 1140Burgentyp HohenburgErhaltungszustand Ruine BergfriedStandische Stellung GrafenGeographische Lage 51 54 N 9 39 O 51 901944444444 9 6425 406 Koordinaten 51 54 7 N 9 38 33 OHohenlage 406 m u NNHomburg Niedersachsen Ubergang von der Vorburg zur Hauptburg mit BrunnenHauptturm der BurgBlick vom Hauptturm auf die RuinenEingang in die Vorburg mit Rundturm Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Das Homburger Burggeschlecht 3 Brunnen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Burg steht oberhalb bzw nordlich von Stadtoldendorf im bis 406 m hohen Homburgwald auf dem Grossen Homburg Geschichte BearbeitenDie Burg war eine machtige Anlage mit einer Vorburg und einer kleinen Hauptburg wobei beide Teile uber einen eigenen Bergfried verfugten Die Gesamtanlage hatte eine Lange von 100 m bei durchschnittlich 30 m Breite An der Burgstelle stand wahrscheinlich zuvor das castellum Wikanafeldisten das in einer Grenzbeschreibung des Bistums Hildesheim Ende des 10 Jahrhunderts genannt wird und nach einem gleichlautenden sachsischen Untergau benannt wurde Siegfried IV von Boyneburg aus dem Hause Northeim liess die Burg errichten um das Kloster Amelungsborn zu schutzen Seine Anlage stand in offensichtlicher Gegnerschaft zu der Burg des Grafen von Everstein in Polle Nach Siegfrieds kinderlosem Tode kamen die Burg und ihre bereits gegen 200 Hufen umfassende Zubehorungen 1145 durch Kauf an Graf Hermann II von Winzenburg der die Homburg jedoch schon 1150 als Suhne fur eine Mordtat seines Vaters dem Bistum Hildesheim zu Lehen aufzutragen gezwungen wurde 1150 wird auch in einer Urkunde der dazugehorige Ort Oldendorp das spatere Stadtoldendorf genannt 1152 nach der Ermordung Graf Hermann II ergriff der Herzog von Sachsen und Bayern Heinrich der Lowe in Wahrnehmung der von seiner Mutter Gertrud von Supplingenburg uberkommenen Northeimer Erbanspruche von ihr Besitz Nach der Achtung Heinrichs des Lowen 1180 fiel die Homburg erneut an das Hochstift Hildesheim 1183 belehnte der Hildesheimer Bischof Adelog von Hildesheim Bodo von Homburg Bodo der Altere mit einer Halfte der Burg Die zweite Halfte erhielten die Grafen von Dassel als Lehen Die Zweiteilung manifestierte sich auch baulich wie Airborne Laserscanning Untersuchungen zeigen 1 In jeder Halfte befand sich ein runder Burgturm Seit etwa 1247 befand sich die Burg ungeteilt als Pfand in den Handen der Edelherren von Homburg die schon seit der Zeit Siegfrieds IV als eine Art Festungskommandanten mit ihr verbunden gewesen waren Lehnstrager der Bischofe hatten im ausgehenden 13 Jahrhundert begonnen im Bunde mit dem wiedererstarkenden Landesfurstentum der Welfen ihren Einfluss gegen die Bischofe und gegen die Grafen von Everstein nach allen Seiten planmassig zu erweitern Die Burg war Stammsitz der Edelherren von Homburg bis diese 1409 ausstarben Die Edelherren gaben dem Oldendorf 1255 als Landesherren die Stadtrechte was zur Umbenennung in das heutige Stadtoldendorf fuhrte Ab 1409 hinterliessen die Edelherren von Homburg den Welfen nach Erbkauf und durch Heirat der Witwe des letzten Homburgers mit Herzog Otto von Grubenhagen 1415 ein wohlhabendes und lebenskraftiges Territorium das 6 Burgen 3 Stadte und etwa 200 Dorfer umfasste Seit der Teilung von 1428 blieb die Homburg standig in braunschweigisch luneburgischem Besitz und diente als furstlicher Amtssitz vorwiegend zu Verwaltungs und Wohnzwecken Der letzte Amtmann Wilken Klenke verliess die Homburg 1535 und aufgrund ihrer abseitigen und nur schwer zuganglichen Lage wurde die Burg abgetragen Aus ihrem Steinmaterial Kantsteine Mauersteine aus dem vor Ort vorkommenden Sandstein wurde der bisherige Wirtschaftshof Wickensen zum Amtssitz hergerichtet 1897 wurde die Ruine weitgehend durch Mitglieder der Solling Zweigvereine ausgegraben und entwickelte sich danach zu einem regional beliebten Ausflugsziel Mehrere staatliche Gelder wurden aufgebracht um die Grundmauern im Grundriss von 103 Meter Lange und 30 Meter Breite freizulegen Dabei wurden auch Mauerreste eines Torturms im Durchmesser von 9 9 Metern entdeckt 1936 wurden die Reste der Burg insbesondere der runde Bergfried durch den Reichsarbeitsdienst instand gesetzt Zudem wurde eine 202 Meter lange Forderbahn gebaut um die Mauern der Burgruine wieder aufzurichten 2009 musste der Bergfried jedoch wegen Einsturzgefahr wieder gesperrt werden Einige der bei den Grabungsarbeiten gefundenen Gegenstande sowie ein historisches Burgmodell konnen im Stadtmuseum besichtigt werden Die Homburg ist im Besitz der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz Der Forderverein Homburg Ruine plante die Burgruine wieder herzurichten und begehbar zu machen Die Arbeiten dazu mit der Wiederherstellung der Aussichtsplattform auf dem Bergfried erfolgen im Jahr 2023 2 Das Homburger Burggeschlecht Bearbeiten bis 1158 Berthold war der erste Lehnsnehmer der Homburg bis 1195 Bodo der Altere Bodo und sein Bruder Berthold erhalten nur noch die halbe Burg zum Lehen bis 1228 Bodo der Jungere wurde von Graf Everstein ermordet bis 1289 Heinrich verlieh 1255 Stadtoldendorf die Stadtrechte bis 1303 Bodo der Name der Stadt Bodenwerder bezieht sich auf diesen Edelherren bis 1338 Heinrich bis 1380 Siegfried eine seiner Tochter heiratete 1339 Graf Otto von Everstein bis 1409 Heinrich starb ohne Erben somit erlosch das Geschlecht der Homburger Brunnen BearbeitenIm westlichen Teil der Vorburg wurde der dort vermutete Brunnen mit runder Ausmauerung gefunden Der Brunnen ist vorlaufig nur bis auf wenige Meter Tiefe ausgeraumt 1736 will der Klosterschuler und spatere Archaologe Johann Christian Dunnhaupt 1716 1786 vom Kloster Amelungsborn mit einem 60 Klafter 103 m langen mit einer Bleikugel beschwerten Faden den Grund des Brunnens nicht erreicht haben 3 Literatur BearbeitenHermann Durre Die Homburg In Zeitschrift des Historischen Vereins fur Niedersachsen Band 41 1876 S 157 178 Georg Schnath Die Herrschaften Everstein Homburg und Spiegelberg Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens Band 7 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1922 Walter Luchow Die Homburgruine bei Stadtoldendorf Restaurierungsmassnahmen der letzten 50 Jahre In Jahrbuch fur den Landkreis Holzminden Band 2 1984 S 16 21 Ernst Andreas Friedrich Die Ruine der Homburg S 100 102 in Wenn Steine reden konnten Band III Landbuch Verlag Hannover 1995 ISBN 3 7842 0515 1 Margret Zimmermann Hans Kensche Burgen und Schlosser im Hildesheimer Land Hildesheim 2001 S 157 159 Christian Leiber Tatjana Eberhardinger Mittelalterliche und fruhneuzeitliche Besiedlungsspuren im Umfeld der Homburg In Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen Band 27 2007 S 42 f Uwe Ohainski Die Lehnregister der Herrschaften Everstein und Homburg Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2008 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Homburg Stadtoldendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homburg im Denkmalatlas Niedersachsen Eintrag von Stefan Eismann zu Homburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Rekonstruktionsversuch als Zeichnung im mittelalterlichen Zustand von Wolfgang Braun Rekonstruktionszeichnung nach Airborne Laserscanning Geschichte der Homburg auf der Internetseite des Fordervereins Burgruine Homburg e V Blogeintrag zur HomburgEinzelnachweise Bearbeiten Webseite Airborne Laserscanning im Weserbergland abgerufen am 30 Juni 2011 Burgruine Homburg bei Stadtoldendorf wird saniert bei ndr de vom 2 August 2023 Helmut Walter Die Homburg Geschichte bei Forderverein Burgruine Homburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Homburg Stadtoldendorf amp oldid 236044066