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Steesow ist ein Ortsteil der Stadt Grabow im Landkreis Ludwigslust Parchim in Mecklenburg Vorpommern Deutschland SteesowStadt GrabowKoordinaten 53 9 N 11 33 O 53 156944444444 11 544166666667 36 Koordinaten 53 9 25 N 11 32 39 OHohe 36 mEingemeindung 1 Januar 2016Postleitzahl 19300Vorwahlen 038781 038792Steesow Mecklenburg Vorpommern Lage in Mecklenburg Vorpommern Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Rittergut Holdseelen 2 2 Archaologische Funde 2 3 Bevolkerungsentwicklung 3 Sehenswurdigkeiten 4 Verkehrsanbindung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDer Ort im Sudwesten Mecklenburg Vorpommerns an der Grenze zu Brandenburg liegt nordwestlich des Rambower Moores eines Bestandteils des Biospharenreservates Flusslandschaft Elbe Brandenburg Die nachstgelegene Stadt ist Lenzen Elbe Im Ortsgebiet fliesst der Gobengraben westlich in Richtung Alte Elde Geschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung stammt von 1255 im Zusammenhang mit dem Ratzeburger Zehntregister als Steesow ein Gut war 1 Ab 1496 gehorte das Gut dem markischen Adelsgeschlecht der Quitzow 2 Der Geometer Landwirt und Zuckerindustrielle Anton Ludwig Sombart 1816 1898 Vater des Nationalokonomen Werner Sombart und entschiedener Kritiker des preussischen Parzellierungsverfahrens fuhrte eine private Kolonisation 3 auf dem eigens dafur von ihm durch eine Zwangsversteigerung 4 5 erworbenen Rittergut Steesow durch Nach dem Kauf zerlegte er das Gut in mehrere grossere und kleinere Grundstucke liess neben vier bereits vorhandenen Kolonisten noch 20 weitere Bauern 6 das Gebiet kolonisieren und konnte das ehemalige Gut vom Status eines Gutsbezirks ab 1886 in den Status eines Gemeindebezirks uberfuhren 5 Diesen Prozess der Aufteilung eines landwirtschaftlichen Grossbetriebes zur Schaffung von Klein und Mittelbesitz nutzte er als praktisches gelungenes Beispiel um dafur mit Referaten zu werben 7 Die zur Gemeinde Steesow gehorigen Ortsteile Bochin und Zuggelrade 8 wurden 1358 und 1542 erstmals urkundlich erwahnt Bochin war lange ein Gutsdorf und gehorte uber mindestens drei Generationen der Familie von Arenstorff Krummel kath Der immerhin 533 ha umfangreiche Besitz war ein kreistagsfahiges Rittergut und somit stand dem Eigentumer ein Sitz im regionalen Kreistag zu 9 1907 gehorte den von Arensdorff schen Erben konkret 534 ha 10 Der landwirtschaftliche Grossbetrieb behielt seine Grosse einer der letzten Besitzerin war die Witwe des Georg Asselborn geborene Muller Pyrmont die Verwaltung fuhrte der Forster Kiehm Bis 1952 gehorten die drei Ortsteile zum Landkreis Westprignitz Land Brandenburg Mit der Auflosung der Lander der Schaffung von Bezirken und der grundlegenden Kreisreform in der DDR kamen die drei Gemeinden zum Kreis Ludwigslust und damit zum Bezirk Schwerin Die Kommunalwahl am 7 Juni 2009 fiel in Steesow mangels Kandidaten aus 11 Am 1 Januar 2016 wurde die Gemeinde Steesow nach Grabow eingemeindet 12 obwohl keine gemeinsame Grenze existiert hat Steesow Bochin und Zuggelrade bilden damit eine Exklave von Grabow die rund sechs Kilometer vom ubrigen Gemeindegebiet entfernt liegt Zwei weitere Gemeinden befinden sich zwischen Grabow und der Exklave Steesow In der Gemeinde Steesow mit ihren Ortsteilen lebten auf 24 4 km 197 Einwohner Stand 31 Dezember 2014 Letzte Burgermeisterin war Evelin Gernke Rittergut Holdseelen Bearbeiten Das Rittergut Holdseelen befand sich zwischen Steesow und Zuggelrade Bis Anfang des 20 Jahrhunderts befand es sich gemeinsam mit dem Rittergut Prottlin im Besitz des markischen Adelsgeschlechts Blumenthal 13 Zuletzt war das 210 ha Gut 14 im Besitz der Familie Otto Heike 15 Nachdem das Gut jahrelang leer stand wurde die Ruine komplett abgerissen ehemaliges Rittergut Holdseelen nbsp nbsp nbsp Archaologische Funde Bearbeiten nbsp Zeichnung des KrugesIn den fruhen 1830er Jahren wurden bei Feldarbeiten des Gutsackers ein zweischneidiges zur Spitze hin verjungendes Schwert dessen Griffzunge ohne Nietlocher war gefunden Dazugehorig wurde ein fast 100 Pfund schweres unformiges aus freier Hand geformtes Morserahnliches Gefass geborgen Weil es aus gebrannter grobkorniger roter Ziegelerde bestand und handwerkliche Mangel aufwies wurde es von den Zeitgenossen nicht dem Mittelalter sondern heidnischer Zeit zugeordnet Beides wurde anschliessend vom Oberamtmann Meyer zu Chorin dem Professor Danneil zu Salzwedel geschenkt 16 17 Zusammen mit mehreren weiteren Urnen die im Umkreis darunter auch in Deibow gefunden wurden gelangten diese Stucke nach Berlin wo sie im Museum zu Berlin ausgestellt wurden 18 Das Schwert gilt heute als verschollen 19 Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Datum Einwohner31 Dezember 2003 21331 Dezember 2004 20831 Dezember 2005 21631 Dezember 2006 21431 Dezember 2007 20931 Dezember 2009 19831 Dezember 2010 19631 Dezember 2014 197Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche in Bochin Siehe auch Liste der Baudenkmale in Grabow Elde Verkehrsanbindung BearbeitenSteesow befindet sich im Stadtedreieck zwischen Ludwigslust Perleberg und Dannenberg Elbe Durch diese Stadte verlaufen jeweils die Bundesstrasse 5 Bundesstrasse 191 und die Bundesstrasse 195 Keine dieser Stadte ist direkt zu erreichen und lediglich die Landesstrasse 135 die an der mecklenburgischen Grenze zur L 8 wird verbindet Steesow mit Lenzen Elbe und Grabow Uber eine Wirtschaftsstrasse ist Steesow ebenfalls mit Rambow einem Ortsteil von Lenzen verbunden Durch Rambow verlauft die L 13 die in die B 5 mundet und die Lenzen mit Karstadt Prignitz verbindet Parallel zur B 5 verlauft die Bahnstrecke Berlin Hamburg die jeweils vom 20 Kilometer entfernten Ludwigslust zeitweise vom 13 Kilometer entfernten Grabow oder vom 13 Kilometer entfernten Karstadt aus benutzt werden kann Literatur BearbeitenAnton Ludwig Sombart Steesow ein neues Bauerndorf in der Priegnitz Provinz Brandenburg In Landwirthschaftliche Jahrbucher 18 Band 1889 S 157 202 Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil 1 Prignitz N Z Bearbeitet von Lieselott Enders In Klaus Neitmann Hrsg Veroffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Staatsarchiv Potsdam Band 3 Begrundet von Friedrich Beck Verlag Klaus D Becker Potsdam 2012 ISBN 978 3 88372 033 3 S 844 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Steesow Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Lieselott Enders Die Prignitz Geschichte einer kurmarkischen Landschaft vom 12 bis zum 18 Jahrhundert Verlag fur Berlin Brandenburg 2000 S 99 Leopold von Ledebur Adelslexikon der preussischen Monarchie Band 2 1854 S 244 Zeitschrift fur Vermessungswesen Band 19 1890 S 548 Verhandlungen der am 24 und 25 September 1886 in Frankfurt a M abgehaltenen Generalversammlung des Vereins fur Socialpolitik uber die Wohnungsverhaltnisse der armeren Klassen in deutschen Grossstadten und uber innere Kolonisation mit Rucksicht auf die Erhaltung und Vermehrung des mittleren und kleineren landlichen Grundbesitzes Duncker amp Humblot 1887 S 81 a b Niederschriften der Kundgebung der Vereinigung Deutscher Wirtschafts Kongress Bande 11 13 1886 S 12 Werner Sombart Volk und Raum Hanseatische Verl Anst 1928 S 133 Schriften des Vereins fur Socialpolitik Band 188 Duncker amp Humblot 1939 S 53 2 der Hauptsatzung der ehemaligen Gemeinde P Ellerholz H Lodemann H von Wedell General Adressbuch der Ritterguts und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche 1 Band Das Konigreich Preussen Lfg 1 Die Provinz Brandenburg Nicolaische Verlags Buchhandlung R Stricker Berlin 1879 S 268 269 doi 10 18452 377 hu berlin de abgerufen am 20 September 2021 Niekammer s Guter Adressbuch der Provinz Brandenburg 1907 Verzeichnis samtlicher Guter mit Angabe der Guts Eigenschaft des Grundsteuer Reinertrages der Gesamtflache und des Flacheninhalts der einzelnen Kulturen Handbuch der Koniglichen Behorden der Provinz Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet In GAB Reihe Paul Niekammer 1 Auflage Regierungsbezirk Potsdam Kreis West Prignitz Zapel Paul Niekammer Stettin August 1907 S 108 109 martin opitz bibliothek de abgerufen am 27 Januar 2022 Annett Meiritz Ratlos in Steesow auf Spiegel Online vom 6 Juni 2009 abgerufen am 9 Marz 2011 Vertrag uber die Eingemeindung der Gemeinde Steesow zur Stadt Grabow Memento des Originals vom 21 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www grabow de abgerufen am 31 Dezember 2015 Holdseelen auff schlossarchiv de abgerufen am 6 August 2012 Ernst Seyfert Hans Wehner Alexander Haussknecht GF Hogrefe Niekammer s Landwirtschaftliche Guter Adressbucher VII 1929 Landwirtschaftliches Adressbuch der Ritterguter Guter und Hofe der Provinz Brandenburg Verzeichnis Nach amtlichen Angaben In Mit Unterstutzung von Staats und Kommunalbehorden sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin sowie der Kreislandbunde Hrsg Niekammer Reihe Letztausgabe 4 Auflage Verlag von Niekammer s Adressbuchern G m b H Leipzig 1929 S 152 f martin opitz bibliothek de abgerufen am 20 September 2021 Enno Niehmus Gutsbesitz in Brandenburg Abgerufen am 5 Januar 2019 Leopold von Ledebur Das konigliche museum vaterlandischer alterthumer im schlosse Monbijou zu Berlin 1838 S 101 Samuel Christoph Wagener Handbuch der vorzuglichsten in Deutschland entdeckten Alterthumer aus heidnischer Zeit Beschrieben und versinnlicht durch 1390 lithographirte Abbildungen 1842 S 638 Leopold von Ledebur Die heidnischen Alterthumer des Regierungsbezirks Potsdam 1852 S 3 Harry Wustemann Josef Riederer Die Schwerter in Ostdeutschland 1 Auflage Franz Steiner Verlag Stuttgart 2005 ISBN 3 515 08441 X S 3 Ortsteile der Stadt Grabow Bochin Fresenbrugge Heidehof Steesow Wanzlitz Winkelmoor Zuggelrade Normdaten Geografikum GND 1022854372 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steesow amp oldid 229856748 Rittergut Holdseelen