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Der Hohenzollernring ist eine 1 8 km lange 1 vierspurige Strasse in der oberfrankischen Stadt Bayreuth Namengebend ist das Furstengeschlecht der Hohenzollern als Burggrafen von Nurnberg und spater Markgrafen von Bayreuth waren Hohenzollern von 1248 bis 1806 die ortlichen Landesherren 2 Hohenzollernring im Kreuzungsbereich mit dem Wittelsbacherring der Erlanger Strasse und der Kulmbacher Strasse Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Geschichte und Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Sendelbachbrucke in MoritzhofenBayreuth liegt am Schnittpunkt dreier Fernstrassen den heutigen Bundesstrassen 2 22 und 85 Noch in den fruhen 1970er Jahren trafen die B 22 und die B 85 in Hohe der Spitalkirche aufeinander und folgten gemeinsam von Westen nach Osten der Maximilianstrasse einem Marktplatz des Typs Bayerischer Strassenmarkt Am Sternplatz kam von der Opernstrasse her die B 2 hinzu Gebundelt verliefen die drei Fernstrassen auf der engen Richard Wagner Strasse bis zur Durschnitz wo sich unmittelbar westlich des Bahnubergangs uber die Gleise der Strecken nach Schnabelwaid und Weiden die B 22 von den beiden anderen trennte Eine Verkehrszahlung des Jahres 1960 identifizierte zwar nur 6 des ortlichen Autoverkehrs als Durchgangsverkehr Um die Innenstadt zu entlasten sah das stadtische Bauamt dennoch bereits in den 1950er Jahren nordliche und sudliche Umfahrungen des bebauten Gebiets vor 3 In den 1960er Jahren wurde versucht den Durchgangsverkehr der B 22 uber die Bismarckstrasse Rathenaustrasse Moritzhofen Friedrichstrasse Balthasar Neumann Strasse Jean Paul Strasse und Cosima Wagner Strasse umzulenken Diese verwinkelte Verkehrsfuhrung uber die historische Sendelbachbrucke in Moritzhofen erwies sich jedoch als wenig geeignet Zwischen 1950 und 1965 hatte sich die Zahl der Kraftfahrzeuge in Bayreuth von 2400 auf 19 000 verachtfacht 1964 wurde ein Generalverkehrsplan den das Ingenieurburo Hellmut Schubert in Hannover ausgearbeitet hatte vorgelegt und beschlossen Schwerpunkt der Vorschlage und Ziele war der Autoverkehr Der Plan beinhaltete den Bau einer vierspurigen Ringstrasse um die Innenstadt des sog Stadtkernrings 3 dessen sudwestliches Element der spatere Wittelsbacherring war Geschichte und Beschreibung Bearbeiten nbsp Ludwigsbrucke uber den Roten Main dahinter die Gustav von Meyer Strasse um 1908 nbsp Links die ehemalige Gustav von Meyer Strasse und das erhaltene Haus Luitpoldplatz 22 Deckelung des Roten Mains Blickrichtung Annecyplatz nbsp Kreuzung mit dem Strassenzug Bahnhofstrasse Luitpoldplatz von links nach rechts am Annecyplatz nbsp Obelisk der ehemaligen Ludwigsbrucke auf dem gedeckelten Roten Main nbsp Hohenzollernring am Hohenzollernplatz mit freigelegten Resten der Stadtmauer nbsp Kreuzung mit dem Strassenzug Am Mainflecklein Am Muhlturlein von links nach rechts nbsp Hohenzollernring am Rotmain Center rechts Blickrichtung Wittelsbacherring und Erlanger StrasseDer durchgehend vierstreifig angelegte Hohenzollernring beginnt an der Durschnitz am ostlichen Rand der Innenstadt als Fortsetzung der Cosima Wagner Strasse an deren Einmundung in die Richard Wagner Strasse Er endet am Abzweig der Erlanger Strasse in der Sudwestlichen Innenstadt und findet dort seine Fortsetzung im Wittelsbacherring Der Bau des Hohenzollernrings brachte massive Zerstorungen des gewachsenen Stadtbilds mit sich Lediglich auf den ersten 800 m bis zum Josephsplatz konnte er entlang der gemeinsamen Trasse der Fichtelgebirgs und der Ostbahn auf weitgehend unbebautem Gelande angelegt werden Zwischen seinem Beginn und der Kreuzung mit der Wieland Wagner Strasse uberwindet er auf einer Lange von 130 m einen Hohenunterschied von 7 7 m 4 Im weiteren Verlauf weist er keine Steigungen mehr auf Zwischen der Wieland Wagner Strasse und dem Josephsplatz wurde im Juli 1968 ein erster Abschnitt des Hohenzollernrings freigegeben 5 Am Josephsplatz mundet die ebenfalls vierstreifige Albrecht Durer Strasse als Bundesstrasse 2 eine bedeutende Ausfallstrasse nach Norden Jenseits des Josephsplatzes war der Bau des Hohenzollernrings mit starken Eingriffen in das Stadtbild verbunden Im Verlauf der Gustav von Meyer Strasse wurden die Alleebaume gefallt der Strassenraum ragt nun in das Bett des kanalisierten Roten Mains hinein der an den Ehrenburger Gustav von Meyer erinnernde Strassenname wurde ersatzlos getilgt 6 Im weiteren Verlauf wurde das Flussbett auf einer Lange von 180 m vollstandig gedeckelt um eine grosse Strassenkreuzung und Parkplatze anzulegen Diese Massnahme hatte der Stadtrat Ende November 1977 einstimmig beschlossen 7 Das Eckhaus Luitpoldplatz 22 eines der wenigen der sog Wolfelsbauten das die Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs uberstanden hatte konnte indes erhalten werden Dafur wurde die Ludwigsbrucke abgebrochen eine in den Jahren 1904 05 errichtete Querung des Flussbetts im Zuge des kreuzenden Strassenzugs Luitpoldplatz Bahnhofstrasse Am 5 Dezember 1968 hatte letztmals ein Auto die Brucke passiert 8 An der heute als Annecyplatz bezeichneten Stelle erinnert einer der vormals vier die Brucke zierenden Obelisken an jene Zwischen dem Annecyplatz und dem Hohenzollernplatz folgt der Hohenzollernring weiter dem Lauf des kanalisierten Roten Mains Linker Hand lag der ehemalige Kolpingplatz vor 1947 Altbachplatz 9 fur dessen Beseitigung vor allem der Bau des Neuen Rathauses verantwortlich war Fur den Abzweig der Schulstrasse wurde uber den Fluss eine neue in einem gunstigeren Winkel abgehende Brucke angelegt Der Hohenzollernplatz an der Einmundung der Kanalstrasse entstand erst Mitte der 2000er Jahre und ist der Verlegung der 2007 dorthin verlagerten Zentralen Omnibushaltstelle ZOH zu verdanken Dort am Anfang der ehemaligen Strasse Graben begann der Kahlschlag historischer Gebaude zugunsten des Autoverkehrs Namengebend fur die einst rund 360 m lange Strasse Graben war der 1723 aufgefullte Stadtgraben dessen Verlauf sie folgte Im 18 Jahrhundert waren die Bezeichnungen Steingraben und Unterer Graben gelaufig der Name Graben setzte sich im 19 Jahrhundert durch 10 Bis auf wenige Gebaude fielen die meisten Hauser des Grabens dem Bau des Hohenzollernrings zum Opfer Im Bereich vor der Kreuzung mit dem Strassenzug Am Muhlturlein Am Mainflecklein steht stadtseitig keines davon mehr immerhin wurde durch deren Abbruch ein kurzer Abschnitt der Stadtmauer freigelegt 11 Auch jenseits dieser Kreuzung verschwand die stadtseitige Bebauung des Grabens Mitte Juni 1973 wurde der Abschnitt von Am Muhlturlein bis zur Kulmbacher Strasse fur den Verkehr freigegeben 12 Neueren Datums ist rechter Hand das Einkaufszentrum Rotmain Center auf dem Gelande des 1995 abgebrochenen alten Schlachthofs Es ist durch eine uber den Hohenzollernring querende Fussgangerbrucke mit der Innenstadt verbunden Von den folgenden Gebauden stehen nur noch die Hauser Graben 3 5 und 7 heute Hohenzollernring 70 68 und 66 Ganzlich abgebrochen wurde das historische Ensemble zwischen dem Graben der Erlanger und der Kulmbacher Strasse mit dem markanten Haus Erlanger Strasse 6 Schoberths Eck einem der wenigen Hauser der Stadt mit sichtbarem Fachwerk 13 In unmittelbarem Zusammenhang mit dem Bau des Hohenzollernrings wurden in diesem Bereich abgebrochen Erlanger Strasse 2 Erlanger Strasse 4 1974 Erlanger Strasse 6 zwei und dreigeschossiges Fachwerkhaus zuletzt Gaststatte Schoberth Eck Schoberth Erlanger Strasse 8 und 10 dreigeschossiger Sandsteinquaderbau zuletzt Farberei Wachl und Drogerie Eysser 1972 Graben 1 zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Zwerchhaus und Jahreszahl 1609 zuletzt Zinngiesserei Sturm 1969 Graben 2 dreigeschossiger Sandsteinquaderbau 1727 erstmals erwahnt zuletzt Installationsgeschaft Kuffner 1973 Graben 4 zweigeschossiges Gebaude zuletzt Heissmangel 1968 Graben 6 mit Hinterhaus zuletzt Firma Betten Mayer und Eisdiele 1970 Graben 11 zweigeschossiges Gebaude 1970 Graben 13 dreigeschossiges Haus zuletzt Lebensmittelgeschaft 1970 Graben 15 dreigeschossiges Gebaude Seelhaus mit Garten zuletzt Altenwohnheim ca 1971 Graben 18 zweigeschossiges Haus zuletzt Metzgereigenossenschaft und Hauteverwertung 1970 Graben 20 zweigeschossiger Ziegelsteinbau aus dem Jahr 1900 sudostliches Eckhaus an der Strasse Am Muhlturlein mit Erker und Mittelrisalit zuletzt Gasthof zum Schlachthof 1969 Graben 22 und Muhlturlein 4 giebelstandiges zweigeschossiges Eckhaus in Sandsteinbauweise zuletzt technischer Industriebedarf Fa Schiessl 1968 Graben 24 zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit holzernem Giebel 1735 schriftlich erwahnt 1970 Graben 26 eingeschossiger Neubau nach 1932 zuletzt Ladengebaude Fa Schwankl 1967 68 Graben 28 eingeschossiger giebelstandiger Sandsteinquaderbau mit Kruppelwalmdach 1645 erstmals urkundlich erwahnt Rohproduktenhandlung Raps Lumpen Raps zuletzt Lager der Flaschnerei Nutzel 1973 Graben 29 zweigeschossiger Sandsteinquaderbau Neubau als Hohenzollernring 42 1972 Graben 31 zweigeschossig Neubau als Hohenzollernring 40 1970 Kanalstrasse 21 vormals Fa Bayerlein zuletzt Kolonnenheim des Roten Kreuzes 1974 Kulmbacher Strasse 1 zweigeschossiges Sandsteinhaus erbaut 1743 1974 Kulmbacher Strasse 2 zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit aufgesetztem drittem Geschoss 1514 erstmals urkundlich erwahnt zuletzt Drogerie Fischer 1969 Maximilianstrasse 84 Eckhaus zur Strasse Graben dreigeschossiger Sandsteinquaderbau zuletzt Installationsgeschaft KuffnerDes Weiteren verschwanden am heutigen Hohenzollernring 1977 Graben 9 zweigeschossiges Haus in Sandsteinbauweise zuletzt Mehl und Futtermittelhandlung Heim Neubau als Hohenzollernring 64 1964 Kanalstrasse 23 hohes Fabrikgebaude in Ziegelbauweise Burstenfabrik Anger amp VogelVerluste im Stadtbild durch den Bau des Stadtkernrings dessen Fortfuhrung von keiner Seite ernsthaft in Frage gestellt wurde wurden als Verkehrsopfer betrachtet die im hoheren Interesse gebracht werden mussten 11 Der Hohenzollernring hat seine Fortsetzung im Wittelsbacherring fur dessen Bau die einst dort beginnende Wolfsgasse weichen musste An dieser Stelle geht nach rechts die Erlanger Strasse ab die als zweistreifige Einbahnstrasse die Hauptausfallstrasse in das westliche Umland darstellt Die in diesem Bereich von Westen mundende Kulmbacher Strasse hat nur noch innerstadtische Bedeutung die gegenuber abgehende untere Maximilianstrasse ist heute Teil der zentralen Fussgangerzone und durch eine unter dem Hohenzollernring angelegte Fussgangerpassage mit der gegenuberliegenden Strassenseite verbunden Literatur BearbeitenKurt Herterich Ein Bayreuther Strassendreieck Ellwanger Bayreuth 1994 ISBN 3 925361 21 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hohenzollernring Bayreuth Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Abgemessen mit BayernAtlas Rosa und Volker Kohlheim Bayreuth von A Z Lexikon der Bayreuther Strassennamen Rabenstein Bayreuth 2009 ISBN 978 3 928683 44 9 S 62 a b Herbert Popp Bayreuth neu entdeckt Ellwanger Bayreuth 2007 ISBN 978 3 925361 60 9 S 75 ff Ermittelt mit BayernAtlas Vor 50 Jahren In Nordbayerischer Kurier vom 25 Juli 2018 S 12 Rosa und Volker Kohlheim Bayreuth von A Z Lexikon der Bayreuther Strassennamen Rabenstein Bayreuth 2009 ISBN 978 3 928683 44 9 S 53 Bernd Mayer Bayreuth Die letzten 50 Jahre Ellwanger Bayreuth 1983 S 145 Der 6 12 1968 Letztes Auto uber Ludwigsbrucke bei kurier de abgerufen am 1 Februar 2023 Rosa und Volker Kohlheim Bayreuth von A Z S 20 Rosa und Volker Kohlheim Bayreuth von A Z S 51 a b Bernd Mayer Bayreuth Die letzten 50 Jahre S 155 Vor 50 Jahren in Nordbayerischer Kurier vom 16 Juni 2023 S 8 Kurt Herterich Durchs sudwestliche Bayreuth Ellwanger Bayreuth 2001 ISBN 3 925361 39 1 S 88 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hohenzollernring Bayreuth amp oldid 236789167