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Die Hochrheinflosserei war der Flossbetrieb von unterhalb des Rheinfalls bei Schaffhausen bis Basel auf dem Rhein und dem Zufluss der Sudschwarzwaldbache sowie hauptsachlich der Aare vom 15 bis in die zweite Halfte des 19 Jahrhunderts Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Geschichte 2 Uberwindung des Laufens in Laufenburg 3 Holzhandel als bedeutende lokale Einnahmequelle 4 Hohepunkt und Niedergang der Hochrheinflosserei im 19 Jahrhundert 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseFruhe Geschichte Bearbeiten nbsp Flosserei auf dem Hochrhein bei WaldshutDie Flosserei auf dem Hochrhein begann erst im 15 Jahrhundert Zu dieser Zeit hatte die Hochrheinschifffahrt bereits seit langerem eine Bedeutung Die Flosser arbeiteten im Auftrag von fremden Holzhandlern Die Flosserei war auf weiten Streckenabschnitten mit Ausnahme der Uberwindung des Laufens einer beachtlichen Stromschnelle im beiderseitigen Laufenburg AG und Laufenburg Baden frei 1 Die Wutach wurde Anfang des 16 Jahrhunderts zum Flossen von Bauholz Rebstecken und Schindelholz streckenweise geraumt Ein Versuch die Wutach fur Langholz Flosserei zu nutzen gelang nicht und wurde 1838 endgultig aufgegeben Schaffhausen und Grafenhausen bezogen bereits ab 1380 Dielen aus den Waldern von Bonndorf Von den Hotzenwaldbachen Steina Schlucht Mettma Schwarza Alb Murg und Wehra konnte wegen der felsigen Sohlen kein Langholz befordert werden Hier spielte die Scheitholztrift eine Rolle 2 Uberwindung des Laufens in Laufenburg Bearbeiten nbsp Laufenburg Stromschnellen 1836 In Laufenburg wurde der Wasserweg fur die Flosse unterbrochen Daher stand das Rheinrecht zum Fuhren von Flossen von Laufenburg bis Sackingen den Laufenburger Laufenknechten und von Sackingen bis Basel den Rheingenossen zu Die Flosse wurden vor Laufenburg aufgelost und die Stamme einzeln durch den Laufen gelassen Flussschiffe wurden entladen und durch die gefahrliche Felsenge durchgeseilt Schiffsware uber den Laufenburger Berg auf dem Landweg transportiert 3 Unterhalb des Hindernisses fischte man mit Hilfe von Nachen die Holzer wieder auf um am Flussufer neue Flosse zusammenzubinden wonach die Fahrt fortgesetzt werden konnte Die einzelnen Stamme unterschiedlicher Handler waren mit Zeichen markiert Man band jeweils aus drei ankommenden Flossen zwei grossere neue sortiert nach Besitzerkennzeichnung zusammen Die Kehrordnung sicherte den ubernehmenden Sackinger Rheingenossen gleichmassigen Anteil an der Flossarbeit 4 Holzhandel als bedeutende lokale Einnahmequelle BearbeitenBrennholz wurde uberwiegend an die Stadt Basel verkauft Langholz wurde fur Schiffs und Hausbau bis Holland gefahren Erst als Holland ab Anfang des 18 Jahrhunderts zur Seemacht aufstieg musste der dortige Langholzbedarf der hollandischen Werften neben dem Nordschwarzwald auch aus dem Sudschwarzwald gedeckt werden 5 Der Hochrhein war bis 1801 ein osterreichischer Binnenfluss so dass Osterreich zur Zeit Napoleons daran interessiert war geflosstes Holz nicht in die Hand der Franzosen geraten zu lassen Anfang des 19 Jahrhunderts entstanden durch Unternehmer in Baden der Schweiz und in Frankreich kapitalistische Holzhandelskompagnien die das Holz in grossem Umfang nach Holland und Frankreich verkauften Der damit verbundene Flussbetrieb brachte den Laufenknechten und Rheingenossen eine erhebliche Einnahmequelle 6 Hohepunkt und Niedergang der Hochrheinflosserei im 19 Jahrhundert BearbeitenMit der Inbetriebnahme des Rhein Rhonekanals 1834 wurde Holz ab Basel auch nach Sudfrankreich verkauft wodurch der Holztransport auf Aare und Rhein erheblich zunahm Betrug der Holzanteil aus dem Schwarzwald und der Schweiz bis 1850 noch jeweils etwa 50 uberwog der uber Aare und Reuss geflossten Holzmenge ab der Mitte des 19 Jahrhunderts Der Hohepunkt jahrlicher Flosse ab der Aaremundung lag zwischen 1852 und 1859 mit insgesamt 20 618 Flossen im Jahresdurchschnitt 2 577 Flossen die den Laufen passierten Die Flossfahrt wurde zusammen mit der Schifffahrt 1879 durch Baden und die Schweiz zwischen Neuhausen am Rheinfall und Basel freigegeben Damit wurden die flossereirechtlichen Befugnisse aufgehoben Die Privilegien der Laufenknechte und Rheingenossen erloschen Der Holztransport verlagerte sich mit dem Eisenbahnbau zunehmend vom Wasser auf die Schienen Beim Bau des Kraftwerks Laufenburg 1908 1912 war der Flossbetrieb bereits bedeutungslos geworden Ein Durchlass fur die Flosse existierte daher dort nicht mehr Das letzte Floss kam in Basel 1927 an 7 Siehe auch BearbeitenFlosserwegEinzelnachweise Bearbeiten Rudolf Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwalds Moritz Schauenburg Verlag Lahr Schwarzwald 1980 S 597 Rudolf Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwalds Moritz Schauenburg Verlag Lahr Schwarzwald 1980 S 601 Rudolf Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwalds Moritz Schauenburg Verlag Lahr Schwarzwald 1980 S 595 Rudolf Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwalds Moritz Schauenburg Verlag Lahr Schwarzwald 1980 S 597 Rudolf Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwalds Moritz Schauenburg Verlag Lahr Schwarzwald 1980 S 598 Rudolf Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwalds Moritz Schauenburg Verlag Lahr Schwarzwald 1980 S 598 Rudolf Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwalds Moritz Schauenburg Verlag Lahr Schwarzwald 1980 S 600f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hochrheinflosserei amp oldid 237670689