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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Hermann Friedrich Richard Berchtold 5 Juli 1899 in Weilheim in Oberbayern nach 1945 war ein deutscher Offizier und SA Fuhrer zuletzt im Rang eines SA Gruppenfuhrers Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBerchtold war ein Sohn des Munchener Rechtsanwalts Karl Berchtold und seiner Ehefrau Johanna geb Fahrig In seiner Jugend besuchte er ein humanistisches Gymnasium Angaben zu der Frage einer naheliegenden Verwandtschaft von Hermann Berchtold und dem spateren SS Chef Joseph Berchtold der wie er in Munchen aufwuchs sind in der vorliegenden Literatur nicht zu finden Berchtold nahm ab 1917 als Fahnenjunker in der bayerischen Armee am Ersten Weltkrieg teil 1919 legte er das Notabitur ab und trat anschliessend in ein Freiwilligenbataillon ein mit dem er sich an der Niederschlagung von kommunistischen Aufstanden in Sudbayern beteiligte Im Mai 1919 wurde Berchtold als Zeitfreiwilliger von der Reichswehrbrigade 21 beim Schutzenregiment 41 ubernommen bei dem er bis November 1919 als Zugfuhrer tatig war Nachdem er noch einige Monate in der Abwicklungsstelle in Bad Kissingen verbrachte wurde er im Mai 1920 als Leutnant verabschiedet In den fruhen 1920er Jahren engagierte Berchtold sich in der bayerischen Einwohnerwehr Ausserdem betatigte er sich in von ehemaligen Offizieren dominierten rechtsextremistischen Geheimorganisationen In diesem Zusammenhang war er in zahlreiche Fememorde verwickelt Im Herbst 1920 versteckte er seinen Freund Hans Schweighart der wegen eines politischen Mordes von den Behorden gesucht wurde vor der Polizei und unterstutzte ihn bei seiner Flucht ins Ausland Wahrend Schweighart sich in den folgenden Monaten vor den Nachstellungen der deutschen Behorden in Osterreich verborgen hielt hielt Berchtold ihn uber die Entwicklung der ihn betreffenden Angelegenheiten auf dem Laufenden Ausserdem verschaffte er ihm Geld und falsche Ausweispapiere Im Laufe des Jahres 1921 entstand bei den bayerischen Behorden der Verdacht dass Berchtold an den Fememorden an dem Dienstmadchen Maria Sandmayr und dem Kellner Hans Hartung beteiligt gewesen war Nachweislich nahm er zumindest an der Autofahrt mehrerer Angehoriger der Einwohnerwehr teil bei der Hartung ermordet wurde Zu einer Verhaftung und Vernehmung Berchtold konnte es jedoch nicht mehr kommen da Berchtold zuvor etwa im Mai 1921 nach Schlesien gegangen war um dort als Angehoriger des oberschlesischen Selbstschutzes an den dortigen Grenzkampfen deutscher Freiwilligenverbande gegen polnische Freischarler zu beteiligen Von Schlesien kam Berchtold im September 1921 nach Osterreich wo er Schweighart besuchte Nachdem Schweighart von den Behorden am 12 Oktober 1921 in Innsbruck verhaftet wurde verdachtigte Berchtold einen gewissen Wilhelm Hornlein ein vermeintlicher politischen Gesinnungsfreund mit dem Berchtold und Schweighart in Osterreich zusammengetroffen waren Schweigharts Aufenthaltsort als Spitzel den Behorden mitgeteilt zu haben Zusammen mit Hornlein zog Berchtold auf der Flucht vor der Polizei einige Tage durch Osterreich bevor sie sich schliesslich in einem Gasthaus bei Judenburg einquartierten Hornleins Leiche wurde schliesslich am 31 Oktober in einem Wald bei Judenburg aufgefunden Die ermittelnde Justiz kam zu dem Ergebnis dass Berchtold den arglosen Hornlein wahrend eines gemeinsamen Spaziergangs im Wald beim Verrichten seiner Notdurft angeschossen und den Fliehenden schliesslich nachdem dieser sturzte am Boden liegend aus nachster Nahe in den Kopf schoss Seit Ende 1921 war Berchtold vollkommen von der Bildflache verschwunden Wahrscheinlich hielt er sich in Spanien auf Im November 1930 stellte das Landgericht Munchen I das Verfahren gegen Berchtold wegen der Ermordung des Hans Hartung ein da man von einem politischen Motiv ausging womit die Tat unter das Amnestiegesetz von 1928 fiel Kurz danach stellten die Rechtsanwalte Karl Kohl und Walter Luetgebrune fur Berchtold den Antrag die gegen ihn laufenden Verfahren einzustellen wobei sie sich auf das Amnestiegesetz von 1928 beriefen 1 Im nachfolgenden Schriftwechsel gaben die Anwalte zudem einige Details uber die Ermordung der Maria Sandmayr und des Hornlein an die Behorden weiter die ihr Mandant ihnen mitgeteilt hatte Berchtold bekundete sogar ausdrucklich dass er der Tater in diesen beiden Fallen gewesen sei Die Forschung hat allerdings darauf hingewiesen dass diese Selbstbezichtigungen nicht notwendigerweise zutreffen mussen sondern dass sie auch taktischer Natur gewesen sein konnten Da Berchtold sich damals im Ausland aufhielt war er fur den Fall dass sein Amnestieantrag nicht bewilligt wurde vor dem Zugriff der Behorden ziemlich sicher so dass er auch die Verantwortung fur Dinge auf sich nehmen konnte die er womoglich nicht begangen hatte Sein ehemaliger Kollege Schweighart hielt sich hingegen in Bayern auf so dass er der Gefahr ausgesetzt war im Falle einer Nichtbewilligung der Amnestie gegen Berchtold sofort verhaftet zu werden wenn dieser in seinen Tatschilderungen eine mogliche Taterschaft Schweigharts angegeben hatte und von sich selbst nur als Mittater gesprochen hatte 1931 kehrte Berchtold schliesslich nach Deutschland zuruck Zum 1 Dezember 1931 trat Berchtold in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 754 024 2 In die SA war er bereits zum 1 November 1931 eingetreten Kurze Zeit darauf wechselte er in die SS in der er sich bis 1933 innerhalb des Sicherheitsdienstes SD betatigte bevor er nach Reibereien mit Reinhard Heydrich im Sommer 1933 in die SA zuruckkehrte 1933 wurde Berchtold mit dem Amt eines Sonderbevollmachtigten des Obersten SA Fuhrers fur Wurttemberg und Hohenzollern und als Leiter der SA Brigade 55 betraut 3 Im Sommer 1934 wurde er auf Veranlassung Heydrichs fur einige Wochen in Schutzhaft genommen die er in unterschiedlichen Konzentrationslagern verbrachte bevor er im September 1934 wieder in Freiheit gelangte In der SA erreichte Berchtold 1937 den Rang eines SA Brigadefuhrers und am 9 November 1942 den Rang eines SA Gruppenfuhrers Daneben ubernahm er fuhrende Stellungen in einem Lederkonzern und in der Wiener Genossenschaftszentralbank fur die Ostmark Literatur BearbeitenUlrike Claudia Hofmann Verrater verfallen der Feme Fememorde in Bayern in den zwanziger Jahren Bohlau Koln Weimar 2000 Passim und insbesondere S 150 156 ISBN 3412152994 Diss Uni Bamberg 1998 1999 DigitalisatWeblinks BearbeitenEnthalt Informationen uber die Tatigkeiten Berchtolds in Osterreich nach 1938 Einzelnachweise Bearbeiten Robert Hultner Todliches Bayern Kriminalfalle aus zwei Jahrhunderten Online Ressource Verlagsgruppe Random House GmbH Auflage btb Munchen 2014 ISBN 978 3 641 12426 7 google de abgerufen am 4 Februar 2023 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 2441228 Heike B Gortemaker Hitlers Hofstaat Der innere Kreis im Dritten Reich und danach Online Ressource Auflage C H Beck Munchen 2019 ISBN 978 3 406 73528 8 S Anmerkung 177 google de abgerufen am 4 Februar 2023 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 1 Januar 2019 PersonendatenNAME Berchtold HermannALTERNATIVNAMEN Berchtold Hermann Friedrich Richard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher SA FuhrerGEBURTSDATUM 5 Juli 1899GEBURTSORT Weilheim in OberbayernSTERBEDATUM nach 1945 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Berchtold amp oldid 230523976