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Hermann Daniel Theodor Beenken 2 Februar 1896 in Bremen 6 April 1952 in Madrid war ein deutscher Kunsthistoriker Professor in Leipzig und Ordinarius in Aachen Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur und Quellen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHermann Beenken der Sohn eines Kaufmanns studierte nach seiner Schulzeit Kunstgeschichte in Freiburg im Breisgau und in Munchen wo er 1920 bei Heinrich Wolfflin mit dem Thema Das allgemeine Gestaltungsproblem in der Baukunst des deutschen Klassizismus zum Dr phil promoviert wurde Anschliessend wechselte er zu Wilhelm Pinder an das Institut fur Kunstgeschichte der Universitat Leipzig und verlagerte seinen Studienschwerpunkt auf die Bildhauerei des Mittelalters 1922 habilitierte er sich mit dem Thema Die Rottweiler Eine deutsche Bildhauerschule des 14 Jahrhunderts Danach lehrte er an dieser Universitat zunachst als Privatdozent Von 1925 bis 1927 unternahm Beenken dann als Stipendiat eine Studienreise an das Kunsthistorische Institut in Florenz wo er sich der Florentiner Architektur sowie besonders den Malern Masaccio und Masolino widmete Nach seiner Ruckkehr ubernahm ihn die Universitat Leipzig als jungsten ausserordentlichen Professor fur Kunstgeschichte Er arbeitete in Leipzig in enger Abstimmung mit Leo Bruhns und Theodor Hetzer zusammen In Leipzig befasste er sich u a mit Jan und Hubert van Eyck sowie mit Rogier van der Weyden Bis 1938 lieferte sich Beenken dazu eine publizistische Kontroverse mit dem Kunsthistoriker Erwin Panofsky Der Streit entbrannte uber die bis heute ungeklarte Frage welcher der van Eyck Bruder die Urheberschaft fur den Genter Altar besitzt Panofsky kritisierte dabei Beenkens Art der Analysen des Werkes der Bruder van Eyck und die Kontrahenten stritten offentlich daruber welche Methode der von Panofsky weiter entwickelten Ikonographie und Ikonologie die Originalitat und Interpretation eines Kunstgegenstandes sicher beweisen konne Nach der Machtubergabe an die Nationalsozialisten unterschrieb Beenken zum 11 November 1933 das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitaten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat Im Lauf seiner Leipziger Zeit wurde er unter anderem 1933 Mitglied im Nationalsozialistischen Lehrerbund Er beantragte am 19 Dezember 1939 die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1 Januar 1940 aufgenommen Mitgliedsnummer 7 937 701 1 1941 trat er noch dem Nationalsozialistischen Deutschen Dozentenbund bei Ein kurz vor Kriegsende im April 1945 wegen offener Kritik an der SS durch seinen Kompaniechef eingeleitetes Kriegsgerichtsverfahren gegen Beenken wurde auf Grund der Ereignisse nicht mehr durchgefuhrt Mit dem 25 Juli 1946 wurde Beenken durch den Sonderausschuss der antifaschistischen Partei des Landes Sachsen rehabilitiert Im Jahr 1949 folgte Beenken der sich mittlerweile der Baukunst und der Zeit der Romantik zugewandt hatte einem Ruf an die RWTH Aachen wo er als offizieller Nachfolger des von seinen Amtspflichten entbundenen und von Peter Mennicken vertretenen Johannes Christ den Lehrstuhl fur Kunstgeschichte ubertragen bekam Seine Hauptarbeitsgebiete lagen dabei in den Bereichen stilkritischer Untersuchungen der niederlandischen und italienischen Malerei des 15 und 19 Jahrhunderts und schopferischer Bauideen der Romantik Dort war er seit 1948 Direktor der Sammlung Reiff Museum 2 Am 6 April 1952 starb Beenken wahrend einer Studienreise in Madrid Hermann Beenken zahlt zu den bedeutendsten Mediavisten seiner Zeit und hatte massgeblichen Anteil an einer neuen Historismus Betrachtung Er wies darauf hin dass seine Untersuchungen sich im Gegensatz zu den meisten kunstgeschichtlichen Stiluntersuchungen nicht mit dem formalen Stil der Kunstwerke wie sie noch zum Teil von Alois Riegl August Schmarsow und Heinrich Wolfflin vertreten wurden sondern mit der inneren Logik zwischen der Bedeutung eines Objektes und seiner ausseren Form auseinandersetzen Er zeigte ferner dass die Architektur ein guter Spiegel der Epoche oder ihrer Aufgaben sein kann und dass sich die Baukunst des 19 Jahrhunderts noch einmal allen den Aufgaben gegenubersah die auch die der vergangenen Zeitalter gewesen waren Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenBildwerke Westfalens Bonn F Cohen 1923 Romanische Skulptur in Deutschland 11 u 12 Jahrhundert Leipzig Klinkhardt amp Biermann 1924 Bildwerke des Bamberger Domes aus dem 13 Jahrhundert Bonn F Cohen 1925 1 Aufl 1 20 Tsd Bildhauer des vierzehnten Jahrhunderts am Rhein und in Schwaben Leipzig Insel Verlag 1927 Publikationen zum Entstehungsstreit um den Genter Altar Zur Entstehungsgeschichte des Genter Altars Hubert und Jan van Eyck H Beenken Wallraf Richartz Jahrbuch 1933 34 76 132 Genter Alter von van Eyck erneut uberpruft H Beenken Burlington Magazine 63 1933 64 72 Die Friedsam Verkundung und das Problem des Genter Altars E Panofsky Art Bulletin 18 1935 432 73 Der Stand des Hubert van Eyck Problems Fragen um den Genter Altar H Beenken Oud Holland 53 no 1 1936 7 33 Die Verkundigung des Petrus Christus im Metropolitan Museum und das Problem des Hubert van Eyck H Beenken Art Bulletin 19 Juni 1937 220 41 Mehr uber die Friedsam Verkundung und das Problem des Genter Altars E Panofsky Art Bulletin 20 Dezember 1938 419 42 Die Tympana von la Charite sur Loire Cambridge Mass Harvard Univ Press 1928 Der Meister von Naumburg Berlin Rembrandt Verl 1939 Die Bildkunst des Fruhmittelalters in Zeitschrift fur deutsche Geisteswissenschaft 2 1939 40 S 28 Die Todesvorstellung in der deutschen Kunst des 19 Jahrhunderts in Zeitschrift fur deutsche Geisteswissenschaft 1 1938 39 S 56 Hubert und Jan van Eyck Munchen Bruckmann 1941 2 Auflage ebenda 1943 Das neunzehnte Jahrhundert in der deutschen Kunst Munchen Bruckmann 1944 Rogier van der Weyden Munchen Bruckmann 1951 Schopferische Bauideen der deutschen Romantik Mainz Matthias Grunewald Verlag 1952 3 Literatur und Quellen BearbeitenKurschners Deutscher Gelehrtenkalender 1926 Sp 91 Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft Das Handbuch der Personlichkeiten in Wort und Bild Erster Band Deutscher Wirtschaftsverlag Berlin 1930 ISBN 3 598 30664 4 Kunsthistorisches Institut Leipzig Hg Verzeichnis der Schriften von Prof Dr Hermann Beenken zum 60 Geburtstag zusammengestellt von Reinhard Wortmann Leipzig 1956 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hermann Beenken im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hermann Beenken im Professorenkatalog der Universitat Leipzig Eintrag im Dictionary of Art Historians englisch Publikationen 1944 1955 Memento vom 8 Dezember 2008 im Internet Archive Original Scan Wahlaufruf fur Hitlers Politik Nov 1933 HB S 135 Rubrik Einzelne Wissenschaftler linke Spalte Text des Aufrufs vorweg in funf SprachenEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 2140331 Reiff Museum Dieser Aufsatz ist ein Vorabdruck des Abschnitts Das Erleben des Todes in seinem Buch uber das 19 Jahrhundert 1952 Normdaten Person GND 116107391 lobid OGND AKS LCCN no2011067780 VIAF 64749600 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Beenken HermannALTERNATIVNAMEN Beenken Hermann Daniel Theodor vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthistoriker und Ordinarius an den Hochschulen in Leipzig und AachenGEBURTSDATUM 2 Februar 1896GEBURTSORT BremenSTERBEDATUM 6 April 1952STERBEORT Madrid Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Beenken amp oldid 235008821