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Die Herkuleskeule oder das Brandhorn Bolinus brandaris wie einige verwandte Arten auch Purpurschnecke genannt ist eine Schnecke aus der Familie der Stachelschnecken Gattung Bolinus die im Mittelmeer und im Indopazifik verbreitet ist Sie ernahrt sich uberwiegend von Mollusken und Rankenfusskrebsen HerkuleskeuleGehause von Bolinus brandaris verschiedene AnsichtenSystematikUnterordnung HypsogastropodaTeilordnung Neuschnecken Neogastropoda Uberfamilie MuricoideaFamilie Stachelschnecken Muricidae Gattung BolinusArt HerkuleskeuleWissenschaftlicher NameBolinus brandaris Linnaeus 1758 Zwei Gehause von Bolinus brandaris Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensraum 4 Lebenszyklus 5 Nahrung 6 Feinde 7 Bedeutung fur den Menschen 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 WeblinksMerkmale BearbeitenDas goldbraune bis graue Schneckenhaus von Bolinus brandaris hat einen bauchigen Korperumgang ein wenig hervorstehendes Gewinde und einen langen Siphonalkanal Es tragt mehrere Reihen gerader hohler Stacheln oft auch nur Knoten die den Wachstumsschuben der Schnecke entsprechen Bei ausgewachsenen Schnecken erreicht es eine Lange von 6 bis 9 cm Das Operculum ist hornig Die Schnecke ist nicht grosser als eine Weinbergschnecke hat einen kleinen Kopf und kurze Fuhler Der Russel ist etwa 2 cm lang 1 2 Verbreitung BearbeitenDie Herkuleskeule tritt im zentralen und westlichen Mittelmeer der Adria sowie einigen Korallenriffen im Indischen Ozean und im Sudchinesischen Meer auf Lebensraum BearbeitenDie Herkuleskeule lebt auf Sand und Schlammboden vom seichten Wasser bis 200 m Tiefe 3 Die Grosse der Stacheln am Gehause ist wesentlich vom Lebensraum der Schnecke bestimmt und nicht genetisch vorgegeben So bilden Herkuleskeulen auf schlammigem Grund lange Stacheln aus solche auf Sand oder Stein dagegen nur kurze Offensichtlich helfen die Stacheln der Schnecke im weichen Schlamm nicht zu versinken 4 Lebenszyklus BearbeitenWie andere Stachelschnecken ist Bolinus brandaris getrenntgeschlechtlich Das Mannchen begattet das Weibchen mit seinem Penis Meist kommen viele Weibchen zusammen um gemeinsam eine grosse Anzahl an Eikapseln abzulegen Diese enthalten zahlreiche Eier von denen ein Teil als Nahreier dient Die Entwicklung der Veliger lauft komplett in den Eikapseln ab Aus diesen schlupfen fertige kleine Schnecken 5 Nahrung BearbeitenBolinus brandaris frisst Muscheln Schnecken und Rankenfusskrebse mitunter auch Artgenossen Daneben wird Aas gefressen 6 Anders als andere Stachelschnecken bohrt die Herkuleskeule nicht sondern bricht die Schale der Beute mit dem Gehauserand auf Feinde BearbeitenZu den Feinden von Bolinus brandaris gehoren rauberische Schnecken darunter auch Stachelschnecken die unter anderem die hohlen Stacheln anbohren und so an das Fleisch der Schnecke gelangen nbsp Purpur gefarbte StoffeBedeutung fur den Menschen Bearbeiten nbsp Gekochte Brandhorner Canaillas in Cadiz SpanienBolinus brandaris lange Zeit unter dem Originalnamen Murex brandaris von Linne bekannt bildet ein milchiges Sekret das zur Beutejagd Verteidigung und zum Schutz der Eier gegen Mikroben dient Die farblose Substanz wird an der Luft zunachst grun und spater purpurrot Deswegen dient die Herkuleskeule dem Menschen seit dem Altertum als Purpurlieferant Hauptartikel Purpurfarberei von der fruhen Romischen Kaiserzeit bis zum Ende des Byzantinischen Reiches Da die Substanz bei Storung von der lebenden Schnecke abgesondert wird konnen lebende Tiere gemolken und ins Wasser zuruckgesetzt werden Im Altertum wurden die Schnecken jedoch getotet ihre Hypobranchialdruse mit der Farbsubstanz entfernt zunachst drei Tage in Salz eingelegt sodann in Urin gekocht und so eingedickt Beim Trocknen musste Licht zugegen sein damit die Farbreaktion stattfinden konnte Die Herkuleskeule wird in Frankreich Italien Spanien und Portugal gesammelt und gekocht Einzelnachweise Bearbeiten C Bruggemann Die Naturgeschichte in getreuen Abbildungen und mit ausfuhrlicher Beschreibung derselben Verlag von Eduard Eisenach Leipzig 1838 Die Weichthiere S 71 Das Brandhorn Murex Brandaris L Carolus Linnaeus Systema Naturae 10 ed Lars Salvius Stockholm 1758 S 747 446 Murex Brandaris Guido T Poppe Yoshihiro Goto European seashells Vol 1 Polyplacophora Caudofoveata Solenogastra Gastropoda Christa Hemmen Wiesbaden 1991 ISBN 3 925919 07 4 352 Seiten L Berner La croissance de la coquille chez les gasteropodes Bulletin de l Institut oceanographique de Monaco 816 S 1 16 1942 Alexandra Richter Maria Jose Amor Merce Durfort Comparison of the female reproductive system of two marine gastropods Neogastropoda Muricidae with different reproductive biology abstract PDF 3 16 MB Global Questions on Advanced Biology An international conference on interdisciplinary frontiers in biology 9th 12th of July 2012 Barcelona Paulo Vasconcelos u a Growth of the purple dye murex Bolinus brandaris Gastropoda Muricidae marked and released in a semi intensive fish culture earthen pond In Scientia Marina 76 1 Marz 2012 67 78 Barcelona doi 10 3989 scimar 03313 21B Literatur BearbeitenG E Radwin A D Attilio Murex shells of the world An illustrated guide to the Muricidae Stanford Univ Press Stanford 1986 x pp 1 284 incl 192 figs 32 pls Stanford University Press ISBN 978 0 8047 0897 5 Bolinus brandaris S 28 Julia Ellen Rogers The Shell Book Doubleday Page amp Company New York 1908 archive org The Straight spine Murex Murex brandaris Linn S 32 f Kessinger Publishing 2007 ISBN 978 0 548 07135 9 Reprint Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bolinus brandaris Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fischhaus Zepkow Familie Muricidae Stachelschnecken Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herkuleskeule Schnecke amp oldid 234817139