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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Heribert Franz Kock in nicht deutschsprachigen Publikationen auch Koeck 7 Februar 1941 in Wien ist ein osterreichischer Volkerrechtler Europarechtler und Rechtsphilosoph Er gehort in Osterreich zum Kreis jener katholischen Laien die sich fur eine Reform der Katholischen Kirche im Geiste des Zweiten Vatikanischen Konzils einsetzen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung und akademische Laufbahn 1 2 Wissenschaftliche Positionen 1 3 Sonstige wissenschaftliche Tatigkeit 1 4 Kirchliches Engagement 2 Weitere Aktivitaten 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 Publikationen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAusbildung und akademische Laufbahn Bearbeiten Heribert Franz Kock wuchs im XII Wiener Gemeindebezirk Meidling auf wo er im Gymnasium Rosasgasse 1959 maturierte Ab 1959 studierte er an der Rechts und Staatswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Wien Rechtswissenschaften Nach dem Abschluss mit dem Absolutorium Magisterium promovierte er 1964 an der Universitat Wien zum Doctor iuris 1966 besuchte er die Academy of American and International Law der Southern Methodist University SMU in Dallas USA und absolvierte 1969 70 an der University of Michigan einen Studien und Forschungsaufenthalt wo er den akademischen Grad eines Master of Comparative Law M C L erwarb Nach der Absolvierung der Gerichtspraxis 1964 65 wurde Kock 1965 zum Universitatsassistenten am Institut fur Volkerrecht und Internationale Beziehungen und an der Lehrkanzel fur Rechtsphilosophie der Universitat Wien ernannt und war Stephan Verosta zugeteilt Kock war seit dem Wintersemester 1966 67 Lehrbeauftragter fur Rechtsphilosophie an der Rechts und Staatswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Wien und seit dem Sommersemester 1967 auch Lehrbeauftragter fur Volkerrecht 1969 wurde er zum Mitglied der staatswissenschaftlichen Staatsprufungskommission an der Universitat Wien fur das Fach Volkerrecht bestellt Im Wintersemester 1974 75 erwarb Kock die Lehrbefugnis venia docendi fur das Fach Volkerrecht an der Universitat Wien 1979 verlieh ihm Bundesprasident Rudolf Kirchschlager den Berufstitel Ausserordentlicher Universitatsprofessor Damals erschien auch mit Allgemeines Volkerrecht Ein Grundriss das erste Buch einer dreibandigen zusammen mit seinem Wiener Kollegen Peter Fischer verfassten Lehrbuchreihe Von 1978 bis 1981 unterrichtete er auch an der Wiener Diplomatischen Akademie 1981 wurde Kock zum Ordentlichen Universitatsprofessor fur Volkerrecht an der Johannes Kepler Universitat Linz ernannt Ab dem Sommersemester 1982 war Kock auch mit der Versehung des Faches Rechtsphilosophie in Lehre und Prufung an der Universitat Linz betraut Er vertrat uberdies das damals in Osterreich noch nicht selbststandige Fach Europarecht Kock war ab 1986 Vorstand des Instituts fur Volkerrecht und Internationale Beziehungen spater auch des Instituts fur Europarecht In jenen Jahren publizierte Kock zusammen mit Peter Fischer die weiteren Lehrbucher Das Recht der Internationalen Organisationen und Europarecht 1987 wurde Kock zum ersten Mal 1989 zum zweiten Mal zum Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultat der Johannes Kepler Universitat Linz gewahlt 1991 verzichtete er auf eine nochmalige Kandidatur um sich der Uberarbeitung seines Lehrbuchs zum Europarecht widmen zu konnen das 1993 erschien Im selben Jahr wurde er wieder zum Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultat gewahlt und hatte dieses Amt bis zu seiner Emeritierung 2009 inne In der Folge brachte er gemeinsam mit Peter Fischer weitere Auflagen der genannten Lehrbucher heraus Wissenschaftliche Positionen Bearbeiten Kock zahlt zusammen mit Stephan Verosta Ignaz Seidl Hohenveldern Karl Zemanek Herbert Schambeck und Peter Fischer zu den Vertretern der von Alfred Verdross begrundeten naturrechtlichen Wiener Schule des Volkerrechts und der Rechtsphilosophie In seinem 1998 erschienenen Buch Recht in der pluralistischen Gesellschaft Grundkurs uber zentrale Fragen zu Recht und Staat beschaftigt er sich mit dem Themenkomplex Staat bzw Staatengemeinschaft Recht und Gemeinwohl Die Europaische Union sieht Kock nicht bloss als eine nutzliche Wirtschafts und Wahrungs auch nicht allein als eine Rechts und Wertegemeinschaft sondern vor allem als eine Friedens und Solidargemeinschaft sie stellt fur ihn die unter den Bedingungen der Globalisierung notwendige Stufe einer Entwicklung dar mit welcher der nationalstaatliche Egoismus uberwunden und ein Zwischenschritt in Richtung Verwirklichung des bonum commune humanitatis getan wird Sonstige wissenschaftliche Tatigkeit Bearbeiten Auch nach seiner Berufung an die Universitat Linz setzte er seine Lehr und Prufungstatigkeit an der Universitat Wien fort 1 ab den spaten Achtzigerjahren auch an der Wissenschaftlichen Landesakademie fur Niederosterreich und an der in der Folge gegrundeten Donau Universitat Krems an der er auch einige Jahre Mitglied des Universitatsrates war Kock hielt und halt laufend Gastvorlesungen im europaischen und aussereuropaischen Ausland Seit seiner Emeritierung 2009 ist er Sonderbeauftragter der Johannes Kepler Universitat Linz fur Ost und Sudost Europa mit Kontakten zu Universitaten in den dortigen neuen Mitgliedstaaten der Europaischen Union und in der Ukraine Er pflegt auch Beziehungen zu Universitaten in den anderen Mitgliedstaaten der Union insbesondere in Spanien Kock gehort mehreren in und auslandischen Akademien der Wissenschaften an und ist Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Vereinigungen Von 2006 bis 2008 war er Prasident der Federation Internationale pour le Droit Europeen FIDE unter seinem Vorsitz fand 2008 der XXIII FIDE Kongress in Linz Osterreich statt Kirchliches Engagement Bearbeiten Kock der sich mit einer umfassenden Studie betreffend Die volkerrechtliche Stellung des Heiligen Stuhls Dargestellt an seinen Beziehungen zu Staaten und internationalen Organisationen Berlin 1975 habilitiert hat war ab 1971 ehrenamtlicher Mitarbeiter der Standigen Vertreter des Heiligen Stuhls bei den internationalen Organisationen in Wien und ab 1981 auch deren Mitglied Er hat den Vatikan auf zahlreichen Staatenkonferenzen und Organtagungen internationaler Organisationen in Europa Lateinamerika und Asien vertreten Sein Engagement war vom Aufbruch der Katholischen Kirche auf dem Zweiten Vatikanum von dessen 1965 angenommener Erklarung uber die Religionsfreiheit Dignitatis humanae und dem Eintreten des Vatikan fur die Menschenrechte sowie durch die Friedensenzyklika Johannes XXIII Pacem in terris von 1963 und die Enzyklika Pauls VI uber die Entwicklung der Volker Populorum progressio von 1967 inspiriert In den siebziger Jahren hielt er auch Vorlesungen an der papstlichen Diplomatenakademie Pontificia Accademia Ecclesiastica in Rom Trotz seiner Ablehnung der restaurativen Kirchenpolitik die schon unter Paul VI begonnen hatte und von Johannes Paul II mit allen Mitteln vorangetrieben wurde stand er der Wiener Vertretung des Vatikan auch weiter zur Verfugung Anfang der neunziger Jahre wurde Kock zum Mitglied der Osterreichischen Kommission Iustitia et Pax bestellt Der Umstand dass sich der Standpunkt des Vatikan in Fragen der Entwicklungspolitik einschliesslich Familienplanung und AIDS Vorsorge sowie des Rollenbildes der Frau und des Umgang mit abweichenden sexuellen Orientierungen immer ofter mit jenem religios fundamentalistischer Regimes traf und Rom seinerseits die westlichen Menschenrechte zu relativieren begann seit dieselben auch innerhalb der Katholischen Kirche mit immer grosserem Nachdruck eingefordert wurden machte es Kock aber zunehmend schwieriger die vatikanischen Positionen glaubwurdig zu vertreten 1995 unterzeichnete er das osterreichische Kirchenvolksbegehren das durch die verfehlte romische Personalpolitik bei der Besetzung osterreichischer Bischofsstuhle und dem nachfolgend ans Licht kommenden Skandal ausgelost worden war und trotz mancher amtskirchlicher Behinderung mit 500 000 Unterschriften einen Uberraschungserfolg erzielte und trat der Plattform Wir sind Kirche bei Dem Dialog fur Osterreich mit dem die Bischofe in der Folge die Unzufriedenheit kanalisieren wollte sagte er von Anfang an ein Scheitern voraus Tatsachlich war der Dialog so gestaltet dass viele heissem Eisen erst gar nicht aufgegriffen werden sollten und was dann zuletzt 1998 an Reformforderungen beschlossen wurde wurde von den Bischofen in Rom anstatt tatkraftig vertreten nur einfach deponiert Als sich nach Amtsantritt Benedikts XVI keine Aussicht auf Losung der pastoralen Probleme abzeichnete initiierten der Volksanwalt a D Herbert Kohlmaier in Osterreich 2009 eine neue Reformbewegung die Laieninitiative die in kurzer Zeit mehr als 12 000 Unterstutzer fand Zu ihnen gehorte auch Heribert Franz Kock der bald in das Leitungsteam und den Vorstand kooptiert und spater in diese Funktionen gewahlt wurde Kock widmet sich im Rahmen der Laieninitiative die ihrerseits in Osterreich mit der Plattform Wir sind Kirche der Pfarrer Initiative und den Priestern ohne Amt eng zusammenarbeitet aber auch sonst mit reformorientierten Gruppen im In und Ausland kooperiert vor allem Fragen der Religionsfreiheit und der damit zusammenhangenden Reform des Verhaltnisses von Kirche und Staat einschliesslich der Erhebung des Kirchenbeitrags mit Fragen der Menschenrechte und der Mitbestimmung aller Kirchenburger in der Kirche sowie mit Fragen des kirchlichen Prozessrechts das bis heute weit hinter den in der Europaischen Menschenrechtskonvention vorgegebenen Standards zuruckbleibt Dabei vertritt er unter anderem die Auffassung dass die in der kirchlichen Gesellschafts und Staatslehre zu Recht auf naturrechtliche Grundsatze zuruckgefuhrten Menschenrechte auch innerhalb der kirchlichen Gemeinschaft selbst gelten und durch das positive kanonische Recht umfassend geschutzt werden mussen Die Gegenposition dass namlich der einzelne Glaubige zugunsten der Verkundung des Evangeliums auch kirchenrechtlich verfugte Einschrankungen seiner Menschenrechte akzeptieren musse weist er mit dem Argument zuruck es sei unsinnig zu behaupten die Verkundung des Evangeliums mache Einschrankungen der Menschenrechte notwendig Er stutzt sich dabei auf ein Wort des Begrunders der Schule von Salamanca und des modernen Volkerrechts des Dominikaners Francisco de Vitoria der schon am Beginn der Neuzeit festgestellt hat Nichts was von Natur aus erlaubt ist kann durch das Evangelium verboten sein gerade darin besteht die christliche Freiheit Als gerechtfertigtes Mittel zur Durchsetzung der notwendigen Kirchenreform von unten betrachtet Kock den Widerstand in Form des auch von der Pfarrer Initiative propagierten loyalen Ungehorsams Was das Verhaltnis von Kirche und Staat anlangt so hangt dieses nach Kock nicht von einer Verstandigung unter diesen beiden Gewalten uber die Kopfe der Menschen hinweg ab sondern ist von der Religionsfreiheit der Einzelnen her zu bestimmen der gegenuber die Freiheiten der Kirchen und Religionsgemeinschaften nur abgeleitet sind Da der Staat aber im Rahmen seiner Wohlfahrtsfunktion verpflichtet ist wie alle anderen kulturellen Interessen auch die religiosen Interessen seiner Burger zu fordern sind nach Kock entsprechende finanzielle Leistungen des Staates an die Kirchen und Religionsgemeinschaften auch uber die Abgeltung deren gesellschaftlich wertvoller Leistungen wie Kindergarten Schulen Krankenhauser Altersheime hinaus im Rahmen des Moglichen auf der Basis einer vergleichbaren Behandlung aller Religions und Weltanschauungsgemeinschaften zulassig und geboten Einen Laizismus der das Religiose auf den Privatbereich beschranken will lehnt Kock als mit der auch von der von der Europaischen Menschenrechtskonvention garantierten Freiheit des Einzelnen seine Religion oder Weltanschauung einzeln oder in Gemeinschaft mit anderen offentlich oder privat durch Gottesdienst Unterricht durch die Ausfuhrung und Beachtung religioser Gebrauche auszuuben unvereinbar ab Kock gehort einer Reihe katholischer Vereinigungen an darunter mehreren katholischen farbentragenden Studentenverbindungen im MKV im OCV und im Bund KoL Weitere Aktivitaten BearbeitenEr ist Prasident der Osterreichisch Deutschen Kulturgesellschaft und Ehrenprasident der Osterreichischen Gesellschaft fur Europarecht Auszeichnungen BearbeitenKock ist Ehrendoktor der Universitat von Pitesti und der Universitat von Alba Iulia Inhaber verschiedener wissenschaftlicher Preise und Auszeichnungen darunter die Wissenschaftsmedaille der Stadt Linz der Theodor Korner Preis der Leopold Kunschak Preis und der Kardinal Innitzer Forderungspreis fur Rechts und Staatswissenschaften sowie Trager des Ehrenkreuzes fur Wissenschaft und Kunst I Klasse und des Grossen Silbernen Ehrenzeichens fur Verdienste um die Republik Osterreich des Grossen deutschen Bundesverdienstkreuzes und des Kommandeurkreuzes des spanischen Ordens Isabel la Catolica sowie des Goldenen Komturkreuzes des Landes Niederosterreich und des Silbernen Ehrenzeichens des Landes Oberosterreich Literatur BearbeitenPeter Fischer Margit Maria Karollus Sigmar Stadlmeier Hrsg Die Welt im Spannungsfeld zwischen Regionalisierung und Globalisierung Festschrift fur Heribert Franz Kock Wien 2009Publikationen BearbeitenPublikationsliste PDF 428 kB Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heribert Franz Kock im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek LaieninitiativeEinzelnachweise Bearbeiten Heribert Franz Kock im Vorlesungsverzeichnis der Universitat Wien ab WS 1994 95 Normdaten Person GND 107914875 lobid OGND AKS LCCN n81007393 VIAF 108934016 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kock Heribert FranzALTERNATIVNAMEN Koeck Heribert FranzKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Volkerrechtler Europarechtler und RechtsphilosophGEBURTSDATUM 7 Februar 1941GEBURTSORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heribert Franz Kock amp oldid 227536756