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Herbert Braunsteiner 10 Marz 1923 in Wien 25 Juli 2006 in Bad Fischau Brunn war ein osterreichischer Mediziner und Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Herbert Braunsteiner 1980 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Privatleben 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 BelegeLeben BearbeitenBraunsteiner wuchs in burgerlichen Verhaltnissen in Wien auf und besuchte ab 1933 das Brigittenauer Gymnasium Wahrend der Zeit des autoritaren Standestaats war er Mitglied in einem Freikorps Nach dem Anschluss Osterreichs galt Braunsteiner da seine Mutter Judin war nach den Nurnberger Rassegesetzen als Mischling ersten Grades Daher ubersiedelte er im April zu Verwandten nach Paris und besuchte dort die Schule Nachdem Frankreich Deutschland den Krieg erklart hatte meldete sich Braunsteiner im April 1940 zu einem Freiwilligenbattalion fur Auslander Nach dem Waffenstillstand im Juni 1940 wurde er vom SD verhaftet und im Zwangslager Schirmeck interniert Nach einigen Wochen gelang es Braunsteiner von dort zu fluchten und er versuchte sich nach Wien durchzuschlagen In Freudenstadt wurde er erneut verhaftet aber er konnte mit seinem Vater Kontakt aufnehmen der schliesslich uber berufliche Verbindungen die Freilassung Herbert Braunsteiners erwirken konnte Im September 1940 war Braunsteiner wieder in Wien wo er als Externist 1941 maturierte Als Mischling war er wehrunwurdig und durfte auch nicht studieren daher nahm er eine Arbeit in der Firma seines Vaters auf Uber seinen fruheren Religionslehrer Anton Maria Pichler und Johannes Eidlitz kam er in den Kontakt mit Widerstandskreisen und schloss sich der Gruppe Osterreichischer Kampfbund an dem Flugblattaktionen und Sabotageakte in Rustungsbetrieben zugeschrieben werden Ebenfalls uber Pichler lernte er Felix Hurdes kennen sowie seine spatere Frau Elisabeth Schmitz Tochter des fruheren Wiener Burgermeisters Richard Schmitz 1944 kam er mit der Gruppe O5 in Kontakt Uber diese Kontakte war er wahrend der Endphase der Kampfe um Wien an den Vorbereitungen zur Grundung der Osterreichischen Volkspartei OVP beteiligt die am 17 April 1945 im Schottenstift erfolgte Er war erster Sekretar von Hurdes und erster Jugendbundfuhrer der OVP 1 Im Mai 1945 wurde er von der OVP beauftragt die neue Partei in den westlichen Bundeslandern des nun besetzten Nachkriegsosterreichs bekannt zu machen Dazu durchschwamm er die Enns als Grenze zwischen zwei Besatzungszonen In Linz Salzburg und Innsbruck traf er die von den Alliierten eingesetzten provisorischen Landeshauptmanner Heinrich Gleissner Adolf Schemel und Karl Gruber und konnte bewirken dass sich die OVP als bundeseinheitliche Partei herausbildete und verhindern dass sich im Westen eine Gegenregierung zu der in Wien etablierte 1 nbsp Herbert Braunsteiner links mit dem Vorarlberger Landeshauptmann Herbert Kessler Im Herbst 1945 konnte Braunsteiner ein Medizinstudium beginnen das er in nur drei Jahren abschloss 1949 erhielt er ein Stipendium fur ein Krebsforschungsinstitut in Paris wo er bis 1950 blieb Zuruck in Wien arbeitete er an der Universitatsklinik 1953 ging er mit einem weiteren Stipendium fur ein Jahr zu einem Krebsforschungsinstitut nach New York City 1958 habilitierte sich Braunsteiner bei Karl Fellinger fur Interne Medizin im Fachbereich Hamatologie mit einer Arbeit uber Thrombasthenie 1964 wurde er als Professor fur Innere Medizin an die medizinische Fakultat der Universitat Innsbruck berufen 1967 bis 1972 wurde er Dekan an der Fakultat 1979 bis 1981 war er Rektor der Universitat Von 1964 bis 1993 war er zugleich Vorstand der Medizinischen Universitatsklinik Innsbruck in der Anichstrasse Im Bereich der Forschung gelang ihm der Nachweis dass sich Lymphozyten in Plasmazellen umwandeln konnen und dass Monozyten aus dem Knochenmark stammen Er war Verfasser von uber 400 Fachpublikationen und Mitglied bzw Ehrenmitglied zahlreicher in und auslandischer Akademien und wissenschaftlicher Gesellschaften 2 1978 wurde Herbert Braunsteiner in der Sektion Innere Medizin und Dermatologie zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewahlt 1993 emeritierte er und kehrte nach Wien zuruck Danach war er Prasident des Obersten Sanitatsrats der Republik Osterreich 3 Herbert Braunsteiner starb 2006 im Sommerhaus der Familie und wurde am Grinzinger Friedhof begraben Privatleben BearbeitenAus der ersten Ehe Herbert Braunsteiners gingen drei Tochter hervor Nach dem fruhen Tod seiner Frau Elisabeth im Jahr 1984 heiratete er erneut aus der zweiten Ehe stammt ein Sohn Er war Mitglied der katholischen Studentenverbindungen KOStV Nibelungia Wien seit 1945 und AV Austria Innsbruck seit 1966 im OCVEhrungen Bearbeitenmehrere Ehrendoktorate 2 Grosses Silbernes Ehrenzeichen mit Stern der Republik Osterreich 3 Verdienstorden des Grossherzogtums Luxemburg Grossoffizier 3 Silvesterorden Komtur mit Stern 3 1995 wurde an der Stelle wo er 1945 die Enns durchschwommen hatte eine Gedenktafel enthullt 1 Literatur BearbeitenEdwin Knapp Herbert Braunsteiner Ein erfulltes Leben als leidenschaftlicher Osterreicher grosser Arzt Wissenschaftler und Klinikvorstand Wagner Innsbruck 2014 ISBN 978 3 7030 0872 6 Weblinks BearbeitenHerbert Braunsteiner im Biographischen Lexikon Biolex des Osterreichischen Cartellverbands OCV Mitgliedseintrag von Herbert Braunsteiner bei der Deutschen Akademie der Naturforscher LeopoldinaBelege Bearbeiten a b c Franz Lugmayer Herbert Braunsteiner ein Bote aus Wien fur ein geeintes Osterreich In Euro Journal Linz Muhlviertel Bohmerwald 11 Jahrgang Nr 1 2005 S 14 ooegeschichte at PDF a b Prof Herbert Braunsteiner Medizinische Universitat Innsbruck 28 Juli 2006 abgerufen am 10 Oktober 2018 a b c d Dr med univ Herbert Braunsteiner In club carriere com Abgerufen am 10 Oktober 2018 Normdaten Person GND 1063075726 lobid OGND AKS LCCN n85814963 VIAF 42288606 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Braunsteiner HerbertKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Mediziner und Widerstandskampfer gegen den NationalsozialismusGEBURTSDATUM 10 Marz 1923GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 25 Juli 2006STERBEORT Bad Fischau Brunn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herbert Braunsteiner amp oldid 232516872