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Henri Riviere 11 Marz 1864 in Paris 24 August 1951 in Sucy en Brie war ein franzosischer Regisseur und Buhnenbildner fur Schattentheater sowie Grafiker und Maler Uberliefert sind vor allem Holzschnitte und Aquarelle aber auch Illustrationen Lithographien und Radierungen Henri Riviere 1935Trente six vues de la tour Eiffel Blatt 36 1902 Japanische Seidenstickerei aus der Sammlung von Henri Riviere Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und Ausbildung 2 Schaffensperiode 3 Spate Jahre 4 Arbeitsweisen 5 Werke Auswahl 5 1 Radierung Aquatinta und Lithographie 5 2 Holzschnitte nach der japanischen Methode 5 3 Schattentheater am Chat Noir 5 4 Lithographien 5 5 Publikationen die von Henri Riviere illustriert wurden 5 6 Veroffentlichungen nach seinem Tode 6 Ausstellungen Auswahl 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseJugend und Ausbildung BearbeitenRiviere wurde als Sohn des Kurzwarenhandlers Prosper Riviere und der Musikerin Henriette Lou die aus gutburgerlichem Hause stammte geboren Er wuchs gemeinsam mit seinem Bruder Jules am Montmartre auf Zu Beginn der Belagerung von Paris durch die Preussen im Jahr 1870 floh die Familie nach Ax les Thermes der Herkunftsregion des Vaters Nach der Ruckkehr nach Paris im Jahr 1873 starb sein Vater im Alter von 43 Jahren und die Familie war aus finanziellen Grunden zum Umzug gezwungen Paul Signac war einer der neuen Nachbarn Rivieres mit dem er sich anfreundete Im Jahr 1875 heiratete seine Mutter erneut was mit einem Umzug und Schulwechsel einherging Sein Status als externer Schuler erlaubte es ihm auch weiterhin Spaziergange auf dem Montmartre zu unternehmen und Signac zu besuchen Nach Beendigung seiner Regelschulzeit schickte ihn seine Mutter auf eine Handelsschule die er mangels ausreichender Leistungen abbrechen musste Der junge Henri arbeitete kurz fur einen Importeur fur Straussenfedern bevor er im Jahr 1880 von einem Bekannten des Stiefvaters dem Portrat und Historienmaler Emile Bin unterrichtet wurde Dieser starb jedoch eineinhalb Jahre spater sodass sein Freund Signac die Ausbildung ubernahm Schaffensperiode BearbeitenIm Jahr 1882 traf er auf Rodolphe Salis der Betreiber des Kunstleretablissements Le Chat Noir welcher ihn als Redakteur seiner wochentlichen Hauszeitung gleichen Namens einstellte Hierfur fertigte er regelmassig Gedichte verschiedene Artikel und vor allem Illustrationen Er verfolgte aber auch weiterhin seine eigenen kunstlerischen Arbeiten Anfanglich beeinflusst von Gustave Dore machte er erste Versuche mit Radierungen entdeckte aber bald sein Talent fur den Holzschnitt Im Jahr 1886 wurde er auch zum kunstlerischen Leiter des Le Chat Noir berufen Mit einer kleinen Erbschaft die ihm im Jahr 1884 zufiel fuhr er mit seinem Bruder in die Bretagne in den Urlaub in den kleinen Ort Saint Briac sur Mer Dies war auch der Beginn seiner Leidenschaft fur diese Gegend Mit innovativen Einfallen fertigte er ab 1888 farbige Schattentheater so z B fur die Auffuhrung Die Versuchung des Heiligen Antonius Er bemalte die glasernen Tragerplatten einer Laterna magica als Hintergrund fur die Schattentheater mit farbigen Darstellungen Die aus Zinkfolie gefertigten Spielfiguren wurden unterhalb der sichtbaren Buhne bewegt und eine schrag von unten strahlende Lampe warf das Schattenspiel auf die Projektionsflache Er fuhrte die Inszenierungen und Buhnengestaltung bis zur Schliessung des Theaters im Jahr 1897 Neben der Versuchung des Antonius gestaltete er La Marche a l etoile Der Sternmarsch ein Mysterium in zehn Bildern und zu den Gedichten und der Musik von Georges Fragerolle Der verlorene Sohn und die Sainte Genevieve Bis zur Schliessung des Chat Noir wurden 46 Inszenierungen von ihm aufgefuhrt Ebenfalls im Jahr 1888 lernte er seine spatere Frau Eugenie Ley kennen die bereits ein Jahr spater zu ihm zog Die Heirat fand jedoch erst im Jahr 1895 statt und eine Wohnung am Boulevard Clichy wurde bezogen In diesem Jahr kaufte er auch sein Haus in Loguivy de la Mer das heute zur Gemeinde Ploubazlanec gehort und er verbrachte ab dann die Winter in Paris und die Sommer in der Bretagne Dort entstanden viele seiner typischen Motive Das Jahr 1897 markierte eine starke Wandlung seiner Arbeit Das Chat Noir war bereits geschlossen als Riviere die Bekanntschaft mit Florine Langweil machte einer ausgewiesenen Kennerin der japanischen Kunst Zu dieser Zeit war der Japonismus in Frankreich popular Animiert durch die Stucke die er im Antiquitatengeschaft von Madame Langeweil vorfand begann er sich fur japanische Holzschnittkunst zu interessieren Im Jahr 1905 erwarb Tadamasa Hayashi ein japanischer Kunsthandler der japanische Farbholzschnitte nach Frankreich importierte neben einigen Werken von Edgar Degas mit dem er schon seit 1898 befreundet war und Werken von Jean Baptiste Camille Corot auch vier Bilder von Riviere als Wanddekoration fur sein Haus Im Jahr 1911 wurde Riviere Mitglied im Verein Le Cenacle um Degas dessen Vorsitz er spater auch ubernahm Ein Jahr spater beging sein Bruder Selbstmord weswegen er seinen jungen Neffen dem spateren Museologen Georges Henri Riviere bei sich aufnahm Aus Verbundenheit nahm dieser dann den zweiten Vorname Henri an Nachdem Riviere sein Haus in der Bretagne verkauft hatte unternahmen er und seine Frau im Jahr 1912 auf Einladung von Andre Noufflard dem Schwiegersohn von Florine Langweil eine Italienreise Er besuchte die Toskana und Umbrien Er hatte Aufenthalte in den Stadten San Gimignano Siena Monte Oliveto Orvieto und Assisi Danach sind keine weiteren japanischen Motive mehr von ihm bekannt Stattdessen veroffentlichte er im Jahr 1913 das Buch La ceramique dans l art musulman mit einhundert farbigen Illustrationen von Keramiken der islamischen Kunst Im Jahr 1917 loste er sich von der Druckgrafik und wandte sich ganz dem Aquarell zu welchem er sich seit 1890 schon widmete Unterbrochen wurde dies durch eine Anstellung beim Verlag Demotte in den Jahren 1920 bis 1923 Rivieres Ausstellung im Jahr 1921 im Musee des Arts decoratifs war auch der Zeitpunkt des Ruckzuges aus seinem aktiven Kunstlerdasein Spate Jahre BearbeitenEr verbrachte nun die Sommer in der Provence und widmete sich ganz seiner Frau und dem gemeinsamen Freundeskreis Aber auch im Ruhestand horte er nicht auf Zeichnungen und Aquarelle zu erstellen Bei Beginn des Sitzkriegs am 3 September 1939 fuhlte er sich an das Fluchtjahr 1870 seiner Kindheit erinnert und zog mit seiner Frau nach Buis les Baronnies Wenig spater starb seine Frau nach kurzer Krankheit Dies sturzte ihn eine tiefe Depression sodass Noufflard ihn auf sein Landgut in die Dordogne einlud Dort erholte er sich langsam und begann auch wieder zu aquarellieren Im Alter von 80 Jahren stellte er fest dass es ihm durch sein schwindendes Augenlicht unmoglich wurde seine Arbeiten mit der gewohnten Prazision auszufuhren Nach Beendigung des Krieges kehrte er im Jahr 1945 erstmals in seine Wohnung am Boulevard Clichy zuruck Dort diktierte er zwischenzeitlich ganzlich erblindet seine Memoiren Les Detours du Chemin Souvenirs notes et croquis 1864 1947 Im Jahr 1950 erkrankte er schwer und starb im darauf folgenden Jahr in Sucy en Brie Seinem Wunsch entsprechend ist er an der Seite seiner Frau in Fresnay le Long auf dem Besitz der Familie Noufflard begraben Riviere hinterliess ein umfangreiches Werk mit mehr als 1000 Aquarellen vielen hundert Illustrationen Lithographien Radierungen aber vorwiegend vielen Holzschnitten Arbeitsweisen BearbeitenRiviere hat klassische moderne und dekorative Stile verbunden um elegante Kompositionen zu erschaffen stark beeinflusst von dem zur damaligen Zeit in Frankreich recht popularen Japonismus Obwohl er gegen die offensichtliche Stilisierung in der Kunst war und der Naturlichkeit zugewandt war offenbaren seine Holzschnittdrucke stilistische Techniken von japanischen Kunstwerken Werke Auswahl BearbeitenRadierung Aquatinta und Lithographie Bearbeiten Paris Bibliotheque nationale de France 1 Holzschnitte nach der japanischen Methode Bearbeiten Les Trente six Vues de la Tour Eiffel 1888 1902 Reihe von gefertigten Brettern Platten und Lithographien in funf Tonen wobei seine erste Platte den Bau des Eiffelturms abbildet 2 La Mer etudes de vagues 1890 1892 starker japanischer Einfluss Anleihen bei Hokusai Utagawa Hiroshige Serie von 20 Werken Paysages bretons 1890 1894 Serie von 20 Werken Schattentheater am Chat Noir Bearbeiten La Tentation de Saint Antoine magisches Spektakel in zwei Akten und 40 Tafeln Musik von Fragerolle und Albert Tinchant Premiere am 28 Dezember 1887 Phryne und Scenes grecques griechische Szenen 1888 zur Musik von Charles de Sivry La Marche a l etoile Mysterium in 10 Tafeln Text und Musik von Georges Fragerolle 1893 L Enfant prodigue biblische Szenen auf 7 Tafeln Text und Musik von Georges Fragerolle 1895 Sainte Genevieve Text und Musik von Claudius Blanc und Leopold Dauphin Le Juif errant legende en 8 tableaux Musik von Georges Fragerolle Clairs de lune feerie en 6 tableaux Text und Musik von Georges Fragerolle Lithographien Bearbeiten Diese Methode ermoglichte es ihm seine Formate ab 1897 zu vergrossern Aspects de la nature 1897 1899 3 Marz 2014 in der Ausgaben fur Kinder vom Verlag Larousse veroffentlicht Paysages parisiens 1900 4 Feerie des heures 1901 1902 5 Beaux pays de Bretagne 1914 6 Publikationen die von Henri Riviere illustriert wurden Bearbeiten A Melandri Les Farfadets Conte breton Illustrationen von Henri Riviere Maison Quantin 1886 La Tentation de Saint Antoine Marchenspiel erstmals aufgefuhrt im Le Chat noir am 28 Dezember 1887 Musik von Fragerolle und Albert Tinchant Premiere am 28 Dezember 1887 Paris Plon 1887 7 Le pardon de Sainte Anne la Palud 1892 oder 1893 Quimper Museum des Departements Breton Sainte Genevieve Text und Musik von Claudius Blanc und von Leopold Dauphin Gestaltung von Henri Riviere 1893 8 La Marche a l Etoile Text und Musik von Georges Fragerolle Gestaltung von Henri Riviere Flammarion 1899 neu editiert 1902 9 La Ceramique dans l art musulman Sammlung von einhundert Farbtafeln Paris E Levy 1913 La Ceramique dans l art d Extreme Orient Paris Albert Levy 1923 Veroffentlichungen nach seinem Tode Bearbeiten Les Trente six Vues de la Tour Eiffel Texte von Aya Louisa Mcdonald P Sers 1989 ISBN 2 904057 39 0 10 La Bretagne nicht veroffentlichte Aquarelle Equinoxe 2004 ISBN 978 2 84135 430 6 Provence nicht veroffentlichte Aquarelle Equinox 2004 ISBN 978 2 84135 443 6 Valerie Sueur Hermel s dir Henri Riviere entre impressionnisme et japonisme Paris Edition der BnF 2009 ISBN 9782717724318 Ausstellungen Auswahl Bearbeiten1907 Gruppenausstellung bei der Societe nationale des beaux arts 11 1930 Gruppenausstellung bei der Societe nationale des beaux arts 12 1988 Ausstellung im Musee d Orsay Paris 13 2010 Gruppenausstellung Bilder einer Metropole im Museum Folkwang Essen 14 2015 Gruppenausstellung Monet Gauguin van Gogh Inspiration JapanInspiration Japan im Kunsthaus Zurich 15 regelmassig im Museum Maison de la Chicoree in OrchiesLiteratur BearbeitenMemoiren Les Detours du Chemin Souvenirs notes et croquis 1864 1951 16 Saint Remy de Provence Equinoxe 2004 ISBN 2841354334 Biographie Henri Riviere Armond Fields G M Smith Salt Lake City Peregrine Smith Books 1983 17 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Henri Riviere painter Sammlung von Bildern Angaben zu Henri Riviere in der Datenbank der Bibliotheque nationale de France Einzelnachweise Bearbeiten http www bnf fr documents icono riviere pdf Ikonographie Henri Riviere zwischen Impressionismus und Japonismus von Franzosische Nationalbibliothek PDF 488 kB http unpointculture com 2014 12 24 les 36 vues de la tour eiffel Unpointculture com NRP College NRP College Die Kompetenzen zum Lesen und Schreiben von Poesie franzosisch Pierre Bonnard The Graphic Art Comite national de la gravure francaise Nouvelles de l estampe Ausgaben 223 bis 228 2009 Artpric com Eingang zum Hafen von Ploumanac h Le beaux pays de Bretagne Platte 17 bei Gallica Memento vom 25 Oktober 2013 im Internet Archive einsehbar bei Gallica einsehbar bei Gallica siehe auch online auf der Seite des Antimuseum Le Journal Seite 6 abgerufen am 27 April 2016 La Revue des Beaux Arts Seite 2 abgerufen am 27 April 2016 Ausstellung im Musee d Orsay 1988 Memento des Originals vom 29 April 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www musee orsay fr abgerufen am 4 Mai 2016 Ausstellung im Folkwangmuseum 2010 abgerufen am 4 Mai 2016 Ausstellung im Kunsthaus Zurich 2015 abgerufen am 4 Mai 2016 Memoiren bei Worldcat abgerufen am 8 Mai 2016 Biographie bei Worldcat abgerufen am 8 Mai 2016 Normdaten Person GND 119322919 lobid OGND AKS LCCN n83146981 NDL 01172710 VIAF 34494463 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Riviere HenriKURZBESCHREIBUNG franzosischer Kunstler und DesignerGEBURTSDATUM 11 Marz 1864GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 24 August 1951STERBEORT Sucy en Brie 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