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Helmut E Ehrhardt 24 Marz 1914 in Kassel 19 August 1997 in Marburg war ein deutscher Psychiater Rechtsmediziner und Hochschullehrer sowie Gutachter am Erbgesundheitsgericht Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEhrhardt absolvierte nach dem Ende seiner Schullaufbahn von 1934 bis 1940 ein Studium der Medizin der Psychologie der Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte in Munchen Berlin und Breslau Am 5 Juli 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 5 159 810 1 Er promovierte 1939 zum Dr phil und 1941 zum Dr med Ab 1940 war Ehrhardt an der Universitat Breslau in der medizinischen Poliklinik am Physiologischen Institut und als Abteilungsarzt unter Werner Villinger an der Universitatsnervenklinik beschaftigt 2 Ehrhardt war Gutachter am Erbgesundheitsgericht 3 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges praktizierte er von 1945 bis 1949 in Kaiserslautern als niedergelassener Psychiater und Neurologe 4 Ab 1949 war er wissenschaftlicher Assistent an der Universitat Marburg und 1950 folgte dort seine Habilitation fur das Fach Psychiatrie und Neurologie 5 Anschliessend war er an der Universitat Marburg als Privatdozent tatig Ab 1955 war Ehrhardt an der Universitatsnervenklinik Marburg Oberarzt unter Direktor Villinger 3 In Marburg war Ehrhardt ab 1956 ausserplanmassiger Professor und ab Mai 1964 Professor auf dem neu geschaffenen Lehrstuhl fur Forensik und Sozialpsychiatrie Von Ende August 1966 bis zu seiner Emeritierung im Marz 1982 leitete Ehrhardt in Marburg das Institut fur gerichtliche und Sozial Psychiatrie 5 Gemeinsam mit Villinger und Nachtsheim trat Ehrhardt 1961 im Bundestagsausschuss fur Wiedergutmachung als Sachverstandiger auf Die Sachverstandigen wurden zum Komplex Entschadigungszahlungen fur Opfer von Zwangssterilisationen nach dem Gesetz zur Verhutung erbkranken Nachwuchses gehort Alle Sachverstandigen sahen in dem Erbgesundheitsgesetz kein NS Unrecht und so erhielten die Zwangssterilisierten in den 1960er Jahren aus dem Bundesentschadigungsgesetz keine Wiedergutmachungsleistungen 6 Eine Entschadigungsregelung fur die Sterilisierten wurde in vielen Fallen zu einer Verhohnung des echten Gedankens der Wiedergutmachung fuhren Helmut E Ehrhardt in einem 1963 verfassten Gutachten fur das Bundesfinanzministerium 7 Ehrhardt gehorte mehreren Arztegremien und Gesundheitsorganisationen an Von 1962 bis 1970 war er im Prasidium des Deutschen Hochschulverbandes 4 Von 1966 bis 1969 war er stellvertretender Prasident der Deutschen Gesellschaft fur Sexualforschung Er gehorte dem Sachverstandigenbeirat fur Seelische Gesundheit der WHO an Ab 1969 war er im Wissenschaftlichen Beirat der Bundesarztekammer und Prasident der Deutschen Gesellschaft fur Psychiatrie und Neurologie 3 1961 64 und 1968 72 gehorte er der Delegiertenversammlung des Landesarztekammer Hessen an 4 Ab 1970 war er Landesarzt fur Behinderte in Hessen und wurde Prasident der Europaischen Liga fur Psychische Hygiene 3 Ab 1976 war er ausserordentliches Mitglied der Deutschen Senats fur Arztliche Fortbildung 2 Ab 1977 war er im Bundesgesundheitsrat 3 1980 wurde er in die Leopoldina berufen 8 Schwerpunkte von Ehrhardts wissenschaftlicher Tatigkeit waren arztliche Fragen der Strafrechtsreform Suchtstoffabhangigkeit und Suchtbekampfung die Neuordnung und Verbesserung der psychiatrischen Versorgung Probleme des Freiheitsentzuges und der Unterbringung Patientenrechte und Arztpflichten sowie die Beziehungen zwischen Medizin Ethik und Recht 2 Schriften Bearbeiten130 Hundertdreissig Jahre Deutsche Gesellschaft fur Psychiatrie und Nervenheilkunde Steiner Wiesbaden 1972 Rauschgiftsucht Hoheneck Verl Hamm Westf 1967 Euthanasie und Vernichtung lebensunwerten Lebens Erw Fassung e Vortrages Helmut Ehrhardt Mit einem Vorwort von Hans Hoff Enke Stuttgart 1965 Untersuchungen uber Elektrokrampfschwelle und Erregbarkeit Marburg Med Fakultat Hab Schr v 16 Dez 1950 Beitrag zur elektrischen Erregbarkeit des Nerven unter der Einwirkung von Narkoticis Breslau Med Dissertation 1941 Ehrungen BearbeitenParacelsus Medaille der deutschen Arzteschaft 1986 2 Dr jur h c der Universitat Mainz 1977 4 Ehrenmitglied des Weltverbandes fur Psychiatrie 3 Literatur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Helmut E Ehrhardt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Die Trager der Paracelsus Medaille der deutschen Arzteschaft 1986 PDF 112 kB In Deutsches Arzteblatt 84 Heft 19 vom 7 Mai 1986 83 Jahrgang Ausgabe A S 1385 1388 pdf 112 kB Elmar Doppelfeld Varia Personalien Helmut E Ehrhardt 80 Jahre PDF 136 kB In Deutsches Arzteblatt 68 Heft 12 vom 25 Marz 1994 91 Jahrgang Ausgabe A S 850 Thomas Gerst Gesetz zur Verhutung erbkranken Nachwuchses Achtung nach 74 Jahren PDF 156 kB In Deutsches Arzteblatt Heft 1 2 vom 8 Januar 2007 104 Jahrgang Ausgabe A S 14 Villinger Nachtsheim und Ehrhardt als nationalsozialistische Fachleute lehnen fur das Finanzministerium der Bundesrepublik jedwede Entschadigung von Sterilisierten ab Anhorung April 1961 Ehrhardt Helmut E Hessische Biografie Stand 15 April 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 7451253 a b c d Die Trager der Paracelsus Medaille der deutschen Arzteschaft 1986 In Deutsches Arzteblatt Heft 19 vom 7 Mai 1986 83 Jahrgang Ausgabe A S A S 1386 a b c d e f Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 127 a b c d Elmar Doppelfeld Varia Personalien Helmut E Ehrhardt 80 Jahre In Deutsches Arzteblatt Heft 12 vom 25 Marz 1994 91 Jahrgang Ausgabe A S A S 850 a b Hanns Hippius Universitatskolloquien zur Schizophrenie Steinkopff Verlag Darmstadt 2004 Band 2 ISBN 3 7985 1486 0 S 221 Thomas Gerst Gesetz zur Verhutung erbkranken Nachwuchses Achtung nach 74 Jahren In Deutsches Arzteblatt Heft 1 2 vom 8 Januar 2007 104 Jahrgang Ausgabe A S 14 Zitiert bei Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 127 Mitgliedseintrag von Helmut E Ehrhardt bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 12 Oktober 2012 Normdaten Person GND 130074276 lobid OGND AKS VIAF 57709310 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ehrhardt Helmut E ALTERNATIVNAMEN Ehrhardt HelmutKURZBESCHREIBUNG deutscher Psychiater Rechtsmediziner und HochschullehrerGEBURTSDATUM 24 Marz 1914GEBURTSORT KasselSTERBEDATUM 19 August 1997STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helmut E Ehrhardt amp oldid 231659661