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Helmut Brummer Patzig 26 Oktober 1890 in Danzig 11 Marz 1984 auch Helmut Patzig genannt war ein deutscher U Boot Kommandant im Ersten und im Zweiten Weltkrieg Inhaltsverzeichnis 1 Kaiserliche Marine 2 Strafverfolgung 3 Kriegsmarine 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseKaiserliche Marine BearbeitenBrummer Patzig trat als Mitglied der Crew 10 im April 1910 in die Kaiserliche Marine ein und wurde nach dem Durchlaufen der entsprechenden Ausbildung am 27 April 1913 zum Leutnant zur See befordert Bis November 1915 diente er an Bord des Linienschiffs Pommern Dann wechselte er zur U Boot Waffe Von November 1915 bis September 1917 diente er als Wachoffizier auf U A und auf U 55 Am 22 Marz 1916 erfolgte seine Beforderung zum Oberleutnant zur See Am 26 Januar 1918 ubernahm er als Kommandant das U Boot U 86 Mit dem Namen Brummer Patzigs ist ein Kriegsverbrechen des Ersten Weltkriegs verbunden Er befahl nach der Versenkung der als Hospitalschiff gekennzeichneten HMHS Llandovery Castle am 27 Juni 1918 die Uberlebenden in den Booten zu erschiessen um die Zeugen der Tat zu beseitigen Am 11 Juli 1918 wurde er mit dem Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern ausgezeichnet nachdem er bereits das Eiserne Kreuz Zweiter am 11 Mai 1916 und Erster Klasse am 6 Marz 1917 erhalten hatte Am 1 August 1918 wechselte er auf U 90 das er bis zum Kriegsende befehligte Mit diesen beiden Booten versenkte er insgesamt 24 Schiffe mit zusammen 89 318 BRT ein weiteres Schiff mit 5189 BRT wurde beschadigt Nach Kriegsende wurde er im November 1919 verabschiedet aber im Februar 1920 noch zum Kapitanleutnant a D befordert Strafverfolgung Bearbeiten1921 sollte Brummer Patzig wegen der begangenen Kriegsverbrechen im Rahmen der Leipziger Prozesse vor dem Reichsgericht zur Verantwortung gezogen werden entzog sich dem Verfahren aber durch Flucht Er wurde zunachst in Abwesenheit zu vier Jahren Gefangnis verurteilt die er jedoch nicht verbusste Seine wegen Mithilfe an der Beschiessung von Rettungsbooten angeklagten Wachoffiziere die Oberleutnants zur See Ludwig Dithmar und John Boldt wurden wegen Beihilfe zum Totschlag zu jeweils vier Jahren Gefangnis verurteilt 1 Zur Begrundung erklarte das Reichsgericht das Verbot der Totung von wehrlosen Feinden und Schiffbruchigen sei als einfache und allgemein bekannte volkerrechtliche Regel zu betrachten uber deren Anwendbarkeit kein Tatsachenzweifel bestehen konne sodass sich die Offiziere nicht auf den Befehl ihres Vorgesetzten berufen konnten 2 Ein Wiederaufnahmeverfahren gegen Brummer Patzig von 1926 wurde am 20 Marz 1931 eingestellt so dass sein begangenes Kriegsverbrechen ungesuhnt blieb 3 Kriegsmarine BearbeitenIm September 1937 wurde Brummer Patzig als Kapitanleutnant d R z V reaktiviert und am 1 Dezember 1939 zum Korvettenkapitan d R z V befordert Von Februar bis Juni 1940 diente er im Stab des BdU danach in weiteren Stabspositionen Am 28 Januar 1941 ubernahm er das U Boot U D4 Dies war das ehemals niederlandische O 26 das beim Luftangriff auf Rotterdam am 14 Mai 1940 in deutsche Hande gefallen war und am 23 Mai 1940 vom Stapel lief Es wurde als Schul und Versuchsboot bei der 1 U Flottille ab Mai 1941 bei der 3 U Flottille und ab August 1941 bei der 5 U Flottille jeweils in Kiel eingesetzt und unternahm keine Feindfahrten Am 1 September 1940 erhielt Brummer Patzig die Wiederholungsspange 1939 zum Eisernen Kreuz 2 Klasse 1914 Am 15 Oktober 1941 ubergab er das Boot an Korvettenkapitan Rudolf Singule und war dann bis Marz 1943 wieder im Stabsdienst Von April 1943 bis 9 April 1945 war er Chef der 26 U Flottille einer Ausbildungsflottille die bis Februar 1945 in Pillau danach in Warnemunde lag In dieser Position erhielt er am 20 April 1943 das Kriegsverdienstkreuz 2 Klasse mit Schwertern und wurde am 1 Februar 1944 zum Fregattenkapitan befordert Literatur BearbeitenRainer Busch amp Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Bd 1 Die deutschen U Boot Kommandanten Mittler amp Sohn Hamburg 1996 ISBN 3 8132 0490 1 Ulrich van der Heyden Die Affare Patzig Ein Kriegsverbrechen fur das Kaiserreich Solivagus Kiel 2021 ISBN 978 3 947064 06 9 Weblinks Bearbeitenhttp www uboat net wwi men commanders 237 html Erster Weltkrieg http www uboat net men commanders 138 html Zweiter Weltkrieg Helmut Brummer Patzig in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik Gerd Hankel Patzig Helmut Ludwig Dithmar und John Boldt in Kurt Groenewold Alexander Ignor Arnd Koch Hrsg Lexikon der Politischen Strafprozesse Online Stand Oktober 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Ulrich van der Heyden HMHS Llandowery Castle Ein ungesuhntes Kriegsverbrechen 1918 In Militargeschichte 2 2016 S 22 f Gerd Hankel Das Totungsverbot im Krieg Ein Interventionsversuch Hamburger Edition Hamburg 2010 S 4 u Anm 8 Walter Schwengler Volkerrecht Versailler Vertrag und Auslieferungsfrage Die Strafverfolgung wegen Kriegsverbrechen als Problem des Friedensschlusses 1919 20 Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1982 Normdaten Person GND 133696413 lobid OGND AKS LCCN no2022030004 VIAF 8583402 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brummer Patzig HelmutALTERNATIVNAMEN Patzig HelmutKURZBESCHREIBUNG deutscher FregattenkapitanGEBURTSDATUM 26 Oktober 1890GEBURTSORT DanzigSTERBEDATUM 11 Marz 1984 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helmut Brummer Patzig amp oldid 235541781