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Helma B Wennemers 24 Juni 1969 in Offenbach am Main ist eine deutsche organische Chemikerin Sie ist Professorin fur Organische Chemie an der Eidgenossisch Technischen Hochschule in Zurich ETH Zurich Helma Wennemers Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Forschung 3 Auszeichnungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenHelma Wennemers studierte Chemie an der Universitat Frankfurt und schloss 1993 ihre Diplomarbeit bei Gerhard Quinkert ab 1996 promovierte sie bei W Clark Still an der Columbia University in New York Zwischen 1996 und 1998 absolvierte sie einen Postdoktorandenaufenthalt an der Universitat Nagoya bei Hisashi Yamamoto bevor sie 1999 Bachem Assistenzprofessorin im Jahr 2003 ausserordentliche Professorin an der Universitat Basel wurde 2011 wechselte sie als Professorin fur Organische Chemie an die ETH Zurich Forschung BearbeitenDie Forschung von Helma Wennemers konzentriert sich auf bioinspirierte Chemie mit Schwerpunkt auf Prolin reichen Peptiden Asymmetrische Katalyse nbsp Tripeptidischer Katalysator vom Typ H Pro Pro XaaWennemers entwickelte Tripeptide der Sequenz H Pro Pro Xaa Pro Prolin Xaa ein beliebiges Amin als Organokatalysatoren fur C C Bindungsknupfungen auf Basis eines Enamin Mechanismus 1 Eine hohe Reaktivitat Stereo und Chemoselektivitat fur Aldol 2 oder konjugierte Additionsreaktionen 3 4 kann durch Variation der absoluten Konfiguration der einzelnen Aminosauren sowie der funktionellen Gruppe des Xaa Restes erreicht werden Die Modularitat der Peptide ermoglichte die Synthese eines Katalysators der konjugierte Additionsreaktionen von Aldehyden an Nitroolefine mit nur 0 05 mol Tripeptid katalysieren kann 5 Dies ist die niedrigste Katalysatorbeladung einer sekundaren Amin katalysierten C C Bindungsknupfung Wennemers Forschung konzentriert sich auch auf andere organokatalysierte Transformationen Inspiriert von naturlichen Polyketidsynthasen die Malonsaurehalbthioester MAHTs z B Malonyl CoA als Thioester Enolat Aquivalente verwenden entwickelte sie organokatalytische Methoden fur stereoselektive Additionsreaktionen von MAHTs und geschutzten Varianten von Monothiomalonaten MTMs an Elektrophilen unter Verwendung von Cinchona Alkaloid Katalysatoren Die Verwendung von fluorierten MAHTs und MTMs ermoglichte die stereoselektive Einfuhrung von Fluor substituenten in Fluoracetat Aldol Reaktionen 6 sowie Additionsreaktionen an Imine 7 und Nitroolefine 8 Chemische Biologie Auf dem Gebiet der chemischen Biologie nutzt Wennemers grossere Prolin reiche Peptide wie Kollagen Modellpeptide oder Oligoproline fur Anwendungen wie Tumor Targeting 9 Zellpenetration 10 oder gezielter Wirkstofffreisetzung Wennemers verwendete Cg funktionalisierte Prolin Derivate zur Funktionalisierung und Stabilisierung von kurzkettigen Kollagen Tripelhelices dem grundlegenden Strukturbaustein von Kollagen Ferner fuhrte Wennemers Aminoprolin 11 und g Azaprolin 12 als pH sensitive Sonden ein um die konformelle Stabilitat der Kollagen Tripelhelix bei verschiedenen pH Werten zu beeinflussen Auf dem Gebiet der zellpenetrierenden Peptide zeigte Wennemers dass die Praorganisation von kationischen Ladungen entlang eines Oligoprolingerusts die zellulare Aufnahme von Peptiden in verschiedene Krebszellen z B HeLa im Vergleich zu flexibleren Oligoargininen mit undefinierter Ladungsverteilung steigert 10 Diese zellpenetrierenden Peptide auf Oligoprolinbasis zeigen eine definierte Lokalisierung im Zellkern und eine hohe proteolytische Stabilitat sowie eine geringe Zytotoxizitat Synthetische Materialien Wennemers verwendet Peptide um geordnete mesoskopische Materialien zu erzeugen und deren Morphologie zu steuern Sie entwickelte Tripeptide zur Synthese von monodispersen wasserloslichen Silber Palladium Platin und Gold Nanopartikeln 13 Kurzlich berichtete Wennemers uber peptidstabilisierte Platin Nanopartikel die eine hohere Toxizitat gegenuber Leberkrebszellen HepG2 aufweisen als gegenuber anderen Krebszellen und nicht krebsartigen Leberzellen 14 Daruber hinaus untersucht Wennemers Konjugate von Oligoprolinen und p konjugierten Systemen welche Strukturen mit unterschiedlichen Morphologien ausbilden z B Nanofasern Nanostabe Nanoblatter Mit einem solchen Konjugat gelang es ihr das erste ausgedehnte dreiachsige supramolekulare Geflecht herzustellen das durch Zusammenspiel schwacher nicht kovalenter Wechselwirkungen zusammengehalten wird ein bedeutender Beitrag auf dem Gebiet der molekularen Gewebe 15 Auszeichnungen BearbeitenHelma Wennemers wurde unter anderem mit dem Leonidas Zervas Preis der Europaischen Peptid Gesellschaft 2010 dem Pedler Preis der Royal Society of Chemistry 2016 der Inhoffen Medaille 2017 dem Netherlands Scholar Award for Supramolecular Chemistry 2019 dem Arthur C Cope Scholar Award 2020 und dem Vincent du Vigneaud Award 2023 ausgezeichnet Weblinks BearbeitenWebseite an der ETH Zurich Helma Wennemers Peptide Molekulare Alleskonner Einfuhrungsvorlesung Videoportal der ETH Zurich 5 Dezember 2012 Einzelnachweise Bearbeiten H Wennemers In Chem Commun Band 47 2011 S 12036 12041 P Krattiger R Kovasy J D Revell S Ivan H Wennemers In Org Lett Band 7 2005 S 1101 1103 M Wiesner J D Revell H Wennemers In Angew Chem Int Ed Band 47 2008 S 1871 1874 M Wiesner M Neuburger H Wennemers In Chem Eur J Band 15 2009 S 10103 10109 T Schnitzer H Wennemers In J Am Chem Soc Band 139 2017 S 15356 15362 J Saadi H Wennemers In Nature Chem Band 8 2016 S 276 280 E Cosimi O D Engl J Saadi M O Ebert H Wennemers In Angew Chem Int Ed Band 55 2016 S 13127 13131 E Cosimi J Saadi H Wennemers In Org Lett Band 18 2016 S 6014 6017 C Kroll R Mansi F Braun S Dobitz H Maecke H Wennemers In J Am Chem Soc Band 135 2013 S 16793 16796 a b Y A Nagel P S Raschle H Wennemers In Angew Chem Int Ed Band 56 2017 S 122 126 C Siebler R S Erdmann H Wennemers In Angew Chem Int Ed Band 53 2014 S 10340 10344 M R Aronoff J Egli M Menichelli H Wennemers In Angew Chem Int Ed Band 58 2019 S 3143 3146 S Corra M S Shoshan H Wennemers In Curr Opin Chem Biol Band 40 2017 S 138 144 M S Shoshan T Vonderach B Hattendorf H Wennemers In Angew Chem Int Ed Band 58 2019 S 4901 4905 U Lewandowska W Zajaczkowski S Corra J Tanabe R Borrmann E M Benetti S Stappert K Watanabe N A K Ochs R Schaeublin C Li E Yashima W Pisula K Mullen H Wennemers In Nat Chem Band 9 2017 S 1068 1072 Normdaten Person GND 1089628404 lobid OGND AKS LCCN nb2004019810 VIAF 85497441 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wennemers HelmaALTERNATIVNAMEN Wennemers Helma B KURZBESCHREIBUNG deutsche organische ChemikerinGEBURTSDATUM 24 Juni 1969GEBURTSORT Offenbach am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helma Wennemers amp oldid 230405579