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Stereoselektivitat ist ein Begriff der stereochemischen Dynamik Eine Reaktion verlauft stereoselektiv wenn von mehreren moglichen Stereoisomeren eines uberwiegend oder ausschliesslich entsteht 1 Schema zur Verdeutlichung der Ubergangszustande Inhaltsverzeichnis 1 Ubergangszustande 2 Siehe auch 3 Einzelnachweise 4 LiteraturUbergangszustande BearbeitenDie Erklarung der Stereoselektivitat erfolgt aus der Theorie der Ubergangszustande Der Reaktionsweg mit der niedrigsten Aktivierungsenergie wird bevorzugt durchlaufen so dass ein Stereoisomer bevorzugt gebildet wird Ein einfaches Beispiel ist die nukleophile Substitution nach SN2 Mechanismus mit Walden Umkehr nbsp Auch bei der Eliminierung von Chlorwasserstoff aus 2 Chlorbutan konnen das cis und das trans Isomere von 2 Buten stereoselektiv entstehen nbsp cis 2 Buten nbsp trans 2 ButenDas Ausmass der Stereoselektivitat hangt von der energetischen Differenz der Ubergangszustande und der Reaktionstemperatur ab Der Ubergangszustand kann unter anderem von der stereochemischen Struktur eines eingesetzten Katalysators und dem verwendeten Losungsmittel beeinflusst werden Bei enantioselektiven Reaktionen spricht man dann von diastereotopen Ubergangszustanden Diastereotope Ubergangszustande konnen sich nur dann entwickeln wenn wenigstens einer der Reaktionspartner chiral ist induzierte Stereoselektivitat Enzyme wirken als stereoselektive Katalysatoren indem sie gezielt die Energie eines spezifischen Ubergangszustands absenken Ein Beispiel fur eine stereoselektive Reaktion der organischen Synthesechemie ist die Sharpless Epoxidierung Sind theoretisch mehrere Stereoisomere als Reaktionsprodukte denkbar wird aber ausschliesslich ein Ubergangszustand durchlaufen nennt man die Reaktion stereospezifisch Ein theoretisches Modell der Ausbeuteberechnung von stereoselektiven Reaktionen wurde von Ernst Ruch und Ivar Ugi entwickelt 2 Fur spezielle Reaktionstypen bestehen Regeln die die Bildung des bevorzugten Stereoisomers voraussagen So erlaubt die Cramsche Regel eine qualitative Voraussage des stereochemischen Verlaufs einer diastereoselektiven nucleophilen Addition von metallorganischen Verbindungen an eine Kohlenstoff Sauerstoff Doppelbindung die in a Position ein Chiralitatszentrum mit drei Substituenten unterschiedlicher Raumerfullung aufweist 3 Siehe auch BearbeitenStereoisomerie Stereoselektive SyntheseEinzelnachweise Bearbeiten Ernest L Eliel Stereochemie der Kohlenstoffverbindungen Weinheim Verlag Chemie 1966 Ernst Ruch Ivar Ugi Das stereochemische Strukturmodell ein mathematisches Modell zur gruppentheoretischen Behandlung der dynamischen Stereochemie in Theoret Chim Acta 1966 4 287 304 doi 10 1007 BF00528481 Donald J Cram Fathy Ahmed Abd Elhafez Studies in Stereochemistry X The Rule of Steric Control of Asymmetric Induction in the Syntheses of Acyclic Systems In J Am Chem Soc 1952 74 23 5828 5835 doi 10 1021 ja01143a007 Literatur BearbeitenLewis N Mander Stereoselektive Synthese Wiley VCH 1998 ISBN 978 3 527 29566 1 Online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stereoselektivitat amp oldid 237682048