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Heinrich Stroband 14 November 1548 in Thorn 20 November 1609 ebenda war ein deutscher Jurist und Erster Burgermeister sowie koniglich polnischer Burggraf von Thorn der Grunder des Evangelischen Akademischen Gymnasiums in Thorn und Mitbegrunder der Kodifizierung des Kulmer Rechts Nach ihm wurde in Thorn die Strobandstrasse heute ul Maly Garbary benannt Sein Grabmal und Epitaph befindet sich in der St Marienkirche zu Thorn Heinrich Stroband Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Ausbildung 1 3 Wirken 1 4 Familie 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Der Patrizier 1 Heinrich Stroband wurde als Sohn des in Danzig geborenen Thorner Ratsherrn Johann Stroband 1511 1585 2 Erbherrn auf Niederbriesen Brzezno 3 und Preussisch Lanke 4 und seiner Frau der Thorner Burgermeisterstochter Margarete Esken in Thorn geboren 5 Als der Vater 1551 zum Thorner Burgermeister gewahlt worden war ernannte ihn Konig Sigismund II August auch zum Burggrafen 6 1557 bekannte er sich offen zur lutherischen Konfession 6 Er erhielt 1569 auf dem Reichstag zu Lublin fur sich und seine Nachkommen das polnische Indigenat Die Familie gehorte seitdem dem polnischen Adel an 7 Der Grossvater Christian Stroband 1482 1531 2 Erbherr auf Niederbriesen 4 entstammte einem kurmarkischen Geschlecht aus dem schon seit Beginn des 15 Jahrhunderts Berliner regierende Burgermeister hervorgegangen waren 8 Der Grossvater Sohn eines Ratsherrn hatte sich als Zwanzigjahriger in Danzig niedergelassen und hatte unter dem Deutschen Hochmeister und Herzog Albrecht von Preussen 1520 1521 im Reiterkrieg Kriegsdienste geleistet 6 Nach dem Frieden liess er sich zu Thorn nieder wo er als Ratsherr verstarb 9 Ausbildung Bearbeiten Nach dem Schulbesuch studierte Heinrich Stroband ab 1566 in Frankfurt Oder Philosophie Rechts und Politikwissenschaften ab 1568 in Tubingen Zivilrecht und Kirchenrecht Seit dieser Zeit interessierte er sich fur alte Geschichte und ab 1570 studierte er Theologie in Wittenberg Er reiste auch nach Strassburg und Basel und kehrte im Jahre 1574 nach Thorn zuruck Wirken Bearbeiten Er wurde 1578 Schoffe des altstadtischen Gerichts in Thorn wenig spater auch des kulmerlandischen Landgerichts 6 Ab 1586 war er als Ratsherr Mitglied im Stadtrat und schon 1587 wurde er zum Burgermeister und Stadtprasidenten gewahlt Das blieb er bis zu seinem Tod Der polnische Konig ernannte ihn zum Burggrafen von Thorn welches Amt sein Vater schon bekleidete 2 Er war auch in den stadtischen Schulen Oberschulrat und leitete das Thorner Konsistorium Er war fur Thorn eine der herausragendsten Personen an der Wende des sechzehnten zum siebzehnten Jahrhundert Die erste Phase seiner Tatigkeiten zeichnete sich durch Studien uber das Kulmer Recht und die stadtische Bildungsreform aus Dank seiner Bemuhungen wurde das Bildungsniveau der Thorner Schule deutlich erhoht sie wandelte sich von sechs Schuljahren die einen mittelalterlichen Ursprung haben in ein modernes System mit 10 Schulklassen und erhielt den Status einer Universitat die zu einem der fuhrenden Zentren des intellektuellen Lebens im Konigreich Preussen wurde Im Jahr 1595 realisierte Stroband auch den Vorschlag zur Einrichtung der Evangelischen Akademie in Thorn Nach seiner Berufung in den Rat von Thorn erhielt er einen signifikanten Einfluss auf das Funktionieren der Stadt Ein wichtiges Element der Aktivitaten waren Strobands Bauvorhaben Anpassung des Gebaudes nach Ordnung eines Franziskanerklosters an die Bedurfnisse der Mittelschule auch ein Wohnheim fur Studenten wurde gebaut Zu den wichtigsten Umsetzungen gehoren die Entwicklung des Altstadtischen Rathauses 1591 begann die Planung des Umbaus des Abwehrsystems der Stadt in eine moderne Befestigungsanlage die Umsetzung erfolgte in den Jahren 1597 1601 Hinzu kam der Bau einer Waffenkammer und der Stadtwache Auf seine Initiative hin errichtete der Thorner Stadtrat 1608 in Wiesenburg bei Thorn eine erste Brauerei die der Stadt grosse Gewinne einbrachte Familie Bearbeiten nbsp Epitaph der Familie Stroband in der St Marienkirche zu Thorn nbsp Epitaph der Familie Stroband in der St Marienkirche zu Thorn nbsp Redendes Wappen derer Stroband am Epitaph In Silber eine rote Rose umgeben von einem goldenen Kranz bestehend aus zwei Strohbunden Srohband Auf dem schwarz silbern bewulsteten Kolbenturnierhelm mit schwarz silbernen Helmdecken zwei schwarze Buffelhorner mit je einer silbernen SpangeWie schon Vater und Grossvater war auch Heinrich Stroband Erbherr auf Niederbriesen Brzezno 3 Zuletzt hatte ihn der Kurfurst von Brandenburg noch zum Geheimen Rat ernannt In seiner Ehe mit der geburtigen Danzigerin Katharina Soldavin Soldau zeugte er gleich seinem Vater 13 Kinder 5 Heinrich Strobands Sohn Christian war Sekretar des polnischen Konigs Sigismund III Wasa sein gleichnamiger Neffe war Sekretar des Brester Woiwoden Rafal Leszczynski in Lissa 7 Ein weiterer Sohn namens Heinrich Stroband um 1570 1620 war ebenfalls Burgermeister von Thorn ebenso dessen gleichnamiger Sohn 1599 1657 8 Literatur BearbeitenKarl Lohmeyer Stroband Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 36 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 601 603 Weblinks BearbeitenHeinrich StrobandEinzelnachweise Bearbeiten Andreas Ranft Der Hoftag in Quedlinburg 973 Von den historischen Wurzeln zum neuen Europa 2006 S 137 f a b c Karl Lohmeyer Stroband Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 36 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 601 603 a b Hans Maercker Geschichte der landlichen Ortschaften und der drei kleineren Stadte des Kreises Thorn Danzig 1899 1900 S 208 f a b Carl Gotthelf Praetorius Thorner Ehrentempel oder Verzeichnis der Burgermeister und Rathmanner 1832 S 34 f a b Grosses vollstandiges Universal Lexicon Band 40 1744 S 996 f a b c d Rudolf Vierhaus Deutsche Biographische Enzyklopadie Band 9 Munchen 2008 S 781 a b Michael Muller Zweite Reformation und stadtische Autonomie im koniglichen Preussen 1997 S 180 a b Berliner Geschlechter Tafel 1 9 Tafel 3 Ludwig von Baczko Kleine Schriften aus dem Gebiete der Geschichte Band 1 1796 S 207 Normdaten Person GND 115639233 lobid OGND AKS LCCN n2011085363 VIAF 20414330 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stroband HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Burgermeister sowie Burggraf von ThornGEBURTSDATUM 14 November 1548GEBURTSORT ThornSTERBEDATUM 20 November 1609STERBEORT Thorn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Stroband amp oldid 205348892