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Johann Heinrich Schafer 29 Oktober 1868 in Berlin 6 April 1957 in Hessisch Lichtenau war ein deutscher Agyptologe Er war von 1914 bis 1935 Direktor der Agyptischen Abteilung der Staatlichen Museen zu Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschungsreisen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHeinrich Schafer wuchs in Berlin als Sohn eines Kaufmanns auf und machte am Koniglichen Wilhelms Gymnasium 1887 das Abitur Als Schuler besuchte er die Sammlungen des Agyptischen Museums in Berlin und brachte sich autodidaktisch grundlegende agyptologische Kenntnisse bei Anschliessend studierte Heinrich Schafer in Berlin Agyptologie bei Adolf Erman und Klassische Philologie 1892 promovierte er und absolvierte danach seinen Militardienst Ab 1888 war Schafer bei Erman wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Agyptischen Abteilung der Koniglichen Museen zu Berlin Dann stieg er zum Direktionalassistenten ab 1893 und Professor auf anschliessend 1909 zum Kustos und Titulardirektor Seine wissenschaftliche Tatigkeit im Museum unterbrach er fur mehrere Forschungsreisen nach Agypten siehe unten Als Nachfolger Ermans wurde er 1914 schliesslich selbst Direktor der agyptischen Abteilung der Staatlichen Museen in Berlin die er bis 1935 leitete 1921 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 1 Von 1942 bis 1945 gehorte er der Zentraldirektion des Deutschen Archaologischen Instituts an Schafer gehorte der grundlagenforschenden agyptologischen Forschergeneration von Eduard Meyer 1855 1930 Sir Flinders Petrie 1853 1942 Sir Alan Gardiner 1879 1963 Alexandre Moret 1868 1938 sowie Adolf Erman 1854 1937 und seinen Schulern Ludwig Borchardt 1863 1938 und Kurt Sethe 1869 1934 an Schafer war zeitweilig ein enger Freund Georg Steindorffs 1861 1951 liess ihn spater nach dessen Darstellung aber fallen In Steindorffs Einschatzung der Rolle deutscher Agyptologen in der NS Zeit schildert er Schafer als Grossdeutschen Wenngleich kein Mitglied der NSDAP wollte Schafer laut Steindorff unbedingt einem Reichsparteitag in Nurnberg beiwohnen 2 Im Vorwort seiner Studie uber Das altagyptische Bildnis verwendete Schafer ein Zitat aus Hitlers Mein Kampf als Motto Eine innere Annaherung an den Nationalsozialismus ist jedoch laut Thomas Schneider nicht erkennbar auch habe er John Baines zufolge judische oder freimaurerische Freunde nicht verleugnet So beschaftigte er am Agyptischen Museum auch den ausgesprochenen Nazigegner Bernard von Bothmer 3 Heinrich Schafer erlangte durch seine wissenschaftlichen Leistungen internationale Anerkennung und starb im Alter von 87 Jahren in Hessisch Lichtenau Forschungsreisen BearbeitenEr war vom Oktober 1898 bis Marz 1899 an der Ausgrabung des Sonnenheiligtums des Niuserre bei Abusir und der Papyrusgrabung in Herakleopolis Magna Ehnasya beteiligt Dann unternahm er vom Oktober 1899 bis April 1901 eine Reise bis zum zweiten Nilkatarakt Von Juni 1908 bis April 1909 nahm er an der Expedition der Berliner Akademie zur Rettung der durch die Nilstauung gefahrdeten Reliefs und Inschriften der Tempel von Philae und Unternubien teil Vom Oktober 1911 bis April 1912 war er an der Expedition der Wiener Akademie zur Erforschung der nubischen Sprache beteiligt und 1925 reiste Schafer zunachst durch Agypten und anschliessend bis nach Philae Letztmals bereiste er 1937 Agypten Schriften Auswahl BearbeitenAgyptische Goldschmiedearbeiten Berlin 1910 Literatur BearbeitenAndreas Wagner Schafer Johann Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 507 f Digitalisat Andreas Wagner Heinrich Schafer Agyptologe In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 8 Bautz Herzberg 1994 ISBN 3 88309 053 0 Sp 1518 1531 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinrich Schafer im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Band 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Band 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 211 Thomas Schneider Agyptologen im Dritten Reich Biographische Notizen anhand des Briefes von Georg Steindorff an John A Wilson von 1946 S 26 Thomas Schneider Agyptologen im Dritten Reich Biographische Notizen anhand des Briefes von Georg Steindorff an John A Wilson von 1946 S 60 61 Direktoren des Agyptischen Museums Berlin Giuseppe Passalacqua 1828 1865 Karl Richard Lepsius 1855 1865 1884 Adolf Erman 1885 1914 Heinrich Schafer 1914 1935 Rudolf Anthes komm 1935 1939 Gunther Roeder 1940 1945 Rudolf Anthes 1945 1950 Ost Berliner Sammlung Siegfried Morenz 1952 1958 Wolfgang Muller 1960 1987 Karl Heinz Priese 1988 2000 West Berliner Sammlung Adolf Greifenhagen komm 1958 1962 Werner Kaiser 1962 1967 Jurgen Settgast 1968 1988 Dietrich Wildung 1989 2000 Wiedervereinte Sammlung Dietrich Wildung 2000 2009 Friederike Seyfried seit 2009 Normdaten Person GND 11709773X lobid OGND AKS LCCN n87881684 VIAF 72162697 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schafer HeinrichALTERNATIVNAMEN Schafer Johann HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher AgyptologeGEBURTSDATUM 29 Oktober 1868GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 6 April 1957STERBEORT Hessisch Lichtenau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Schafer Agyptologe amp oldid 237930408