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Die Heilig Kreuz Kirche ist eine ehemalige romisch katholische Pfarrkirche im Erkelenzer Stadtteil Keyenberg im Kreis Heinsberg in Nordrhein Westfalen Sie wurde in zwei Bauabschnitten im Jahr 1866 und zwischen den Jahren 1912 und 1913 nach Planen von Friedrich von Schmidt erbaut Die Kirche wurde am 28 November 2021 profaniert Heilig Kreuz Kirche in KeyenbergInnenraumBlick von SudostenDas Bauwerk ist unter Nummer 178 in die Liste der Baudenkmaler in Erkelenz eingetragen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung 3 Ewigkeitsgraber 4 Glocken 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine Kirche in Keyenberg wurde das erste Mal im Jahr 893 urkundlich erwahnt Von diesem ersten Kirchenbau ist weiter nichts bekannt und wurde im 11 Jahrhundert durch einen romanischen Neubau ersetzt In der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts wurde diese Kirche umgebaut Das Kirchenschiff wurde erhoht und erhielt ein Gewolbe Im 15 oder 16 Jahrhundert wurde ein nordliches Seitenschiff im Baustil der Spatgotik angebaut In den Jahren 1562 und 1563 wurde ein neuer Glockenturm errichtet Im 17 oder 18 Jahrhundert wurde das Gotteshaus um ein sudliches barockes Seitenschiff erweitert sodass die ursprunglich einschiffige Saalkirche nun dreischiffig war Im Jahr 1818 wurde der alte Glockenturm abgerissen und ein neuer vor dem Kirchenschiff erbaut 1 Im Jahr 1866 wurde der Ostteil der alten Kirche abgerissen und durch eine neue Choranlage im Baustil der Neugotik nach Planen von Friedrich von Schmidt ersetzt Geplant hatte er aber bereits einen vollstandigen Neubau der zu spaterer Zeit vollendet werden sollte So musste in den Jahren 1912 bis 1913 schliesslich auch der Westteil der alten Kirche einer dreischiffigen neugotischen Hallenkirche weichen Ursprunglich sollte das Gotteshaus eine Doppelturmfassade erhalten jedoch wurde nur der sudliche Westturm vollstandig errichtet 2 Seit 2010 ist Keyenberg keine eigenstandige Pfarrgemeinde mehr Seitdem war die Heilig Kreuz Kirche eine Filialkirche Sie wurde mit einigen anderen ehemaligen Pfarreien zur Pfarre St Maria und Elisabeth Erkelenz fusioniert Diese fusionierte wiederum 2015 mit der Pfarre St Lambertus Erkelenz zur neuen Grosspfarre Christkonig Erkelenz Mit Wirkung zum 28 November 2021 wurde die Heilig Kreuz Kirche ohne den normalerweise ublichen letzten Gottesdienst profaniert Die Glaubigen hatten am Tag zuvor Gelegenheit sich von der Kirche zu verabschieden 3 Ausstattung BearbeitenIm Innern der Kirche hat sich eine sehr reichhaltige neogotische Ausstattung erhalten Besonders erwahnenswert sind der Hochaltar Entwurf von Friedrich von Schmidt mit zugehorigen Nebenaltaren die holzerne und reich verzierte Kanzel der reliefartige Kreuzweg und eine Marienstatue Einige Fenster stammen aus dem Jahr 1914 und wurden von W H Jansen angefertigt Des Weiteren befinden sich Fenster von Robert Steimel in der Kirche Zum Teil ist auch noch die originale Bemalung aus der Erbauungszeit erhalten Neben der neugotischen Ausstattung zu der auch das Triumphkreuz gehort befindet sich im Innenraum noch eine Anna Selbdritt Gruppe aus dem 15 Jahrhundert welche stehend angeordnet ist Die meisten anderen Figuren stammen aus der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts 4 Ewigkeitsgraber BearbeitenIn der Kirche zu Keyenberg wurden Priester und Mitglieder des Geschlechts Zours zu Zours Zourshof und Keyenberg beigesetzt 5 Diese Ehrengraber wurden 1912 bei dem Abriss des alten Kirchenschiffs geoffnet bzw zerstort Ein Teil der alten Grabplatten wurden an der nordlichen Aussenwand angebracht Eine Grabplatte die nach dem Ausbau nicht mehr zu retten war ist als Neuanfertigung in halber Grosse ebenfalls an der Nordwand aussen angebracht Der Ehrenplatz in der Kirche war fur einen Toten eines Rittergeschlechts zu dieser Zeit von besonderer Bedeutung Eine Grabstatte in der Kirche auf Ewig wenn moglich vor dem Altare 6 war eine besondere Ehre und zeugte von einer vorbildlichen christlichen Lebensweise und Verdiensten des Verstorbenen fur die Kirche so das ihm das Ewige Licht der Kirche ewig leuchte Das Glaubensverstandnis dieses nachhaltig denkenden Standes war durch tiefe Glaubigkeit und praktizierten Erinnerungskultur 7 an die Verstorbenen gepragt Die Herren eines Rittersitzes hatten meist auch das Patronatsrecht inne Kirchliche Stiftungen bildeten seit dem Mittelalter einen wichtigen Bestandteil der religiosen Erinnerung im Selbstverstandnis des Adels 8 um sich und seinen Nachkommen ein bleibendes Gedachtnis zu schaffen Unter ihnen Wilhelm von Zours 18 Mai 1634 Anna von Zours 25 April 1655 Elisabeth von Zours 25 September 1662 Grabplatte befindet sich in der Aussenmauer der Kirche Glocken BearbeitenNr Name Durchmesser mm Masse kg ca Schlagton HT 1 16 Giesser Gussjahr 1 Sebastianus 1 320 1 450 dis 3 Hans Huesker Fa Petit amp Gebr Edelbrock Gescher 19572 Maria 1 173 810 fis 1 Johann und Jakob von Venlo Venlo 14553 Dionysius 980 550 gis 6 Werner Huesker Fa Petit amp Gebr Edelbrock Gescher 1922Motiv Te Deum 9 Die Glocken wurden am 3 September 2021 aus Heilig Kreuz ausgebaut um sie in den neuen Kirchenbau in Keyenberg einzubauen Dort werden sie in Zukunft wieder die Menschen zum Gottesdienst rufen 10 Literatur BearbeitenRainer Merkens Hans Josef Pisters Pfarrkirche und Gemeinde Heilig Kreuz in Keyenberg von 714 bis 2014 Schriften des Heimatvereins der Erkelenzer Lande e V Bd 28 Erkelenz 2014Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heilig Kreuz Keyenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Heilig Kreuz Kirche in der Dokumentation Tagebau Garzweiler Virtuelles Museum der verlorenen Heimat Glocken auf YoutubeEinzelnachweise Bearbeiten Die Kunstdenkmaler der Kreise Erkelenz und Geilenkirchen Bearbeitet von Edmund Renard Dusseldorf 1904 S 75 f Denkmale in der Stadt Erkelenz Kath Pfarrkirche Heilig Kreuz in Keyenberg Abgerufen am 12 Mai 2021 Thomas Wenkert Garzweiler II Wut und Enttauschung beim Abschied von Kirchen In Westdeutscher Rundfunk 28 November 2021 abgerufen am 7 Dezember 2021 http www bilder aus erkelenz de abgerufen am 15 September 2014 Herbert M Schleicher Ernst von Oidtman und seine genealogisch heraldische Sammlung Mappe 1330 Zours Dr Alwin Schulte Das Hofische Leben zur Zeit der Minnesinger 1889 2 Band Walter Demel Der europaische Adel C H Beck oHG Munchen 2005 Hrsg Gudrun Gersmann Hans Werner Langbrandtner Adlige Lebenswelten im Rheinland Bohlau Verlag Koln 1 Auflage 2009 Norbert Jachtmann Glocken in der Region Heinsberg S 69 Wilfried Meisen Veit Ellerbrock Tagebau Garzweiler Kirche lasst Glocken in Keyenberg ausbauen Anwohner sind emport 3 September 2021 abgerufen am 3 September 2021 deutsch Kirchen und Kapellen in der Stadt Erkelenz Evangelisch Freikirchliche Gemeinde Erkelenz Evangelische Kirche Erkelenz Evangelische Kirche Lovenich Evangelische Kirche Schwanenberg Gasthauskapelle Holzweiler Hl Dreifaltigkeit Gerderhahn Heilig Kreuz Keyenberg Herz Jesu Kirche Kuckum Kapelle am Gasberg Lovenich Kapelle am Stettener Berg Lovenich Kapelle 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Koordinaten 51 5 1 8 N 6 24 46 3 O Normdaten Geografikum GND 1059951495 lobid OGND AKS VIAF 311197853 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heilig Kreuz Keyenberg amp oldid 227974583