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Harald Gnade 23 Mai 1958 in Prisser Niedersachsen ist ein deutscher Maler Zeichner und Grafiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Musik 4 Ausstellungen 5 Offentliche Sammlungen Werkstandorte 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFruhen Kunstunterricht erhielt Harald Gnade von seinem Grossvater dem expressionistischen Maler Curt Ehrhardt 1 1895 1972 Nach einer Ausbildung als Augenoptiker studierte Gnade von 1978 bis 1982 Malerei und Experimentalfilm an der Staatlichen Hochschule fur Bildende Kunste Stadelschule in Frankfurt a Main Er besuchte Vorlesungen von Hermann Nitsch der ihn nachhaltig beeinflusste und war Schuler von Thomas Bayrle und Peter Kubelka Von 1982 bis 1986 studierte er Film und Angewandte Kunst am Fachbereich Visuelle Kommunikation an der Hochschule der Kunste Berlin heute Universitat der Kunste Berlin bei Wolfgang Ramsbott Hans Fortsch und Hermann Wiesler Wahrend seines Berliner Studiums distanzierte sich Gnade von seinen filmischen Interessen und wendete sich wieder der Malerei zu Er wohnte im Le Corbusierhaus und hatte sein erstes Atelier in Moabit in der Perleberger Strasse Seit seinem Diplom in der Bildenden Kunst im Jahr 1986 arbeitet er freischaffend 1992 nahm er in Kassel an der Documenta IX teil Von 2008 bis 2014 war er Dozent an der Akademie fur Malerei Berlin von 2012 bis 2014 leitete er dort eine Klasse fur Malerei Harald Gnade ist Mitglied im Deutschen Kunstlerbund 2 Er lebt und arbeitet in Berlin und auf Sizilien Werk Bearbeiten Gnades kunstlerische Arbeit beginnt mit einer von Plastizitat bestimmten Form und Raumsuche Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist zuerst in den formalen Beschaffenheiten zu finden die er auswahlt um Themen und Begriffe zu provozieren Frucht schwach 1990 Siebdruck Der Kunstler sucht durch das Experimentieren mit verschiedenen Malgrunden und einer sedimentartigen Verwendung von Steinmehlen des Travertin und Carraramarmors Sand Zement und Pigmenten zuerst nach einer kristallinen Stofflichkeit von Farbe nach Korper und Volumen Licht und Raum 1990 1996 Tuch Gewebe Metaphysische Landschaft Landschaftsmalerei In Folge schafft er eine von landschaftlichen oder figurlichen Grundformen ausgehende stark abstrahierte gestisch strukturierte aus vielen sich uberlagernden Farbschichten bestehende Malerei zuerst in der Nachfolge des Informel und der Farbfeldmalerei Die Beziehung zwischen Figur und Grund seiner materialbestimmten Malerei ist in seiner informellen Verschlusselung so komplex als waren die Bilder von einem Blick durch das Mikroskop inspiriert der das Ganze im Detail aufzuspuren versucht Zitat Phillip John Bilder uber Bilder Discourses in Art Daimler Art Collection 2011 Daimler Kunstsammlung 1990 entstanden Papierarbeiten auf japanischem Buttenkarton und 1997 erste Holzschnitte Gnade widmet hier seine Aufmerksamkeit unter Verwendung der mitteldichten Faserplatte der Linie und der amorphen Textur In diesen Jahren arbeitete der Kunstler neben der Malerei auch an einigen Plastiken 1992 zeigte er Bilder in einer Einzelausstellung der Dresdner Bank Kassel im Stadtprogramm der documenta IX nbsp Harald Gnade besuche mich zeit Tableau aus 72 Tuschezeichnungen Immer mehr an geologische Prozesse erinnernd arbeitete Gnade von 1996 bis 2005 an Werkgruppen unterschiedlich plastischer Form und Licht aufnehmender Farbvarianten wobei die Bilder bereits auf Themen der Metamorphose und Mimese Bezug nehmen Themen der Verwandlung und Nachahmung Mimesis Das empfindliche Kleid VII IX 2002 Ausstellung der Stiftung St Matthaus 2006 St Matthauskirche 3 sowie eine poetische Evolutionsgeschichte der Natur Tableau von 72 Tuschezeichnungen besuche mich zeit werden in seinen von 1996 bis 2005 entstandenen Werkgruppen 2002 Kunsthalle Vierseithof und 2007 Villa Oppenheim 4 behandelt Gnade setzt sich in dem 2001 2 entstandenen Tableau mit einer Art Genesis in Bildform auseinander Ursula Prinz schreibt hierzu So ist denn das menschliche Individuum auch niemals als solches dargestellt sondern wird genau so behandelt wie die Blatter Steine Baume die man in manchen seiner Bilder zu erkennen meint Und wenn der Bildgegenstand auch der Korper ist so ist er es doch fast nur als dessen Anhang oder Aura und nicht als massiver Gegenstand oder in der Zeichnung als fliessende und sich auflosende Linie die genauso gut eine Blute umschreiben konnte Das Fliessende sich standig Wandelnde ist denn auch das eigentliche Element diese Kunstlers dessen Entwicklung sich als ein einziges Continuum darstellt 5 2007 entwickelt sich seine Arbeitsweise weg vom Materialbild hin zu einer reinen auch transparenten Malerei Es entstehen unter einem naturphilosophischen Thema Werkgruppen mit dem Bildtitel Metamorphosis Schwarze Blumen Herz und Arbeiten zu Arkadien Biomorphe stofflich betonte oftmals monochrome Farbkorper oder Landschaftsfragmente erinnern sinnbildhaft minimalistisch an Moos Schwamm Vegetation oder Schwarme an ephemere Cluster in einem algorithmischen Duktus Topografien eines schwerelosen Gartens der auch unabhangig von Gravitation funktioniert sich vertikal diagonal horizontal oder 180 kopfuber ausdehnt Nicht immer folgen die Bildelemente gewohnten physikalischen Gesetzmassigkeiten andern ihre Farben und Formen wechseln ihre Position in einem sich wiederum wandelnden Bildraum der mal offen mal verdrangt durch Flache ist Natur teilweise herausgelost aus ihrem ursprunglichen Kontext trifft auf fremde Zustande von Farbe trifft auf Schrift die metaphorisch als eine Art Parallelnatur als Kulturartefakt inmitten vorwiegend abstrakter Bildraume fungieren Gnade beschaftigt sich mit der Frage des allgemein vorherrschenden Naturbegriffs Ist Natur in der Regel das was nicht vom Menschen geschaffen wurde Hunderte Zettel mit Vermerken Textfragmenten Farbproben und Skizzen bilden das Gerust fur ein sich kontinuierlich entwickelndes narratives Werk Musik BearbeitenHarald Gnade Keyboards Schlagzeug grundete 1973 mit den Musikern Ottmar Seum Gitarre Gesang Hannes Riffer Bass Rainer Theobald Klarinette Saxophon die NDW Band Grabhund 1977 wurde der Schlagzeuger Dieter Steinmann mit aufgenommen Der Kunstler Manfred Stumpf war zeitweilig als Sanger Mitglied der Band Nach Auftritten in Hessen folgten 1981 ein Schallplattenvertrag beim Zweitausendeins Verlag Frankfurt Main und regelmassige Konzerte im Sinkkasten Weitere Auftritte mit den Musikgruppen The Wirtschaftswunder Tom Dokupil in der Frankfurter Stadelschule der Band Ideal Inga Humpe und der amerikanischen Gruppe Defunkt im Ballhaus Tiergarten und im Metropol Die Gruppe trennte sich 1983 aus privaten Grunden Ausstellungen Bearbeiten nbsp Harald Gnade Trash Paradise 2016 18 8 tlg Acryl Hochglanzpolymerwasserlack Acryl auf Leinwand 130 300 cm 1982 Mannheim Mannheimer Kurzfilmtage Frankfurt Main Fluxuskonzert mit Ben Vautier E 1983 Berlin Kurzfilmtage Kinos Arsenal und Klick 1984 Berlin Haus am Lutzowplatz K 1985 Berlin Freie Berliner Kunstausstellung Messegelande Teilnahme bis 1991 K 1986 Berlin Galerie Kunstlicht E 1987 Berlin Kunstlerhaus Bethanien K Galerie Westpahl Bethmann Hollweg E 1988 Berlin Galerie ROHO Malerei E Seoul Hanaro Art Center 1989 Berlin Galerie Rudolf Schoen E Berlin Otto Nagel Galerie E 1990 Paris FIAC Grand Palais K Berlin Gedenkstatte Deutscher Widerstand GSD Galerie im Bendlerblock E Berlin Guardini Stiftung E 1991 Paris FIAC Grand Palais K Berlin Galerie Rudolf Schoen E Mallorca Centre D art Sineu E K 1992 Kassel documenta IX 6 K Bayreuth Galerie a d Stadtkirche E Wurzburg Galerie Ilka Klose E 1993 Berlin Galerie Hesselbach E K 1994 Mantova Galleria Bedoli Viadana E Bonn Konrad Adenauer Stiftung 5 Maisalon K Berlin Neues Kunstquartier Werkschau 1 K 1995 Madrid Kunstmesse ARCO Galerie Schoen amp Nalepa K 1996 Mailand METROPOLI Goethe Institut K Madrid Wurzburg Galerie Ilka Klose E 1997 Bad Hersfeld Museum Kapitelsaal E 1998 Berlin Schloss Charlottenburg Kleine Orangerie K 1999 Palermo Galleria Escaviva E 2000 Berlin Villa Oppenheim Kulturforum E K Berlin Schering Kunstverein E 2001 Barcelona Galeria PuntoArte E 2002 Luckenwalde Kunsthalle Vierseithof Guardini Stiftung E 2003 Berlin ARAG Kunstpreis des Vereins Berliner Kunstler E Barcelona Kunstsammlung Navarra Hotels K 2004 Berlin Guardini Galerie E Wurzburg Galerie Ilka Klose E 2005 Ludwigsburg Holzschnitt Heute Kunstpreis 2005 K Potsdam Galerie Ruhnke E 2006 Berlin Stiftung St Matthaus St Matthauskirche Kirche am Kulturforum E K 2007 Berlin Villa Oppenheim Galerie fur Gegenwartskunst E K Berlin Stiftung St Matthaus K 2008 Schwetzingen Welde Kunstpreis 10 Beste Berlin KettererKunst E K 2009 Munchen Haus der Kunst Grosse Kunstausstellung K 2010 Berlin Galerie ROOT am Savignyplatz E 2011 Berlin Galerie Tammen amp Partner K 2012 Wurzburg Galerie Ilka Klose E Karlsruhe Art Karlsruhe K 2013 Berlin Galerie Tammen amp Partner Mikromeere E K Abgeordnetenhaus Herzflattern Junge Kunst der 1990er Jahre in Berlin K 2014 Berlin Kommunale Galerie IMPLANT erde vertikal ablaufen 7 E 2015 Potsdam Kunstverein Kunsthaus Potsdam Copynature mit Herbert Mehler E Art Karlsruhe Galerie Tammen amp Partner Berlin E K 2016 Augsburg Galerie Noah im Glaspalast Copynature E 2017 Berlin Galerie Tammen amp Partner Romantic Outing E 2018 Pisa Universitat Pisa NATURE PARALLELE Astrazioni a confronto E 2019 Augsburg Galerie Noah Im Studio E 2020 Berlin Galerie Tammen still work on paradise E E Einzelausstellung K KatalogOffentliche Sammlungen Werkstandorte BearbeitenSammlung Siemens Cerner Corporation Berlin Senat von Berlin Berlin Sammlung Schering Stiftung Berlin Sammlung Stiftung St Matthaus Berlin Deutsche Telekom Berkom Berlin Berliner Bank Berlin Kommunale Galerie Berlin Artothek Museum Bad Hersfeld Museum Walter Augsburg Daimler Kunstsammlung Stuttgart Kunstsammlung Bausparkasse Schwabisch Hall Sammlung NH HOTELES Barcelona Deutsche Telekom Nurnberg Zentrale der Raiffeisen und Volksbanken Frankfurt Main Herzzentrum Bonn Siegburg Archiv Verein Berliner Kunstler Berlin Sammlung Siegfried Grauwinkel 8 BerlinLiteratur BearbeitenWolfgang Ludwig Auf Papier Katalog 1 Abb S 50 Berufsverband Bildender Kunstler Berlin Berlin 1987 M A von Luttichau Luttichau Deutsche Orte zur Malerei von Harald Gnade In Die Kunst Magazinpresse Verlag Aktuelle Ausstellungen 2 Abb S 284 Munchen 1987 Dagmar Demming Kosmografie mit kargem Material In Trigon 2 ISBN 3 7867 1595 5 Kunst Wissenschaft und Glaube im Dialog Hrsg Guardini Stiftung Matthias Grunewald Verlag Mainz 1991 9 Peter Hopf Berliner Material Einfuhrung zur Ausstellung documenta IX Stadtprogramm Katalog S 129 Dresdner Bank Kassel 1992 Jorn Merkert Eroffnungsrede Fritz Jacobi Reibung an der Wirklichkeit In Ausst Katalog 1 Abb S 14 5 Maisalon Kunst in Berlin 1994 Wilhelm Gauger ZeitZeit Berlin 1999 Francesca Pensa Vorwort Mailand 1997 Sergio Troisi Einleitung Palermo 1998 In ZeitZeit ISBN 3 925608 89 3 dt engl Hrsg Druckverlag Kettler Bonen Westfalen 2000 Ralf F Hartmann Eroffnungsrede zur Ausstellung besuche mich zeit Kunsthalle Vierseithof Grussworte Jorg Schonbohm und Hermann Josef Schuster Prasidium der Guardini Galerie Luckenwalde 2002 Ursula Prinz Neue Bilder Eroffnungsrede zur Ausstellung Galerie Fine Arts Con Tra Berlin 2004 Barbel Wendt Von der Bedeutsamkeit des Formlosen In Markische Allgemeine Potsdam Kultur Abb S 16 1 Juli 2005 online abgerufen am 22 Juni 2012 Claudia Marcy Raum fur die Kunst Kunstlerateliers in Charlottenburg Georg Kolbe Museum Hrsg S 77 78 Berlin 2005 Ursula Prinz Die Stille der Bilder Christhard Georg Neubert Sich versichern gegen die Sinnlosigkeit Bemerkungen zum Altarbild Mneme Beatrice E Stammer Den Impulsen des Lebens folgen In Mimesis ISBN 978 3 938193 27 3 Hrsg ars momentum Kunstverlag Witten 2006 Petra Bahr Christhard Georg Neubert Erste Annaherung In Ein Gast auf Erden Annaherung an Paul Gerhardt Hrsg Chrismon Verlag Hansisches Druck amp Verlagshaus Frankfurt Main 2007 ISBN 978 3 938704 08 0 oder ISBN 3 938704 08 X mit zahlreichen Bildern von Harald Gnade Dietger Pforte Einfuhrung Mimesis Malereien und Zeichnungen Galerie fur Gegenwartskunst Villa Oppenheim Berlin 2007 Allgemeines Kunstlerlexikon Hrsg K G SAUR Verlag Munchen Leipzig 2007 ISBN 978 3 598 22796 7 In Band 56 S 282 Wieland Schmied Kunst und Spiritualitat Anmerkungen zu den Ausstellungen In Was geschah was gelang was offen ist 20 Jahre Guardini Stiftung Band 2 ISBN 978 3 8305 1448 0 Abb S 65 Harald Gnade Umschlag Bande 1 2 Hrsg Guardini Stiftung BWV Berlin 2007 Bazon Brock was uns antreibt was uns vor sich her treibt In Grosse Kunstausstellung Hrsg Haus der Kunst Abb S 64 Munchen 2009 Harald Gnade Vorstellungen in der Lehre In Akademie fur Malerei Berlin Kursprogramm 1 Sem S 12 15 Berlin 2010 Philipp John Bilder uber Bilder Discourses in Art In Renate Wiehager Hrsg fur Daimler Art Collection Hatje Cantz Verlag Ostfildern 2011 ISBN 978 3 7757 2730 3 Beatrice E Stammer emotionen des stofflichen In GNADE meere emotionen des stofflichen Atelier Gnade Berlin 2011 ISBN 978 3 00 035811 1 Hrsg Galerie Ilka Klose 54 S 64 Farbabb dt engl Christoph Tannert Einfuhrung Harald Gnade Romantic Outings Malerei Herbert Mehler Dedicato Brancusi Cortenstahl Skulpturen Galerie Tammen amp Partner Berlin 2017 Weblinks BearbeitenWebsite von Harald Gnade Literatur von und uber Harald Gnade im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Harald Gnade Kunstfabrik Wien MeisterschulerInnen Klasse Gnade 2012 14 S 30 Akademie fur Malerei Berlin Harald Gnade Galerie Ruhnke Harald Gnade Galerie Tammen PartnerEinzelnachweise Bearbeiten 1 kuenstlerbund de Mitglieder G Harald Gnade abgerufen am 18 November 2015 Harald Gnade in der Stiftung St Matthaus berlin de Ursula Prinz Die Stille der Bilder In Mimesis Hrsg ars momentum Kunstverlag Witten 2006 ISBN 978 3 938193 27 3 Gnade Harald im documenta Archiv abgerufen am 29 Dezember 2015 Mitteilung zur Ausstellung Kommunale Galerie Berlin Sammlung Grauwinkel Konkrete Kunst ab 1960 in Europa In grauwinkel de Website Sammlung Grauwinkel Abgerufen am 29 Juli 2021 guardini deNormdaten Person GND 122291107 lobid OGND AKS LCCN n2007054622 VIAF 35334678 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gnade HaraldKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler Zeichner und GrafikerGEBURTSDATUM 23 Mai 1958GEBURTSORT Prisser Niedersachsen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Harald Gnade amp oldid 218096056