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Hanss Scheffer um 1499 in Birkingen vor 1586 in Birkingen geburtig eigentlich Hans Schafer gehorte zum Rittergeschlecht Schafer und war Einungsmeister der Einung Birndorf in der ehemaligen Grafschaft Hauenstein Wappen des Rittergeschlechts Schaffer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Beteiligung am Bauernkrieg und die Folgen 1 2 Amt als Einungsmeister der Einung Birndorf in der Grafschaft Hauenstein 1 3 Birkinger Pfrundeprozess 1 4 1567 Streitigkeiten um Birkinger Zehntabgaben 1 5 1586 Schafer sche Handel 2 Einzelnachweise 3 Literatur 4 QuellenLeben BearbeitenEtwa im Jahre 1499 wurde Hanss Scheffer geboren Seine Eltern waren der Vogt von Birkingen Hans Scheffer und Eva Waldkircher In seiner Kindheit erlebte er die Note des Schweizer oder Schwabenkrieges 1499 was seine freiheitlichen Gefuhle wohl schon als Kleinkind aktivierte Verheiratet war er mit Anna Leber Zusammen hatten sie die Kinder Hans Scheffer um 1525 und Einungsmeister Andreas Scheffer um 1528 Hanss ist der Ur ur enkel des Johannes Scheffer genannt der Witwen Sohn von Weitbruch Beteiligung am Bauernkrieg und die Folgen Bearbeiten 1525 war er an der Seite des Kunz Jehle im Bauernkrieg gegen das Kloster St Blasien gezogen In einer im Jahre 1532 vermutlich vom damaligen Pfarrer in Dorgern Heinrich Kussenberg angefertigten Aufstellung der Beteiligten am Bauernaufstand aus der Einung Birndorf wird er als einer derjenigen aufgefuhrt die grossen Schaden am Kloster in der Ortschaft Sankt Blasien angerichtet hatten Die Urkunde lautet im Original Copie von 1532 Anno 1525 sind aus der Pfarrei Burdorf nach St Blasi gelaufen und haben grossen Schaden getan Antoni Waldkiller von hir Vogts Sohn Waldkircher Caspar Meyer von hier Hans Gang von hier Heini Fluom von hier Marti Ratzinger von Schatenburdorf Schattenbirndorf Hanss Scheffer der jung von Burkingen Vogts Sohn Adam Schank von Burkingen Andres Trandlin von Burkingen der Jung Andreas Leber von Burkingen Marx Mettenberger aus dem Chuchelbach Marcus Mettenberger Hans Pfeiffer aus dem Poland Thoma Winkler von Buoch Baschli Eggert von Buoch Jorg Trandlin von Hachel der Jung Peter Sur von Etzbel Michel Trondlin von Heite 1 Interessant in dieser Aufstellung ist dass sich nahezu alle alteingesessenen und reich beguterten Familien der Einung Birndorf wie Geng Mettenberger Waldkircher Winkler Trondlin Schafer etc am Aufstand beteiligten Auch die Nennung des Anton Waldkircher ist verwunderlich Sein Vater Heinrich Waldkircher war der Vogt des sanktblasianischen Frohnhofs in Birndorf Man sollte demnach meinen dass er bei diesem Konflikt eher die Interessen des Klosters zu verteidigen hatte und nicht gegen selbiges zu ziehen Martin Luther distanzierte sich von der Freiheitsbewegung der Bauern und schrieb wortlich in seiner Schrift Wider die Mordischen und Reuberischen Rotten der Bawren 2 man soll sie zerschmeissen wurgen stechen heimlich und offentlich wer da kann wie man einen tollen Hund erschlagen muss was sich die Obrigkeit nicht zweimal sagen liess und den Worten Luthers Taten folgen liess Nachdem der Aufstand der Schwarzwalder Bauern durch das Eingreifen des Militars niedergeschlagen worden war wurden die Beteiligten entweder hingerichtet verstummelt oder mit hohen Bussgeldern belegt Wohl als Sohn einer angesehenen Familie entging Hans Scheffer der Sohn des Vogtes von Birkingen einer Hinrichtung oder einer Verstummelung war jedoch vermutlich zu einer Strafzahlung veranlasst Amt als Einungsmeister der Einung Birndorf in der Grafschaft Hauenstein Bearbeiten nbsp Urkunde von 1544 welche die Begehung des Hauensteiner Hagwaldes und dessen Zustand beschreibtAm 23 April dem St Jergen Tag wurde er im Jahre 1544 fur die Einung Birndorf zum Einungsmeister gewahlt Die Wahl fand wie damals ublich unter freiem Himmel statt Die Grafschaft Hauenstein war seit 1539 an den Waldvogt Johann Melchior Heggenzer von Wasserstelz verpfandet Waldvogt von 1537 1559 der auf der Seite der Einungen stand und die Absichten des Klosters St Blasien nach Erlangung der Pfandschaft 1562 erfolgreich durchkreuzte Das Kloster St Blasien strebte danach die hohe Gerichtsbarkeit uber die Grafschaft Hauenstein zu erlangen Die Habsburgische Regierung musste zwischen den zwei rivalisierenden Kraften dem Kloster und dessen finanzielle Starke auf der einen und der Landesverteidigung der Einungen auf der anderen Seite vermitteln weil sie auf beides angewiesen war Die verpfandete Herrschaft wurde 1562 mit Hilfe der Einungen ausgelost Durch eine Geldleistung erlangte die Einung die Zusage des Kaisers von einer erneuten Verpfandung kunftig verschont zu bleiben was ein kaiserlicher Kommissar den in Steinbach versammelten Bauern bestatigte St Blasien erhielt 1563 den Pfandschilling von 1500 fl sowie 1000 fl die der Abt fur die erhoffte Begnadigung bereits bezahlt hatte wieder zuruck und musste enttauscht auf seine Anspruche verzichten Wahrend der Amtszeit von Hans Schafer wurde beratschlagt den Selbstverteidigungswall die sogenannten Schanzen und Letzen in der Grafschaft Hauenstein vor Abholzung des schutzenden Haagwaldes zu sichern Birkinger Pfrundeprozess Bearbeiten Hans Schafer setzte sich stets fur das Wohl der Mitburger ein so auch im Birkinger Pfrundeprozess im Jahre 1558 Ruckblick Im Jahre 1464 vor St Conradstag trug Hans Gutjar dem Bischof von Konstanz Burkart II Edler von Randegg 1462 1466 vor er habe betrachtet die hochwidrige ubertreffende Widrigkeit des heiligen widrigen Sacramentes des zarten Fronleichnam unsers behalters Jesu Christi so uff dem altar durch des priesters hand und widrigkeit und grundete mit Einverstandnis mit den erwidrigen gaistlichen Frawen und Aptyssin und gemeinen conventfrawen des Gotshus Kungsfelden Konigsfelden eine Pfrunde zu den heiligen Drei Konigen sowie mit Zustimmung des Schultheiss und Rat von Waldshut Auf diese Pfrunde sollte eine redliche gelarrte unverlumde person der im Priesteramt stehe und dem Bischof prasentiert werden musste setzen Dieser Priester musste schworen dass er keine anderen Pfrunde gleichzeitig beziehe und seinen Sitz in Waldshut nehmen musse Uber die Bezuge der Pfrunde in Birkingen entstand ein Prozess Ublicherweise wurden diese Bezuge von einem sogenannten Trager eingesammelt und einheitlich der Kaplanei ubergeben Die Birkinger wollten von diesem Modus abgehen und man wollte erwirken dass jeder einzelne Pflichtige seinen Anteil getrennt voneinander abgeben durfte Die Kaplanei klagte gegen dieses Vorgehen beim zustandigen Gericht zu Dogern doch dort wurde die Klage abgewiesen Daraufhin appellierte die Kaplanei beim Appellationsgericht der Grafschaft Hauenstein zu Gorwihl und siegte Zum Gericht erschienen als Appellanten der Edelvest Jakob von Offterdingen genannt Guotjahr der Ehrbahre Hans Ehinger und als Vertreter von Birkingen Hans Schlachter und Hans Schafer 3 1567 Streitigkeiten um Birkinger Zehntabgaben Bearbeiten nbsp Das Vogtshaus in Birkingen auch bekannt als das SalpetererhausAm 8 April 1567 tritt Hans diesmal zusammen mit seinem Sohn Andreas Scheffer wiederum urkundlich in Erscheinung Diesmal ging es um die Beilegung eines Streits wegen des Korn und Weinzehnten zu Birkingen zwischen den Deutschen Ritterorden Beuggen und Bern In der Behausung des Michel Keller zu Birkingen trafen sich an diesem Tage zur Beilegung von Irrsal Unrichtigkeiten und Zank wegen der Zehntforderungen in Birkingen die Abgesandten der Stadt Bern die Ratsherren Hans Sager Kasper Wyllading und Samuel Dillmann Bernischer Hofmeister zu Konigsfelden Die Interessen der Deutschordenskomtur wurden vertreten durch Hans Kasper von Jestetten zu Beuggen der Hans Mangold Schultheis zu Sackingen sandte Matthaus Winkler Beuggischer Schaffner zu Rheinfelden und Balthasar Steiger Beuggischer Schaffner zu Waldshut Als Vertreter der Zehntpflichtigen erschienen Alteinungsmeister Hans und Andreas Schafer Scheffer Michel Knecht Hans Schlachter Hans Schaupp alle von Birkingen Konrad Ramschtauer Antoni Waldkircher Mathis Schabeler und Hans Pfeiffer von Birndorf Beuggen hatte das Zehntrecht im westlichen Teil der Gemarkung gegen Birndorf zu und Bern den ostlichen Teil Bei der Zusammenkunft einigte man sich schliesslich friedlich und die Grenzen wurden neu festgelegt Am Niederalpfener Feld steht ein Gatter der genannt wird Kegelhof Hier zieht sich am Niederalpfener Feld der Friedhag hin Das Beuggensche Zehntgebiet geht am Friedhag hin bis in die Lachen Vom Friedhag gehts die Windenstrasse hinunter bis dorthin wo diese Strass und die Birndorfer Strass zusammenkommen Dieser Platz heisst uff Burg Von dort hinunter bis zur Ramenstaffel wo ein Markstein steht dann zum Grenzstein der den Birkinger und Dogerner Zwing und Bann unterscheidet von hier das Kuchelbacher und Erlifelder Tal hinauf bis wieder zur Lachen und den Friedhag zu Niederalpfen Alles ausserhalb dieses Bezirkes im Dogerner Erlifelder und Kuchelbacher Zwing und Bann gehort in den Konigsfelder Hof gen Waldshut 1586 Schafer sche Handel Bearbeiten Als Hans Schafer starb machte die Grafschaft Hauenstein eine Forderung in Hohe von 1129 Gulden und 6 halben Batzen geltend Womoglich handelt es sich bei dem dort genannten Hans Schafer um dessen gleichnamigen Sohn Hans Schafer hatte einige Jahre zuvor im Hauensteiner Letziwald eine grosse Menge Holz schlagen lassen was noch nicht abgerechnet worden war 4 In der gut erhaltenen Pergamenturkunde heisst es so dann veylandt Hans Schaffer seeligen zu Birkingen hinderlassenen erben wegen entgelts Schaffers bezignen Ingriffs Mit Eingriff war das Schlagen von Holz gemeint Weiter heisst es in der Darstellung seitens der Schaferischen Erben unangesehen aber das sey inn dieser sach kein schuld tragen und auch sie fuhren an wir dann biss anhin diese Clag alls sollte er gemeiner Landtschafft was Ingriffs gethan haben uff immer noch nit verlutent und Usgebracht Es lag demnach schon einige Jahre zuruck In einer Gerichtsverhandlung dem sogenannten Schafer schen Handel die am 30 Januar 1586 zwischen dem Ausschuss der gemeinen Landtschafft Hauenstein und den Schafferischen Erben unter dem Vorsitz des Waldvogts und Schuldheiss der Stadt Waldshut Christoph von Heideck in der Herberge Zum Schaf in Waldshut stattfand konnte schlussendlich ein Vergleich erzielt werden Dabei wurde die verbliebene Schuld in Hohe von 1129 Gulden und 6 halben Batzen zuzuglich 500 Gulden an Unkosten auf 1000 Gulden reduziert 5 welche dann von seinen Erben in jahrlichen Raten von je 100 Gulden zuruckbezahlt wurde Einzelnachweise Bearbeiten Pfarrarchiv Dogern Zitiert nach David Liebelt Das religiose Herrschaftsverstandnis bei Martin Luther GRIN Verlag 2008 S 23 Freiburger Diozesan Archiv 1890 S 209 Signatur GLAK 21 Nr 3657 ZGORh 11 478 Karl Friedrich WernetLiteratur BearbeitenHorst Buszello Bundschuh zum dt Bauernkrieg Schoningh Paderborn 1979 Rudolf Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwalds Willhelm Zimmermann Der grosse Deutsche Bauernkrieg Zeitschrift fur die Geschichte am Oberrhein ZGORh Band 11 Wernet Heinrich Kussenberg Chronik der Reformation in der Grafschaft Baden im Klettgau und auf dem Schwarzwald 1876Quellen BearbeitenPfarrarchiv Dogern Landkreis Waldshut General Landesarchiv Karlsruhe GLA 113 158PersonendatenNAME Scheffer HanssALTERNATIVNAMEN Schafer HansKURZBESCHREIBUNG Einungsmeister Grafschaft Hauenstein 1544 GEBURTSDATUM um 1499GEBURTSORT BirkingenSTERBEDATUM vor 1586STERBEORT Birkingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hanss Scheffer amp oldid 231902789