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Kunz Jehle um 1480 am 13 Dezember 1525 bei Waldshut geburtig eigentlich Konrad Jehle war der Fuhrer des Hauensteiner Haufens im Deutschen Bauernkrieg In der Kussenberger Chronik heisst es Ihr Haubtmann Conradt Uli genannt Kuonz von der Niedermuli Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenUm 1480 wurde Kunz Jehle geboren Er hatte spater in Niedermuhle im Albtal einen Hof zu Lehen ob er dort auch geboren ist ist nicht gesichert Bei dem Vornamen Kunz handelt es sich lediglich um eine Kurzfassung sein richtiger Name war Konrad Kunz Jehle war verheiratet und hatte zumindest ein Kind Johannes Jehle der das Geschlecht nach dem Tod seines Vaters fortfuhrte Leistungen BearbeitenKunz Jehle fuhrte am 27 April 1525 im Deutschen Bauernkrieg den Hauensteiner Haufen von etwa 600 Bauern gegen das Kloster St Blasien Joseph Ruch beschreibt in seinem Buch Geschichte der Stadt Waldshut das Ereignis wie folgt Die Bauern liefen zusammen als ob es schneite aus allen Dorfern keines ausgenommen Sie verjagten die Monche und verwuesteten das Kloster Kunz Jehle der als umsichtig und besonnen galt mahnte Einhalt zu gewaehren und das Kloster nicht wie vielerorts ueblich niederzubrennen Eine Aufzeichnung aus dem Jahre 1532 die bis heute erhalten blieb und sich heute im Pfarrhaus von Dogern befindet zeichnet die Beteiligten des Sturms auf das Kloster aus einer der Pfarreien der Pfarrei Birndorf wie folgt auf Copie von 1532 Anno 1525 sind aus der Pfarrei Burdorf nach St Blasi gelaufen und haben grossen Schaden getan Antoni Waldkiller von hir Vogts Sohn Caspar Meyer von hier Hans Gang von hier Heini Fluom von hier Marti Ratzinger von Schatenburdorf Hanss Scheffer der jung von Burkingen Vogts Sohn Adam Schank von Burkingen Andres Trandlin von Burkingen der Jung Andreas Leber von Burkingen Marx Mettenberger aus dem Chuchelbach Hans Pfeiffer aus dem Poland Thoma Winkler von Buoch Baschli Eggert von Buoch Jorg Trandlin von Hachel der Jung Peter Sur von Etzbel Michel Trondlin von Heite Martin Luther distanzierte sich von der Freiheitsbewegung der Bauern und schrieb wortlich in seiner Schrift Wider die Mordischen und Reuberischen Rotten der Bawren 1 man soll sie zerschmeissen wurgen stechen heimlich und offentlich wer da kann wie man einen tollen Hund erschlagen muss was sich die Obrigkeit nicht zweimal sagen und den Worten Luthers Taten folgen liess Nachdem der Bauernaufstand blutig niedergeschlagen worden war verubte trotz Bitten des St Blasier Abtes Johannes Spielmann 1519 1532 der Adel im Gefolge des Christoph Fuchs von Fuchsberg Vergeltung Kunz Jehle fiel den Kriegsknechten an Lichtmess 1525 in der Nahe des Hungerberg in die Hande Diese machten kurzen Prozess nachdem er ihnen auf einem ersten Treffen unter Ritter Phillip von Tegernau entkommen war Christoph Fuchs von Fuchsberg liess ihn am 13 Dezember 1525 oberhalb der Lettenmuhle an einer Eiche hangen der Ort befindet sich an der heutigen alten Waldshuter Strasse nach Waldkirch Die Lettenmuhle stand oberhalb der Trondlemuhle spater war dort die SIPO Kaserne bzw Polizeischule Der damalige Pfarrer von Dogern Heinrich Kussenberg schrieb dazu in seiner Chronik Ihr Haubtman Conradt Uli genannt Kuonz von der Nidermuli wurde gefanglich nach St Blasi gefuhrt andern Tags aber an einem Baum ob dem Letten genannt bei Waltshuet gehenkt 2 In der Nacht zum 14 Dezember 1525 schnitten Freunde von Kunz Jehle dessen rechte Hand ab und nagelten sie an die Klosterpforte des Klosters St Blasien und dazu einen Zettel mit der Aufschrift Diese Hand wird sich rachen Daraufhin legten Anhanger von Kunz Jehle in der Nacht zum 11 April 1526 Feuer im Kloster St Blasien Um eine saubere Arbeit zu verrichten streuten sie Schiesspulver an strategisch wichtigen Stellen Die Klostergebaude ostlich der Alb brannten in wenigen Stunden vollstandig nieder Der Chronist Andreas Lettsch vermeldet in seiner Chronik 3 Kunz Jehle sei Anfuhrer der Schwarzwalder Bauern wohl Hotzenwalder bei der versuchten Belagerung von Radolfzell 1 Juli 1525 gewesen bei der auch Hans Muller von Bulgenbach eine bedeutende Rolle spielte Literatur BearbeitenHorst Buszello Bundschuh zum deutschen Bauernkrieg Der gemeine Mann an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit in Recht Wirtschaft und Gesellschaft Lehrerheft Schoningh Paderborn 1979 Rudolf Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwalds mit Exkursionen besonders in dessen alten Bergbaugebieten Schauenburg Lahr Schwarzwald 1980 ISBN 3 7946 0174 2 Wilhelm Zimmermann Der grosse Deutsche Bauernkrieg Kohler Stuttgart 1841 43 oftmals zuletzt Melzer Verlag Neu Isenburg 2006 ISBN 3 937389 82 2 Heinrich Kussenberg Chronik der Reformation in der Grafschaft Baden im Klettgau und auf dem Schwarzwald 1876Einzelnachweise Bearbeiten Zitiert nach David Liebelt Das religiose Herrschaftsverstandnis bei Martin Luther GRIN Verlag 2008 S 23 Heinrich Kussenberg Chronik der Reformation in der Grafschaft Baden im Klettgau und auf dem Schwarzwald Franz Josef Mone Hrsg Quellensammlung der badischen Landesgeschichte Bd 2 Karlsruhe 1854 S 42 bis 56 PersonendatenNAME Jehle KunzALTERNATIVNAMEN Jehle Konrad wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG Fuhrer des Hauensteiner Haufens im Deutschen BauernkriegGEBURTSDATUM um 1480STERBEDATUM 13 Dezember 1525STERBEORT Waldshut Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kunz Jehle amp oldid 228268397