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Hans Schick 22 April 1889 in Eitorf 13 Juli 1967 in Wissen war ein zeitweise exkommunizierter deutscher Priester Historiker und SS Sturmbannfuhrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHans Schick auch Johannes Schick war der Sohn eines Klempners Er besuchte die Volksschule in Holland 1 1903 oder 1907 trat er in das Kamillianer Kloster Vaals bei Aachen ein und erhielt eine Ausbildung in Philosophie und Theologie in Roermond Am 18 Marz 1913 erhielt er die Priesterweihe Von 1918 bis 1922 war er im Kamillianerkloster in Essen Heidhausen tatig 2 Als Angehoriger des Kamillianer Ordens war er fur die Jugendbildung und soziale Arbeit zustandig Wahrend seiner Ordenstatigkeit in Essen Heidhausen wirkte er zeitweise beim Kreuzbundnis mit in dem er 1919 die Schriftleitung der Monatsschrift Johannisfeuer ubernahm 3 Von 1922 bis 1925 war er Ordensoberer des Kamillianer Klosters in Neuss 1925 trat er aus dem Orden aus Es folgte eine Tatigkeit als Weltpriester der Erzdiozese Koln Zwischen 1926 und 1931 war er als Seelsorger und Religionslehrer in Dusseldorf und 1931 32 als Krankenhausseelsorger in Bonn tatig 1928 bestand er als 38 Jahriger sein Abitur Am 19 Dezember 1931 promovierte er als Historiker an der Universitat Bonn bei Max Braubach 2 Am 20 Oktober 1932 trat er aus dem Priesterstand aus Im Februar 1932 legte er die Staatsprufung fur das Hohere Lehramt ab Er wurde Referendar am Bonner Beethoven Gymnasium betatigte sich als Privatlehrer und wurde am 1 Juni 1933 Lehrer an der Mittelschule in Hoya 2 Am 1 April 1933 wurde er Mitglied der NSDAP Mitgliedsnummer 1 675 565 und war ab 1933 Schulungsleiter in einem SS Sturm in Hoya Mitgliedsnummer 229 564 Ab 23 April 1935 war er im Sicherheitsdienst Hauptamt der SS SD HA beschaftigt und ab 15 Oktober 1936 im SD Oberabschnitt Sud tatig Am 1 November 1938 wurde er SS Untersturmfuhrer 2 Ab April 1934 war er von Reinhard Heydrich angeworben hauptamtlicher Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes des Reichsfuhrers SS Er war ausserplanmassiger Abteilungsleiter II 1 spater Leiter des Referats VII B5 Wissenschaftliche Einzeluntersuchungen zu Inlandsproblemen 4 und des RSHA II C 1 Kulturforschung 2 Im Juni 1938 begann Schick im Rahmen der Gegnerbekampfung als SS Untersturmfuhrer mit Gehilfen das aus einem ehemaligen Logenhaus in der Eisenacher Strasse 12 in Berlin Wilmersdorf stammende Material auszuwerten In den Folgemonaten untersuchte das Team um Schick in Berlin das Registrargut katholischer Einrichtungen um fur Heydrichs SD Hauptamt Belastungsmaterial zu sammeln Am 25 Juni 1938 wurde der osterreichische Chefredakteur der Wiener Tageszeitung Reichspost im Konzentrationslager Dachau von Schick verhort Am 30 Juni 1938 verhorte Schick den Generaldirektor der Osterreichischen Nationalbibliothek Josef Bick den er dazu aus dem KZ Sachsenhausen in das Gestapo Gefangnis uberfuhren liess In seinem Schlussbericht bat er Heydrich Bick zu pensionieren oder zu entlassen 5 Im Fruhjahr 1939 unterstutzte Schick als SS Obersturmfuhrer mit Beamten der Geheimen Staatspolizei den NSDAP Gauleiter Friedrich Rainer in Salzburg um Benediktinerkloster in dessen Gauen aufzuheben 6 Am 20 April 1941 wurde er SS Sturmbannfuhrer sein letzter SS Dienstgrad 2 Im religionspolitischen Diskurs ging Schick in der Frage des Religionsunterrichts uber die Vorstellungen von Martin Bormann und Heydrich hinaus verlangte die Abschaffung des Religionsunterrichts und forderte zudem die Facher Ethik und Bibelkunde nicht mehr zuzulassen 7 Von 1940 bis 1941 war er Assistent von Franz Six an der Auslandswissenschaftlichen Fakultat in Berlin 1942 habilitierte er sich an der Universitat Strassburg bei Gunther Franz uber Das altere Rosenkreuzertum Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte der Freimaurerei 1943 wurde er Dozent fur Politische Geistesgeschichte an der Auslandwissenschaftlichen Fakultat 1 Seine Habilitationsschrift ist der nationalsozialistischen Gegnerforschung zuzurechnen 8 in diesem Fall gerichtet gegen die Freimaurer und gehorte zu der von Mitarbeitern des Reichssicherheitshauptamtes zwischen 1939 und 1943 verfassten Forschungsbuchreihe Quellen und Darstellungen zur Freimaurerfrage die auf Auswertungen des von den Nazis konfiszierten Logen Materials basierte 9 Schicks als Buch erschienene Habilitationsschrift wurde 1946 in der SBZ auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt 10 da sie in deutlicher Form nationalsozialistische Ideologie enthielt Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war er von 1945 bis 1948 interniert Anschliessend arbeitete er als Referent beim Caritasverband des Bistums Koln 11 1964 war er in Eitorf ansassig und wieder als Priester eingesetzt 2 12 Schriften BearbeitenDer Reichstag zu Regensburg im Zeitalter des Baseler Friedens 1792 1795 Dillingen a D Schwab Verlagsdr 1931 Das altere Rosenkreuzertum Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte der Freimaurerei Berlin Nordland Verlag 1942 Nachdruck Struckum Verlag fur ganzheitliche Forschung und Kultur 1982Literatur BearbeitenWolfgang Dierker Himmlers Glaubenskrieger Der Sicherheitsdienst der SS und seine Religionspolitik 1933 1941 Veroffentlichungen der Kommission fur Zeitgeschichte Reihe B Forschungen Bd 92 Schoningh Paderborn 2002 ISBN 3 506 79997 5 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Michael Wildt Generation des Unbedingten Das Fuhrungskorps des Reichssicherheitshauptamtes Hamburger Edition Hamburg 2003 ISBN 3 930908 87 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b Gideon Botsch Politische Wissenschaft im Zweiten Weltkrieg die Deutschen Auslandswissenschaften im Einsatz 1940 1945 Schoningh Paderborn u a 2006 S 266 a b c d e f g Wolfgang Dierker Himmlers Glaubenskrieger Der Sicherheitsdienst der SS und seine Religionspolitik 1933 1941 Schoningh Paderborn 2002 S 558 Franz Henrich Die Bunde der katholischen Jugendbewegung ihre Bedeutung fur die liturgische und eucharistische Erneuerung Kosel Munchen 1968 S 140 S 470 Joachim Lerchenmueller Die Geschichtswissenschaft in den Planungen des Sicherheitsdienstes der SS der SD Historiker Hermann Loffler und seine Denkschrift Entwicklung und Aufgaben der Geschichtswissenschaft in Deutschland Bonn Dietz 2001 S 32f Wolfgang Dierker Himmlers Glaubenskrieger Der Sicherheitsdienst der SS und seine Religionspolitik 1933 1941 Schoningh Paderborn 2002 S 430f Wolfgang Dierker Himmlers Glaubenskrieger Der Sicherheitsdienst der SS und seine Religionspolitik 1933 1941 Schoningh Paderborn 2002 S 523 Wolfgang Dierker Himmlers Glaubenskrieger Der Sicherheitsdienst der SS und seine Religionspolitik 1933 1941 Schoningh Paderborn 2002 S 528 Joachim Lerchenmuller Die Reichsuniversitat Strassburg SD Wissenschaftspolitik und Wissenschaftlerkarrieren vor und nach 1945 in Karen Bayer Frank Sparing Wolfgang Woelk Hrsg Universitaten und Hochschulen im Nationalsozialismus und in der fruhen Nachkriegszeit Steiner 2004 S 53 81 hier S 55 S 61 Ralf Klausnitzer Poesie und Konspiration Beziehungssinn und Zeichenokonomie von Verschworungsszenarien in Publizistik Literatur und Wissenschaft 1750 1850 Vol 13 Walter de Gruyter 2007 S 24 Liste der auszusondernden Literatur Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag zweite aktualisierte Auflage Frankfurt am Main 2005 ISBN 978 3 596 16048 8 S 533 Karl Leisner und Pater Johannes Schick OSC IKLK Internationaler Karl Leisner Kreis Abgerufen am 24 Marz 2021 Normdaten Person GND 1047553058 lobid OGND AKS VIAF 81533390 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schick HansKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 22 April 1889GEBURTSORT EitorfSTERBEDATUM 13 Juli 1967STERBEORT Wissen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Schick SS Mitglied amp oldid 237200356