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Der Nordland Verlag war in der Zeit des Nationalsozialismus der Verlag der SS mit Sitz in Magdeburg und Berlin einmalig auch als Verlagsort Dittersbach bei Pirna Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verlagsaktivitaten 2 1 Der Brunnen 2 2 Nordland 2 3 Nordland Bucherei 3 Literatur 4 EinzelbelegeGeschichte Bearbeiten nbsp Es gab mehrere Versionen des Nordland Verlagssignets alle zeigen ein Langboot Den Verlag grundete im Herbst 1933 Frithjof Fischer in Dusseldorf um vor allem volkische Propagandaschriften zu veroffentlichen Es ging um die vermeintliche rassische Hoherwertigkeit nordischer Volker und die kulturelle Uberlegenheit der Germanen 1 Im Juni 1934 verlegte Fischer den Unternehmenssitz nach Magdeburg Nach Hitlers Machtergreifung wurde die SS zu einem eigenstandigen Wirtschaftsunternehmen aufgezogen Fischers Nordland Verlag war im Dezember 1934 das erste Unternehmen das die SS erwarb Der Nordland Verlag sollte das nationalsozialistische Ideengut der SS in Buchern und Schriften verbreiten 2 Frithjof Fischer durfte zunachst Geschaftsfuhrer bleiben die SS setzte zusatzlich vorubergehend den SS Obersturmbannfuhrer Bruno Galke als zweiten Geschaftsfuhrer ein 3 vom 11 Februar 1935 bis 12 Juli 1938 durch den SS Mann Arthur Ahrens ersetzt 4 Nachdem Fischer im Herbst 1936 bei den Nationalsozialisten in Ungnade gefallen und von der Gestapo inhaftiert worden war ubernahm Galke seine Position 5 Fischer blieb jedoch Autor seine Schriften wurden bis zum Kriegsende veroffentlicht Bereits seit dem Winter 1935 36 gab es eine enge Kooperation mit der Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe die 1938 in einer Zusammenlegung mit dem Ahnenerbe Stiftung Verlag mundete Am 12 Juli 1938 erfolgte die Verlegung des Gesellschaftssitzes des Verlags von Magdeburg nach Berlin 6 Ab 1938 war SS Mann Alfred Mischke Geschaftsfuhrer und Chefredakteur In der ersten Jahreshalfte 1939 trennte sich der Ahnenerbe Stiftung Verlag vom Nordland Verlag Die Geschaftsanteile gingen 1940 an die Deutschen Wirtschaftsbetriebe DWB uber Als Wirtschaftliche Unternehmung des SS Wirtschafts und Verwaltungshauptamtes WVHA unterstand der Verlag ab 1939 direkt Oswald Pohl und hatte die Rechtsform einer GmbH 7 Der Nordland Verlag war in der Zeit des Zweiten Weltkriegs der drittgrosste deutsche Buchverlag In den Jahren seines Bestehens verlegte der Nordland Verlag etwa 200 Bucher und Schriften vor allem antisemitische antifreimaurerische und antichristliche politisch propagandistische Literatur 8 Insgesamt wurden Werke von etwa 160 verschiedenen Autoren im Nordland Verlag veroffentlicht Darunter Peter Aldag d i Fritz Peter Kruger M G Conrad Felix Dhunen d i Franz Sondinger Kurt Eggers Henrik Herse Hanns Johst Heinz Kindermann Walter Lohde aus dem Umkreis der Ludendorffer und der Zs Der Quell Neuauflagen nach seinem Tod 1965 im Verlag fur Ganzheitliche Forschung in Viol der bis heute zu den Ludendorffern gehort Oskar Panizza Kurt Pastenaci Wulf Sorensen d i Frithjof Fischer Franz Graf Zedtwitz d i Dr Franz Xaver Graf Zedtwitz Feldmunster Roman aus einem Jesuiteninternat Verlagsaktivitaten BearbeitenDer Brunnen Bearbeiten Zwischen 1933 und 1936 erschien unter Fischer halbmonatlich die Zeitschrift Der Brunnen Fur deutsche Wesensart die erste Ausgabe erschien am 15 August 1933 also kurz vor der Grundung des Verlags Die Zeitschrift war ein Organ offen tendenzioser Berichterstattung und Propaganda und zahlte zu den Zeitschriften der Deutschen Glaubensbewegung 9 So wurde die Zeitschrift 1934 in Sachsen wegen stark verhetzender Artikel die insbesondere gegen die katholische Kirche gerichtet waren fur einen Monat 10 und vom Oberprasident der Rheinprovinz wegen boswilliger Verachtlichmachung der christlichen Kirchen fur drei Monate verboten 11 Nordland Bearbeiten Als zweite Zeitschrift erschien von 1933 bis 1941 die Zeitschrift Nordland bis 1938 mit dem Untertitel Kampfblatt der Volkischen Aktion ab 1939 als Kampfblatt fur gottglaubiges Deutschtum Diese Zeitschrift zahlte ebenfalls zu den Zeitschriften der Deutschen Glaubensbewegung 9 Der Historiker Michael H Kater beschrieb die Zeitschrift als ein ausgesprochen weltanschauliches Kampfblatt das in seinen geschmacklosen Einlagen seiner zugellosen Polemik und seiner abstossenden ideologischen Grobschlachtigkeit an den Sturmer Julius Streichers erinnern wurde nur dass sie vorwiegend antiklerikal sei Eine antichristliche Abhandlung des damaligen Pressereferenten der Hitler Jugend August Hoppe fuhrte im August 1934 zum Verbot der Zeitschrift fur einen Monat 12 Auf Geheiss von Heinrich Himmler wurden im Dezember 1935 Mitglieder der Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe zur Mitarbeit an der Zeitschrift verpflichtet Im Oktober 1936 wurde die Zeitschrift ganz vom Ahnenerbe ubernommen Frithjof Fischer abgesetzt und durch Joseph Otto Plassmann ersetzt 13 Nordland Bucherei Bearbeiten Ab 1939 kam die Nordland Bucherei hinzu eine Reihe die bis 1944 erschien In den Jahren 1942 und 1943 brachte die Nordland Bucherei weit uber zwei Millionen Stuck antichristliche und deutschglaubige Schriften heraus Die Verbreitung einiger antichristlicher Bucher des Verlags wurde von der Wehrmacht verboten 14 In der Nordland Bucherei erschien die Reihe Aus dem Zeitgeschehen des Grossdeutschen Rundfunks Die Ausgabe vom August 1941 beispielsweise erschien mit dem Abdruck kriegshetzerischer Rundfunkbeitrage eines Peter Aldag Unsere Gegner und ihr Krieg Das Verlags Signet variierte uber die Jahre zeigte jedoch immer ein Wikingerschiff Literatur BearbeitenWalter Naasner Hrsg SS Wirtschaft und SS Verwaltung Das SS Wirtschafts Verwaltungshauptamt und die unter seiner Dienstaufsicht stehenden wirtschaftlichen Unternehmungen Droste Verlag Dusseldorf 1998 Schriften des Bundesarchivs 45a ISBN 3 7700 1603 3 Hermann Kaienburg Die Wirtschaft der SS Metropol 2003Einzelbelege Bearbeiten Hermann Kaienburg Die Wirtschaft der SS Metropol 2003 S 186 Jan Erik Schulte Zwangsarbeit und Vernichtung das Wirtschaftsimperium der SS Oswald Pohl und das SS Wirtschafts Verwaltungshauptamt 1933 1945 F Schoningh Paderborn 2001 S 93 ISBN 978 3 506 78245 8 Kaienburg Die Wirtschaft der SS S 187 Walter Naasner SS Wirtschaft und SS Verwaltung Schriften Bundesarchiv Koblenz Droste Verlag 1998 S 178 Kaienburg Die Wirtschaft der SS S 188 Naasner SS Wirtschaft und SS Verwaltung S 178 Schulte Zwangsarbeit und Vernichtung S 148 Enno Georg Die wirtschaftlichen Unternehmungen der SS Deutsche Verlags Anstalt 1963 S 15 a b August Brecher Kirchenpresse unter NS Diktatur Einhard Verlag 1988 S 41 Lagebericht des Oberprasidenten der Provinz Sachsen fur September 1934 vom 9 Oktober 1934 In Hermann Josef Rupieper Alexander Sperk Die Lageberichte der Geheimen Staatspolizei zur Provinz Sachsen 1933 bis 1936 Regierungsbezirk Erfurt Mitteldeutscher Verlag 2006 S 110 Meldung in der Zeitschrift Junge Kirche Band 2 1934 S 76 Dieter Albrecht Der Notenwechsel und die Demarchen des Nuntius Orsenigo 1933 1945 Matthias Grunewald Verlag 1980 S 49 Michael H Kater Das Ahnenerbe der SS 1935 1945 Ein Beitrag zur Kulturpolitik des Dritten Reiches Oldenbourg 2006 S 106f Heinz Brunotte Bekenntnis und Kirchenverfassung Vandenhoeck amp Ruprecht 1946 S 87fNormdaten Korperschaft GND 7847382 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nordland Verlag amp oldid 236828483