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Hans Emil Fritz Lachmund 10 August 1892 in Schwerin 4 September 1972 in Berlin West 1 war ein deutscher Jurist Politiker und Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLeben BearbeitenHans Lachmund ein Sohn des Lehrers am Schweriner Realgymnasium und spateren Gymnasialprofessors August Lachmund und dessen Frau Marie geb Kruger studierte an den Universitaten von Marburg Paris und Halle Rechtswissenschaften In Frankreich trat er mit Pazifisten und Freimaurern in Verbindung Vor Abschluss des Studiums er hatte 1914 die erste juristische Prufung abgelegt wurde er zu Beginn des Ersten Weltkriegs zum Kriegsdienst einberufen Bereits wahrend seiner ersten Fronteinsatze schwer verwundet wurde er nach einem Jahr als dienstuntauglich entlassen Darauf setzte er sein Studium fort Sein Referendariat fuhrte ihn zwischen 1916 und 1920 nach Magdeburg Marburg Kassel und Schwerin bevor er die zweite juristische Prufung ablegte 1920 war er als organisatorischer Mitarbeiter an der Abwehr des Kapp Putsches beteiligt Nachdem er als Rechtsanwalt und Notar zugelassen wurde eroffnete er in Schwerin eine eigene Kanzlei 1921 heiratete er die Lehrerin Margarethe Grobbecker 1919 trat Lachmund der Deutschen Demokratischen Partei DDP bei deren Schweriner Vorsitzender er von 1925 bis 1929 war Gleichzeitig gehorte er seit 1925 dem Landesvorstand der DDP bzw seit 1930 der Deutschen Staatspartei DStP fur Mecklenburg Schwerin an 1931 trat er aus der DStP aus und in die SPD ein In die Deutsche Friedensgesellschaft DFG war er 1921 eingetreten und von 1927 bis 1931 ihr Vorsitzender Hans Lachmund wurde 1929 zum Beamten auf Lebenszeit ernannt Er wurde als Justizrat in das von Richard Moeller gefuhrte Justizministerium berufen Im April 1933 wurde er aus dem Justizdienst entlassen und der Veruntreuung von Geldern der DFG beschuldigt Durch Einspruch gegen seine rechtswidrige Entlassung erreichte er seine Wiedereinstellung wurde aber ans Amtsgericht Warin strafversetzt 1934 erfolgte seine Versetzung ans Amtsgericht Anklam und 1940 nach Greifswald Zusammen mit seiner Frau schloss er sich 1934 der neugegrundeten liberalen Robinsohn Strassmann Gruppe an Hans Lachmund der eine Fuhrungsfigur der Gruppe in Mecklenburg und Vorpommern wurde nutzte seine vielfaltigen personlichen Verbindungen zum konspirativen Ausbau des Widerstandsnetzwerkes in Norddeutschland So waren die Lachmunds mit Greta und Adam Kuckhoff befreundet die der Roten Kapelle angehorten Nachdem Hans Robinsohn Ende 1938 nach Danemark emigriert war und Ernst Strassmann 1942 verhaftet wurde suchten Hans und Margarethe Lachmund Kontakt zu verschiedenen anderen Widerstandsgruppen unter anderem zur Anton Saefkow Gruppe 1944 schloss er sich der auf Initiative des Kommunisten Hugo Pfeiffer und des Pastors Gottfried Holtz gebildeten Greifswalder Widerstandsgruppe an die durch den Instrukteur der Anton Saefkow Gruppe Richard Fahling mit Aufklarungsmaterial des Nationalkomitees Freies Deutschland NKFD versorgt wurde Die Gruppe nannte sich im Herbst 1944 NKFD Greifswald und sah es als ihre Aufgabe an weiteren Schaden fur Stadt und Einwohner zu verhindern Zusammen mit anderen Personlichkeiten der Stadt gelang es ihnen den Stadtkommandanten Rudolf Petershagen zur kampflosen Ubergabe der Stadt an die Rote Armee zu bewegen Hans Lachmund hatte wesentlichen Anteil daran dass die intellektuellen Kreise Greifswalds sich auf die Kapitulation einstellten Am 8 Mai 1945 wurde Hans Lachmund mit Einverstandnis des sowjetischen Ortskommandanten Beigeordneter der Stadt Greifswald In der Nacht vom 27 zum 28 Mai 1945 wurde er durch den sowjetischen Geheimdienst ohne Angabe von Grunden verhaftet In Verhoren wurde wiederholt seine Zugehorigkeit zu den Freimaurern thematisiert Von 1945 bis 1948 war er im NKWD Lager Nr 9 Funfeichen bei Neubrandenburg und anschliessend im Speziallager Nr 2 Buchenwald interniert Nach der Auflosung der sowjetischen Internierungslager 1950 wurde er den DDR Behorden ubergeben die ihn in die Justizvollzugsanstalt Waldheim brachten Obwohl zahlreiche Hitlergegner seine Integritat und seine Mitwirkung im antifaschistischen Widerstand bestatigten wurde er vom Landgericht Chemnitz am 9 Mai 1950 zu 25 Jahren Zuchthaus verurteilt Angeblich sollte er auf Reisen zu franzosischen Freimaurern fur die Gestapo gespitzelt haben Seine Haftstrafe wurde 1952 auf 10 Jahre verringert 1954 wurde er durch Wilhelm Pieck den Prasidenten der DDR begnadigt Nach seiner Freilassung folgte er seiner Familie nach West Berlin wo er wieder als Jurist arbeitete Dort betatigte er sich politisch in der SPD und widmete sich ebenso intensiv der Freimaurerei Literatur BearbeitenAchim von Borries Das Ehepaar Lachmund In Friedrich Ebert Stiftung Landesburo Mecklenburg Vorpommern Hrsg Widerstand gegen das NS Regime in den Regionen Mecklenburg und Vorpommern Beitrage zur Geschichte Mecklenburg Vorpommern Nr 12 Schwerin 2007 ISBN 3 89892 399 1 S 82 89 Digitalisat PDF Berit Olschewski Freunde im Feindesland Rote Armee und deutsche Nachkriegsgesellschaft im ehemaligen Grossherzogtum Mecklenburg Strelitz 1945 1953 Berliner Wissenschaftsverlag 2009 ISBN 978 3 8305 1690 3 S 509 Google bucher Klaus Schwabe H Lachmund Eine Biographie im Widerstand In horizonte Magazin fur sozialdemokratische Politik in Mecklenburg Vorpommern Heft 4 Adebor Verlag Schwerin 2003 Gottfried Hamacher Andre Lohmar Harald Wittstock Deutsche in der Resistance in den Streitkraften der Antihitlerkoalition und der Bewegung Freies Deutschland Ein biographisches Lexikon Arbeitsmaterial Berlin 2003 S 87 Digitalisat PDF Jeanette Michelmann Aktivisten der ersten Stunde Die Antifa in der Sowjetischen Besatzungszone Bohlau Koln 2002 ISBN 3 412 04602 7 S 330 341 Google Books Einzelnachweise Bearbeiten Sein Sterbeort war nicht Koln wie es zuweilen in der Literatur heisst Weblinks BearbeitenLiteratur uber Hans Lachmund in der Landesbibliographie MV Jantje Hannover Zerstorung und Rettung in letzter Minute Das Kriegsende in den Nachbarstadten Anklam und Greifswald In Landerreport Deutschlandradio Kultur 29 April 2005 abgerufen am 26 Mai 2012 Normdaten Person GND 1025695763 lobid OGND AKS VIAF 263593835 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lachmund HansALTERNATIVNAMEN Lachmund Hans Emil Fritz vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Politiker und Widerstandskampfer gegen den NationalsozialismusGEBURTSDATUM 10 August 1892GEBURTSORT SchwerinSTERBEDATUM 4 September 1972STERBEORT Berlin West Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Lachmund amp oldid 234496102