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Hans Kunke geboren am 12 Dezember 1906 in Biala gestorben am 30 Oktober 1940 im KZ Buchenwald war ein osterreichischer Versicherungsbeamter und Widerstandskampfer gegen das NS Regime Er wurde ebenso wie seine Ehefrau Stefanie Kunke verhaftet deportiert und ermordet 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gedenken 3 Quellen und Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHans Kunke war der Sohn von Norbert Kunke 1871 1938 und Cacilie Kunke geb Schiffer 1880 1942 auch Cilli oder Cilla genannt Sein Vater wurde in Komorowitz geboren und war zuletzt Direktor des Versicherungsschutzes fur osterreichische Konsumvereine in Wien Er wurde 1934 pensioniert Hans hatte zwei altere Schwestern Alice Lebensdaten unbekannt die eine Theaterschule absolvierte und nach ihrer Heirat Kordaszewska hiess und Herta Gertrude 1901 1942 eine Franzosisch Lehrerin Hans soll der musikalisch begabteste der drei Geschwister gewesen sein soll uber einen aussergewohnlich schonen Bariton verfugt und ausgezeichnet Klavier gespielt haben Er interessierte sich sowohl fur klassische als auch fur zeitgenossische Musik Auf Wunsch seines Vaters absolvierte er jedoch die Handelsakademie und wurde schliesslich Versicherungsbeamter bei der Wiener Stadtischen Versicherung 2 Kunke engagierte sich in der Sozialistischen Arbeiter Jugend SAJ wo er seine spatere Frau Stefanie Jelinek kennen lernte die in Mauer von 1923 bis 1927 Obfrau der SAJ war Er wurde rasch Funktionar und pragte zunachst die Ortsgruppe Mauer 1930 1932 dann die Bezirksorganisation Leasing schliesslich den Kreis Umgebung Wien Mit Stefanie verband ihn nicht nur das politische Engagement sondern auch die Liebe zur Musik Sie hatte als junges Madchen das Geigenspiel gelernt und in einem Mandolinenorchester spielte sie Gitarre Wenn sie Beethoven Sonaten ubte wurde sie von Hans Kunke begleitete Auch Stefanie soll musikalisch vorzuglich veranlagt gewesen sein ihr grosstes Talent lag aber im literarischen Feld Von 1930 bis 1934 schrieb Kunke Politische Revuen die ein grosser Erfolg wurden Zu bekannten Melodien wurden politische Texte verfasst revolutionare Gedichte wurden vertont Die Nachfrage nach diesen Programmen war derart dass die Ortsgruppe Mauer nicht mehr alle gewunschten Auffuhrungen in Niederosterreich bestreiten konnte Es wurden Einstudierungen mit Mitgliedern anderer Ortsgruppen notwendig Nach den Februarkampfen 1934 und dem Verbot aller sozialdemokratischen Organisationen durch die Dollfuss Diktatur wurden Hans und Stefanie ins Zentralkomitee der Revolutionaren Sozialistischen Jugend gewahlt am 28 September 1934 heirateten die beiden Das Ehepaar bezog eine Wohnung im 7 Bezirk Neubau in der Zieglergasse 46 Ab 1931 arbeitete seine Frau als Junglehrerin drei verschiedenen Gemeindebezirken Wegen Verbreitung sozialistischer Literatur wurde das junge Paar am 9 Janner 1936 von der Staatspolizei festgenommen und am 8 Juli 1936 zu Kerkerstrafen verurteilt Stefanie zu sieben Monaten Hans zu 18 Monaten Aufgrund des Amnestiegesetzes wurden die Eheleute jedoch freigelassen Zwei Monate nach dem Anschluss Osterreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich am 20 Mai 1938 wurde das Ehepaar wegen seiner Arbeit fur die Revolutionaren Sozialisten neuerlich inhaftiert und ohne Gerichtsurteil in Konzentrationslager eingewiesen 3 Stefanie Kunke kam vorerst in das Polizeigefangnis Rossauer Lande im Juli 1938 fur knapp ein Jahr ins Frauenkonzentrationslager Lichtenburg in Thuringen und ab Mai 1939 fur mehr als drei Jahre im Frauenkonzentrationslager Ravensbruck Hans Kunke kam von Wien am 17 Juni 1938 ins KZ Dachau und von dort ins KZ Buchenwald Nach Berichten von Augenzeugen wurde er dort sehr gequalt Er musste Steine schleppen und konnte nicht mehr er war physisch dazu nicht mehr in der Lage 2 Er soll am 30 oder 31 Oktober 1940 Richtung Stacheldraht gelaufen sein wissend dass die SS auf jeden Haftling schiesst der in diese Richtung lauft Hans Kunke wurde erschossen eingeaschert und seine Urne wurde im Familiengrab auf dem Hietzinger Friedhof Gruppe 28 Nummer 15 beigesetzt Im Fruhjahr 1942 wurde Stefanie Kunke ins KZ Auschwitz deportiert Uber ihre Todesursache gibt es divergierende Angaben sie lauten von Typhus bis zu Tod durch Erschlagen Sie wurde in Auschwitz eingeaschert und die Asche ihrer Tante gegen Gebuhr ausgefolgt Ihre Urne wurde am 30 Marz 1943 neben der ihres Mannes beigesetzt Gedenken Bearbeiten nbsp Ein Gedenkstein und eine nach ihm und seiner Frau benannte Strasse die Kunkegasse im 23 Bezirk Liesing Bezirksteil Mauer erinnern an den Widerstandskampfer gegen das NS Regime Am 19 Mai 1954 wurde die Mackgasse eine Seitengasse der Maurer Langen Gasse in der Stefanie Kunke aufgewachsen ist durch Beschluss des Gemeinderatsausschusses fur Kultur nach Hans und Stefanie Kunke umbenannt 4 5 Vor dem Haus Kroisberggasse 8 wurden von der Initiative Steine der Erinnerung in Liesing ein Gedenkstein verlegt fur Hans seine Mutter Cacilie und seine Schwester Herta Gertrude Kunke Fur seine Frau wurde vor deren fruherem Wohnsitz in der Maurer Langen Gasse 47 ebenfalls ein Gedenkstein verlegt Kunkes Name und der von vier seiner Angehorigen finden sich auch in der Liste Liesinger Opfer des Nationalsozialismus 1938 1945 6 Das Grab von Hans und Stefanie Kunke auf dem Hietzinger Friedhof wurde zu einem Ehrengrab umgewidmet 7 Quellen und Literatur BearbeitenA Letter To The Stars Die Sozialistin Steffi Kunke wurde im KZ zu Tode geprugelt abgerufen am 31 Mai 2015 Felix Czeike Historisches Lexikon Wien Band 3 Ha La Kremayr amp Scheriau Wien 1994 ISBN 3 218 00545 0 S 636 Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Opferschicksale Widerstand und Verfolgung im Nationalsozialismus mit Fotos Hans und Stefanie Kunke abgerufen am 6 Juni 2015 Frauen in Hietzing Rundgange und eine Dokumentation Hg von Hietzinger Bezirksratinnen und freien Mitarbeiter innen Wien 2014 Chronik der Schule Mauer 3 Teil 1 Maurer Heimatrunde Wien 2006 Heide Liebhart Zur mahnenden Erinnerung durch Strassenbenennungen in Wien 23 mit Portraitbildern der Widerstandskampfer und der Reproduktion der Parte von Stefanie Kunke abgerufen am 6 Juni 2015 Gerald Netzl Liesing in Dunkeln Verfolgte und ermordete LiesingerInnen 1932 1945 Bund sozialdemokratischer Freiheitskampfer Bezirksgruppe Liesing nach Helene Potetz geschr im November 1948 Kunke Hans und Stefanie In dasrotewien at Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie SPO Wien Hrsg mit Portraitbildern der Widerstandskampfer abgerufen am 6 Juni 2015 Steine der Erinnerung in Liesing Steine der Erinnerung Familie Kunke abgerufen am 6 Juni 2015Einzelnachweise Bearbeiten Sowohl fur das Geburtsdatum 6 oder 12 Dezember 1906 als auch fur das Sterbedatum 30 oder 31 Oktober 1940 gibt es divergierende Angaben Verwendet wurden die glaubwurdigsten bzw haufigsten Angaben a b Heinz Bohm Familie Kunke abgerufen am 6 Juni 2015 Auch betr die Verhaftung divergieren die Datumsangaben hier zwischen 15 und 20 Mai 1938 Kunkegasse im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Peter Autengruber Lexikon der Wiener Strassennamen Bedeutung Herkunft Hintergrundinformation fruhere Bezeichnung en Wien Pichler Verlag 9 Auflage 2014 Liesinger Opfer des Nationalsozialismus 1938 1945 Memento des Originals vom 24 September 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www steine23 at abgerufen am 31 Mai 2015 Vienna Tourist Guide Hans und Stefanie Kunke Opfer des Faschismus abgerufen am 31 Mai 2015PersonendatenNAME Kunke HansKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Versicherungsbeamter und Widerstandskampfer gegen den NationalsozialismusGEBURTSDATUM 12 Dezember 1906GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 30 Oktober 1940STERBEORT KZ Buchenwald Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Kunke amp oldid 218141128