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Stefanie Kunke geb Jelinek geboren am 26 Dezember 1908 in Wien gestorben am 14 Februar 1943 im KZ Auschwitz Birkenau war eine osterreichische Lehrerin und Widerstandskampferin gegen das NS Regime Sie wurde ebenso wie ihr Ehemann Hans Kunke verhaftet deportiert und ermordet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gedenken 3 Quellen und Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStefanie Jelinek wurde als Tochter des Ehepaares Stanislaus und Maria Jelinek in der Wiener Rudolfstiftung geboren Die Tante Flora Jelinek eine Handarbeitslehrerin und die Grossmutter Margarete Jelinek nahmen sie fruhzeitig zu sich und zogen sie auf Die zwei Frauen und das Kind wohnten in der Langen Gasse 47 im damaligen Vorort Mauer bei Wien seit 1938 in Wien seit 1954 im 23 Bezirk Die Familie Jelinek stammte ursprunglich aus Ober St Veit im 13 Bezirk und hatte am dortigen Friedhof ein Familiengrab Von 1914 bis 1922 besuchte Stefanie die Volks und Burgerschule von Mauer und wurde als hochtalentiert dichterisch und musikalisch veranlagt sehr fleissig und hochst anstandig beschrieben Einige ihrer Gedichte etwa zum Abschied scheidender Lehrkrafte oder zur Markterhebungsfeier von Mauer sind in der Schulchronik von Mauer erhalten Nach Besuch einer Uberleitungsklasse 1922 23 absolvierte sie in den Jahren 1923 bis 1928 die Lehrerbildungsanstalt Hegelgasse Danach studierte sie bis 1930 am Padagogischen Institut in Wien sowie danach einige Semester Staatswissenschaft und Philosophie Von 1931 bis 1936 arbeitete sie mit Unterbrechungen als Junglehrerin an Volksschulen in den Wiener Bezirken Josefstadt 8 Favoriten 10 und Hietzing 13 Am 28 September 1934 heiratete sie Hans Kunke einen Beamten der Wiener Stadtischen Versicherung Das Ehepaar bezog eine Wohnung im 7 Bezirk Neubau in der Zieglergasse 46 Wie ihre Tante war Stefanie Jelinek politisch links orientiert Schon fruh engagierte sie sich in der Sozialistischen Arbeiter Jugend in Mauer war sie von 1923 bis 1927 deren Obfrau In der sozialistischen Bewegung lernte sie auch ihren spateren Ehemann Hans kennen Wiederholt hielt sie in ihrem Heimatbezirk und auswarts Vortrage Nach den Februarkampfen 1934 und dem Verbot aller sozialdemokratischen Organisationen durch die Dollfuss Diktatur wurden Stefanie und Hans ins Zentralkomitee der Revolutionaren Sozialistischen Jugend gewahlt Wegen Verbreitung sozialistischer Literatur wurde das junge Paar am 9 Janner 1936 festgenommen und am 8 Juli 1936 zu Kerkerstrafen verurteilt Stefanie zu sieben Monaten Hans zu 18 Monaten Aufgrund des Amnestiegesetzes wurden die Eheleute jedoch freigelassen Zwei Monate nach dem Anschluss Osterreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich am 20 Mai 1938 wurde das Ehepaar wegen seiner Arbeit fur die Revolutionaren Sozialisten neuerlich inhaftiert und ohne Gerichtsurteil in Konzentrationslager eingewiesen Stefanie Kunke kam vorerst in das Polizeigebaude Rossauer Lande ein Polizeigefangnis und verblieb dort bis 15 Juli 1938 Danach wurde sie knapp ein Jahr im Frauenkonzentrationslager Lichtenburg im heutigen Sachsen Anhalt inhaftiert und ab Mai 1939 mehr als drei Jahre im Frauenkonzentrationslager Ravensbruck wo sie Blockalteste wurde Wegen Nichtmeldung einer strafbaren Handlung die eine ihrer Stubenaltesten verubte bekam sie zur Strafe zwei Jahre Strafblock Der Strafblock musste damals das Lager Ravensbruck erbauen Schwere Steine brechen Baumaterial aus Schiffe laden bis spat in die Nacht Strafestehen und dann meist ohne Essen auf zwei drei Stunden ins Bett 1 Im Fruhjahr 1941 soll sie aus dem Strafblock entlassen worden sein und im politischen Block die Funktion einer Blockschreiberin ubernommen haben Zu ihren Lagergenossinnen zahlten die Sozialistinnen und spateren Politikerinnen Rosa Jochmann und Helene Potetz Im Fruhjahr 1942 wurde sie nach Auschwitz deportiert Ihre Briefe an Tante und Grossmutter beinhalteten einige Gedichte voller Schwermut Sie verfasste auch ein Kinderbuch dessen Manuskript leider verloren ging Aus einem Lied von Stefanie Kunke stammt der folgende Vers Um dich herum aber stohnt der Mensch schreit auf in tausendfacher Not getreten geschlagen gemartert gequalt nach barbarischer Stunde Gebot Ihr Ehemann wurde am 30 Oktober 1940 im KZ Buchenwald erschossen Hans Kunke wurde eingeaschert und seine Urne wurde im Familiengrab auf dem Hietzinger Friedhof Gruppe 28 Nummer 15 beigesetzt Uber die Todesursache von Stefanie Kunke gibt es divergierende Angaben sie lauten von Typhus bis zu Tod durch Erschlagen Sie wurde in Auschwitz eingeaschert und die Asche ihrer Tante Flora Jelinek gegen Gebuhr ausgefolgt Ihre Urne wurde am 30 Marz 1943 neben der ihres Mannes beigesetzt Gedenken Bearbeiten nbsp Strassenschild der Kunkegasse in Wien LiesingEin Gedenkstein und eine nach ihr und ihrem Mann benannte Strasse die Kunkegasse im 23 Bezirk Liesing Bezirksteil Mauer erinnern an die Widerstandskampferin gegen das NS Regime Am 19 Mai 1954 wurde die Mackgasse eine Seitengasse der Maurer Langen Gasse wo Stefanie aufgewachsen ist durch Beschluss des Gemeinderatsausschusses fur Kultur nach Hans und Stefanie Kunke umbenannt 2 3 Vor ihrem fruheren Wohnsitz in der Maurer Langen Gasse 47 wurde von der Initiative Steine der Erinnerung in Liesing ein Gedenkstein verlegt ihr Name findet sich auch in der Liste Liesinger Opfer des Nationalsozialismus 1938 1945 4 Das Grab von Hans und Stefanie Kunke auf dem Hietzinger Friedhof wurde zu einem Ehrengrab umgewidmet 5 In der Sozialistischen Jugend blieben ihre Personlichkeit und ihr Wirken lange in Erinnerung Nach 1945 wurde ein Kinderheim in Mauer Steffi Heim genannt Quellen und Literatur BearbeitenA Letter To The Stars Die Sozialistin Steffi Kunke wurde im KZ zu Tode geprugelt abgerufen am 31 Mai 2015 Felix Czeike Historisches Lexikon Wien Band 3 Ha La Kremayr amp Scheriau Wien 1994 ISBN 3 218 00545 0 S 636 Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Opferschicksale Widerstand und Verfolgung im Nationalsozialismus mit Fotos Hans und Stefanie Kunke abgerufen am 31 Mai 2015 Frauen in Hietzing Rundgange und eine Dokumentation Hg von Hietzinger Bezirksratinnen und freien Mitarbeiter innen Wien 2014 Chronik der Schule Mauer 3 Teil 1 Maurer Heimatrunde Wien 2006 Heide Liebhart Zur mahnenden Erinnerung durch Strassenbenennungen in Wien 23 mit Portraitbildern der Widerstandskampfer und der Reproduktion der Parte von Stefanie Kunke abgerufen am 31 Mai 2015 Gerald Netzl Liesing in Dunkeln Verfolgte und ermordete LiesingerInnen 1932 1945 Bund sozialdemokratischer Freiheitskampfer Bezirksgruppe Liesing nach Helene Potetz geschr im November 1948 Kunke Hans und Stefanie In dasrotewien at Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie SPO Wien Hrsg mit Portraitbildern der Widerstandskampfer abgerufen am 31 Mai 2015 Steine der Erinnerung in Liesing Steine der Erinnerung Familie Kunke abgerufen am 31 Mai 2015Einzelnachweise Bearbeiten Heinz Bohm Familie Kunke abgerufen am 31 Mai 2015 Kunkegasse im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Peter Autengruber Lexikon der Wiener Strassennamen Bedeutung Herkunft Hintergrundinformation fruhere Bezeichnung en Wien Pichler Verlag 9 Auflage 2014 Liesinger Opfer des Nationalsozialismus 1938 1945 Memento des Originals vom 24 September 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www steine23 at abgerufen am 31 Mai 2015 Vienna Tourist Guide Hans und Stefanie Kunke Opfer des Faschismus abgerufen am 31 Mai 2015PersonendatenNAME Kunke StefanieALTERNATIVNAMEN Jelinek StefanieKURZBESCHREIBUNG osterreichische Lehrerin und Widerstandskampferin gegen den NationalsozialismusGEBURTSDATUM 26 Dezember 1908GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 14 Februar 1943STERBEORT KZ Auschwitz Birkenau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stefanie Kunke amp oldid 226967411