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Hans Eschebach 24 April 1909 in Badeborn 10 April 1982 in Magdeburg vollstandiger Name Hans Friedrich Eschebach war ein deutscher Architekt Stadtplaner und Bauforscher Als Architekt war er nach dem Zweiten Weltkrieg massgeblich am Neuaufbau und der Raumordnung in Ostfriesland beteiligt als Bauforscher machte er sich um die Erforschung Pompejis verdient Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung 2 Eschebach als Architekt und Raumplaner 3 Eschebach als Bauforscher 4 Schriften 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAusbildung BearbeitenHans Eschebach verbrachte seine Jugend in Dessau Torten wo sein Vater Pastor Friedrich Franz Eschebach beruflich tatig war Seine Mutter Marie geborene Liebe entstammte der hugenottischen Familie Gabain Seit seiner Kindheit spielte er Bratsche und war ein Freund der Kammermusik Ab 1927 studierte er bei Karl Bonatz Paul Schmitthenner und Karl Schmoll von Eisenwerth an der Technischen Hochschule Stuttgart sowie bei Heinrich Sulze und Oscar Reuther an der Technischen Hochschule Dresden Architektur In Stuttgart gehorte er der schlagenden Verbindung Ulmia an Zum 1 September 1931 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 620 889 1 1933 schloss er sein Studium mit der Diplomarbeit Schullandheim in Verbindung mit Kleinsiedlung im Erzgebirge ab 1937 folgte das 2 Staatsexamen zum Regierungsbaumeister Eschebach als Architekt und Raumplaner BearbeitenUnter Paul Wolf wurde Eschebach zunachst Bauassessor ab 1940 stadtischer Baurat im Stadtplanungsamt von Dresden 1942 folgte die Promotion bei Sulze mit der Arbeit Die stadtebauliche Entwicklung Pompejis in vorromischer Zeit an der TH Dresden 1938 heiratete er Wiltraut Stippich Wegen eines Ohrenleidens wurde Eschebach nicht zur Wehrmacht einberufen Vom Innenminister Wilhelm Frick wurde er 1942 nach Emden dienstverpflichtet wo er zum Leiter des Amtes fur Wiederaufbau und Stadtplanung bestimmt wurde Gemeinsam mit seinen Kollegen Wilhelm Ohm Peter Diedrichs Alfred Langeheine und E H Blum sollte er nicht nur Bunker bauen sondern auch schon fur die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg planen Zu den von Albert Speer im nationalsozialistischen Sinne einer Umgestaltung der Emder Innenstadt angestossenen Gesamtplanungen gehorte unter anderem ein von Eschebach entworfenes Kulturzentrum nach pompejanischem Vorbild Weil er aber zu freundschaftliche Beziehungen zu zwei franzosischen Kriegsgefangenen dem Architekten Henri Gelee und dem Bildhauer J Matthieu die als Bauzeichner eingesetzt wurden unterhielt wurde er 1943 als Zeichner in ein Baubataillon der Waffen SS nach Ohrdruf strafversetzt Hier wurde er Zeuge von Auswuchsen des NS Systems als er auf KZ Haftlinge in schlechtem korperlichen Zustand traf Am Ende des Krieges kam er in Suddeutschland in Kriegsgefangenschaft nbsp Hafen von NeuharlingersielNach kurzer Gefangenschaft wurde Eschebach wieder entlassen und kehrte schon 1946 nach Ostfriesland zuruck um im Auftrag der britischen Besatzungsmacht Hotels auf Norderney zu bauen Seit Oktober 1947 arbeitete er freischaffend und hatte zunachst ein Architekturburo in Lohne ein Jahr spater zog er damit nach Emden Dort arbeitete er im Buro des 1933 von den Nationalsozialisten aus seinem Amt entfernten Stadtbaurat Haasis Seit 1951 betrieb er wieder ein eigenes Architekturburo In den Folgejahren war Eschebach massgeblich an der Neugestaltung Frieslands beteiligt So gestaltete er den Hafen von Neuharlingersiel mitsamt seinem Schopfwerk neu gestaltete das Wasserwirtschaftsamt Aurich entwarf das Siel und Schopfwerk Knock baute das Verwaltungsgebaude der Firma Doornkaat neu baute Verwaltungsgebaude auf den Ostfriesischen Inseln und betatigte sich auch daruber hinaus im Stadte Kirchen und Wasserbau Ein besonderer Schwerpunkt seiner Arbeit war die Erarbeitung von Flachennutzungs Orts und Bebauungsplanen fur ostfriesische Gemeinden die um 1970 etwa 90 der Arbeiten Eschebachs ausmachten Sein Flachennutzungsplan fur Emden den er im August 1950 vorstellte war der Erste in ganz Niedersachsen Durch die niedersachsische Gebiets und Verwaltungsreform Anfang der 1970er Jahre wurde ihm allerdings nach und nach die Betriebsgrundlage entzogen Eschebach als Bauforscher Bearbeiten nbsp Plan von Pompeji im Massstab von 1 5000 auf Grundlage von Eschebachs PlanNachdem Eschebach beruflich weniger eingespannt war konnte er sich wieder intensiver seiner archaologisch bauforscherischen Tatigkeiten widmen Schon zwischen 1938 und 1940 reiste er in den Urlaubsmonaten gemeinsam mit seinem Mentor Sulze nach Pompeji Dort fertigte er den ersten Plan der Stadt im Massstab von 1 1000 seit 1877 an Seine Doktorarbeit befasste sich mit der baulichen Entwicklung der Stadt in vorromischer Zeit Sie wurde jedoch erst 1970 in uberarbeiteter Form veroffentlicht Sein Plan von Pompeji war insbesondere nach den amerikanischen Bombentreffern von Bedeutung bildete aber auch daruber hinaus die Grundlage fur die weiteren archaologischen Publikationen seitdem Von 1966 bis 1981 arbeitete er als freier Mitarbeiter fur das Deutsche Archaologische Institut DAI in der kampanischen Ruinenstadt Unterstutzt wurde er dabei von seiner zweiten Ehefrau der Lehrerin und Archaologin Liselotte Bliesner die er nach dem fruhen Tod seiner ersten Frau heiratete Beide verbrachten jahrlich etwa acht Wochen in der italienischen Stadt Gute Beziehungen unterhielt Eschebach auch in die DDR Seit 1959 reiste er regelmassig dorthin da in Priorau auch Mutter und Bruder lebten Der 1959 verstorbene Sulze der sich mittlerweile um den Wiederaufbau Dresdens sehr verdient gemacht hatte machte Eschebach zu seinem geistigen Erben und Nachlassverwalter Dennoch wurde dessen Nachlass von den DDR Behorden beschlagnahmt Durch die Vermittlung des Dresdner Denkmalschutzers seines fruheren Studienfreundes Hans Nadler konnte er immerhin Kopien anfertigen Seitdem Eschebach 1978 beim Leipziger Verlag E A Seemann einen Bildband zu Pompeji herausgebracht hatte verbesserten sich die Beziehungen zur DDR noch weiter Er nutzte diese vor allem um Kontakte zu DDR Forschern aufrechterhalten und vertiefen zu konnen 1982 verungluckte er auf der Transitstrecke zwischen West Berlin und der Bundesrepublik bei einer Ruckfahrt von einem Besuch bei der Zentrale des DAI er war korrespondierendes Mitglied des DAI bei Magdeburg mit dem Auto schwer und erlag in einem Krankenhaus der Stadt seinen Verletzungen Seine Frau brachte unter Verwendung seiner Vorarbeiten 1995 das Gebaudeverzeichnis und Stadtplan der antiken Stadt Pompeji heraus mit Hilfe der Tochter Erika Eschebach und Jurgen Muller Trollius mit Pompeji Vom 7 Jahrhundert v Chr bis 79 n Chr eine Baugeschichte der Stadt Sein stadtebaulicher und archaologischer Nachlass befindet sich im Niedersachsischen Landesarchiv Standort Aurich Schriften BearbeitenDie stadtebauliche Entwicklung des antiken Pompeji Kerle Heidelberg 1970 Pompeji Erlebte antike Welt mit Fotografien von Josef Adamiak Seemann Leipzig 1978 drei Auflagen bis 1984 Die Stabianer Thermen in Pompeji Denkmaler antiker Architektur Band 13 de Gruyter Berlin 1979 ISBN 3 11 007873 2 Die Arzthauser in Pompeji Raggi Feldmeilen 1984 Sonderheft der Antiken Welt mit Liselotte Eschebach Pompeji Vom 7 Jahrhundert v Chr bis 79 n Chr Arbeiten zur Archaologie Bohlau Koln Weimar Wien 1995 ISBN 3 412 11594 0 Weblinks BearbeitenBiographisches Lexikon fur Ostfriesland Bd 2 Aurich 1997 S 102 105 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 8081625Normdaten Person GND 1018388532 lobid OGND AKS LCCN n89629852 VIAF 93747125 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eschebach HansALTERNATIVNAMEN Eschebach Hans FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt Stadtplaner und BauforscherGEBURTSDATUM 24 April 1909GEBURTSORT BadebornSTERBEDATUM 10 April 1982STERBEORT Magdeburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Eschebach amp oldid 237257146