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Die Hannoverschen Gummiwerke Excelsior waren ein gummiverarbeitendes Unternehmen in Hannover Limmer das 1928 in der Continental AG aufging 1 Die Firma Hannoversche Gummiwerke Excelsior geht zuruck auf die alteste Gummiwarenfabrik Hannovers die 1862 gegrundete Gummi Kamm Compagnie 2 Seine Blutezeit erlebte das Unternehmen als Hersteller von technischen Gummiartikeln und Reifen zwischen 1890 und 1928 mit bis zu 6 000 Beschaftigten Am Standort Limmer begann die Produktion 1899 und lief 100 Jahre bis 1999 Werksgelande um 1910 Schutzmarken und Luftdruckreifen Excelsior Stich auf einem RechnungsvordruckDie umfangreichen Fabrikhallen wurden danach weitgehend abgerissen Erhalten geblieben sind neben dem markanten unter Denkmalschutz stehenden Wasserturm die Verwaltungsgebaude und ein mehrgeschossiger ehemaliger Produktionstrakt entlang des Stichkanals zum Lindener Hafen Das 170 000 m grosse Gelande soll als Wasserstadt Limmer in eine Wohnnutzung uberfuhrt werden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Hannoversche Gummikammfabrik 1862 bis 1883 1 2 Verflechtungen bei der Grundung der spateren Continental AG 1871 1 3 Hannoversche Gummikamm AG 1883 bis 1912 1 4 Hannoversche Gummiwerke Excelsior AG 1912 bis 1928 1 5 Nach der Fusion Zweigwerk der Continental AG bis 1999 1 6 Zeit des Nationalsozialismus 1933 bis 1945 1 7 Nachkriegszeit 1945 bis zur Stilllegung 1999 2 Nachnutzung Wasserstadt Limmer 3 Publikationen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHannoversche Gummikammfabrik 1862 bis 1883 Bearbeiten nbsp Hannoversche Gummikamm Comp Werk 1862 an der Striehlstrasse NicolaistrasseDas Unternehmen geht zuruck auf die Hannoversche Gummi Kamm Compagnie die als alteste Gummiwarenfabrik Hannovers bezeichnet wird Als Grundungsdatum wird April 1862 genannt 3 Das Unternehmen bestand zu diesem Zeitpunkt bereits einige Jahre als Manufakturbetrieb der von Johann Louis Martiny als Kammsagerei gegrundet worden war und zur Steuerersparnis ausserhalb des damaligen Stadtgebiets angesiedelt wurde 1862 wurden neue Raumlichkeiten an der Striehlstrasse in Hannover Mitte bezogen die u a mit einer eigenen Dampfmaschine mit 6 PS Leistung ausgestattet waren 4 Ende 1862 wurden 80 Mitarbeiter beschaftigt das Werk war zu einem fur damalige Verhaltnisse grossen Betrieb herangewachsen 2 Neben dem traditionellen Werkstoff Horn wurde Hartkautschuk verwendet damals als Ebonit bezeichnet Zunachst wurde dieses Material aus Grossbritannien bezogen bis mit der Betriebserweiterung die eigene Herstellung aus Rohkautschuk moglich wurde Bereits in der Phase des Manufakturbetriebs wurden die technischen Kenntnisse erweitert so dass die ublichen Anlaufschwierigkeiten mit dem damals neuen Naturprodukt Kautschuk schnell uberwunden wurden Die Eingliederung des Konigreichs Hannover in den preussischen Staat erweiterte ab 1866 die Absatzmoglichkeiten Das Unternehmen wuchs in den Folgejahren schnell und dehnte das Produktionsprogramm auf Modeschmuck Broschen Armringe modische Kamme Fibeln u a medizinisch hygienische Artikel und Raucherartikel u a Mundstucke fur die franzosischen Bryere Pfeifen aus Die Produktion wurde schon nach wenigen Jahren um zwei Waschwalzwerke fur Rohgummi und zwei Mischwalzwerke sowie eine 40 PS starke Dampfmaschine erweitert 3 nbsp Hannoversche Gummikamm Comp Werk 1892 an der Striehlstrasse NicolaistrasseDer Unternehmensgrunder Johann L Martiny schied 1865 mit der Umwandlung in die Hannoversche Gummi Comp oHG und der damit verbundenen Kapitalerhohung aus dem Unternehmen aus blieb ihm aber verbunden wie die spateren Vorgange 1871 bei der Grundung der Continental AG zeigten Der Kaufmann Otto Stockhardt sowie die Bankiers Moritz G Meyer und dessen Bruder Ferdinand Meyer als Gesellschafter kamen als Gesellschafter hinzu Das Unternehmen wurde in der Folgezeit kurz Gummi Kamm genannt 1 es wuchs in den Folgejahren kontinuierlich weiter und wurde 1883 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt In den 1890er Jahren waren die Erweiterungsmoglichkeiten auf dem angestammten Werksgelande erschopft dort arbeiteten mittlerweile 1 100 Beschaftigte Ein neues Fabrikgelande wurde in Hannover Limmer erschlossen und die Produktion dorthin verlegt Das alte Werksgelande wurde verkauft 2 Verflechtungen bei der Grundung der spateren Continental AG 1871 Bearbeiten nbsp Hannoversche Gummiwerke Kamm aus Hartgummi um 1912 nbsp Modifizierte Streichholzbuchse mit der Patentschrift der Hannoverschen Gummi Kamm Compagnie Hann G K C patentiert ab dem 3 Januar 1878Im Jahr 1871 beteiligten sich die drei Gesellschafter der Gummi Kamm an folgenreichen Verhandlungen nach dem Konkurs einer anderen Gummiwarenfabrik Im Ergebnis kam es zur Grundung der Continental Caoutchouc amp Gutta Percha Compagnie AG dem Vorlaufer der heutigen Continental AG an deren Stammkapital von 300 000 Talern die drei Gesellschafter mit 80 000 Talern 26 7 beteiligt waren Mit dieser Beteiligung die auf Vermittlung des Grunders der Hannoverschen Gummi Comp Johann L Martiny und dessen Sohnes zustande kam gelang anfangs eine gesicherte Einflussnahme auf das neu gegrundete Unternehmen auch durch personelle Prasenz Otto Stockhardt blieb uber mehrere Jahre Vorstandsmitglied als Aufsichtsratsdelegat 2 Ausserdem konnte eine Trennung der Produktionsschwerpunkte vereinbart werden Die Hannoversche Gummi Comp oHG sollte weiterhin die angestammten Hartgummiwaren herstellen die neue Continental Caoutchouc amp Gutta Percha Compagnie AG kurz Continental wegen des anfanglichen Produktionsprogramms auch Gummi Ball sollte ausschliesslich Weichgummi Produkte produzieren Diese Trennung hielt bis in die 1890er Jahre Hannoversche Gummikamm AG 1883 bis 1912 Bearbeiten nbsp Waschen von Rohgummi im Excelsior Werk 1912 nbsp Hannoversche Gummikamm AG Werk 1899 am neuen Standort Hannover Limmer nbsp Skizzenhafte Vogelperspektive der Gebaudegruppe am Dreieck der Wunstorfer Strasse mit den Wasserwegen Stichkanal Hannover Linden und Leineabstiegskanal darunter etwa die Schutzmarke mit dem hannoverschen dreiblattrigen Kleeblatt und Gummiprodukte wie Spielzeug oder ein Kamm der Marke Gloriavierfarbiger Ruckendeckel der Illustrirten Zeitung Sondertitel Hannover und Grenzgebiete vom 20 April 1911 mit der Kunstlersignatur der Grafikerin Anne Koken uber dem ImpressumHartgummi liess sich vielfaltig nutzen da es nur gering warme und stromleitend sowie leicht zu verarbeiten ist da es bei 70 bis 100 Celsius weich und biegsam wird aber beim Erkalten die ursprunglich Festigkeit zuruckgewinnt Eine erhebliche Produktionsausweitung gelang in den 1880er Jahren mit Isolationsbauteilen fur das expandierende Telegrafie und Telefoniewesen die als Gloria Isolit und Eisengummi u a fur Batteriekasten vermarktet wurden 3 Im Zuge der Umwandlung der Gummi Kamm in die Hannoversche Gummikamm Co AG fanden 1883 Gesprache mit der Continental AG uber eine Fusion statt Fur beide Unternehmen hatte sich die Entwicklung zu einem schlagkraftigen diversifizierten Gummikonzern 5 ergeben konnen fur die Gummi Kamm ware ausserdem die Starkung der Kapitalkraft auf diesem Weg vorteilhaft geworden Die industrielle Fuhrung beanspruchte der Vorstand der Continental AG Siegmund Seligmann der auch die Initiative fur die Gesprache ergriffen hatte Die Losung kam nicht zustande in der Folge dehnte die Gummi Kamm ihre Produktion auch auf Weichgummiwaren aus insbesondere Fahrradreifen spater auch Autoreifen 3 Bereits in den 1880er Jahren wurden erfolgreich Fahrradreifen produziert zunachst aus Vollgummi ab 1888 kurzzeitig als sog Kissenreifen aus geschaumten Gummi und ab 1890 als Schlauchreifen 1892 kamen Pressluftreifen mit Luftschlauch hinzu womit die Gummi Kamm zu den ersten Produzenten gehorte allerdings etwas spater als die Continental AG die Produktion aufnahm und deren Vorsprung spater technologisch und beim Umsatz nicht aufholen konnte 2 Mit der Aufnahme der Weichgummi Produktion wurde zwar die Produktionsabsprache von 1871 gesprengt es kam dennoch zu weiteren strategischen Allianzen So verpflichtete sich die Continental AG dazu keine chirurgischen Produkte und Artikel fur elektrische Zwecke zu produzieren im Gegenzug strich die Gummi Kamm die Herstellung von Weichgummiartikeln und Spielballen Dagegen durften beide Unternehmen gummierte Stoffe herstellen wobei die Gummi Ball drei Prozent der zugehorigen Umsatze an die Gummi Kamm zu verguten hatte 5 1893 kam es zwischen beiden Unternehmen zu einer Verkaufskonvention fur Fahrradreifen die fortan auf gemeinsame Rechnung im Verhaltnis 30 70 Gummi Kamm Continental AG erfolgte 2 Zu dieser Zeit wurde das Unternehmen von Kommerzienrat Georg Heise geleitet der sich vom Lehrling zum Generaldirektor emporgearbeitet hatte und durch den das Unternehmen im grossen Stil expandierte nbsp Frottierhandschuh Gloria nbsp Batteriekasten nbsp Fahrradreifen Excelsior nbsp Spielsachen aus Weichgummi nbsp QualitatsattestHannoversche Gummiwerke Excelsior AG 1912 bis 1928 Bearbeiten nbsp Plakat Excelsior Pneumatic Druck von Hollerbaum amp Schmidt Berlin um 1910 nbsp Aktie uber 1000 Mark der Hannoverschen Gummiwerke Excelsior AG vom 27 September 1920 nbsp Hannoversche Gummiwerke Excelsior AG Hannover Limmer 1912 zur 50 Jahr FeierZum 50 jahrigen Bestehen 1912 wurde die Firma in Hannoversche Gummiwerke Excelsior AG geandert fortan war das Unternehmen als Excelsior in Hannover auch als Die Ex gelaufig Der Name Excelsior hatte sich vorher bereits als Markenname fur Reifen etabliert 2 Die wirtschaftliche Situation lasst sich u a an der Dividende ablesen die bis 1892 bei durchschnittlich 10 lag mit der Herstellung der Fahrradreifen auf 17 anstieg 1893 bis 1905 und danach bis 1913 im Mittel sogar 23 erreichte 2 Allerdings war die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg von einem deutlich zunehmenden in und auslandischem Konkurrenzkampf mit entsprechenden Schleuderpreisen gepragt Der Kriegsausbruch unterbrach diese Entwicklung die danach umso heftiger wieder einsetzte nbsp Kammschneiderei der Excelsior Werke 1912 nbsp Hannoversche Gummiwerke Excelsior Autoreifenherstellung nbsp Werbeplakate von Jupp Wiertz 1921 Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde die Produktion auf kriegswichtige Guter ausgerichtet vor allem Reifen und medizinische Artikel Durch Einberufung vieler Mitarbeiter zum Kriegsdienst kam es zu organisatorischen Problemen die durch vermehrten Einsatz von Frauen aufgefangen wurden Der Mangel an Rohkautschuk fuhrte durch Einsatz von aufbereitetem Gummi Regenerat zu Qualitatsminderungen Nach Kriegsende gab es einen betrachtlichen Nachholbedarf fur Konsumguter aus Gummi und fur Reifen da deren Produktion kriegsbedingt eingeschrankt war und die Qualitat durch vermehrten Einsatz von aufbereitetem Altgummi gesunken war Die Fertigungsanlagen waren stark verschlissen die Fertigungsmethoden unrationell Auf diese Gegebenheiten reagierte die Unternehmensleitung mit dem Ausbau der Fertigungsstatten in Hannover Limmer Das Verwaltungsgebaude wurde aufgestockt und eine neue Vulkanisierhalle entstand Von 1920 bis 1922 wurde nach Planen des Architekten Franz Otto Lutz der imposante viergeschossige Produktionsbau am Zweigkanal Linden errichtet der eindrucklich die klassizistisch anmutende Industriebaukunst der Zeit um den Ersten Weltkrieg vorfuhrt 6 Die Beschaftigtenzahl stieg bis 1922 auf annahernd 6 000 Arbeiter und Angestellte an 2 In dieser Zeit hatte sich der starke in und auslandische Wettbewerb wieder voll entfaltet Er fuhrte in der Zeit der Hochinflation bis 1923 und ab 1929 in der Weltwirtschaftskrise zu Ubernahmen und Zusammenbruchen wovon auch die Excelsior betroffen war Die Erneuerungs und Erweiterungsinvestitionen der Excelsior in den 1920er Jahren wurden durch insgesamt sechs Kapitalerhohungen finanziert Dabei gelang es der Continental AG bereits Anfang 1922 mehr als 25 Prozent des Aktienkapitals zu erwerben und damit zum bestimmenden Grossaktionar der Excelsior zu werden 5 Ab November 1922 kam es zu einer offenen Abwehr bzw Ubernahmeschlacht nachdem der Continental weitere 25 Prozent des Aktienkapitals der Excelsior uber eine Bankengruppe angeboten worden waren Der Excelsior Vorstand unternahm im Marz 1923 mit einer ausserordentlichen Gesellschafterversammlung den verzweifelten Versuch 5 durch Ausgabe von Vorzugsaktien mit erweitertem Stimmrecht die Vorherrschaft der Continental AG zu begrenzen Dies wurde von der Continental AG abgelehnt so dass der Vorstand zu der Erkenntnis gelangte dass die Excelsior AG ihre Selbststandigkeit weitgehend verloren hatte Die Continental erwarb in der Folgezeit weitere Aktienanteile der Excelsior so dass sich die beiden Unternehmensvorstande im Herbst 1927 uber die Fusion einigten die von der Generalversammlung der Excelsior am 10 Dezember 1928 gebilligt und ruckwirkend zum 1 Januar 1928 wirksam wurde 5 Nach der Fusion Zweigwerk der Continental AG bis 1999 Bearbeiten Nach der Fusion wurde das Excelsior Werk in Hannover Limmer zum Zweigwerk der Continental AG und bei gleichbleibendem Fertigungsprogramm unter die Zentralorganisation gestellt Die eingefuhrten Markennamen vor allem Excelsior fur Reifen wurden beibehalten Auch die Verkaufsstrukturen blieben eigenstandig um die Vielzahl der hergestellten Produkte mit ihren speziellen Anforderungen in geeigneter Weise abzusetzen und die Kauferbindungen moglichst zu erhalten Im Werk wurden umfangreiche Restrukturierungs und Rationalisierungsmassnahmen umgesetzt bei denen unter anderem die Leistungen nach dem Bedaux System ermittelt und bewertet wurden 5 Das Kalkulations und Rechnungswesen das bisher der technischen Unternehmensleitung zugeordnet war wurde wie bei der Continental AG nun dem kaufmannischen Unternehmensbereich zugeordnet Wahrend dieser Umstrukturierung kam es zu erheblichem Unmut und Widerstand gegen die Rationalisierungsmassnahmen die in einer Entlassungswelle vor allem bei den Angestellten mundete Im Continental Konzern der Ende der 1920er Jahre weitere Unternehmen ubernommen hatte kam es in der Weltwirtschaftskrise zwischen 1929 und 1931 zu einem Personalabbau von 18 200 auf 11 000 Angestellte und Arbeiter also um rund 40 Prozent 2 Zeit des Nationalsozialismus 1933 bis 1945 Bearbeiten Im Jahr 1939 zahlte das Werk Limmer der Continental AG 4 100 Beschaftigte Das Produktionsprogramm wurde kriegsbedingt auf gummierte Stoffe chirurgische Waren und Hartgummiprodukte wie Batteriekasten Kraftstofftanks Absatze und Sohlen fur Schuhe eingeschrankt und auf kriegswichtige Produkte vor allem Gasmasken umgestellt Ab 1944 wurden zunehmend sogenannte Fremdarbeiter im Werk Limmer eingesetzt Ein erstes Barackenlager auf dem Werksgelande wurde bei alliierten Luftangriffen durch Brandbomben weitgehend zerstort Todesfalle waren nicht zu beklagen 7 Im Sommer 1944 wurde es mit zehn Wohnbaracken neu aufgebaut und fur 1 220 Zwangsarbeiter ausgelegt Als Lagerleiter waren Lagerfuhrer eingesetzt die dem Betriebsobmann der Deutschen Arbeitsfront DAF dem Einheitsverband der Arbeitnehmer und Arbeitgeber unterstellt waren Die Uberwachung diese Zwangsarbeiter Lagers oblag dem Werkschutz der Continental nbsp Gedenkstein fur das KZ Aussenlager Hannover Limmer an der Stockhardtstrasse SackmannstrasseIm Juni 1944 wurde unmittelbar angrenzend das KZ Aussenlager Hannover Limmer als Aussenlager des Konzentrationslagers Neuengamme errichtet eines von sieben derartigen Lagern im heutigen Stadtgebiet von Hannover Es hatte bis zu 1000 weibliche Haftlinge die unter anderem im benachbarten Continental Werk in 12 Stunden Schichten eingesetzt waren Gegen Kriegsende wurde das KZ Aussenlager Anfang April 1945 weitgehend geraumt Die marschfahigen Haftlinge wurden in einem drei Tage dauernden Marsch in das KZ Bergen Belsen getrieben Eine 2008 gegrundete ortliche Initiative versucht das geschichtliche Andenken auch in die Wasserstadt Limmer in geeigneter Weise einzugliedern 8 Nachkriegszeit 1945 bis zur Stilllegung 1999 Bearbeiten nbsp Contiwerk Limmer am Zweigkanal Linden 2008Das Zweigwerk Limmer war im Zweiten Weltkrieg weitgehend von Kriegsschaden verschont geblieben so dass die Produktion kurz nach Kriegsende wieder anlaufen konnte zunachst stark eingeschrankt Die Besatzungsmachte ordneten die Herstellung von dringend benotigten Produkten wie Gummisaugern und hygienisch medizinischen Artikeln an Die Rohstoffknappheit fuhrte dazu dass die Aufbereitung von Altgummi weiter intensiviert wurde Fur alle drei hannoverschen Werke wurde im Zweigwerk Limmer die Gummi Mischerei konzentriert Aus dem in den letzten Kriegswochen erheblich zerstorten Stammwerk in Vahrenwald wurden die Verwaltungs und Rechnungsabteilungen in das Zweigwerk Limmer verlegt Hierdurch kam es zu grosser Raumknappheit so dass auch Produktionsraume zu Buros umgenutzt wurden Das Zweigwerk Limmer wurde nach dieser Wiederaufbauphase um eine neue Walzhalle eine Fabrikhalle fur Bodenbelage Floorflex eine Energiezentrale und Baulichkeiten fur die Formen und Maschinenfabrik erweitert die Produktionsmaschinen und vorrichtungen fur die anderen Werke fertigte Angeschlossen war die Lehrwerkstatt Um 1970 arbeiteten in der Maschinen und Formenfabrik und den zugehorigen Nebenstellen 950 Menschen 1999 wurde die Produktion stillgelegt Das ehemalige Werksgelande ist heute eingebunden in verschiedene Rundgange zum Thema Industrialisierung an Beispielen wie der Kanalroute 9 In dieser Verbindung von ehemaligen und bestehenden Industriebereichen mit den Transportwegen Binnenschiff und Schiene ist auf engstem Raum die Veranderung in Richtung Transporte zu erleben Nachnutzung Wasserstadt Limmer Bearbeiten nbsp Abrissarbeiten 2009 nbsp Fassaden der denkmalgeschutzten Gebaude des ehemaligen Werks Limmer 2009 nbsp Blick uber das Gelande 2015 Hauptartikel Wasserstadt Limmer Nach der Stilllegung des Werks Limmer durch die Continental AG 1999 blieben die Gebaude zunachst erhalten In den Folgejahren wurden die jungeren Gebaudetrakte abgerissen 2009 wurde ein grosser Teil der historischen Gebaudekomplexe gesprengt 10 Auf dem weitgehend freigeraumten Gelande sollte die Wasserstadt Limmer durch die Gunter Papenburg AG gebaut werden Die 2013 vorgelegten Planungen des ersten Bauabschnitt umfassten 2000 Wohneinheiten auf rund 80 000 m Wegen fehlender Burgerbeteiligung und zu dichter Bebauung wurde der Bebauungsplan vom Bezirksrat abgelehnt 2014 stellte die Stadtverwaltung Hannover ein neues Konzept mit bis zu 2200 Wohneinheiten fur 5000 Bewohner vor 11 Dagegen gab es aus Teilen der Politik und von Burgern Einwande 12 Ab Herbst 2014 lief ein neues Burgerbeteiligungsverfahren 13 Im Mai 2015 wurden Ziele zwischen 1000 und 1800 Wohneinheiten diskutiert 14 Im August 2016 beschlossen Bau und Umweltausschuss des Rates den Bau von weniger als 2000 Wohnungen fur deutlich mehr als 3000 Menschen Im ersten Bauabschnitt nahe am alten Dorf Limmer fur den die Auslage der Plane zur Burgerbeteiligung beschlossen wurde wurden 20 Sozialwohnungsbau vorgesehen 15 Publikationen BearbeitenHannoversche Gummiwerke Excelsior AG Festschrift zum 50 jahrigen Firmenjubilaum Selbstverlag Hannover 1912 Hannoversche Gummiwerke Excelsior Aktien Gesellschaft Hannover Limmer Taschenkalender nachgewiesen ab 1921 1923 Erscheinen eingestellt DNB 367995050 Literatur BearbeitenHandbuch der deutschen Aktiengesellschaften 19 Ausgabe 1914 1915 Band 1 S 1560 f Hans Theodor Schmidt Continental Ein Jahrhundert Fortschritt und Leistung 1871 bis 1971 Jubilaums Festschrift Hannover 1971 Ilse Ruttgerodt Riechmann Wunstorfer Strasse 130 In Niedersachsisches Landesverwaltungsamt Institut fur Denkmalpflege Hrsg Stadt Hannover Teil 2 Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Baudenkmale in Niedersachsen Band 10 2 Friedr Vieweg amp Sohn Braunschweig Wiesbaden 1985 ISBN 3 528 06208 8 S 158 Klaus Mlynek Excelsior In Hannover Chronik Schlutersche Hannover 1991 ISBN 3 87706 319 5 S eingeschrankte Vorschau auf Google Bucher Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Dieter Brosius Excelsior In Geschichte der Stadt Hannover Band 1 Vom Beginn des 19 Jahrhunderts bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 1992 ISBN 3 87706 351 9 S eingeschrankte Vorschau auf Google Bucher ContiTech Holding GmbH Hrsg Limmer wie immer Das Werk im Wandel Druckerei Josef Grutter Ronnenberg 1997 Paul Erker Vom nationalen zum globalen Wettbewerb Die deutsche und amerikanische Reifenindustrie im 19 und 20 Jahrhundert Schoningh Paderborn 2005 ISBN 3 506 71788 X Waldemar R Rohrbein Excelsior In Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hrsg u a Stadtlexikon Hannover Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2009 ISBN 978 3 89993 662 9 S 169 f Marc Theis Lost in time Peperoni Books Berlin 2011 ISBN 978 3 941825 28 4 Bildband insbesondere zu den Graffiti vor dem Abriss der meisten Gebaude der Continental Limmer mit einem Essay von Boris von Brauchitsch und einer Ubersetzung in Englische von Pauline Cumbers Inhaltsverzeichnis bei der Deutschen Nationalbibliothek Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hannoversche Gummiwerke Excelsior Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Scans verschiedener Bilddokumente des Unternehmens auf postkarten archiv de Homepage von Andreas Andrew Bornemann Kurt Wolter Graffiti Kunst am Conti Gelande abgerufen am 22 Januar 2012 wasserstadt limmer org Beschreibung auf hannover deEinzelnachweise Bearbeiten a b Hans Theodor Schmidt Continental Ein Jahrhundert Fortschritt und Leistung 1871 bis 1971 Jubilaums Festschrift Hannover 1971 a b c d e f g h i j Hans Theodor Schmidt Die Excelsior AG Hannovers alteste Gummiwarenfabrik In Tradition Zeitschrift fur Firmengeschichte 8 Jahrgang 1963 S 24 43 a b c d Hannoversche Gummiwerke Excelsior AG Festschrift zum 50 jahrigen Firmenjubilaum Selbstverlag Hannover 1912 Stadtplan Hannover von 1873 Planquadrat F2 Meyers Konversations Lexikon 1895 Planquadrat C3 a b c d e f Paul Erker Vom nationalen zum globalen Wettbewerb Die deutsche und amerikanische Reifenindustrie im 19 und 20 Jahrhundert Schoningh Paderborn 2005 ISBN 3 506 71788 X Ilse Ruttgerodt Riechmann Rainer Frobe et al Konzentrationslager in Hannover KZ Arbeit und Rustungsindustrie in der Spatphase des Zweiten Weltkriegs Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen Band 35 Quellen und Untersuchungen zur allgemeinen Geschichte Niedersachsens in der Neuzeit Band 8 2 Bande August Lax Hildesheim 1985 ISBN 3 7848 2422 6 Der Arbeitskreis kz limmer de archiviert vom Original am 14 September 2013 abgerufen am 21 Juni 2013 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kz limmer de Industriewege Hannover Continental Gummiwerk Limmer industriewege hannover de abgerufen am 21 Juni 2013 Sprengungen von historischen ehemaligen Produktionsgebauden Sprengung am 18 Marz 2009 auf YouTube Sprengung am 18 April 2009 auf YouTube Sprengung am 20 Juni 2009 auf YouTube Limmer So geht s weiter mit der Wasserstadt Nicht mehr online verfugbar In Hannoversche Allgemeine Zeitung Archiviert vom 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