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Der Hammer Ebnath war ein Eisenhammer in dem gleichnamigen oberpfalzer Ort Ebnath Das Werk wurde von einem heute verschwundenen Nebenarm der Fichtelnaab im Burggraben unterhalb der Burg Ebnath betrieben Noch heute zeugt das Wappen der Gemeinde mit einem Eisenhammer im Schildhaupt von der dortigen fruhen Eisenerzeugung Wappen von EbnathInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEs ist davon auszugehen dass das Hammerwerk zu Ebnath bereits vor 1362 bestand 1 In diesem Jahr verkauft Pfalzgraf Ruprecht I den Hammer zu Ebenode Wolfeln dem Kamerer Burger von Amberg Dazu durfte er hauen in unsern Waldern und Forsten wie alle unsere Burger zu Amberg und in unserem Lande Diese Versorgung mit Holzkohle war eine unabdingbare Voraussetzung zum Betrieb eines Hammerwerkes Allerdings ist der Hammer nicht im Verzeichnis der Oberpfalzer Hammereinigung von 1387 aufgenommen da das Werk ein Blech und kein Schienhammer war und nur die Letzteren wurden als eisenproduzierendes Werke in die Hammereinigung aufgenommen Blechhammer wurden erst ab 1464 in die Einigung eingegliedert 1413 muss von dem Hammer Ebnod Geldzins zu Walpurgis 25 Februar und Machaelis 29 September bezahlt werden 1426 wird hier der Hammer zu Ebnath wieder genannt der damals von den Herren von Hirschberg um 220 fl von den Vorbesitzern zusammen mit der Gutsherrschaft Ebnath erkauft wurde Auch in den spateren Lehensurkunden wird dieser Hammer immer erwahnt und zwar mit der Bestimmung dass im Falle eines Ruckkaufs diese Summe mit abgelost werden musse etwa heisst es in dem Lehensrevers des Sebastian von Hirschberg vom 14 Dezember 1477 und wan der obgenannte unser gnediger herr herr Ludwig die obgenannte veste Ebenod mit dorffern und andern zugehorungen losen und zu iren handen bringen werden wollen sie dann den obgenannten hammer mit seinen zugehorungen auch die 220 gulden mit den obgenannten vesten Ebenoten losen Wichtig fur die Entwicklung des Eisengewerbes rund um Ebnath war die Schurferlaubnis die Kurfurst Philipp von der Pfalz den Brudern Hermann und Hans von Hirschberg bereits im April 1478 in zwei bis drei Meilen umb den Melmeusel und in der Zwisel und am Meringer pach auf allerles Metall es sey gold silber kupfer zinn pley quecksilber oder eysen alles und yedes gab mit der Ubergabe des Bergregals waren weitere Ermachtigungen verbunden doselbst heuser wonungen wismat acker und garten machen und pauen zu konnen desgleichen auch den hammer zu Melmeusel pauen oder einen anderen hammer schmelzhutten oder rennherd zu machen An der Aussenseite der Pfarrkirche St Agidius von Ebnath ist ein Grabstein des Hammermeisters Johann zu Ebnath 1618 angebracht Weitere Epitaphien in der Kirche beziehen sich auf Margaretha von Altmannshausen 16 Januar 1676 geb Rehlingen zu Horgau Gemahlin des Hammerherrn Johann Ernst von Altmannshausen zu Neuenthann Landrichter zu Waldeck 1630 besitzt Carl Schreyer den Blechhammer zu Ebnath In einem Bericht vom 16 Januar 1666 uber den Stand des Bergbau und Hammerwesens in der Oberpfalz wird uber Ebnath uberliefert Ain hammer zu Ebnath welchen Hans Sigmund Schreyer innenhat und denen von Hirschberg mit der niedern gerichtsbarkeit unterworffen auch dermalen gangbar ist Das erz nimbt Schreyer zu Neuensorg und Riglasreuth so aber schlecht ist Dann hat Niclas Schreyer einen gangbaren hammer zu vorbesagten Ebnath warzu er das erz an erst hiervor bemelten genannten orten abholet Ferner so hat auch Carl Schreyer also zu Ebnath einen hammer so aber ungangbar und ganz od ligt welchen er wieder aufzupauen nit vermag 2 Es sind hier also drei Hammerwerke genannt Ebenso wird ein Hammer zu Niederlinden erwahnt das damals zur Hofmark Ebnath gehorte hierzu heisst es Ein Hammer zu Niederlinden in der Hofmark Ebnath Balthasar Paur gehorig zwar gangbar jedoch durch ihn nicht sondern durch den von Altmannshausen als Bestandtner des Fichtelberg Bergwerks dem solcher bestandweis uberlassen ist bestellt und allda eben genanntes schlechtes Arzt verarbeitet wird 2 Am 30 November 1670 hat Johann Ernst von Altmannhausen churfurstlicher Oberwachtmeister zu Fuss und Landrichter von Waldeck den od liegenden Hammer im Dorf Ebnath von Wolf Adam von Hirschberg zu Schwarzenreuth und dessen Sohn Johann Christoph Gottfried zu Ebnath mit 25 Tagwerk Feld und 17 Tagwerk Wiesen erworben Zuvor hatte Niklas Konig den Hammer in Bestand Ernst von Altmannhausen hatte in der hiesigen Gegend bereits am 8 Mai 1658 den Hammer Oberlind bestandsweise von Otto Lefen ubernommen und den Hammer Niederlind heute Unterlind 1664 zuerst von Balthasar Bauer pachtweise und dann 1674 durch Kauf ganz an sich gebracht Er musste allerdings 1689 wegen des Vorwurfs der Unterschlagung von Einnahmen gegenuber dem Landesherrn fluchtartig das Land verlassen zu einem Schuldspruch gegen ihn kam es jedoch nicht Uber das weitere Schicksal des Hammers im Dorf ist nichts mehr bekannt vermutlich wurde er nach dem Abgang des Ernst von Altmannhausen nicht mehr in Betrieb genommen die Mauern verfielen Zulaufgraben und Stauweiher Schulweiher genannt wurden verfullt und nichts mehr deutet auf das fruhere Werk hin Bei der letzten Belehnung mit dem Mannritterlehen Ebnath an die Hirschberger am 14 November 1799 werden hier noch mehrere Eisenwerke genannt und zwar der Waffenhammer in Grunberg das Blechwalzwerk in Unterlind heute zu Mehlmeisel gehorend funf Frischfeuer in Ebnath Mitter Ober und Unterlind sowie in Selingau und noch ein Blaufeuer in Ebnath der sogenannte Schenkelhammer Literatur BearbeitenHans Muller Ihl Hofmark Ebnath Heimat an der oberen Fichtelnaab Gemeindeverwaltung Ebnath Coburg 1979 H Schellein Von den Eisenhammern an der oberen Fichtelnaab In Hans Muller Ihl 1979 S 215 221 Herbert Sturm Historischer Atlas von Bayern Kemnath Landrichteramt Waldeck Kemnath mit Unteramt Pressath Munchen 1975 in Hans Muller Ihl 1979 S 47 122 Friedrich Hermann Hofmann Die Kunstdenkmaler von Bayern 2 13 Die Kunstdenkmaler von Oberpfalz und Regensburg Bezirksamt Beilngries 2 Amtsgericht Riedenburg vom elften bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts Deutscher Kunstverlag Munchen 1908 S 7 13 Weblinks BearbeitenHistorischer Atlas von Bayern Altbayern Reihe I Heft 40 Kemnath Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1975 Einzelnachweise Bearbeiten H Schellein Von den Eisenhammern an der oberen Fichtelnaab In Hans Muller Ihl Hofmark Ebnath Heimat an der oberen Fichtelnaab S 215 221 a b Julius Denk Beitrage zur Geschichte des Berg und Hammerwesens in der churfurstlichen Oberpfalz 1902 S 187 49 950579 11 941885 542 Koordinaten 49 57 2 1 N 11 56 30 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hammer Ebnath amp oldid 231225486