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Die Huhnerkirche ist ein denkmalgeschutztes Hofgut mit integrierter Gaststatte in der hessischen Taunusgemeinde Hunstetten An dieser Stelle stand im 16 17 Jahrhundert eine Kirche auf die der Name zuruckzufuhren ist 1 Bekannt ist dass hier als Gaste schon Zar Alexander II von Russland und Mitglieder der rumanischen Konigsfamilie nachtigten Die Huhnerkirche von Osten her gesehenInhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Beschreibung 3 Geschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Huhnerkirche liegt mittig zwischen den im Mittelalter besonders bedeutsamen Stadten Limburg und Mainz in der Gemeinde Hunstetten Westlich fallt das Gelande zum Ortsteil Limbach ab zu dessen Gemarkung sie zahlt ostnordostlich zum Ortsteil Wallbach Zur Ortsmitte beider Dorfer ist das an der Kreuzung von Bundesstrasse 417 dort Huhnerstrasse genannt und Landesstrasse 3275 gelegene Gut jeweils etwa einen Kilometer entfernt Es befindet sich etwa 800 m sudlich des Huhnerbergs 410 4 m u NN auf rund 375 m u NN 2 Beschreibung BearbeitenDie Huhnerkirche ist eine vierseitig geschlossene Hofanlage Das im Norden gelegene Herrenhaus von 1775 ist aus Bruchsteinmauerwerk errichtet Lediglich der Giebelbereich ist mit Fachwerk ausgefuhrt Das verputzte Gebaude weist ein Kruppelwalmdach auf und wird von einem Haubendachreiter gepragt Geschichte BearbeitenAuf die fruhe Besiedlung der Gegend um die Huhnerkirche deuten zahlreiche Hugelgraber im Walddistrikt Amtsmannsheck auf dem Huhnerberg hin Erst mit der Grundung des Benediktinerklosters Bleidenstadt Ende des 8 Jahrhunderts ist davon auszugehen dass sich der christliche Glaube in der Gegend verbreitete Im Jahr 1515 wird erstmals eine Kapelle Unserer lieben Frauen auf dem Honerberg erwahnt die das Ziel von Wallfahrten war Warum gerade hier eine Kapelle stand ist heute unklar Vermutet wird dass schon damals an dieser Stelle eine Besiedlung existierte etwa in Form eines Hofguts oder auch einer Ansiedlung auf die die Gemarkungsbezeichnung Eichelshausen fur ein nordlich liegendes Flurstuck hindeutet Sie konnte auch als Kleinkirche fur die abgegangenen Orte Freienrod und Breitenscheid wohl sudlich im Grenzgebiet der Gemeinden Strinz Trinitatis Gorsroth Oberlibbach und Kesselbach gedient haben 1525 stiftete der Landesherr Graf Philipp II von Nassau Geld zum Bau einer neuen Kapelle Bis zur Reformation Mitte des 16 Jahrhunderts gehorte die Kirche zur Pfarrei Strinz Trinitatis nach 1546 blieb die Kirche ungenutzt und verfiel 1568 erlaubte Kaiser Maximilian II auf Bitten von Graf Johann das Abhalten eines Jahrmarktes Bis zu drei Markte wurden jahrlich abgehalten 1654 nach Limbach und 1782 wieder an die Huhnerkirche zuruck verlegt Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges besonders im Jahr 1634 wurde die Kirche schwer beschadigt 1655 wurden Baumaterialien der Kirchenruine an die Gemeinde Walsdorf verkauft wo sie zum Bau des dortigen Gotteshauses Verwendung fanden Ein Teil des Materials wurde auch beim Bau am Idsteiner Schloss verwendet Weiteres Material landete 1668 beim Ausbau der Idsteiner Unionskirche Die aus dem 15 Jahrhundert stammende Glocke war kurzzeitig am Hexenturm in Idstein angebracht Fur die Mitte des 18 Jahrhunderts sind erste Plane fur eine Nutzung der noch vorhandenen verfallenen Aussenmauern der alten Kirche als Posthaus bekannt Um 1770 erfolgte jedoch der Abriss der Mauerreste 1778 ubernahm der Hauptmann der nassauischen Landesmiliz Ambrosius Antoni das im Jahr zuvor fertiggestellten Gebaude als Posthaus Endgultig eingerichtet war die Poststation 1783 Neben der Umspannstation fur die Postkutschen mindestens 50 Pferde wurden hier unterhalten und dem landwirtschaftlichen Hofgut gab es an der Huhnerkirche eine Schmiedewerkstatt ein Backhaus eine Pferdeschwemme eine Holzhandlung eine Brauerei und eine Schnapsbrennerei Dokumentiert ist noch fur 1855 eine Mautstelle auf der Huhnerstrasse Im Hauptgebaude wurde 1778 auch die Glocke wieder aufgehangt Sie wurde im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen 1994 wurde eine kleine Bronzeglocke mit gleicher Inschrift wieder installiert Ab 1795 war die Huhnerkirche verpachtet Die anfangs gute wirtschaftliche Lage verschlechterte sich vor allem weil das Anwesen sehr unter kriegerischen Auseinandersetzungen litt Speziell 1795 96 zur Zeit des ersten Koalitionskriegs erlitt die Huhnerkirche grosse Verluste Aber auch beim Vorbeimarsch der Armee Bluchers im November 1813 wahrend des sechsten Koalitionskriegs wurde durch einquartierte Soldaten geplundert und Inventar zerstort Im Jahr 1822 wurde die Poststation nach Neuhof verlegt Damit beschrankte sich die Nutzung der Huhnerkirche fortan auf die Landwirtschaft spater auch wieder mit Gastbetrieb Im Jahr 1865 ubernahm die Familie Alberti das Anwesen das sie seit 1806 bereits in Erbpacht hatte und bewirtschaftet dieses noch heute Bis in die 1960er Jahre hinein fand an der Huhnerkirche traditionell ein Heiratsmarkt statt Schon im 18 Jahrhundert wurde diese Tradition dokumentiert Literatur BearbeitenReinhard Battenfeld Von der Pferdewechselstation zum Landgasthof 22 Jahre Gastlichkeit auf der Huhnerkirche einstmals eine Kapelle mit Namen Unserer Lieben Frauen zum Honerberg Huhnerberg In Jahrbuch des Rheingau Taunus Kreises Band 49 Kreisausschuss des Rheingau Taunus Kreises Bad Schwalbach 1998 ISSN 1439 0779 S 45 48 Helmut Herborn Die Poststationen in Kirberg und auf der Huhnerkirche der Postkurs von Mainz uber Wiesbaden Limburg nach Siegen Rundbrief Nr 66 Arbeitsgemeinschaft fur Postgeschichte und Philatelie im ehemaligen Herzogthum Nassau Idstein 1993 Waldemar Schmidt Strinz Margaretha und Strinz Trinitatis zwei Bleidenstadter Kirchspiele in Nassauische Annalen 65 Band 1954 S 229 233 Alexander Walk Gaststube auf den Grundmauern des Ostchors Die Huhnerkirche war dermal einst ein Gotteshaus In Rheingau Taunus Heimatbrief Band 3 Heft 1 Kreisausschuss des Rheingau Taunus Kreises Geisenheim 1989 ISSN 0935 221X S 12 Rudolf P Wuschek Der Kirchenfuhrer zur Huhnerkirche Zeugnisse und offene Fragen zur fruhen Geschichte Goebel Hunstetten Gorsroth 2009 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Huhnerkirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Huhnerkirche auf der Website der Gemeinde Hunstetten PDF 504 kB Einzelnachweise Bearbeiten Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Huhnerkirche In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise 50 246231 8 187647 Koordinaten 50 14 46 4 N 8 11 15 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Huhnerkirche amp oldid 229418010