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Das Gutshaus Rogasen auch Schloss oder Herrenhaus ist ein schlossahnliches Herrenhaus im Dorf Rogasen im Landkreis Potsdam Mittelmark in Brandenburg Es wurde in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts im Stil des fruhen Klassizismus gebaut Von der Mitte des 19 Jahrhunderts bis zur Enteignung 1945 befand es sich im Familienbesitz der Grafen von Wartensleben Das Gebaude ist als Baudenkmal ausgewiesen 1 Ebenfalls zum Baudenkmal gehoren weitere Gebaude des Guts auch Rittergut mit dem ehemaligen Gutspark dem Pferdestall und einem Bedienstetenwohnhaus Die Anlage liegt am Sudhang der Karower Platte mit Blick ins Fiener Bruch Gutshaus RogasenDas Gutshaus RogasenDatenOrt RogasenBaustil BarockBaujahr 1780Koordinaten 52 19 14 8 N 12 21 28 3 O 52 32079 12 35786 Koordinaten 52 19 14 8 N 12 21 28 3 OBesonderheitenZum Baudenkmal gehoren neben dem Gutshaus Gutspark Pferdestall und Bedienstetenwohnhaus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerke 2 1 Gutshaus 2 2 Nebengebaude und Gutspark 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Rittergut Rogasen um 1869 70 Sammlung Alexander DunckerBesitzer des Rittergutes war uber 500 Jahre die Familie von Werder Rogasen ist Geburtshaus des preussischen Ministers Dietrich von Werder 1740 1800 Das Gutshaus wurde 1780 auf den Grundmauern eines Vorgangerbaus errichtet und nachdem es spater von franzosischen napoleonischen Truppen in Brand gesteckt worden war wieder aufgebaut 1848 ubernahm die Familie von Wartensleben das Rittergut 2 unter anderem Graf Ludwig von Wartensleben Ehrenkommendator des Johanniterordens Die Beguterung blieb bis 1945 im Besitz der Nachfahren Einer der letzten Gutsherren war der Fideikommissherr Richard Graf von Wartensleben 1871 1935 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gutshaus samt Landereien mit einer teilweise verpachteten landwirtschaftlichen Flache von 176 Hektar im Zuge der Bodenreform durch die sowjetische Verwaltung enteignet 4 Das Gutshaus wurde zunachst als Kommandantur und wenig spater unter anderem als Unterkunft fur Fluchtlinge genutzt Die Landereien wurden unter landloser und landarmer Bevolkerung aufgeteilt Ab 1957 wurde das Gutshaus Schulhaus einer Polytechnischen Oberschule Teile der Anlage wurden zudem als Kindergarten beziehungsweise Kinderkrippe genutzt 5 Nach dem Ende der DDR und der Schliessung der Schule verkaufte die Gemeinde als Eigentumerin das Gut an private Investoren Im Jahr 2000 erwarb eine Familie Konig das Gutshaus Frau Konig ist direkte Nachfahrin des Grafen von Wartensleben des letzten Besitzers vor der Enteignung 1945 6 2013 wurde das Gutshaus mit Nebengebauden und Park an einen anderen privaten Eigentumer weiterverkauft Das Haus soll saniert und sukzessive zum Ort fur Ausstellungen und kleinere Veranstaltungen entwickelt werden 7 Bauwerke BearbeitenGutshaus Bearbeiten nbsp SudansichtDas grau verputzte Gutshaus ist ein zweiflugliger Bau Der zweistockige Hauptflugel steht in West Ost Richtung Das zentrale Hauptportal welches uber eine achtstufige zu den Seiten ausgerichtete Freitreppe zu erreichen ist weist nach Norden in den Gutshof Es befindet sich in einem zentralen Mittelrisalit mit klassischem Dreiecksgiebel Das Portal ist rechteckig und doppelflugelig Es ist uber eine kleine Auffahrt zu erreichen Seitlich wird es von Pilastern begrenzt die einen schmiedeeisernen Balkon im Obergeschoss tragen Die Fenster im Untergeschoss sind ausnahmslos Rechteckfenster wahrend die Fenster des Oberstocks der Nord und Sudfassade rundbogig gestaltet sind Schmuckelemente der Nordfassade sind zwei einfache Gesimse und Fensterumrandungen In ein Gesims oberhalb der Fenster des oberen Stockwerks sind kleine Verdachungen dieser eingearbeitet Oberhalb der doppelflugligen zentralen Balkontur befindet sich ein weisser Wappenstein Weiterhin gibt es jeweils kleine Fensteroffnungen des Dach und Kellergeschoss An der westlichen und ostlichen Seite befinden sich im Obergeschoss rundbogig gestaltete Blendfenster Die zum Gutspark zeigende Sudfassade ist der Nordfassade ahnlich gestaltet Ein breiter Zugang zum durch eine Mauer separierten Garten befindet sich unter eine Fensterbreiten gestalteten steinernen Balkon Zentral befindet sich oberhalb des Balkonzugangs ebenfalls ein Wappenstein Der Balkon wird von schlichten im unteren Anteil viereckigen im mittleren und oberen Teil achteckigen Saulen getragen Das Dach des Hauptflugels ist ein Walmdach nbsp Westflugel vom GartenOstlich schliesst sich ein Anbau an der prinzipiell die gleichen Bauelemente wie der Hauptflugel aufweist In seiner nordostlichen Ecke befindet sich eine kleine Auslucht in der ein kleines Nebenportal eingearbeitet wurde Ein ahnlicher Anbau befindet sich westlich des Hauptflugels An diesen Anbau schliesst sich unmittelbar ein einstockiger Westflugel an wobei dieser aufgrund des Gelandegefalles ein ausgebauteres Kellergeschoss besitzt In der Westfassade sind die Fenster im Anbau im Obergeschoss rechteckig mit einer originalen erhaltenen rundbogigen Umrandung Die beiden nordlichen wurden nachtraglich zu einem breiteren Rechteckfenster verandert Im unteren Stockwerk befinden sich zwei rechteckige Blenden Auffallig ist ein geschnitzter und gezimmerter laubenartiger holzerner Vorbau eines Seiteneingangs zum Kellergeschoss Die Fenster des Westflugels sind rechteckig Aus dem Westflugel springt ein Risalit mit Dreiecksgiebel hervor Im Risalit befindet sich ein Kellereingang Dieser wurde wohl nachtraglich eingearbeitet Ein vorher bestehender Eingang wurde vermauert wobei im oberen Anteil Glasziegel verwendet wurden Im Giebel des Risalits befindet sich ein Ochsenauge mit einer verzierten Umrandung Nach Osten zum Garten gibt es einen weiteren Risalit mit gleich gestaltetem Giebel In diesem befindet sich ein Zugang zum Erdgeschoss Ebenfalls ein Dreiecksgiebel mit zwei kleinen Rundbogenfenstern schliesst den Westflugel nach Suden ab Die Fenster des Stockwerks und des Kellergeschosses sind rechteckig Ein im Verhaltnis zu anderen kleineres und die Umrandung nicht voll ausfullendes Fenster wurde offenbar nachtraglich in eine Blende eingearbeitet Das Satteldach des Westflugels ist mit den gleichen Dachziegeln wie der Hauptflugel eingedeckt Nebengebaude und Gutspark Bearbeiten nbsp BedienstetenhausZum Baudenkmal des Gutes gehort neben dem schlossartigen Gutshaus der sich nach Suden anschliessende mit Baumen bewachsene Gutspark der bis an das Fiener Bruch heranreicht Parkahnlich gestaltet ist ebenfalls der nordliche Gutshof Dieser wird nach Norden zur Kreisstrasse 6939 von einem unverputzten hohen Stallgebaude abgeschlossen Dieser Stall ist grundsatzlich aus Feldsteinen gemauert Lisenen und Fensterumrandungen bestehen aus Ziegelsteinen Westlich des Gutshauses steht ein auffalliges einstockiges ehemaliges Bedienstetenhaus Dieses besteht aus zwei an der Traufe aneinander stehenden Teilbauten Im vom Gutshof aus betrachteten rechten Gebaudeteil ist der Sockel beziehungsweise das Kellergeschoss aus unverputzten roten Ziegeln gemauert Auch einzelne Feldsteine sind zu erkennen Das Erdgeschoss ist grau verputzt und ein Stufengiebel wurde vornehmlich aus Feldsteinen gemauert Neben den Feldsteinen wurden gerade Verzierungen wie Lisenen und Gesimse mit roten Ziegeln gemauert Nach Norden kragt ein Giebelohr hervor Im Erdgeschoss gibt es eine Auslucht welche mit einem klassischen Dreiecksgiebel uberdacht ist Diese Uberdachung wird von schlichten Pilastern getragen Der linke Gebaudeteil ist im Bereich des Keller und des Erdgeschosses schmucklos verputzt Der Stufengiebel ist ahnlich dem des rechten Gebaudeteils gestaltet Unterschiede sind Schmuckelemente wie diagonal gekreuzte mit roten Ziegeln gemauerte Linien Ein Giebelohr fehlt und Gesimse sind etwas anders gestaltet Literatur BearbeitenUdo Geiseler Sibylle Badstubner Groger Christa Frase Heidrun Fleege Marion und Karl Geyer Herrenhaus Rogasen Berlin 2020 Sibylle Badstubner Groger Hrsg Schlosser und Garten der Mark Heft 160 Freundeskreis Schlosser und Garten der Mark Rogasen In Alexander Duncker Hrsg Die landlichen Wohnsitze Schlosser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preussischen Monarchie nebst den koniglichen Familien Haus Fideicommiss und Schattull Gutern Band 11 Duncker Berlin 1869 Blatt 657 zlb de Text zwei Seiten danach Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gutshaus Rogasen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste Potsdam Mittelmark Memento vom 6 Januar 2016 im Internet Archive PDF 21 kB bldam brandenburg de abgerufen am 24 Dezember 2013 Oskar Kohler Gustav Wesche H Krahmer Niekammer s Landwirtschaftliche Guter Adressbucher Band V 1922 Landwirtschaftliches Adressbuch der Ritterguter Guter und grosseren Hofe der Provinz Sachsen Verzeichnis samtlicher Ritterguter und Guter bis zur Grosse von ungefahr 20 ha herab mit Angabe der Gutseigenschaft des Grundsteuerreinertrages der Gesamtflache und des Flacheninhalts der einzelnen Kulturen In Mit Unterstutzung der Landwirtschaftskammer zu Halle a S nach amtlichen Quellen und auf Grund unmittelbarer Angaben bearbeitet Hrsg Standardwerk fur die Land und Forstwirtschaft 3 Auflage Reichenbach sche Verlags Buchhandlung Leipzig 22 April 1922 S 38 39 slub dresden de Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Teil A 1942 Grafliche Hauser des spatestens um 1400 nachgewiesenen ritterburtigen deutschen Landadels und ihm gleichartiger Geschlechter Deutscher Uradel In Letztausgabe des Gotha F GHdA GGH 115 Auflage Justus Perthes Gotha 22 November 1941 DNB 013220748 S 619 f Schwarzbuch der Bodenreform Enthaltene Gemeinden und Orte Memento vom 6 Juni 2011 im Internet Archive S Kinder H T Porada Hrsg Brandenburg an der Havel und Umgebung 2006 S 277 Schloss Rogasen Havellandische Musikfestspiele gGmbH abgerufen am 3 Oktober 2014 Von Mittelfranken ins Markische Markische Allgemeine vom 18 Februar 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gutshaus Rogasen amp oldid 237180469