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Graf Gustav Otto zu Sayn Wittgenstein Hohenstein 14 April 1633 in Frankfurt 15 Oktober 1701 in Marburg war ein deutscher Reichsgraf aus dem Hause Sayn Wittgenstein Seine volle Titulatur war Gustavus Graf zu Sain Witgenstein und Hohnstein Herr zu Homburg Vallendar Neumagen Lahr Lohra und Clettenberg 1 Gustav Graf zu Sayn Wittgenstein Hohenstein Konterfei auf Gulden 1676 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Familie 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenGustav war der zweitalteste Sohn des Grafen Johann VIII 1601 1657 und seiner Ehefrau Anna Auguste geb Grafin von Waldeck 1608 1658 Tochter des Grafen Christian zu Waldeck Wildungen Er wurde nach dem Willen seines Vaters zum Regenten seiner erworbenen Grafschaft Hohenstein mit den dazu gehorigen Herrschaften Lohra und Klettenberg ernannt wobei dem altesten Sohn Ludwig Christian die Landeshoheit vorbehalten blieb die dieser spater gegen Zahlung von 20 000 Reichstaler an Gustav abtrat 2 Der neue Hohensteiner Regent bezog ab 1671 seine Residenz auf Schloss Klettenberg 3 Der Streit um die Grafschaft Hohenstein die sein Vater bereits 1647 vom Grossen Kurfursten Friedrich Wilhelm von Brandenburg erhalten hatte schwelte weiter Johann VIII war fur seine Verdienste bei den Verhandlungen die 1648 zum Westfalischen Frieden beitrugen vom Kurfursten mit der Grafschaft Hohenstein Hohnstein bedacht worden wobei dieser offenbar die Grosse seines Geschenkes nicht uberblickt hatte Nach dem Tode des Grossen Kurfursten suchte sein Nachfolger Kurfurst Friedrich III gegen Zahlung von 100 000 Taler Ubernahme aller auf der Grafschaft haftende Schulden und weiterer Vergunstigungen Gustav zur Abtretung der Grafschaft Hohenstein zu bewegen Graf Gustav ging jedoch viele Jahre darauf nicht ein 4 Zunachst nach Hausgesetz der Sudgrafschaft Wittgenstein nicht erbberechtigt gelangte Gustav 1683 erst im Alter von 50 Jahren in den Besitz der Grafschaft Sayn Wittgenstein Hohenstein nachdem sein alterer Bruder Ludwig Christian 1629 1683 ohne Nachkommen verstorben war Dieser hatte ihm allerdings bereits 1668 die Regierungsgeschafte der Grafschaft uberlassen mit Ausnahme der Rechte uber die Vogtei Elsoff nbsp Replik des originalen Guldens 2 3 Talers von 1676 mit Konterfei und Wappen des Grafen Gustav zu Sayn Wittgenstein HohensteinDie Ubernahme der Grafschaft durch Gustav erfolgte in einer wirtschaftlich kritischen Zeit er musste erhebliche Schulden seines Bruders ubernehmen Der Wert der ausgegebenen Munzen verfiel in dieser Zeit erheblich wozu auch der neue Regent beitrug Gustav liess in seinen Prageanstalten Ellrich im Harz Klettenberg Schwarzenau Schloss Wittgenstein und Feudingen Munzen mit geringerem Silbergehalt herstellen Nachdem diese Munzen in den angrenzenden Territorien Hessens und Kurkoln nicht mehr akzeptiert wurden falschte Gustav seine geringwertigen Munzen indem er sie mit fruheren Jahreszahlen versehen liess Dies brachte ihm den zweifelhaften Ruf eines Vaters der Heckenmunzen ein 5 Ahnlich seinem Vorganger vernachlassigte er die Regierungsgeschafte zunehmend und widmete sich in der Hauptsache der religiosen Erbauung Gustav fuhlte sich den Gedanken des Pietismus hingezogen Im Jahr 1698 ubergab er die Regierungsgeschafte der Sudgrafschaft seinem altesten Sohn Henrich Albrecht dem jungeren Sohn August ubertrug er die Grafschaft Hohenstein Danach verliess er die Grafschaft und zog nach Marburg um dort seinen Lebensabend zu verbringen Familie BearbeitenGustav heiratete am 12 August 1657 die Hugenottin Anna Helene de la Place 1634 24 Februar 1705 Tochter des Grafen Franz de Machaut Herrn in Verriere und Berliere 6 Aus der Ehe gingen insgesamt 13 Nachkommen hervor von denen einige im Kindesalter verstarben Henrich Albrecht 1658 1723 Karl Friedrich 7 Februar 1661 25 Mai 1686 zu Wien Charlotte 2 Januar 1661 9 Februar 1725 August David 1663 1735 Amalie 1664 1724 Johann Ludwig 1665 1676 Anna Sophia 12 Juli 1667 Henriette 22 April 1669 Otto Wilhelm 11 September 1670 24 September 1670 Magdalena Louise 3 Marz 1672 3 Marz 1705 Moritz 16 November 1674 14 August 1676 Leopold 30 Juni 1676 30 August 1676 Ferdinand 30 Juni 1676 6 September 1676 Graf Gustav trat 1698 die Regierungsgeschafte uber die Sudgrafschaft Wittgenstein an seinen altesten Sohn Henrich Albrecht und uber Hohenstein an seinen Sohn August ab Er wohnte noch drei Jahre mit seiner Frau und vier unverheirateten Tochtern in Marburg wo er am 22 November 1701 im Alter von 68 Jahren verstarb Seine Beisetzung fand in der Familiengruft der evangelischen Kirche zu Laasphe statt Literatur BearbeitenUlf Luckel Andreas Kroh Das Furstliche Haus zu Sayn Wittgenstein Hohenstein Borde Verlag Werl 2004 Friedrich Wilhelm Goebel Historische Fragmente aus dem Leben der regierenden Grafen und Fursten zu Sayn Wittgenstein Hohenstein Siegen 1858 Ulf Luckel Adel und Frommigkeit Die Berleburger Grafen und der Pietismus in ihren Territorien Verlag Vorlander Siegen 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Des Romischen Reichs Uhralter Graffen Saal 1702 S 291 Friedrich Wilhelm Goebel Historische Fragmente aus dem Leben der regierenden Grafen und Fursten zu Sayn Wittgenstein Hohenstein Siegen 1858 S 32 Genealogische Beschreibung Aller Des H R Reichs jetztlebender Graffen und Herren 1722 S 67 Friedrich Wilhelm Goebel Historische Fragmente aus dem Leben der regierenden Grafen und Fursten zu Sayn Wittgenstein Hohenstein Siegen 1858 S 33 Ulf Luckel Andreas Kroh Das Furstliche Haus zu Sayn Wittgenstein Hohenstein In Deutsche Furstenhauser Heft 11 Borde Verlag Werl 2004 S 12 Philipp Dickel Stammtafel des mediatisierten Hauses Sayn und Wittgenstein 1907 Unveranderter Nachdruck im Heimat Verlag und Antiquariat Angelika Wied Bad Laasphe 2009 9 100 Tafel 10 PersonendatenNAME Sayn Wittgenstein Hohenstein Gustav zuALTERNATIVNAMEN Sayn Wittgenstein Hohenstein Gustav Otto zuKURZBESCHREIBUNG deutscher Graf aus dem Hause Sayn WittgensteinGEBURTSDATUM 14 April 1633GEBURTSORT FrankfurtSTERBEDATUM 15 Oktober 1701STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav zu Sayn Wittgenstein Hohenstein amp oldid 229884513