www.wikidata.de-de.nina.az
Henrich Albrecht zu Sayn Wittgenstein Hohenstein 6 Dezember 1658 Den Haag 23 November 1723 Schloss Wittgenstein war ein deutscher Graf und Regent aus dem Haus Sayn Wittgenstein 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Familie 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHenrich Albrecht war der alteste Sohn von 13 Kindern des Grafen Gustav Otto zu Sayn Wittgenstein Hohenstein 1633 1701 und seiner Ehefrau Anna Helene de la Place 1634 1705 Er wuchs in einem pietistischen Elternhaus auf das ihn auch besonders in dieser Glaubensrichtung pragte Als er 1698 nach dem Ruckzug seines Vaters die Regierungsgeschafte der Grafschaft Sayn Wittgenstein ubernahm machte er diese zu einem Zentrum pietistischer Frommigkeit und religioser Toleranz 2 Er gewahrte einer Vielzahl von Personen mit unterschiedlicher christlicher Glaubensrichtung vielen Glaubensfluchtlingen den Zuzug in die Grafschaft die sich wesentlich im Bereich des Dorfes Schwarzenau aber auch in Sassmannshausen niederliessen 3 Der Graf hielt engen Kontakt zu ihnen und nahm auch an ihren Zusammenkunften und Gottesdiensten teil Bereits ab 1699 nutzte Henrich Albert die Sommerresidenz in Schwarzenau um seinen Glaubensbrudern naher zu sein Drei seiner Schwestern lebten mit Radikalpietisten zusammen und verzichteten auf jeden herrschaftlichen Luxus In Schwarzenau wurden im Spatsommer 1708 in unmittelbarer Nahe der Residenz acht Personen in der Eder wiedergetauft Dies war die Grundung der sogenannten Wiedertaufer eine entstehende Freikirche um Alexander Mack die sich spater besonders in den USA Church of the Brethren und in Afrika verbreitete 4 Bei aller religioser Begeisterung wurde bei Henrich Albrecht aber auch fruh deutlich dass ihn die Regierungsgeschafte uberforderten Er entschied nur noch das Notwendigste und uberliess die Verwaltung mit knappsten Haushaltsmitteln seinen Beamten Dies brachte die ohnehin verschuldete Grafschaft in weitere wirtschaftliche Schieflage Landereien und Gewasser wurden zur Nutzung von Hammerwerken verpachtet Nachdem Henrich Albrechts wirtschaftliches Unvermogen immer deutlicher zutage trat wurde sein jungerer Bruder August David ab 1719 zum Mitregenten ernannt Henrich Albrecht zog sich nun noch weiter von den Regierungsgeschaften zuruck und lebte mit seiner dritten Ehefrau in stiller Abgeschiedenheit 5 Er starb ohne Nachkommen am 23 November 1723 auf Schloss Wittgenstein Nach seinem Tode verlagerte sich das Zentrum der radikalen Pietisten nach und nach von Schwarzenau in die Nordgrafschaft nach Berleburg Einen Teil der Pietisten zog es ins Ausland Nachfolger von Henrich Albrecht wurde sein Bruder August David der die Grafschaft energisch und hart regierte wie z B beim Elsoffer Bauernaufstand den er 1725 rucksichtslos niederschiessen liess 6 Familie BearbeitenHenrich Albrecht war dreimal verheiratet In erster Ehe heiratete er am 23 Oktober 1694 Grafin Sophie Juliane zur Lippe Biesterfeld 6 Dezember 1676 2 Juni 1705 zweitjungste Tochter des Grafen Jobst Hermann zur Lippe Biesterfeld 1625 1678 und seiner Ehefrau Elisabeth Juliane geb Grafin zu Sayn Wittgenstein und Hohenstein 1634 1689 Die zweite Heirat erfolgte am 8 Dezember 1705 mit Grafin Sophie Elisabeth Wilhelmine zu Sayn Wittgenstein 20 August 1675 27 August 1712 Die dritte Ehe ging Henrich Albrecht 1712 mit Grafin Sophie Florentine zu Sayn Wittgenstein Berleburg 4 April 1688 Schloss Berleburg 16 Juni 1745 Tochter des Grafen Ludwig Franz zu Sayn Wittgenstein Berleburg 1660 1694 und dessen Ehefrau Hedwig Sophie geb Grafin zu Lippe Brake 1669 1738 ein die ihn um 21 Jahre uberlebte Alle Ehen waren kinderlos Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Goebel Historische Fragmente aus dem Leben der regierenden Grafen und Fursten zu Sayn Wittgenstein Hohenstein Siegen 1858 Ulf Luckel Andreas Kroh Das Furstliche Haus zu Sayn Wittgenstein Hohenstein In Deutsche Furstenhauser Heft 11 Borde Verlag Werl 2004 Andreas Kroh Ulf Luckel Wittgensteiner Pietismus in Portraits Horn Verlag Bruchsal 2003 Ulf Luckel Adel und Frommigkeit Die Berleburger Grafen und der Pietismus in ihren Territorien Verlag Vorlander Siegen 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Philipp Dickel Stammtafel des mediatisierten Hauses Sayn und Wittgenstein 1907 Unveranderter Nachdruck im Heimat Verlag und Antiquariat Angelika Wied Bad Laasphe 2009 9 100 Tafel 10 Ulf Luckel Adel und Frommigkeit Die Berleburger Grafen und der Pietismus in ihren Territorien Verlag Vorlander Siegen 2016 S 59 60 Ulf Luckel Andreas Kroh Das Furstliche Haus zu Sayn Wittgenstein Hohenstein In Deutsche Furstenhauser Heft 11 Borde Verlag Werl 2004 S 14 Andreas Kroh Ulf Luckel Wittgensteiner Pietismus in Portraits Horn Verlag Bruchsal 2003 S 136 137 Andreas Kroh Ulf Luckel Wittgensteiner Pietismus in Portraits Horn Verlag Bruchsal 2003 S 139 Fritz Kramer Der Elsoffer Bauernkrieg Ein Beitrag zur Geschichte der Dorfer Alertshausen Beddelhausen und Elsoff 1721 1729 In Wittgenstein Blatter des Wittgensteiner Heimatvereins 1968 Heft 1 S 45 56 Heft 2 S 58 80 Heft 3 S 145 163Normdaten Person GND 1072649152 lobid OGND AKS VIAF 316500936 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sayn Wittgenstein Hohenstein Henrich Albrecht zuKURZBESCHREIBUNG deutscher Graf und Regent aus dem Haus Sayn WittgensteinGEBURTSDATUM 6 Dezember 1658GEBURTSORT Den HaagSTERBEDATUM 23 November 1723STERBEORT Schloss Wittgenstein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henrich Albrecht zu Sayn Wittgenstein Hohenstein amp oldid 229884538