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Didymella bryoniae ist ein mikroskopisch kleiner Schlauchpilz Ascomycota aus der Familie der Didymellaceae Der pflanzenpathogene Pilz ruft bei verschiedenen Kulturpflanzen die sogenannte Gummistangelkrankheit hervor Mitunter wird die Krankheit auch als Stangelbrand bezeichnet Die heute weltweit verbreitete Art befallt vor allem Kurbisgewachse Cucurbitaceae wie Kurbisse Gurken und Melonen und richtet dadurch bedeutenden okonomischen Schaden an Didymella bryoniaeDidymella bryoniae Befallssymptome auf WassermeloneSystematikKlasse DothideomycetesUnterklasse PleosporomycetidaeOrdnung PleosporalesFamilie DidymellaceaeGattung DidymellaArt Didymella bryoniaeWissenschaftlicher NameDidymella bryoniae Auersw Rehm Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Beschreibung der Hauptfruchtform 1 1 1 Pseudothecien 1 1 2 Asci 1 1 3 Pseudoparaphysen 1 1 4 Ascosporen 1 2 Beschreibung der Nebenfruchtform 1 2 1 Pyknidien 1 2 2 Konidien 2 Verbreitung 2 1 Ausbreitung 3 Lebenszyklus und Okologie 3 1 Wirtspflanzen 3 2 Antagonisten 4 Krankheitsbild 4 1 Wirtschaftliche Bedeutung 5 Systematik 5 1 Mykologische Geschichte 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDidymella bryoniae hat einen pleomorpher Entwicklungszyklus das heisst die Art hat eine Hauptfruchtform bei der die Ascosporen fur die sexuelle Vermehrung gebildet werden und eine Nebenfruchtform bei der asexuelle Konidiosporen gebildet werden Beschreibung der Hauptfruchtform Bearbeiten nbsp Schemazeichnung des Ascokarps von Didymella bryoniaeBei Didymella bryoniae kommt es wie bei vielen Schlauchpilzen im Zuge der geschlechtlichen Vermehrung zur Bildung eines Fruchtkorpers aus sehr eng ineinander verflochtenen Zellfaden dem Ascokarp Genauer handelt es sich beim Ascokarp um ein Pseudothecium das ist ein Fruchtkorper an dessen Oberseite sich eine kleine Pore die Ostiole befindet Pseudothecien Bearbeiten Das Pseudothecium ist kugelig dunkel bis schwarz in das Gewebe der Wirtspflanze eingesunken und dann hervorbrechend Es findet sich haufig auf Sprossachsen Blattern oder Fruchten der Wirtspflanze und hat einen Durchmesser von 140 bis 200 Mikrometer Die Oberflache besitzt eine bis zu 30 Mikrometer hohe konische Erhohung auf der sich die 30 bis 55 Mikrometer durchmessende Ostiole befindet Die Wand der Pseudothecien ist an den Seiten und an der Basis verdickt Die Wand ist an der Oberseite 18 bis 21 Mikrometer stark Die Seitenwand hat eine Starke zwischen 20 und 30 Mikrometer und die Basis hat eine Wandstarke zwischen 25 und 40 Mikrometer Die Wand besteht aus zwei Schichten einer ausseren Schicht aus 4 bis 6 Lagen brauner bis dunkelbrauner eckiger Zellen und einer inneren Schicht aus 2 bis 5 an der Basis auch mehr Schichten hyaliner oder annahernd hyaliner eckiger Zellen Die Zellen der Wand haben einen Durchmesser von etwa 10 Mikrometer die Zellen der Oberwand und der Innenschicht an der Basis sind jedoch kleiner Asci Bearbeiten Im Pseudothecium befinden sich mehrere Schlauche Asci in denen die Ascosporen entstehen Bei Didymella bryoniae sind die Asci zylindrisch oder annahernd keulenformig Sie sind ungestielt oder kurz gestielt und gerade oder gebogen Sie messen zwischen 60 und 90 Mikrometer in der Lange und sind 10 bis 15 Mikrometer breit Die doppelwandigen sogenannten bitunicaten Asci bestehen aus einer dunnen sproden Aussenhulle und einer dicken elastischen Innenwand Sobald die Sporen reif sind reisst die Aussenhulle auf sodass die Innenwand Wasser aufnehmen kann Infolgedessen beginnt diese mitsamt den in ihr enthaltenen Sporen aufzuquellen und zwar so lange bis sie durch die Ostiole aus dem Ascokarp herausragen und die Sporen eine nach der anderen in den freien Luftstrom entlassen werden konnen Pseudoparaphysen Bearbeiten Neben den Asci enthalten die Pseudothecien noch sogenannte Pseudoparaphysen die gemeinsam mit den Asci das Hymenium die Fruchtschicht des Pilzes bilden Die Pseudoparaphysen sind sterile Hyphenenden die zwischen den Asci stehen Bei Didymella bryoniae sind sie hyalin und bilden am Ende ein Septum eine starke Verdickung der Zellwand Sie stehen in Abstanden von 3 bis 10 Mikrometer und sind 2 5 bis 4 Mikrometer stark Im Gegensatz zu anderen Arten sind die Pseudoparaphysen bei Didymella bryoniae persistent bleiben also die ganze Fruchtreife durch erhalten Ascosporen Bearbeiten Jeder Ascus enthalt 8 Ascosporen diese sind biseriat das heisst in zwei Reihen angeordnet Sie sind oval oder fast umgekehrt eiformig gerade oder gebogen Sie sind hyalin mit einem Septum in der Mitte oder kurz daruber und messen 14 bis 18 2 bis 6 Mikrometer Die Ascosporen sind am Septum leicht eingeschnurt Sie bestehen aus zwei Zellen einer etwas grosseren oberen und einer kleineren unteren Die Wand ist glatt Im Inneren der Zellen befinden sich kleine Oltropfchen Beschreibung der Nebenfruchtform Bearbeiten nbsp Schemazeichnung Pyknidie von Didymella brioniaeIn befallenem Gewebe der Wirtspflanze ist die Nebenfruchtform Phoma cucurbitacearum wesentlich haufiger zu finden als die sexuelle Form Die ungeschlechtlichen Fruchtkorper werden im Gegensatz zu den sexuellen Pseudothecien Pyknidien genannt Pyknidien Bearbeiten Die Pyknidien finden sich auf Sprossachsen Blattern und Fruchten der Wirtspflanze Sie stehen solitar oder herdenartig Die Pyknidien sind kugelig oder unregelmassig kugelig und tief in das Wirtsgewebe eingesunken brechen aber daraus heraus Sie sind dunkelbraun ihr Durchmesser betragt zwischen 80 und 380 Mikrometer Die Wand besteht aus 2 bis 4 Lagen gelblich brauner Zellen Dabei ist die Zellwand der aussersten Schicht verdickt Die Oberflache ist glatt mit auswachsenden Hyphen Jede Pyknidie besitzt eine Ostiole sehr selten zwei die sich wahrend der Fruchtreife zu einer Art Nacken ausdehnen Im Inneren der Pyknidien befindet sich ein Rasen aus konidiogenen Zellen das heisst Zellen an denen auf ungeschlechtlichem Weg die Konidien entstehen Die konidiogenen Zellen sind weiss oder schwach gelb braun Konidien Bearbeiten Die Konidien bei Didymella bryoniae sind sehr variabel Sie sind zylindrisch mit abgerundeten Enden kugelig fast kugelig oder oval und gerade oder gebogen Kleinere Konidien sind meist ohne Septum grossere mit einem Septum Extrem selten finden sich auch Konidien mit zwei Septa Die hyalinen Konidien messen zwischen 6 und 13 Mikrometer 2 bis 4 5 Mikrometer Verbreitung BearbeitenDidymella bryoniae ist kosmopolitisch verbreitet Der Schwerpunkt der Verbreitung liegt aber ausserhalb der Tropen In den Subtropen ist die Art weit verbreitet in den gemassigten Zonen tritt sie vor allem in Gewachshausern auf 1 Versuche mit Wassermelonen Citrullus lanatus haben gezeigt dass die Art Pflanzen bei Temperaturen zwischen 7 und 29 5 C befallt Bei 24 C liegt das Optimum bei 29 5 C ist die Art nur noch sehr eingeschrankt uberlebensfahig Eine vollstandige Entwicklung inklusive Teleomorphe findet nur zwischen 20 und 28 C statt 2 Im Labor lasst sich der Pilz gut auf Weizenmehl Agar und Malz Agar als Nahrmedium kultivieren 3 Ausbreitung Bearbeiten Die Art wurde erstmals im Jahr 1869 in Deutschland auf einer Zaunrube Bryonia sp nachgewiesen 4 Der erste Nachweis von Didymella bryoniae auf einer Kulturpflanze stammt aus Italien wo sie in einem unbekannten Jahr auf einer Zuckermelone Cucumis melo festgestellt und im Jahr 1885 von Giovanni Passerini als Didymella melonis beschrieben wurde Im Jahr 1891 wurde die Art unabhangig voneinander in Frankreich und in Delaware in den Vereinigten Staaten auf Wassermelonen Citrullus lanatus nachgewiesen Zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurde die Art dann im Mittleren Westen der USA und auf Puerto Rico nachgewiesen 1 In den 1950ern wurde die Art in Pakistan gemeldet aus den 1960er Jahren gibt es Nachweise aus Malawi und Tansania spatestens in den 1980ern erreichte sie Neuseeland 5 Wie sich die Art so schnell ausbreiten konnte ist noch nicht abschliessend geklart wahrscheinlich hat aber die Verbreitung infizierter Wirtsamen durch den Menschen dazu beigetragen 1 Lebenszyklus und Okologie BearbeitenTreffen Konidien oder Ascosporen von Didymella bryoniae auf eine geeignete Wirtspflanze setzen sie sich dort fest und beginnen dort in Abhangigkeit von Temperatur Feuchtigkeit pH Wert und anderen Verhaltnissen zu keimen Dabei schwillt die Konidie zunachst an und ein Keimfaden wachst heraus Dabei beginnt die Keimung bevorzugt an einer Verletzung der Wirtspflanze auf einer vollig unbeschadigten Pflanze kann Didymella bryoniae nur bei ansonsten optimalen Bedingungen keimen Durch Zellteilung entsteht eine Hyphe also ein Zellfaden aus mehreren verketteten langlichen Zellen Diese verzweigt sich beim weiteren Wachstum mehrfach und bildet so ein umfangreiches Hyphengeflecht Myzel Ist das Wachstum weit genug fortgeschritten und sind genugend Nahrstoffe vorhanden beginnt die Fruktifikation und zunachst entstehen Pyknidien in denen neue asexuelle Konidien reifen und freigesetzt werden Der sexuelle Teil des Lebenszyklus wird eingeleitet sobald zwei passende Hyphen aufeinandertreffen Diese stammen aus demselben Hyphengeflecht das auch die ungeschlechtlichen Sporen ausbildet Dabei kommt es bei Didymella bryoniae oft zur Selbstbefruchtung eine Eigenschaft die als homothallisch bezeichnet wird 6 Nach der Paarung bildet sich nun ein Pseudothecium aus und setzt neue Ascosporen frei Wenn die Wirtspflanze stirbt oder infizierte Teile herunterfallen konnen die Pseudothecien bis zu zwei Jahre im Boden verbleiben und dann immer noch verweht werden und Ascosporen entlassen Wirtspflanzen Bearbeiten Betroffene Gattung Anzahl betroffene ArtenBennincasa 1Bryonia 3Citrullus 2Cucumis 3Cucurbita 5Cyclanthera 1Lagenaria 1Luffa 2Momordica 2Sechium 1Sicyos 1Trichosanthes 1Der Pilz befallt bevorzugt Kurbisgewachse Cucurbitaceae und wurde auf mindestens 12 Gattungen und 23 Arten aus dieser Familie nachgewiesen 1 Dabei befallt er besonders haufig Kurbisse Cucurbita im Speziellen den Moschus Kurbis Cucurbita moschata und den Garten Kurbis Cucurbita pepo Ebenso haufig wie Kurbisse werden Gurken Cucumis insbesondere Salatgurken Cucumis sativus und Arten der Gattung Citrullus hier insbesondere die Wassermelone Citrullus lanatus befallen Deutlich seltener wurde Didymella bryoniae von Nachtschattengewachsen Solanaceae Melonenbaumgewachsen Caricaceae und Primelgewachsen Primulaceae isoliert 7 Seit 1977 tritt die Art allerdings regelmassig an Tomaten Solanum lycopersicum in niederlandischen Gewachshausern auf und verursacht dort grosse Schaden 8 Antagonisten Bearbeiten Die Schlauchpilzart Trichoderma longibrachiatum kann an den Hyphen von Didymella bryoniae parasitieren und den Pilz so massiv schwachen 9 Auch die Bakterien Pseudomonas chlororaphis oder Lysobacter gummosus Paenibacillus polymyxa und Serratia plymuthica sind Antagonisten der Art und konnen das Wachstum hemmen 10 Krankheitsbild Bearbeiten nbsp Lasionen am Stamm einer Wassermelone Citrullus lanatus verursacht durch Didymella bryoniae nbsp Durch Didymella bryoniae verursachte Flecke auf einer Wassermelone Frucht Didymella bryoniae verursacht bei ihren Wirtspflanzen die sogenannte Gummistangelkrankheit Auf den Laubblattern bilden sich zunachst Flecke die sich vom Blattrand her zur Mitte hin ausbreiten 11 Die Lasionen wachsen sehr schnell und konnen sich um einen halben Zentimeter in 12 Stunden ausbreiten 1 Dabei bilden sich Nekrosen die zum Blattrand hin heller werden und nach und nach eintrocknen Zwischen gesundem und krankem Gewebe ist das Blatt matt und dunkler grun Auf den nekrotischen braun bis hell beigen Flecken bilden sich Pyknidien und Pseudothecien die als schwarze kleine Punkte erscheinen und zuweilen ringartig angeordnet sind Die Punktchen konnen gut ohne Lupe erkannt werden 12 Die Sprossachse wird ebenfalls befallen wo sich ahnliche Symptome zeigen Von Weitem betrachtet erscheinen die Stellen durch die vielen Pyknidien grau Sie sind meist im unteren Bereich der Pflanze und vor allem bis zum Wurzelhals zu finden Im oberen Teil der Pflanze treten sie eher an Verzweigungsstellen bei Seitentrieben auf In spaterem Stadium kann der Befall den gesamten Stangel umschliessen und die Pflanze zum Welken oder Absterben bringen Dies fuhrt zu einer gummiartigen Konsistenz des Stangels was der Krankheit den Namen gab Am Stangel kann es zu gelblich transparenten gummiartigen Saftausscheidungen Exsudat kommen die eintrocknen und als feste Tropfen bleiben Auch Fruchte konnen befallen werden wobei der Pilz zumeist an der Narbe der Blutenansatzstelle der Stelle wo die Reste der Blute an der Frucht verbleiben eintritt In fortgeschrittenem Stadium der Frucht sieht die Spitze zusammengezogen aus Beim Aufschneiden von der Spitze her ist der Fruchtkern hell bis dunkelbraun verfarbt Spater schrumpft die Spitze vollstandig ein Auch dort bilden sich sehr viele Pyknidien was die Fruchtspitze schwarz aussehen lasst 13 Auch nach der Ernte kann sich der Pilz noch weiterentwickeln und Fruchte zerstoren Bei Melonen und Kurbissen bilden sich braune je nach Sorte und Art teils bis schwarze wassrige eingesunken runde Stellen In diesen konnen sich in fortgeschrittenem Stadium auch Fruchtkorper die Pyknidien oder Pseudothecien bilden Werden die Fruchte langer unter feuchten Bedingungen gelagert kann sich auf den eingesunkenen Stellen Lasionen auch weisslicher Mycelrasen bilden 14 Der Pilz bildet teilweise konzentrisch eingesunkene verfarbte runde Flecke Bei Fruchten wird eine Infektion auch als Didymella Faule bezeichnet schon bei beginnenden Symptomen gelten die Fruchte als nicht gesund und verdorben 15 Wirtschaftliche Bedeutung Bearbeiten Der wirtschaftliche Schaden der durch Didymella bryoniae verursacht wird ist immens Im Bundesstaat New York in den Vereinigten Staaten sind etwa 50 der Wintersquash Produktion betroffen was Ernteausfalle von bis zu 75 bei den betroffenen Kulturen verursacht Zahlen 2001 obgleich New York nicht in den Subtropen liegt 16 Im Lower Rio Grande Valley in Texas waren im Jahr 1997 68 4 der Produktion von Cantaloupe Melonen von Didymella bryoniae betroffen was einen wirtschaftlichen Schaden von etwa 15 Millionen US Dollar nur in diesem kleinen begrenzten Gebiet verursachte 17 Fur Fidschi wo ein tropisches Klima herrscht wurden bei Wassermelonen Citrullus lanatus im Jahr 2000 Ernteausfalle von 30 geschatzt 18 In der Landwirtschaft wird Didymella bryoniae mit Fungiziden chemisch bekampft Vor allem die Wirkstoffe Trifloxystrobin ein Strobilurin und Iprodion kommen hierbei zum Einsatz Daraus hat sich ein erheblicher Markt entwickelt Allein Bayer CropScience schatzt einen jahrlichen Umsatz von 300 Millionen Euro mit Trifloxystrobin Praparaten 19 Systematik BearbeitenDidymella bryoniae gehort der Gattung Didymella an Die Gattung ist bislang noch nicht monographisch behandelt worden und sehr unubersichtlich MycoBank listet uber 400 Arten in der Gattung von denen aber viele umstritten sind 20 Die Position der Gattung Didymella innerhalb des taxonomischen Systems ist bewegt Ursprunglich bildeten die Gattungen Didymella und Mycosphaerella die Familie der Mycosphaerellaceae Danach wurde die Gattung zunachst zu den Pleosporaceae dann den Phaeosphaeriaceae oder den Venturiaceae gerechnet Im Jahr 2007 stellten Forscher die Gattung gar incertae sedis Erst im Jahr 2009 ergaben molekulargenetische Studien dass eine neue Familie die Didymellaceae die taxonomische Position der Gattung am besten beschreibt 21 Unumstritten ist jedoch dass die Art innerhalb der Ordnung der Pleosporales liegt Corlett legte 1981 eine Arbeit vor die verschiedene Didymella nach morphologischen Gesichtspunkten ordnet Demzufolge sieht Didymella castillejae eine Art die vor allem Castilleja befallt Didymella bryoniae am ahnlichsten 22 Eine Arbeit aus dem Jahr 2009 die eine DNA Sequenzanalyse der ribosomalen RNA in zwei Regionen LSU 60S und SSU 40S auswertet kommt zu folgenden Verwandtschaftsverhaltnissen Leptosphaerulina australis Didymella bryoniae Chaetasbolisia erysiphoidesDa Didymella bryoniae naher zu diesen Arten als zu anderen Arten der Gattung Didymella steht scheint klar dass Didymella paraphyletisch ist Eine altere Studie aus dem Jahr 1999 kommt zu einer nahen Verwandtschaft zu Leptosphaerulina chartarum und Leptosphaerulina crassiasca 23 Diese nahe Verwandtschaft wird in der Studie von 2009 bestatigt Mykologische Geschichte Bearbeiten Die Anamorphe der Art wurde lange vor der Teleomorphe bereits im Jahr 1823 durch Elias Magnus Fries in seiner Systema mycologicum als Sphaeria cucurbitacearum erstbeschrieben Pier Andrea Saccardo stellte die Art im Jahr 1884 dann korrekt in das Formtaxon Phoma Die Erstbeschreibung der Teleomorphe geht auf Bernhard Auerswald im Jahr 1869 zuruck In seinem Werk Mycologia europaea Abbildungen sammtlicher Schwamme Europas an dem er zusammen mit Ludwig Rabenhorst geschrieben hat und das mit sehr aufwandigen Lithographien von Wilhelm Gonnermann illustriert ist beschrieb er die Art als Sphaerella bryoniae Das Artepipheton bryoniae wahlte er nach der Wirtspflanze einer Zaunrube Bryonia sp von der er den Typus isoliert hatte Nur ein Jahr spater beschrieb Leopold Fuckel die gleiche Art als Sphaeria bryoniae in den Jahrbuchern des Nassauischen Vereins fur Naturkunde Im Jahr 1880 erkannte Heinrich Rehm jedoch richtig dass die Art der Gattung Didymella zuzuschlagen ist 24 Quellen BearbeitenDie Informationen dieses Artikels entstammen wenn nicht anders angegeben den unter Literatur bezeichneten Quellen Literatur Bearbeiten Paul Holliday Fungus Diseases of Tropical Crops Dover Publications 1995 ISBN 0 486 68647 7 S 132 133 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Albert O Paulus Peter Gladders Steven T Koike Vegetable Diseases A Color Handbook Academic Press 2009 ISBN 978 0 12 373675 8 S 232 233 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche M Corlett W R Jarvis I A Maclatchy Didymella bryoniae In Fungi Canadenses Band 303 1986 ISSN 0823 0552 englisch Gerhard H Boerema J de Gruyter M E Noordeloos Phoma Identification Manual Differentiation of Specific and Infra specific Taxa in Culture 2004 ISBN 0 85199 743 0 S 236 239 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Anthony P Keinath From Native Plants in Central Europe to Cultivated Crops Worldwide The Emergence of Didymella bryoniae as a Cucurbit Pathogen In Cucurbitaceae 2010 2010 S 7 9 englisch cuke hort ncsu edu PDF 14 18 November Holliday S 132 Boerema et al S 237 Herbert Huss Der Pilz Didymella bryoniae erobert die Kurbisfelder In Gemusebaupraxis Band 18 Nr 3 S 8 9 raumberg gumpenstein at Internetquelle autor D F Farr A Y Rossman datum 2010 titel Didymelly bryoniae werk Fungal Databases Systematic Mycology and Microbiology Laboratory hrsg ARS USDA http nt ars grin gov fungaldatabases Link nicht abrufbar Gil Rodrigues dos Santos MarisaAlvares da Silva Velloso Ferreira Marco Aurelio Caldas de Pinho Pessoa Filho Marcio Elias Ferreira Adalberto Correa Cafe Filho Host Specificity and Genetic Diversity of Didymella bryoniae from Cucurbitaceae in Brazil In Journal of Phytopathology Band 157 Nr 5 2009 S 265 273 doi 10 1111 j 1439 0434 2008 01475 x englisch Boerema et al S 238 Boerema et al S 239 A Veronesi R Roberti A Finestrelli A Cesari A Pisi Control of Didymella bryoniae Auersw Rehm by Trichoderma longibrachiatum In Journal of Plant Pathology Band 86 Nr 4 2004 S 336 englisch M Furnkranz B Lukesch H Muller H Huss M Grube G Berg Microbial diversity inside pumpkins microhabitat specific communities display a high antagonistic potential against phytopathogens In Microbial Ecology Band 63 Nr 2 2012 S 418 428 PMID 21947430 englisch Arden F Sherf Alan A MacNab Vegetable Diseases and Their Control 2 Auflage Wiley Interscience New York 1986 ISBN 0 471 05860 2 S 340 346 englisch Gerd Cruger Pflanzenschutz im Gemusebau 3 Auflage Ulmer Stuttgart 1991 ISBN 3 8001 5135 9 S 200 201 M R Howard Hydroponic Food Production 6 Auflage Lawrence Erlbaum Associates 2001 ISBN 0 931231 99 X S 488 englisch Paulus et al S 230 BLE Vermarktungsnormen und Hilfen zur Anwendung Wie ist Didymella Faule bei Gurken zu erkennen und zu bewerten In ble de 1 Oktober 2013 abgerufen am 4 Marz 2019 Lee Stivers Crop Profile Squash in New York 2 Marz 2001 abgerufen am 14 Mai 2012 englisch M Miller T Isakeit Benny Bruton Jiuxu Zhang Fungicidal Sensitivity of Didymella Bryoniae Isolates from South Texas In Proceedings of the International Plant Protection Congress 29 April 1998 englisch abstract abstract Memento des Originals vom 17 Mai 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ushrl saa ars usda gov Apaitia R Macanawai Gummy stem blight of Watermelon In Technical Bulletin of the Ministry of Primary Industries Nr 2 September 2011 englisch Bayer ubernimmt neues Fungizid von Novartis PDF Bayer CropScience 17 Oktober 2000 abgerufen am 21 Mai 2012 Didymella In MycoBank Abgerufen am 14 Mai 2012 Johannes de 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