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Gruppen C Algebren werden in den mathematischen Teilgebieten der harmonischen Analyse und Funktionalanalysis untersucht Einer lokalkompakten Gruppe wird in naturlicher Weise eine C Algebra zugeordnet so dass diese die Darstellungstheorie der Gruppe enthalt Inhaltsverzeichnis 1 Unitare Darstellungen lokalkompakter Gruppen 1 1 Definition 1 2 Die linksregulare Darstellung 2 Die Gruppenalgebra 3 Die Gruppen C Algebra 3 1 Definition 3 2 Der kommutative Fall 4 Die reduzierte Gruppen C Algebra 5 EinzelnachweiseUnitare Darstellungen lokalkompakter Gruppen BearbeitenDefinition Bearbeiten Fur einen Hilbertraum H displaystyle H nbsp bezeichne B H displaystyle B H nbsp die C Algebra der beschrankten linearen Operatoren auf H displaystyle H nbsp und U H B H displaystyle U H subset B H nbsp die multiplikative Gruppe der unitaren Operatoren Es sei G displaystyle G nbsp eine lokalkompakte Gruppe Eine unitare Darstellung von G displaystyle G nbsp auf einem Hilbertraum H displaystyle H nbsp ist ein Homomorphismus u G U H displaystyle u G rightarrow U H nbsp der bezuglich der schwachen Operatortopologie stetig ist Die linksregulare Darstellung Bearbeiten Um eine erfolgreiche Theorie unitarer Darstellungen aufbauen zu konnen muss es genugend viele solcher Darstellungen geben um die Gruppe treu das heisst injektiv darstellen zu konnen Das wird durch die linksregulare Darstellung geleistet Zu einer lokalkompakten Gruppe G displaystyle G nbsp gibt es bekanntlich ein links Haarmass m displaystyle mu nbsp Daher kann man den Hilbertraum L 2 G m displaystyle L 2 G mu nbsp konstruieren den man unter Auslassung des Haarschen Masses kurz als L 2 G displaystyle L 2 G nbsp schreibt Fur jedes s G displaystyle s in G nbsp sei nun U s L 2 G L 2 G displaystyle U s L 2 G rightarrow L 2 G nbsp durch U s f t f s 1 t displaystyle U s f t f s 1 t nbsp definiert wobei f L 2 G displaystyle f in L 2 G nbsp und t G displaystyle t in G nbsp seien Aus der Linksinvarianz des Haarschen Masses folgt dass die U s displaystyle U s nbsp unitare Operatoren sind Man zeigt dass l G U L 2 G l s U s displaystyle lambda G rightarrow U L 2 G lambda s U s nbsp eine unitare Darstellung ist dies ist die sogenannte linksregulare Darstellung Bemerkung Wurde man in der Formel U s f t f s 1 t displaystyle U s f t f s 1 t nbsp das s 1 displaystyle s 1 nbsp auf der rechten Seite durch s displaystyle s nbsp ersetzen so erhielte man immer noch unitare Operatoren aber l displaystyle lambda nbsp ware kein Homomorphismus man hatte in falscher Reihenfolge l s 1 s 2 l s 2 l s 1 displaystyle lambda s 1 s 2 lambda s 2 lambda s 1 nbsp Die Verwendung von s 1 displaystyle s 1 nbsp in obiger Formel bringt die Reihenfolge in Ordnung Die Gruppenalgebra BearbeitenWie in der algebraischen Darstellungstheorie werden die Gruppendarstellungen auf Darstellungen zugehoriger Algebren ausgedehnt weil Darstellungen von Algebren leichter zu handhaben sind Zur lokalkompakten Gruppe G displaystyle G nbsp mit links Haarschem Mass m displaystyle mu nbsp betrachtet man den C displaystyle mathbb C nbsp Banachraum L 1 G L 1 G m displaystyle L 1 G L 1 G mu nbsp Fur f g L 1 G displaystyle f g in L 1 G nbsp definiert man f g displaystyle f star g nbsp und f displaystyle f nbsp durch die Formeln f g t G f s g s 1 t d m s displaystyle f star g t int G f s g s 1 t mathrm d mu s nbsp f t D t 1 f t 1 displaystyle f t Delta t 1 overline f t 1 nbsp wobei der Querstrich fur die komplexe Konjugation steht und D displaystyle Delta nbsp die modulare Funktion von G displaystyle G nbsp ist Man zeigt dass f g displaystyle f star g nbsp die sogenannte Faltung aus f displaystyle f nbsp und g displaystyle g nbsp fast uberall definiert ist und dass L 1 G displaystyle L 1 G nbsp mit der Faltung als Produkt und der Involution f f displaystyle f mapsto f nbsp eine Banach Algebra mit Approximation der Eins ist 1 Zu jeder unitaren Darstellung u G U H displaystyle u G rightarrow U H nbsp der Gruppe konstruiert man eine Darstellung p L 1 G B H displaystyle pi colon L 1 G rightarrow B H nbsp wobei p f f L 1 G displaystyle pi f f in L 1 G nbsp durch folgende Formel definiert wird p f 3 h G u s 3 h f s d m s 3 h H displaystyle langle pi f xi eta rangle int G langle u s xi eta rangle f s mathrm d mu s quad quad xi eta in H nbsp Man kann zeigen dass die so definierte Darstellung p displaystyle pi nbsp eine nicht degenerierte Hilbertraum Darstellung ist die auch mit der Involution vertraglich ist das heisst es gilt p f p f displaystyle pi f pi f nbsp fur alle L 1 displaystyle L 1 nbsp Funktionen f displaystyle f nbsp wobei der auf der rechten Seite die Involution in der C Algebra B H displaystyle B H nbsp ist Ist umgekehrt p L 1 G B H displaystyle pi colon L 1 G rightarrow B H nbsp eine nicht degenerierte Darstellung so gibt es genau eine unitare Darstellung u G U H displaystyle u colon G rightarrow U H nbsp so dass sich p displaystyle pi nbsp gemass obiger Konstruktion aus u displaystyle u nbsp ergibt 2 Daher ist die Darstellungstheorie von G displaystyle G nbsp aquivalent zu derjenigen von L 1 G displaystyle L 1 G nbsp Die Gruppen C Algebra BearbeitenDefinition Bearbeiten Es sei p u L 1 G B H u displaystyle pi u L 1 G rightarrow B H u nbsp die universelle Darstellung von L 1 G displaystyle L 1 G nbsp Die Gruppen C Algebra C G displaystyle C G nbsp einer lokalkompakten Gruppe G displaystyle G nbsp ist als der Normabschluss von p u L 1 G displaystyle pi u L 1 G nbsp in B H u displaystyle B H u nbsp definiert Ist also p L 1 G B H displaystyle pi L 1 G rightarrow B H nbsp irgendeine nicht degenerierte Darstellung so gibt es nach Konstruktion einen surjektiven Homomorphismus ps C G p L 1 G displaystyle psi C G rightarrow overline pi L 1 G nbsp wobei der Querstrich fur den Normabschluss in B H displaystyle B H nbsp steht Der kommutative Fall Bearbeiten Ist beispielsweise G displaystyle G nbsp kommutativ und G displaystyle hat G nbsp die Dualgruppe so definiert jedes s G displaystyle s in G nbsp via Pontrjagin Dualitat einen Homomorphismus s G C x x s displaystyle hat s hat G rightarrow mathbb C chi mapsto chi s nbsp Der durch s displaystyle hat s nbsp definierte Multiplikationsoperator M s displaystyle M hat s nbsp auf L 2 G displaystyle L 2 hat G nbsp ist unitar da s displaystyle hat s nbsp nur Werte vom Betrag 1 annimmt Man erhalt daher eine unitare Darstellung s M s displaystyle s mapsto M hat s nbsp was zu einer nicht degenerierten Darstellung p L 1 G B L 2 G displaystyle pi L 1 G rightarrow B L 2 hat G nbsp fuhrt deren Normabschluss isomorph zur C Algebra C 0 G displaystyle C 0 hat G nbsp der im Unendlichen verschwindenden stetigen Funktionen G C displaystyle hat G rightarrow mathbb C nbsp ist Nach obiger Konstruktion erhalt man also einen surjektiven Homomorphismus C G C 0 G displaystyle C G rightarrow C 0 hat G nbsp von dem man zeigen kann dass er sogar ein Isomorphismus ist man hat also die Formel C G C 0 G displaystyle C G cong C 0 hat G nbsp 3 Im Allgemeinen liegen nicht so einfache Verhaltnisse vor was auch daran liegt dass der Hilbertraum der universellen Darstellung unzuganglich ist Die reduzierte Gruppen C Algebra BearbeitenUm den mit der universellen Darstellung verbundenen Schwierigkeiten aus dem Wege zu gehen liegt es nahe die linksregulare Darstellung l G U L 2 G displaystyle lambda G rightarrow U L 2 G nbsp zu betrachten denn dann hat man es nur mit dem Hilbertraum L 2 G displaystyle L 2 G nbsp zu tun Die zugehorige Darstellung p L 1 G B L 2 G displaystyle pi L 1 G rightarrow B L 2 G nbsp ist nichts weiter als die Faltung p f g f g displaystyle pi f g f star g nbsp wobei f L 1 G displaystyle f in L 1 G nbsp und g L 2 G displaystyle g in L 2 G nbsp Den Normabschluss von p L 1 G displaystyle pi L 1 G nbsp in B L 2 G displaystyle B L 2 G nbsp nennt man die reduzierte Gruppen C Algebra und bezeichnet diese mit C r G displaystyle C r G nbsp 4 Nach oben vorgestellter Konstruktion setzt sich die linksregulare Darstellung zu einem surjektiven Homomorphismus C G C r G displaystyle C G rightarrow C r G nbsp fort Dieser ist im Allgemeinen nicht injektiv obwohl die linksregulare Darstellung von L 1 G displaystyle L 1 G nbsp es ist Man kann zeigen dass dieser genau dann ein Isomorphismus ist wenn die Gruppe mittelbar ist 5 Die reduzierte Gruppen C Algebra enthalt nicht die volle Darstellungstheorie der Gruppe sofern diese nicht mittelbar ist wie das Beispiel F 2 displaystyle mathbb F 2 nbsp der von zwei Elementen frei erzeugten Gruppe zeigt Man kann beweisen dass C F 2 displaystyle C mathbb F 2 nbsp viele endlichdimensionale Darstellungen besitzt 6 wohingegen C r F 2 displaystyle C r mathbb F 2 nbsp einfach ist 7 und daher keine endlichdimensionalen Darstellungen besitzen kann Einzelnachweise Bearbeiten Jacques Dixmier C Algebras North Holland Publishing Company 1977 ISBN 0 7204 0762 1 Kapitel 13 2 Gert K Pedersen C Algebras and Their Automorphism Groups Academic Press Inc 1979 ISBN 0 12 549450 5 Satz 7 1 4 Gert K Pedersen C Algebras and Their Automorphism Groups Academic Press Inc 1979 ISBN 0 12 549450 5 Satz 7 1 6 Gert K Pedersen C Algebras and Their Automorphism Groups Academic Press Inc 1979 ISBN 0 12 549450 5 Satz 7 2 1 Gert K Pedersen C Algebras and Their Automorphism Groups Academic Press Inc 1979 ISBN 0 12 549450 5 Theorem 7 3 9 K R Davidson C Algebras by Example American Mathematical Society 1996 ISBN 0 8218 0599 1 Satz VII 6 1 K R Davidson C Algebras by Example American Mathematical Society 1996 ISBN 0 8218 0599 1 Korollar VII 7 5 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gruppen C Algebra amp oldid 216434547