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Dieser Artikel erlautert das Bergwerk in Bayern nahe Aschaffenburg zu dem Bergwerk in der Nahe der Freusburg siehe Grube Wilhelmine Freusburg In der am ostlichen Ortsrand von Sommerkahl im bayerischen Spessart gelegenen Grube Wilhelmine wurde ab Mitte des 16 Jahrhunderts eines der in Bayern seltenen Kupfervorkommen bergmannisch abgebaut Grube WilhelmineAllgemeine Informationen zum BergwerkNeuer Stollenmund 2008Abbautechnik Untertagebau vor 1817 TagebauInformationen zum BergwerksunternehmenBetriebsbeginn 1542Betriebsende 1923Geforderte RohstoffeAbbau von KupfererzGeographische LageKoordinaten 50 4 8 8 N 9 16 19 1 O 50 069111111111 9 2719722222222 Koordinaten 50 4 8 8 N 9 16 19 1 OGrube Wilhelmine Bayern Lage Grube WilhelmineStandort SommerkahlGemeinde SommerkahlLandkreis NUTS3 AschaffenburgLand Freistaat BayernStaat Deutschland Bergleute um 1900 vor dem alten StollenmundAlte Stollen von 1871 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Entstehung der Vorkommen 3 Gesteinsverfarbungen 4 Besucherbergwerk 5 Fledermausquartier 6 Schutzstatus 7 Siehe auch 8 Einzelnachweise 9 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Grube wurde erstmals 1542 erwahnt Man gewann zunachst im Tagebau eisen und kupferhaltige Minerale mit wechselndem Erfolg Einen immer wieder unterbrochenen Aufschwung hatte die Kupfer und Fahlerzgrube Wilhelmine ab 1870 unter dem Kaufmann Justus Matthaus Bastert aus Frankfurt am Main 1 der sich auf den Kupferabbau untertage verlegt hatte und der das Erz in einer nahegelegenen Laugerei zur Verhuttung aufbereiten liess Seine Firma der Spessarter Kupfergruben und Huttenverein zur Justushutte bei Aschaffenburg schmolz das Kupfer in der Justushutte zu Damm Die Justushutte lag an der Aschaff im Bereich des heutigen Anwesens Mainaschaffer Strasse 57 das damals zu einer Mehl und Schwerspatmuhle gehorte spater auch Lumpenmuhle genannt Der relativ geringe Kupfergehalt des Erzes stellte die Rentabilitat wiederholt in Frage 1920 bis 1922 forderten mehr als 100 Bergleute taglich rund 70 Tonnen kupferhaltiges Erz zutage aus denen allerdings nur etwa eine Tonne huttenfertiges Material gewonnen werden konnte 1923 wurde der Betrieb schliesslich mangels Rentabilitat eingestellt Entstehung der Vorkommen BearbeitenDas Gebiet um Sommerkahl besteht aus dem Schollkripper Gneis des variszischen Grundgebirges der in der Zeit des Karbon vor rund 335 Millionen Jahren entstand als Granit durch hohe Temperaturen und Drucke eine Metamorphose durchlief und sich zu Muskovit Biotit Gneis wandelte Im Jura als der Gneis noch nicht an der Oberflache zutage trat sondern von Sedimenten uberlagert war offneten sich Spalten im Gestein die von heissen schwefel und kieselsauren Wassern sogenannten hydrothermalen Losungen durchflossen wurden Diese Losungen durchdrangen wahrscheinlich auch die auflagernden Sedimente Rotliegend und oder Kupferschiefer und losten darin vorhandene Kupferminerale Das Kupfer gelangte mit den Losungen in die Spalten im Gneis und wurde dort zusammen mit Baryt und Quarz in Form sulfidischer Kupfererzminerale wieder ausgefallt Derartig verfullte Spalten werden als hydrothermale Gange bezeichnet Nur in den Gangen in denen durch die geologischen Prozesse grossere Mengen von Kupfererzmineralen auskristallisiert waren lohnte sich der Abbau nbsp Verfarbungen durch Malachit und Azurit in der alten TagebauwandGesteinsverfarbungen BearbeitenIn den Gangen der Grube Wilhelmine kommt das Kupfer gebunden in den sulfidischen Mineralen Chalkopyrit Bornit und Tennantit vor Unter dem Einfluss von Wasser und Kohlendioxid aus der Luft oxidieren diese primaren Erzminerale ahnlich wie rostendes Eisen Bei den Kupfererzen entstehen jedoch farbenprachtiges grunes Malachit und blaues Azurit als Sekundarminerale die das Gestein uberkrusten Zum Abbau ungeeignet leisten die farbigen Kupferkarbonate jedoch gute Dienste als sogenannte Prospektions minerale bei der Erkennung eines Kupfervorkommens an der Erdoberflache Auch an der Steilwand des ursprunglichen Tagebaus uber den Eingangsstollen gibt es die auffalligen Verfarbungen Besucherbergwerk BearbeitenNicht zur Kupfergewinnung sondern aus historisch konservatorischen Grunden wurde das Bergwerk von privater Hand wieder in Stand gesetzt und gehalten und als Besucherbergwerk ausgebaut Bei Raumarbeiten verfullter Stollen werden im Bergwerk immer wieder Mineralien gefunden die in einer Ausstellung den Besuchern gezeigt werden Grube und Ausstellung konnen im Sommer nach Anmeldung wahrend einer Bergwerksfuhrung besichtigt werden nbsp Grosses MausohrFledermausquartier BearbeitenDie Stollen und Schachte der Grube Wilhelmine dienen in den Wintermonaten einer grossen Zahl von Fledermausen unter ihnen dem Grossen Mausohr als Quartiersicherung und damit dem Biotop und Artenschutz Deshalb ist das Bergwerk in dieser Zeit nicht zuganglich Die Stollen werden dann bis auf Ein und Ausflugschlitze verschlossen In den Sommermonaten suchen sich die nachtaktiven Tiere warmere Schlafstellen in der Umgebung Schutzstatus BearbeitenDer im Bergwerk und an den Tagebauwanden aufgeschlossene von Gangen durchzogene Gneis ist vom Bayerischen Landesamt fur Umwelt als geschutztes Geotop ausgewiesen 2 Siehe auch BearbeitenListe der Geotope im Landkreis Aschaffenburg Liste von Bergwerken im SpessartEinzelnachweise Bearbeiten Bastert Justus Matthaus Indexeintrag Deutsche Biographie abgerufen am 2 August 2017 Bayerisches Landesamt fur Umwelt Kupferbergwerk Wilhelmine E von Sommerkahl Geotopkataster Bayern abgerufen am 22 Marz 2020Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grube Wilhelmine Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kupferbergwerk Grube Wilhelmine Sommerkahl 2000 e V Website des Fordervereins der Grube Joachim Lorenz Das ehemalige Kupferbergwerk der Grube Wilhelmine in Sommerkahl im Spessart Reich bebildertes Portrat der Grube und ihrer Minerale auf spessartit de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grube Wilhelmine amp oldid 226309034