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Die Grube Marie in der Kohlbach auch Grube Marie oder Grube auf dem hinteren Kolnberg war ein mittelalterliches Blei und Silberbergwerk im Kohlbachtal ostlich des Stadtteils Hohensachsen der Stadt Weinheim Es bestand vor 1291 und wurde 1783 vorubergehend und 1925 endgultig stillgelegt Ein Teil der Grube dient heute als Besucherbergwerk Marie in der KohlbachAllgemeine Informationen zum BergwerkInformationen zum BergwerksunternehmenBeschaftigte bis zu 26Betriebsbeginn vor 1291Betriebsende 1783 1925 endgultig Geforderte RohstoffeAbbau von Blei SilberGeographische LageKoordinaten 49 30 56 3 N 8 40 49 6 O 49 51564 8 68044 Koordinaten 49 30 56 3 N 8 40 49 6 OMarie in der Kohlbach Baden Wurttemberg Lage Marie in der KohlbachStandort HohensachsenGemeinde WeinheimLandkreis NUTS3 Rhein Neckar KreisLand Land Baden WurttembergStaat Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Stollen und Schachte 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits 1012 wurde Erzbergbau im Kohlbachtal urkundlich erwahnt Konig Heinrich II verlieh dem Bistum Worms die Gaugrafschaft Lobdengau behielt aber das Kohlbachtal und das benachbarte Apfelbachtal da dort Erzgruben im Betrieb waren Im August 1291 unterstellten die Bruder Conrad II und Friedrich von Strahlenberg aus dem benachbarten Schriesheim ihren Bergwerksbesitz an der Grube Marie dem Pfalzgraf bei Rhein Ludwig II wobei sie Anspruch auf die Halfte der Ertrage behielten 1 Erneut urkundlich erwahnt wurde die Grube 1474 Pfalzgraf Friedrich I verlieh am 19 November 1474 die Grube Marie an eine Gruppe von 16 Adligen und Hoflingen In diese Zeit datiert auch ein in der Grube gefundenes holzernes Steigbrett welches im deutschen Raum einmalig ist Im Jahr 2004 wurde in der Wassersaige der Tagsohle ein etwa 3 m langes Steigbrett gefunden welches als mittelalterlicher Vorlaufer der Leiter der Fahrt diente Die dendrochronologische Datierung des Steigbrettes ergab dass das Holz 1475 gefallt wurde 2 Bereits 2 Jahre spater am 4 April 1476 bevollmachtigte Friedrich I den ihm untergeordneten Zentgrafen eine Neuverleihung der Grube Marie durchzufuhren 1 Wahrend des Landshuter Erbfolgekrieges ab 1504 kam der Abbau weitgehend zum Erliegen erst 1551 wird die Grube wieder erwahnt Im Jahr 1741 wird die Grube zusammen mit der Grube Anna Elisabeth in Schriesheim an Freiherr von Hundheim verliehen Zeitgleich wird mit dem Bau des 250 m langen Wasserlosungsstollens begonnen der fast 30 Jahre Bauzeit erforderte 3 Nur drei Jahre nach der Verleihung an die von Hundheims erfolgte 1743 ein Wechsel an die Herren von Sickingen In der Folgezeit kam es zu weiteren Wechseln der Gewerke 1 In der Zeit 1771 bis 1782 erfolgte ein starker Anstieg in der Silber und Bleierzforderung Im November 1779 gelang der langersehnte Durchschlag des alten Tiefen Stollens und stellte damit die tiefen Grubengebaude wasserfrei Nur einen Monat spater am 11 Dezember 1779 wird Andreas Kreuzberger und 15 Mitgewerken das Bergwerk verliehen Die Grube beschaftigte 26 Mitarbeiter Die Ausbeute wird jedoch als gering bezeichnet und die Grube ab 1783 vorubergehend stillgelegt 4 1 1790 wird sie nicht mehr als kurpfalzisches Bergwerk in den Ubersichten gefuhrt nbsp Grube Marie in der Kohlbach TagstollenIn den 1820er Jahren wurden die Stollen beraumt 1853 gab es erneute Explorationen auch 1885 und zuletzt 1936 jedoch ohne erneute Forderung 5 6 Erst 1925 wurde die Belehnung endgultig aufgehoben Beginnend 1995 wurde die Grube durch die AG Altbergbau Odenwald 7 aufgewaltigt und untersucht Seit 2008 kann der Tagstollen als Besucherstollen besichtigt werden 8 Die Grube ist heute ein Geopunkt des Geo Naturpark Bergstrasse Odenwald 9 2017 wurde das Bergwerk im Rahmen einer Veranstaltung zum Geotop des Jahres gekurt Stollen und Schachte BearbeitenDer Tagstollen ist auf einer Lange von 50 m aufgefahren und endet in einer Schachtkammer mit etwa 5 6 m Grundflache Von dieser fuhren ein Abbauschacht und ein Hauptgesenk Schragschacht zur Tiefen Sohle die sich 24 m unterhalb des Tagstollen Niveaus befindet Von der Tiefen Sohle zweigen mehrere Such und Abbaustollen sowie ein wassergefulltes Gesenk ab Grossere Bereiche der Tiefen Sohle sind standig uberflutet und daher nur im geringen Umfang bekannt Der Wasserlosungsstollen hatte eine Lange von etwa 250 m und entwassert in den Kohlbach Die Wasserlosung erfolgte mit Hilfe von Pumpen Etwa 60 m nach dem Mundloch findet sich der fur die Beluftung des Bergwerks wichtige Wetterschacht Bergloch nbsp Tiefe Sohle wassergefullt nbsp Steigbrett nbsp WetterschachtSiehe auch BearbeitenListe von Bergwerken im OdenwaldWeblinks BearbeitenVerein Altbergbau Bergstrasse Odenwald e V 1 Stadt Weinheim 2 outdooractive 3 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Ludwig H Hildebrandt Die mittelalterliche Silbergrube Marie in der Kohlbach bei Hohensachsen in Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege 2 2005 34 Jahrgang Herausgeber Landesamt fur Denkmalpflege im Regierungsprasidium Stuttgart S 67 72 Ludwig H Hildebrandt Ein spatmittelalterliches Steigbrett aus der Grube Kohlbach in Hohensachsen Stadt Weinheim Rhein Neckar Kreis in Archaologische Ausgrabungen in Baden Wurttemberg Stuttgart 2004 ISBN 978 3 8062 1957 9 S 273 275 Belendorff K 1996 Aktuelle Neufunde aus dem Odenwald Mineralien Welt Jg 7 Nr 3 S 36 40 G Leonhard Die Mineralien Badens nach ihrem Vorkommen Schweizerbart sche Verlagshandlung und Druckerei 2 Auflage Stuttgart 1855 S 11 Digitalisat abgerufen am 27 September 2014 Fettel M 1973 Ehemaliger Bergbau bei Hohensachsen an der Bergstrasse Aufschluss Jg 24 Nr 7 8 S 294 303 Weitere Explorationen 1853 durch J Lommel 1885 87 durch W Schumacher aus Frankfurt um 1917 sowie 1936 37 AG Altbergbau Odenwald Kontakt und Information abgerufen am 31 Oktober 2018 Informationen zum Besucherbergwerk Veranstaltungskalender abgerufen am 11 September 2021 Geo Naturpark Bergstrasse Odenwald geo naturpark net Broschure Blei und Silberwerk Marie in der Kohlbach abgerufen am 10 Marz 2014 Online Memento des Originals vom 12 Marz 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www geo naturpark net Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grube Marie in der Kohlbach amp oldid 238116620