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54 348083333333 18 647558333333 Koordinaten 54 20 53 1 N 18 38 51 2 OGrosse Synagoge Danzig Grosse Synagoge in DanzigInnenraum der Synagoge um 1920Luftbild der Danziger Synagoge in den 1920ernNeue Synagoge im Stadtteil Langfuhr Wrzeszcz 2013 Die Grosse Synagoge Danzig war die grosste Synagoge der Stadt die in den Jahren 1885 bis 1887 an der damaligen Reitbahnstrasse der heutigen Strasse Boguslawskiego erbaut wurde Sie war fur 2000 Gottesdienstbesucher geplant und im Stil der Neorenaissance gestaltet Die Einweihung am 15 September 1887 erfolgte durch den Danziger Rabbiner Cossmann Werner Ab April 1939 wurde auf Veranlassung der Danziger Behorden die Synagoge zerstort Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 2 Geschichte 2 1 Anfange 2 2 Der Aufstieg des Antisemitismus 2 3 Abriss der Grossen Synagoge 2 4 Das Ende der judischen Gemeinde 3 Siehe auch 4 Quellen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseArchitektur BearbeitenDie Synagoge wurde nach Planen Hermann Endes und Wilhelm Bockmanns im Stil der Neorenaissance mit Anleihen am maurischen Stil der Alhambra 1 auf der Basis eines langen Rechteckes errichtet Mit einer grossen Kuppel zwei Turmen und der nachtlichen Beleuchtung war es eines der markantesten Gebaude in Danzig Das Fenster in der Mitte der Vorderfront des Gebaudes zeigte Glasmalereien mit dem Davidstern und alle Turmspitzen trugen ebenfalls Davidsterne Das geraumige Gebaudeinnere wurde von einer Kuppel uberwolbt an der gewaltige Kronleuchter hingen Der grosse Saal befand sich direkt unter der Kuppel Der Toraschrein war auf einem Postament hinter einer Parochet Vorhang in einer Apsis aufgestellt Uber dem Toraschrein befand sich eine Tafel mit den Zehn Geboten die von zwei steinernen Lowen gestutzt wurde Hinter dem Toraschrein befand sich eine grosse Orgel und Raum fur den Chor mit seinen 100 Mitgliedern Das Lesepult die Bima stand hinter dem Piedestal Mehr als 2000 Gemeindeglieder konnten am Gottesdienst teilnehmen Im Hauptraum befanden sich zwei Bankreihen fur mehr als 1600 Glaubige Entlang der Seitenwande und uber dem Westeingang lagen massive von eckigen Saulen getragene Emporen fur mehr als 300 Frauen Die Wande waren mit Pflanzenmotiven geometrischen Symbolen und biblischen Versen verziert Die Synagoge war elektrisch beheizt und beleuchtet was zum Ende des 19 Jahrhunderts noch ungewohnlich war Geschichte BearbeitenAnfange Bearbeiten Die Synagoge wurde durch die vier Reformgemeinden in Alt Schottland Alt Schottland Weinberger Gemeinde Langfuhr und der Breitgasse finanziert und durch die vom Stadtrat ausgewahlte Berliner Firma Ende und Boeckmann errichtet Sie wurde mit einer Feier in Anwesenheit der Gemeinde und des Stadtrates am 15 September 1887 durch den Danziger Rabbiner Werner Kossman eroffnet Die Torarollen aus der Alten Synagoge und zwei anderen Synagogen wurden in den Toraschrein gelegt und das ewige Licht wurde entzundet Die neue Grosse Synagoge wurde als Gebaude zur Einigung aller Danziger Juden betrachtet Der erste Gottesdienst fand am 8 Dezember 1887 statt Die Ausmalung erfolgte 1899 durch den Berliner Maler Julius Bodenstein 2 Zu Beginn des 20 Jahrhunderts war die Synagoge zu einem bekannten Zentrum des Reformjudentums geworden Ein grosses Museum des Judentums verfugte uber viele seltene und alte Gegenstande dazu gehorte insbesondere die Sammlung von Lesser Gieldzinski In dem Gebaude wurden auch Konzerte veranstaltet Rabbiner und Gelehrte aus aller Welt hielten hier Vortrage 1927 wurde mit der Neuen Synagoge eine weitere Synagoge der Stadt im Stadtteil Langfuhr fertiggestellt Der Aufstieg des Antisemitismus Bearbeiten In den 1920er Jahren verstarkte sich der Antisemitismus und die NSDAP gewann zunehmend mehr Macht in Deutschland Danzig war noch stark mit Deutschland verbunden obwohl es nach dem Vertrag von Versailles offiziell als Freie Stadt dem Volkerbund unterstellt war Danzig wurde fur die judische Bevolkerung zunehmend zu einem unangenehmen Aufenthaltsort was sich nach der Ubernahme der politischen Verantwortung durch den Danziger Ableger der Nationalsozialistischen Partei im Marz 1933 noch verstarkte Die Synagoge wurde infolgedessen zweimal Ziel von Brandanschlagen Beide Anschlage konnten durch die von der judischen Bevolkerung zum Schutz des Gebaudes aufgestellten Miliz vereitelt werden Obwohl in der Verfassung der Freien Stadt Danzig den Danziger Juden ein grosserer Schutz als ihren Glaubensbrudern in Deutschland gewahrt wurde drangen Sympathisanten der Nationalsozialisten im August 1938 in die Synagoge ein und zertraten die Torarollen Die Leiter der Kehillas beschlossen die noch intakten Dokumente zu retten und liessen das Archiv nach Jerusalem die Bibliothek nach Vilnius und die Museumsbestande in die Vereinigten Staaten auslagern Zum selben Zeitpunkt musste die Synagoge wegen Forderungen der Finanzverwaltung die Orgel nach Krakau die Leuchter nach Warschau und die Banke in den Danziger Stadtteil Neufahrwasser verkaufen Abriss der Grossen Synagoge Bearbeiten nbsp Die Grosse Synagoge vor ihrem AbrissIm Fruhjahr 1939 wurde die Synagoge an den Senat der Stadt Danzig verkauft Am 15 April 1939 wurde im Gebaude der letzte Gottesdienst gefeiert Kurze Zeit spater liess der Senat ein Spruchband mit dem Text Komm lieber Mai und mache von Juden uns jetzt frei am Zaun um das Gebaude aufhangen und an der Fassade wurde ein Transparent mit der Ankundigung des Abrisses angebracht Ab dem 2 Mai liess die von den Nationalsozialisten beherrschte Regierung das Gebaude abreissen Das Ende der judischen Gemeinde Bearbeiten nbsp Theaterbau anstelle der fruheren Grossen Synagoge 2014 Nach dem deutschen Uberfall auf Polen am 1 September 1939 zogen auch Militarverbande des Deutschen Reiches in die Stadt schlugen alle Widerstande nieder und besetzten die Stadt fur das Deutsche Reich Im Holocaust wurden viele Danziger Juden ermordet Seit dem Ende des Krieges steht Danzig als Gdansk unter polnischer Hoheit und viele der Uberlebenden verliessen Europa um sich in Israel niederzulassen Das Gelande der Synagoge ist derzeit nicht genutzt Teile des Gelandes gehoren der neuen judischen Gemeinde in Gdansk andere Teile gehoren dem Urzad Ochrony Panstwa dem polnischen Staatsschutz und auf dem Rest ist die Errichtung eines Theaters vorgesehen Realistische Plane zum Wiederaufbau der Synagoge sind nicht bekannt Siehe auch BearbeitenGeschichte der Juden in Polen Liste der Synagogen in DanzigQuellen BearbeitenDie Neue Synagoge in Danzig Gdansk Geschichte Hintergrunde und Wissenswertes uber Danzig Zydzi na Pomorzu Juden in Pommern polnisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosse Synagoge Danzig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wielka Synagoga Geschichte und Fotos polnisch Grosse Synagoge Neue Aufnahmen der GebauderesteEinzelnachweise Bearbeiten Puttner Elise Kleiner Fuhrer durch Danzig ehemalige freie Reichs und Hansestadt jetzt Hauptstadt der Provinz Westpreussen A W Kafemann Danzig 1901 S 12 Puttner Elise Danzig und die hervorragendsten Stadte der Provinz Danzig 1906 S 26 Synagogen in der Woiwodschaft Pommern Chojnice Czersk Danzig Alte Danzig Grosse Danzig Polnische Danzig Langfuhr Alte Danzig Langfuhr Neue Kwidzyn Alte Kwidzyn Neue Malbork Slupsk Sopot Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosse Synagoge Danzig amp oldid 232209459