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Der Grautoko Lophoceros nasutus Synonym Tockus nasutus auch Weissschopftoko genannt ist eine Vogelart die zu den Nashornvogeln Bucerotidae gehort und in weiten Teilen Subsahara Afrikas vorkommt Es werden mehrere Unterarten unterschieden Wie alle Tokos ist auch der Grautoko ein Hohlenbruter Das Weibchen mauert sich wahrend der Brutperiode in einer Baumhohle ein und brutet dort die Eier aus wahrend das Mannchen Futter herantragt Es werden in dem grossen afrikanischen Verbreitungsgebiet mehrere Unterarten unterschieden GrautokoGrautoko Lophoceros nasutus Weibchen source source SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Hornvogel und Hopfe Bucerotiformes Familie Nashornvogel Bucerotidae Gattung LophocerosArt GrautokoWissenschaftlicher NameLophoceros nasutus Linnaeus 1766 Die Bestandssituation des Grautokos wurde 2016 in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN als Least Concern LC nicht gefahrdet eingestuft 1 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Merkmale der Nominatform 1 2 Merkmale der einzelnen Unterarten 1 3 Stimme 1 4 Verwechselungsmoglichkeiten 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Nahrung und Nahrungssuche 3 2 Fortpflanzung 3 2 1 Nisthohlen 3 2 2 Eiablage 3 2 3 Entwicklung der Nestlinge 4 Mortalitatsursachen 5 Haltung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelbelegeMerkmale BearbeitenGrautokos erreichen eine Korperlange von bis zu 45 Zentimeter und sind damit eine der kleineren Tokoarten Der Schnabel hat bei den Mannchen eine Lange von 8 9 bis 12 Zentimeter bei den Weibchen von 6 9 bis 9 7 Zentimeter Die Mannchen erreichen ein Gewicht von 220 bis 258 Gramm die Weibchen wiegen zwischen 163 und 215 Gramm 2 Merkmale der Nominatform Bearbeiten nbsp Grautoko Lophoceros nasutus MannchenDie Mannchen sind an Kopf und Hals dunkelgrau Ein breiter heller Streifen verlauft von oberhalb des Auges bis zum Nacken Der Rucken ist blassblauen mit einer weissen Strichzeichnung in der Mitte Der Schwanz ist schwarzbraun alle Steuerfedern bis auf das mittlere weisen eine weisse Spitze auf Die Korperunterseite ist weisslich mit einer blassen braunen Uberwaschung die besonders deutlich auf der Vorderbrust ist Die Schwungfedern sind russbraun mit isabellfarbenen Spitzen und Saumen an den Aussenfahnen Die Flugeldecken sind dunkelbraun mit isabellfarbenen Saumen Der Schnabel ist schwarz mit einem weissen Fleck nahe der Basis des Oberschnabels und einer weissen Langszeichnung uber die Basis des Unterschnabels Das Horn ist nicht sonderlich gross und endet etwa in der Mitte des Schnabels Der unbefiederte Orbitalring und die nackte Kehlhaut sind dunkelbraun Die Augen sind rotbraun die Beine und Fusse sind russbraun Weibchen entsprechen den Mannchen im Korpergefieder sind aber etwas kleiner Der Schnabel ist kleiner mit einem kleineren Horn Der Schnabel ist dunkelrot das kleine Horn und die hintere Schnabelhalfte sind blassgelb Wie das Mannchen hat auch das Weibchen eine Querzeichnung auf der unteren Schnabelhalfte Die nackte Kehlhaut ist bei ihr blassgrun Die Jungvogel gleichen den adulten Weibchen haben aber einen kleineren Schnabel und sind in ihrem Gefieder einheitlicher dunkler Merkmale der einzelnen Unterarten Bearbeiten nbsp Grautoko MannchenEs werden neben der Nominatform drei weitere Unterarten unterschieden die sich durch folgende Merkmale abgrenzen 2 Lophoceros nasatus ephirinus Sundevall 1850 Kommt im Suden des Verbreitungsgebietes vor Etwas kleiner als die Nominatform schmale blasse Saume an den Schwingen und den Schwanzfedern Beim Mannchen ist das Horn etwas starker ausgebildet Lophoceros nasatus forskalii Hemprich und Ehrenberg 1833 Kommt auf der Arabischen Halbinsel vor und unterscheidet sich von der Nominatform durch die dunklere Korperoberseite und eine etwas grossere Korpergrosse Lophoceros nasatus dorsalis Sanft 1954 Verbreitungsgebiet im ariden Sudwest Afrika Zeichnet sich durch eine blassere Korperoberseite aus Inwieweit eine Unterscheidung in insgesamt vier verschiedene Unterarten gerechtfertigt ist ist noch nicht entschieden Diskutiert wird auch eine Aufteilung bei der L n forskalii in der Nominatform mit abgebildet wird und die Unterart L n dorsalis als Teil der Unterart L n ephirinus aufgefasst wird 3 Stimme Bearbeiten Der Grautoko gibt hohe langgezogene Pfeillaute von sich Der Revieranzeigende Ruf wird lautmalierisch mit pi pi pi pi pipipieu pipipieu pipipieu umschrieben 4 Verwechselungsmoglichkeiten Bearbeiten nbsp Grautoko JungvogelIn Teilen des Verbreitungsgebietes des Grautokos kommen drei weitere Toko Arten vor mit denen der Grautoko verwechselt werden kann Der Blassschnabeltoko ist im Aussehen dem Grautoko sehr ahnlich und hat ein ahnliches Flugbild Das Verbreitungsgebiet der beiden Arten uberlappt sich jedoch nur in einem kleinen Teil von Zentralafrika und der Blassschnabeltoko hat einen hornfarbenen bis cremeweissen Schnabel Ihm fehlt ausserdem die weisse Strichelung auf dem Rucken Der Kronentoko hat ein dunkel russbraunes Korpergefieder gelbe Augen und einen auffallend rotorangen Schnabel Der Uberaugenstreif ist beim Kronentoko auch nicht so deutlich ausgebildet Der Felsentoko unterscheidet sich vom Grautoko durch den orangeroten Schnabel Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des GrautokosDer Grautoko ist sudlich der Sahara weitverbreitet Das Gebiet erstreckt sich vom Senegal im Westen bis nach Eritrea und Athiopien im Osten und beinhaltet auch den Suden der arabischen Halbinsel entlang der Kuste Im ostlichen Afrika reicht sein Verbreitungsgebiet uber Uganda Kenia Sudsomalia Tansania Sambia Malawi den Westen Mosambiks und Simbabwe bis in den Norden Sudafrikas und zieht sich uber Botswana und den Nordosten Namibias bis in den Suden Angolas Der Lebensraum sind eine Reihe von Waldhabitaten Diese reichen von Halbwusten mit einem schutteren Bestand an Baumen sowie vereinzelten Dornbuschen bis offene Waldlandschaften mit einzelnen hohen Baumen Immergrune Regenwalder meidet er In seinem gesamten Verbreitungsgebiet ist er ein haufiger Vogel 5 Innerhalb seines Verbreitungsgebietes kommt es immer wieder zu saisonalen Wanderungsbewegungen Ausserhalb der Brutzeit konnen sich dann lose Trupps von bis zu 100 Individuen die auf der Suche nach geeigneten Nahrungsgrunden im Verbreitungsgebiet umherschweifen Im Suden der Sahara lassen sich dabei regelmassige Nord Sudbewegungen feststellen In Ghana und Nigeria ziehen sie im Zeitraum Mai bis Juni wenn die Brutperiode abgeschlossen ist nach Norden Eine Sudwartsbewegung ist dort in den Monaten Oktober bis November festzustellen wobei sich Trupps von bis zu 50 Individuen bilden 5 Im Suden Afrikas finden sie sich insbesondere in Durrejahren auch im Grasland ein Im Tal des Sambesis und in Sudafrika gibt es saisonale Wanderungen zwischen Hohenlagen und Tiefebenen 6 Lebensweise BearbeitenNahrung und Nahrungssuche Bearbeiten nbsp Grautoko Weibchen SerengetiDer Grautoko ist omnivor sein Nahrungsspektrum umfasst Insekten kleine Reptilien Eier und Nestlinge sowie Saugetiere Fruchte und Same Der Grautoko sucht typischerweise in Baumwipfeln nach Nahrung nur etwa 20 bis 30 Prozent seines Nahrungsbedarfs findet er am Boden Dieses Verhaltnis kann jedoch regional variieren In Kenia findet der Grautoko 80 Prozent seiner Nahrung am Boden und auch in Athiopien wo grosse Insekten eine grosse Rolle in der Nahrung spielen ist er haufiger am Boden zu beobachten Grundsatzlich sind Grautokos agile Flieger die einen Teil ihrer Nahrung auch im Flug fangen Dies ist beispielsweise dann der Fall wenn Termiten fliegen Auch grosse Bienen werden im Flug gefangen und von ihrem Giftstachel befreit 6 Grautokos sind auch in der Lage Nagetiere und Walzenspinnen im Flug vom Boden aufzunehmen Grautokos folgen ausserdem Affen wie beispielsweise Paviane und Zebras sowie grossen Vogeln um die Insekten zu fangen die durch diese aufgescheucht werden 5 Grautokos raubern gelegentlich auch die Nester von Webervogeln aus Grautokos werden deswegen gelegentlich auch von kleineren Singvogeln gemobbt Kleine Wirbeltiere wie Chamaleons Baumfrosche und Eidechsen spielen eine grosse Rolle bei der Deckung des Nahrungsbedarfes Fruchte werden besonders zu Beginn der Trockenzeit haufig gefressen Zu den gefressenen Fruchten zahlen Feigen sowie die Fruchte von Commiphora Arten Sie fressen die Samen von Akazien aber auch eingefuhrte Pflanzen wie Erdnusse 6 Fortpflanzung Bearbeiten Grautokos sind monogame Vogel und verteidigen wahrend der Brutperiode ein Revier Die Reviergrosse ist abhangig von der Dichte an Baumen Der Zeitraum in den die Brutperiode fallt variiert stark mit dem jeweiligen Verbreitungsgebiet In Sudafrika fallt sie beispielsweise in die Monate September bis Dezember Gewohnlich fallt der Beginn der Fortpflanzungszeit mit dem Einsetzen der Regenzeit zusammen 6 Zu Beginn der Brutperiode rufen die Paare vermehrt dabei halten sie den Schnabel senkrecht nach oben Das Paar inspiziert dann zunehmend Nisthohlen und es kommt zu einer Balzfutterung bei der das Mannchen dem Weibchen im Schnabel einzelne Nahrungsteile anbietet Das Weibchen beginnt dann zunachst von aussen die Nisthohle abzudichten Die Aufzucht der Jungvogel dauert 72 bis 86 Tage dabei entfallen 24 bis 26 Tage auf die Bebrutung der Eier und 43 bis 49 Tage auf die Nestlingszeit der Jungvogel Der Eiablage gehen zwischen 5 und 11 Tage voraus wahrend denen das Weibchen bereits in der Nisthohle sitzt 6 Nisthohlen Bearbeiten nbsp Grautoko Weibchen Pilanesberg Nationalpark SudafrikaAls Nisthohle werden entweder eine Baumhohle in arideren Teilen des Verbreitungsgebietes nutzen Grautokos aber auch Felsspalten Vereinzelt nutzen Grautokos auch die Nisthohlen des Flammenkopf Bartvogels der diese in Termitenhugeln und Erdstellwanden anlegt 6 Geeignete Baumhohlen finden Grautokos unter anderem im Marula Baum und anderen Baumen der Gattung Sclerocarya Akazien Baumen aus der Gattung der Langfaden der Gattungen Deguelia Lannea Ebenholzbaume und Mopane 6 Die Nisthohle befindet sich im Schnitt durchschnittlich vier Meter uber dem Erdboden Die Nisthohlen werden gewohnlich uber mehrere Jahre genutzt Das Weibchen versiegelt den Eingang zur Nisthohle mit ihren Fakalien sowie Futterresten Ausgepolstert wird die Nisthohle mit Rindenstuckchen und trockenen Blattern die das Mannchen insbesondere zu Beginn der Bebrutung herantragt Nistmaterial wird vom Mannchen jedoch wahrend der gesamten Brutdauer herangetragen Eiablage Bearbeiten Das Weibchen mauert sich in der Regel schon funf bis elf Tage vor Beginn der Eiablage in der Nisthohle ein Das Gelege umfasste zwischen zwei und funf Eier Im Transvaal wurden in untersuchten Bruthohlen durchschnittlich 4 3 Eier gefunden in Namibia dagegen 3 9 Eier 6 Der Legeabstand zwischen den einzelnen Eiern betragt zwischen einem und sieben Tagen typisch ist jedoch eine Ablage an jedem zweiten Tag Die Nestlinge schlupfen asynchron mit einem dem Legeabstand entsprechenden Schlupfabstand Entwicklung der Nestlinge Bearbeiten nbsp Grautoko im FlugDie Nestlinge sind beim Schlupf nackt blind und haben eine rosafarbene Haut Sie wiegen zu dem Zeitpunkt zwischen 12 und 14 Gramm Die tagliche Gewichtszunahme liegt zwischen 7 und 10 Gramm wahrend der ersten vierzig Lebenstage 7 Die Augen offnen sich ab dem funften Lebenstag am 15 Lebenstag sind die Federkiele bereits durchgebrochen Federn zeigen sich zuerst am Kopf dem Hals und der Korperunterseite Das Federkleid ist am 30 Lebenstag bereits sehr weit entwickelt und ist zu dem Zeitpunkt zu dem sie die Bruthohle verlassen bereits vollstandig Allerdings wachsen die Schwingen und die Steuerfedern noch wenn die Nestlinge bereits flugge sind Das Weibchen verlasst die Bruthohle wenn der alteste Nestling zwischen 19 und 34 Tage alt ist Der jungste Nestling ist dann mitunter erst 13 Tage alt Die Nestlinge verschliessen die Bruthohle bis auf einen schmalen Spalt dann selbst Nachdem sie die Bruthohle verlassen hat beteiligt sich das Weibchen an der Futterung der Nestlinge Nach dem Verlassen der Bruthohle baumen die Jungvogel zunachst in Nahe der Bruthohle auf und schliessen sich spater den Elternvogeln bei der Futtersuche an Jungere Nestlinge bleiben mitunter noch in der Bruthohle zuruck selbst wenn altere Nistgeschwister die Hohle bereits verlassen haben Auch sie verschliessen selbstandig den Eingang zur Nisthohle 7 Mortalitatsursachen BearbeitenNach Untersuchungen im Transvaal sind 91 Prozent aller Brutversuche auch erfolgreich aus 56 Prozent der Eier werden auch Jungvogel flugge 7 Zu Verlusten des Geleges kann es kommen wenn das Rindenwachstum des Nistbaums die Bruthohle verschliesst bevor die Nisthohle verlassen ist Lannerfalken schlagen gelegentlich Grautokos Sie werden aber auch erfolgreich vom Fleckenadler Hieraaetus ayresii und vom Wahlbergsadler gejagt Haltung BearbeitenGrautokos werden gelegentlich in Zoologischen Garten gezeigt Sie haben dort bereits ein Alter bis zu 20 Jahren erreicht 8 Literatur BearbeitenW Grummt H Strehlow Hrsg Zootierhaltung Vogel Verlag Harri Deutsch Frankfurt am Main 2009 ISBN 978 3 8171 1636 2 Alan Kemp The Hornbills Bucerotiformes Oxford University Press Oxford 1995 ISBN 0 19 857729 X Birds of The Gambia Barlow Wacher and Disley ISBN 1 873403 32 1 Thomas Barlow und Winfried Wisniewski Kosmos Naturreisefuhrer Sudliches Afrika Franckh Kosmos 1998 ISBN 3 440 07665 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lophoceros nasutus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bild bei www kenyabirds org uk Memento vom 15 Januar 2012 im Internet Archive Lophoceros nasutus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2012 Eingestellt von BirdLife International 2012 Abgerufen am 2 Oktober 2016 Grautoko Lophoceros nasutus bei Avibase Grautoko Lophoceros nasutus auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Grautoko Lophoceros nasutus Einzelbelege Bearbeiten Lophoceros nasutus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 3 Oktober 2017 a b Kemp The Hornbills Bucerotiformes S 124 Grauschnabeltoko auf Avibase aufgerufen am 2 Oktober 2016 Rufe des Grautokos auf Xeno Canto aufgerufen am 2 Oktober 2016 a b c Kemp The Hornbills Bucerotiformes S 125 a b c d e f g h Kemp The Hornbills Bucerotiformes S 126 a b c Kemp The Hornbills Bucerotiformes S 127 Grummt H Strehlow Hrsg Zootierhaltung Vogel S 548 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grautoko amp oldid 236105590